Im Jahr 2009 wurde die Geforce 9 Serie durch die Geforce GTX 280, GTX 260 und später durch die Geforce GTX 270, 285, 290 und 295 abgelöst. Nach langer Zeit erhielt der ambitionierte PC-Spieler eine neue Auswahl an Grafikkarten, welche nicht nur schneller als die Vorgänger-Versionen waren, sondern auch neue Features mit sich brachten.
Seit Sommer 2009 kamen dann weitere Modelle der Geforce Gxx 100 Serie auf dem Markt, welche anfangs für viel Verwirrung sorgten. Nvidia veröffentlichte spezielle OEM-Versionen wie die Geforce GTX 150, Geforce GT 130, Geforce GT 120 oder Geforce G 100, welche nicht im Einzelhandel erhältlich sind. Das bedeutet, dass der Otto-Normalverbraucher diese Grafikkarten nicht einzelnd erwerben kann, sondern nur mit Komplettsystemen großer Supermarktketten und bekannter Einkaufsmärkten wie Aldi, Saturn, Mediamarkt & Co.
Das ärgerliche an den oben genannten Geforce Gxx 100 Modellen ist, dass es sich um keine Neuentwicklungen handelt, sondern man auf alt bekannte Modelle aus der Geforce 9 Serie trifft. Nvidia hat letztendlich bestimmten Geforce 9 Modellen einen neuen Produktnamen verpasst und vermarktet diese nun in Komplettsystemen. Dem Anwender wird vorgegaukelt, ein Modell aus der neuen Grafikkarten-Generation erworben zu haben, was letztendlich nicht der Fall ist. So basiert beispielsweise die Geforce GTX 150 auf dem G92-Grafikkern, welcher bei der Geforce 9800 eingesetzt wird.
Hier eine kleine Übersicht, welche Grafikkarte welchem Vorgänger entspricht:
Leistungsmäßig kann man die vier Modelle folgendermaßen einstufen (die Kategorien beziehen sich auf die Geforce 9 Serie):
High-End: Geforce GTS 150
Mittelklasse: Geforce GT 130
Einsteiger: Geforce GT 120, Geforce G 100
Hierbei sei erwähnt, dass die Geforce G 100 noch einmal deutlich gegenüber der Geforce GT 120 abfällt und wirklich nur für einfache Multimedia- und Office-Anwendungen geