AMD Radeon RX Vega 64, RX Vega 64 Liquid Cooled und RX Vega 56

Zwei lange Jahre ließ AMD sich Zeit, um nach Veröffentlichung der letzten High-End-Grafikkarte (Radeon R9 Fury X) endlich nachzulegen. Die neue Vega-Grafikarchitektur, die in Form der Radeon RX Vega 64 und RX Vega 56 Mitte des Jahres 2017 die Händlerregale erreichte, soll den bis dahin einsamen Platzhirschen Nvidia Geforce GTX 1080/1070 endlich Paroli bieten. Die Wartezeit hat einen Grund, denn laut AMD hat Nvidia die Architektur grundlegend verändert, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Es ist das größte Update seit Einführung der GCN-Architektur überhaupt. Kurz gefasst: AMD hat nicht einfach nur bewährte Technik optimiert, sondern diese einmal komplett überarbeitet.

AMD Radeon RX Vega 64 und 56 Teaser

Diese auf die Zukunft ausgelegten Umbaumaßnahmen bringen aktuell viele Probleme und Fragen mit sich, denn AMD schafft es bei der Radeon RX Vega 64/56 nicht, die monströsen PS auf den Asphalt zu bringen. Laut den technischen Daten und theoretischen Leistungsdaten müssten beide Modelle ca. 20% schneller als die in der Praxis gemessenen Benchmarks sein. Es stellt sich also die Frage, ob AMD einfach seiner Zeit voraus ist und die neue Technik noch nicht ausreichend unterstützt wird oder ob die Umbaumaßnahmen nicht erfolgreich waren. Egal welcher Fall war ist: Fakt ist, dass AMD zum Stand heute seine Versprechen nicht einhalten kann und die neue Vega-Architektur enttäuscht.

Ein Blick in die Grafikchip-Rangliste mit einem Filter auf die vergangenen zwei Jahre 2016 und 2017 zeigen, dass die Alternativen bei AMD sehr übersichtlich sind. Eigentlich nur die Radeon RX 580 und RX 570, deren Leistung aber mittlerweile nicht mehr absolutes High-End ist. Vielleicht mag dies auch der Grund sein, warum man eine nicht vollständig optimierte Architektur voreilig ins Rennen schickt, um den Abstand zum Konkurrenten Nvidia nicht noch größer werden zu lassen. Nach dem Motto "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach!".

Preisvergleich

Aktuelle Grafikkarten-Preise nach Leistung1 von 3

Aktueller Grafikkartenvergleich
Eine aktuelle Preisanalyse vergleicht die Konkurrenten in den einzelnen Marktsegmenten High-End, Mittelklasse und Einsteiger. Die Grafik vermittelt einen schnellen Marktüberblick der Grafikkarten aus dem aktuellen und den letzten ein, maximal zwei Jahren.

Preis-/Leistungsverhältnis nach Leistungsklassen2 von 3

High-End
Nvidia Geforce GTX 1080 TI710 Euro803 Score
AMD Radeon RX Vega 64670 Euro677 Score
AMD Radeon RX Vega 56580 Euro566 Score
Nvidia Geforce GTX 1080540 Euro605 Score
Nvidia Geforce GTX 1070 Ti450 Euro569 Score
Nvidia Geforce GTX 1070425 Euro501 Score
AMD Radeon RX 580285 Euro388 Score
Mittelklasse
Nvidia Geforce GTX 1050 Ti150 Euro178 Score
AMD Radeon RX 560115 Euro168 Score
Nvidia Geforce GTX 1050105 Euro170 Score
AMD Radeon RX 55085 Euro126 Score
Einsteiger
Nvidia Geforce GT 103060 Euro96 Score
Wir vergleichen nun den Preis (roter Balken) im Verhältnis zur Leistung (grüner Balken), der sich durch den PCE-Score ergibt. Die Radeon RX Vega Modelle sind im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit zu teuer. Wenn die Vega-Modelle in etwa so schnell wie eine GTX 1080 Ti wären, dann wäre der PrHier spielen wahrscheinlich Aspekte wie Kosten durch jahrelange Entwicklungszeit eine Rolle.

Preis-/Leistungsverhältnis3 von 3

Wie viel Mehrleistung bekomme ich pro investierten Euro? Die Rechnung ist simple: Preis / PCE-Score bei dessen Ergebnis "höher = besser" gilt. In der Regel wird deutlich, dass eine Leistungssteigerung in höheren Preisregionen teuer erkauft wird.

Die Preise für die Radeon RX Vega 64 und 56 sind zum heutigen Stand (07.01.2018) einfach zu hoch. Die Vega 64 liegt preislich fast auf dem Niveau einer Geforce GTX 1080 Ti, ist aber um Längen langsamer. Die Vega 56 ist sogar teurer als die Geforce GTX 1080 (Non-Ti), ist aber eigentlich der Gegenspieler der GTX 1070. Da hat Nvidia aktuell die besseren Karten in Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis, so dass wir im PC des Monats 01/2018 eher zu einer Radeon RX 580 oder Geforce GTX 1070 Ti raten.

Modelle und Design: Limited Edition und Liquid Cooled

AMD hat mit RX Vega 64 und 56 zwei neue Grafikchips, untypischerweise auch gleich zwei Varianten der RX Vega 64 veröffentlicht, was normalerweise den Grafikkartenherstellern überlassen wird. Letztere kümmerten sich in der Vergangenheit darum, wie das Lüfter-Design aussieht, ob Luft- oder Wassergekühlt oder ob die Optik in den Fokus gestellt wird. Von Werk aus gibt es folgende Vega-Modelle:

  • Radeon RX Vega 64
    Die vollausgestattete Standard-Variante. Gegner: Geforce GTX 1080.
  • Radeon RX Vega 64 Limited Edition
    Besitzt ein schickes Alu-Gehäuse, unterscheidet sich ansonsten nicht von der Standard-Variante
  • Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled
    Anstatt einer Luftkühlung kommt eine werksseitige Wasserkühlung zum Einsatz. Ist deutlich schneller als die Standard-Variante, da die Taktraten wesentlich höher sind.
  • Radeon RX Vega 56
    Abgespeckte Variante der Radeon RX Vega 64. Gegner: Gefore GTX 1070.

Hier eine Übersicht über das von AMD entworfene Referenzdesign:

Referenzdesign Radeon RX Vega 56
Referenzdesign Radeon RX Vega 56
Radeon RX Vega 56 von Gigabyte
Radeon RX Vega 56 von Gigabyte
Referenzdesign Radeon RX Vega 64
Referenzdesign Radeon RX Vega 64
Limited Edition der Radeon RX Vega 64. Einziger Unterschied ist das Aluminium-Gehäuse
Limited Edition der Radeon RX Vega 64. Einziger Unterschied ist das Aluminium-Gehäuse
Wassergekühlte Variante Radeon RX Vega 64 Liquid Cooled. Wird von Werk ausdeutlich höher getaktet.
 

Technische Neuerungen der Radeon RX Vega 64 und RX Vega 56

Wie bereits in der Einleitung angesprochen hat AMD eine lange Entwicklungszeit in die neue Vega-Architektur gesteckt, den Grafikchip deutlich komplexer gestaltet und letztendlich die Architektur grundlegend umgestaltet, um diese zukunftsfähig zu machen. Herausgekommen ist ein Grafikchip mit Codenamen Vega 10, der mit 12,5 Milliarden Transistoren der komplexeste Grafikchip im Desktop-Markt ist. Der Vorgänger Radeon R9 Fury X kommt nur auf 8,9 Milliarden, eine Geforce GTX 1080 Ti auf 12 Milliarden Transistoren. Das zeigt: AMD hat mit der RX Vega 64/56 ganz hohe Ziele, nämlich den absoluten High-End-Bereich.

Kleiner Exkurs: Neuerungen der Vega-Architektur
Um nicht zu tief in das Thema Chip-Architektur einzusteigen, hier in Kürze einige Neuerungen.
(1) AMD hat die Leistung der ALU's mithilfe von „Rapid Packed Math“ (RPM) optimiert, so dass FP-16-Berechnungen nun doppelt so schnell sind.
(2) Primitive Shader berechnen unterschiedliche Geometrie-Formen, was sich bspw. bei Partikelfiltern positiv bemerkbar macht.
(3) Der High Bandwith Cache Controller (HBCC) kann bis zu 512 TB virtuellen Speicher adressieren. Der Zugriff auf den Arbeitsspeicher (und sogar Festplatte) erfolgt nun direkt durch die GPU.
(4) Der „Draw Stream Binning Rasterizer“ (DSBR) verbessert die Leistung der Pixel-Engine, indem nicht sichtbare Polygone nicht berechnet werden (erinnert ein wenig an alte Kyro-Grafikkarten).
(5) Infinity Fabric (4 Jahre Entwicklungszeit!) ist der Nachfolger von AMD's HyperTransport und soll dafür sorgen, dass die gewaltigen Datenmengen schnell und effizient verwaltet und transportiert werden. Ist modular aufgebaut und bildet das Grundgerüst aller Vega und zukünfiger Grafikkarten.
(6) DirectX 12 Level 12_1

Auch die technische Ausstattung zeigt diese Ambitionen, denn mit 4096 Streamprozessoren, 256 Textureinheiten (TMU) und 64 Rasterendstufen (ROP) ist die RX Vega 64 identisch zur Radeon R9 Fury X ausgestattet und somit absolute Spitze. Selbst eine Geforce Titan Xp (3840/240/96) oder Geforce GTX 1080 Ti (3584/224/88) besitzt eine kleinere Austattung.

In der Shaderarchitektur findet man auch die ersten deutlichen Unterschiede zwischen Vega 64 und Vega 56, da die kleinere Variante deutlich abgespeckt wurde. 3584 statt 4096 Streamprozessoren (-12,5%), 224 statt 256 TMUs (-12,5%) und 56 statt 64 ROPs (-12,5%).

Auch bei den Taktraten muss die kleinere Radeon RX Vega 56 mit weniger zurecht kommen. Hier senkt AMD den Chiptakt von 1247 auf 1156 MHz, was einen Unterschied von 8% entspricht. Beim Boost-Takt wurde die maximale Grenze von 1546 auf 1471 MHz gesenkt (-5%).

Theoretische Texelfüllrate

Trotz niedrigerem Takt erreicht die Radeon RX Vega 64 fast eine Texturfüllrate auf dem Niveau der deutlich schnelleren Geforce GTX 1080 TI. Der Unterschied beträgt minimale 4%, was aber dem Vergleich in der Praxis nicht annähernd entspricht. Man könnte glatt behaupten, dass die Vega 64 "die Pferdestärke nicht auf die Straße bekommt". Dasselbe gilt für die kleinere Radeon RX Vega 56. Sie dürfte nicht nur mit der Geforce GTX 1070 gleich aufliegen, sondern laut der Texturfüllrate deutlich schneller sein. Ein Beweis dafür, dass theoretische Leistungsdaten die Realität nicht immer widerspiegeln.

Nvidia Geforce GTX 1080 TI (224): 331.520 MTexel/s
Nvidia Geforce GTX 1080 (160): 257.120 MTexel/s
Nvidia Geforce GTX 1070 (120): 180.720 MTexel/s
AMD Radeon RX Vega 64 (256): 319.232 MTexel/s
AMD Radeon RX Vega 56 (224): 258.944 MTexel/s
AMD Radeon RX 580 (144): 181.008 MTexel/s
AMD Radeon R9 Fury (256): 268.800 MTexel/s
(In Klammern Anzahl der Textureinheiten)

Theoretische Shaderleistung

Ähnliches Bild bei der wichtigen Shaderleistung. In der Single Point Precision sind die beide Vega-Modelle sogar schneller als ihre unmittelbaren Nvidia-Konkurrenten. Selbst eine GTX 1080 TI wird von der RX Vega 64 geschlagen. Warum kann AMD das nicht auf die Gesamtleistung übertragen? Das ist die große Frage und begründet die allgemeine Enttäuschung in der PC-Welt.

Nvidia Geforce GTX 1080 TI (3584): 11.470 GFlops
Nvidia Geforce GTX 1080 (2560): 8.870 GFlops
Nvidia Geforce GTX 1070 (1920): 6.750 GFlops
AMD Radeon RX Vega 64 (4096): 12.664 GFlops
AMD Radeon RX Vega 56 (3584): 10.547 GFlops
AMD Radeon RX 580 (2304): 6.170 GFlops
AMD Radeon R9 Fury (4096): 8.600 GFlops
(In Klammern Anzahl der Streamprozessoren)

Grafikspeicher: brandneue HBM2-Technik

Die Vega-Grafikkarten bauen als erste Grafikkarten überhaupt auf den HBM-Grafikspeicher der zweiten Generation auf (siehe ausführlichen Bericht HBM2 - 2. Gen. High Bandwidth Memory). Anders als bei GDDR werden bei HBM die Speichereinheiten zu so genannten Stack übereinander gestapelt. Das ermöglicht eine kompaktere Bauweise und durch die Stapelbauweise vervielfacht sich das Speicherinterface. Bei der Radeon R9 Fury X, welche auf HBM-1 baut, beträgt das Speicherinterface 4096 Bit. Dadurch resultieren selbst bei niedrigen Taktraten enorm hohe Speicherbandbreiten.

Größtes Manko von HBM-1 war die auf 4 GB limitierte Speichergröße und das fest auf 4096 Bit festgelegte Speicherinterface. Durch HBM-2 wird die Technik flexibler, da 1, 2 oder 4 Stacks verbaut werden können. Jeder Stack kann 4 oder 8 GB Grafikspeicher beinhalten. Bei der Radeon RX Vega 64/56 kommen zwei 4-Hi-Stacks zum Einsatz, so dass die Speichergröße 8 GB und das Speicherinterface 2048 Bit betragen.

Erklärung:
Man spricht bei HBM-2 von 4-Hi und 8-Hi Speicherstacks, welche jeweils 4 bzw 8 GB Speicher besitzen. Jeder einzelne Stack bietet ein Speicherinterface von 1024 Bit.

Somit ergibt sich folgende Rechnung bei der Radeon RX Vega 64/56:

2x 4-Hi = 2x 4 GB Speicher = 8 GB Speicher gesamt
2x 4-Hi = 2x 1024 Bit = 2048 Bit Speicherinterface gesamt

Bei den Taktraten des Grafikspeichers mag der eine oder andere sich erschrecken, aber niedrige Werte sind bei HBM normal, da durch das breite Speicherinterface die Speicherbandbreite von Grund auf um ein vielfaches höher ist. Wo eine Geforce GTX 1080 Ti mit einem effektiven Speichertakt von 11000 MHz daher kommt, begnügt sich eine Radeon RX Vega 64 mit marginalen 1880 MHz. Das sind noch nicht mal 20% im Vergleich zur GTX 1080 Ti. Dafür ist das Speicherinterace mit 352 Bit deutlich schmaler. Da Speichertakt und -interface unmittelbar zusammenhängen, liegen beide trotz der deutlichen Taktunterschiede in Sachen Speicherbandbreite gleich auf.

Bei der Radeon RX Vega 56 hat AMD den Speichertakt leicht von 1880 auf 1600 MHz reduziert. Werfen wir einfach einen Blick auf die Leistungsdaten:

Theoretische Speicherbandbreite

Wir wiederholen uns. Der schnelle HBM-Speicher hebt die Radeon RX Vega 56 und RX Vega 64 auf ein sehr hohes Niveau, welches an die GTX 1080 TI heran reicht. Also auch in der für Spiele wichtigen Speicherbandbreite überzeugen die theoretischen Leistungsdaten.

Nvidia Geforce GTX 1080 TI (352 Bit): 484.000 MB/s
Nvidia Geforce GTX 1080 (256 Bit): 320.000 MB/s
Nvidia Geforce GTX 1070 (256 Bit): 256.000 MB/s
AMD Radeon RX Vega 64 (2048 Bit): 481.280 MB/s
AMD Radeon RX Vega 56 (2048 Bit): 409.600 MB/s
AMD Radeon RX 580 (256 Bit): 256.000 MB/s
AMD Radeon R9 Fury (4096 Bit): 512.000 MB/s
(In Klammern Speicherinterface)

Die technischen Daten sind allesamt sehr beeindruckend, aber wie zu Beginn erwähnt, schafft AMD es nicht, die Leistung seines Formel-1 Wagens auf die Strasse zu bekommen. Hier Daten im Vergleich:

Grafikkartenvergleich

HerstellerNvidiaNvidiaNvidiaAMDAMDAMDAMD
GrafikchipGeforce GTX 1080 TIGeforce GTX 1080 Geforce GTX 1070 Radeon RX Vega 64 Radeon RX Vega 56 Radeon RX 580 Radeon R9 Fury X
Rang (Rangliste)10. Platz21. Platz32. Platz17. Platz22. Platz44. Platz24. Platz
LeistungsklasseHigh-EndHigh-EndHigh-EndHigh-EndHigh-EndHigh-EndHigh-End
Veröffentlicht1Q 20172Q 20162Q 20163Q 20173Q 20172Q 20172Q 2015
Anzahl Kerne1111111
CodenameGP102
(Pascal)
GP104
(Pascal)
GP104
(Pascal)
Vega 10Vega 10 XL Polaris 20Fiji
Transistoren12.000 Mio.7200 Mio.7200 Mio.12.500 Mio.12.500 Mio.5700 Mio.8900 Mio.
Herstellung16nm16nm16nm14nm14nm14nm28nm
Chip
Chiptakt:1480 MHz1607 MHz1506 MHz1247 MHz1156 MHz1257 MHz1050 MHz
Chiptakt (BOOST):1582 MHz1733 MHz1683 MHz1546 MHz1471 MHz1340 MHznicht unterstützt
Shadertakt1480 MHz1607 MHz1506 MHz1247 MHz1156 MHz1257 MHz1050 MHz
Pixelshadernicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstützt
Vertexshadernicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstütztnicht unterstützt
Streamprozessoren3584256019204096358423044096
ROP88646464563264
TMU224160120256224144256
Speicher (RAM)
Speichertakt11000 MHz *10000 MHz *8000 MHz *1880 MHz *1600 MHz *8000 MHz *1000 MHz *
Speichergröße11264 MB8192 MB8192 MB8192 MB8192 MB8192 MB4096 MB
SpeichertypGDDR-5xGDDR-5xGDDR-5HBM 2HBM 2GDDR-5HBM
Speicherinterface352 Bit256 Bit256 Bit2048 Bit2048 Bit256 Bit4096 Bit
Herstellung
APIPCI-E 3.0PCI-E 3.0PCI-E 3.0PCI-E 3.0PCI-E 3.0PCI-E 3.0PCI-E 3.0
DirectX12.112.112.112.112.112.012.0
OpenGL4.54.54.54.54.54.54.5
Multi-GPU fähig?SLISLISLICFSLICFCF
Hybrid GraphicsNvidia Optimusunbekanntunbekanntnicht unterstütztnicht unterstütztAMD Endurounbekannt
Vulkan1unbekanntunbekannt111unbekannt
Leistungswerte
PCE-Score
803
605.1
501.4
676.9
566.1
387.6
590.4
Pixelfüllrate130.240 MP/s102.848 MP/s96.384 MP/s79.808 MP/s64.736 MP/s40.224 MP/s67.200 MP/s
Texelfüllrate331.520 MT/s257.120 MT/s180.720 MT/s319.232 MT/s258.944 MT/s181.008 MT/s268.800 MT/s
Shaderleistung
(Single Precision)
11.470 GFlops8870 GFlops6750 GFlops12.664 GFlops10.547 GFlops6170 GFlops8600 GFlops
Shaderleistung
(Double Precision)
358 GFlopsunbekanntunbekannt791 GFlops656 GFlopsunbekannt538 GFlops
Speicherbandbreite484.000 MB/s320.000 MB/s256.000 MB/s481.280 MB/s409.600 MB/s256.000 MB/s512.000 MB/s
Stromverbrauch
Maximal250 Watt180 Watt150 Watt295 Watt210 Watt185 Watt275 Watt
Leerlauf (IDLE)9,0 Watt7,0 Wattunbekanntunbekanntunbekannt12,0 Watt21,0 Watt
Weitere Informationen
Kaufangebote10 Angebote10 Angebote10 Angebote10 Angebote10 Angebote10 Angebote10 Angebote
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Tech. DetailsDetailsDetailsDetailsDetailsDetailsDetailsDetails

* Theoretische Taktrate. Abhängig von der RAM-Technologie.
  Bei DDR-Speicher ist dies nicht der Realtakt, sondern entspricht der theoretischen Leistungsfähigkeit

Ansonsten hat AMD bei den Vega-Modellen das Energie-Management verbessert. AMD-Grafikkarten haben einen schlechten Ruf was die Lautstärke und den Stromverbrauch im Leerlauf betrifft. Hier hat AMD ordentlich nachgebessert und mit dem neuen Deep-Sleep-Modus kann der Chiptakt auf unter 30 MHz gesenkt werden. Auch der Speichertakt wird im Desktop-Modus auf bis zu 167 MHz heruntergefahren.

Zu guter letzt noch ein paar Erwähnungen zur Feature-Liste. Vega unterstützt DirectX 12 mit Level 12_1, ist also auf dem aktuellsten Stand. OpenGL in Version 4.5 und OpenCL 2.0 sind ebenfalls auf dem aktuellen Stand der Technik.

Benchmarks zur Radeon Vega 64 und Radeon Vega 56

3D Mark FireStrike 1920x1080 0xAA 0xAF

3D Mark FireStrike 1920x1080 0xAA 0xAF
Die im Jahr 2013 veröffentlichte 3D Mark Version gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, wobei FireStrike für High-End-Karten konzipiert ist. Getestet wird die Grafikkarte unter DirectX 11 Level 11_0.

Grafikchip Ergebnis
Nvidia Geforce GTX 1080 TI Diagrammbalken22548
AMD Radeon RX Vega 64 Diagrammbalken20588
Nvidia Geforce GTX 1080 Diagrammbalken19079
AMD Radeon RX Vega 56 Diagrammbalken17285
Nvidia Geforce GTX 1070 Diagrammbalken16624
AMD Radeon R9 Fury X Diagrammbalken15898
AMD Radeon RX 580 Diagrammbalken12215

Testsystem: Intel Core i7 Core i7 5930K 6x3,5 GHz, 16 GB DDR3-1866, Windows 10

Analyse: Im Futuremark 3D Mark Firestrike sind die Ergebnisse so, wie man sie von der Grafikchiprangliste her erwarten würde. Vega 64 schlägt GTX 1080, Vega 56 schlägt GTX 1070.

The Witcher 3 2560x1600 0xAA 0xAF

The Witcher 3 2560x1600 0xAA 0xAF
The Witcher 3 ist ein Openworld Rollenspiel der oberen Klasse, welches 2015 veröffentlicht wurde. Die Grafikengine nutzt DirectX 12 und die aufwendig gestalteten Endloswelten bringen hohe Anforderungen an die Grafikkarte mit sich.

Grafikchip Ergebnis
Nvidia Geforce GTX 1080 TI Diagrammbalken74
AMD Radeon RX Vega 64 Diagrammbalken64
AMD Radeon RX Vega 56 Diagrammbalken58
Nvidia Geforce GTX 1080 Diagrammbalken56
AMD Radeon R9 Fury X Diagrammbalken46
Nvidia Geforce GTX 1070 Diagrammbalken45
AMD Radeon RX 580 Diagrammbalken36

Testsystem: Intel Core i7 Core i7 5930K 6x3,5 GHz, 16 GB DDR3-1866, Windows 10

Analyse: Unangefochten auf Platz 1 ist in diesem Feld ist die Geforce GTX 1080 Ti. Die Radeon Vega 64 kann sich deutlich vor die Geforce GTX 1080 (Non-Ti) setzen, was bestätigt, dass AMD die Vega 64 als Konkurrent zur GTX 1080 ins Rennen geschickt hat und diese deutlich schlägt. Stark ist auch, dass die kleinere Radeon Vega 56 die GTX 1080 verdrängt. Die Ergebnisse bestätigen ebenfalls die Leistungsdaten aus der Grafikchiprangliste

Mafia 3 2560x1600 0xAA 0xAF

Mafia 3 2560x1600 0xAA 0xAF
Mafia 3 ist ein im Jahr 2016 veröffentlichtes Action-Adventure basierend auf DirectX 11, welches unter 4K-Auflösung auch DirectX 12 Grafikkarten ans Limit bringt.

Grafikchip Ergebnis
Nvidia Geforce GTX 1080 TI Diagrammbalken86
AMD Radeon RX Vega 64 Diagrammbalken68
Nvidia Geforce GTX 1080 Diagrammbalken67
AMD Radeon RX Vega 56 Diagrammbalken59
Nvidia Geforce GTX 1070 Diagrammbalken59
AMD Radeon R9 Fury X Diagrammbalken49
AMD Radeon RX 580 Diagrammbalken42

Testsystem: Intel Core i7 Core i7 5930K 6x3,5 GHz, 16 GB DDR3-1866, Windows 10

Analyse: In Mafia 3 ist das Rennen dicht beisammen, aber mit ca 1 Frame mehr pro Sekunde schlägt die Radeon Vega 64 die Geforce GTX 1080 (Non-Ti). Die Radeon Vega 56 und deren Konkurrent Geforce GTX 1070 liegen gleichauf.

Zusammenfassung

Zwei Jahre mussten die AMD-Anhänger auf die neuen Vega-Modelle warten. Die technischen Daten sind viel versprechend, aber leider schafft es AMD nicht, die PS auf den Asphalt zu übertragen. Die Leistung hinkt ca. 20% hinter den Erwartungen her, was die Architektur zu leisten vermag. Das hinterlässt viele offene Fragen: wird die top-moderne Architektur erst in Zukunft durchstarten? Unterstützen aktuelle Spiele und Treiber die Technik einfach noch nicht vollständig? Solange diese Fragen noch nicht geklärt sind, sollte man die Euros sparen und lieben zu altbewährter AMD-Technik (bspw. Radeon RX 580) oder zur Nividia-Konkurrenz greifen, wie wir es bereits in diesem PC des Monats empfehlen.

  • Radeon RX Vega 64 als Gegenspieler zur Geforce GTX 1080
  • Radeon RX Vega 56 als Gegenspieler zur Geforce GTX 1070
  • Erste Modelle mit brandneuem HBM-2-Grafikspeicher
  • Neue Vega-Grafikarchitektur mit grundlegenden Änderungen des Chip-Designs. Laut AMD das größte Update seit Einführung von GCN.
  • Herstellungsverfahren schrumpft von 28 auf 14nm
  • Mit 12,5 Milliarden Transistoren der komplexeste Grafikchip im Markt
  • Verbesserter Stromverbrauch im IDLE-Modus
  • DirectX 12 mit Level 12_1
  • OpenGL 4.5
  • 2048 Bit Speicherinterface

Technische Übersicht AMD Radeon RX Vega 64

  • Hersteller: AMD
  • Grafikchip: Radeon RX Vega 64
  • Erschienen: 3Q 2017
  • GPU-Codename: Vega 10
  • Transistoren: 12500 Mio.
  • Herstellungsverfahren: 14 nm
  • Anzahl GPUs: 1
  • DirectX: 12.1
  • OpenGL: 4.5
  • OpenCL: 2.0
  • Chiptakt: 1247 Mhz
  • Shadertakt: 1247 Mhz
  • Streamprozessoren: 4096
  • ROP / TMU: 64 / 256
  • Grafikbus: PCI-E 3.0
  • Speichergröße: 8192 MB HBM 2
  • Speichertakt: 1880 Mhz (DDR)
  • Speicherschnittstelle: 2048 Bit
  • Stromverbrauch: 295 Watt
  • Pixelfüllrate: 79.808 MPixel/Sek
  • Texelfüllrate: 319.232 MTixel/Sek
  • Shaderleistung: 12.664 GFlops
  • Speicherbandbreite: 481.280 MB/s
  • Multi-VGA: CF

Technische Übersicht AMD Radeon RX Vega 56

  • Hersteller: AMD
  • Grafikchip: Radeon RX Vega 56
  • Erschienen: 3Q 2017
  • GPU-Codename: Vega 10 XL
  • Transistoren: 12500 Mio.
  • Herstellungsverfahren: 14 nm
  • Anzahl GPUs: 1
  • DirectX: 12.1
  • OpenGL: 4.5
  • OpenCL: 2.0
  • Chiptakt: 1156 Mhz
  • Shadertakt: 1156 Mhz
  • Streamprozessoren: 3584
  • ROP / TMU: 56 / 224
  • Grafikbus: PCI-E 3.0
  • Speichergröße: 8192 MB HBM 2
  • Speichertakt: 1600 Mhz (DDR)
  • Speicherschnittstelle: 2048 Bit
  • Stromverbrauch: 210 Watt
  • Pixelfüllrate: 64.736 MPixel/Sek
  • Texelfüllrate: 258.944 MTixel/Sek
  • Shaderleistung: 10.547 GFlops
  • Speicherbandbreite: 409.600 MB/s
  • Multi-VGA: SLI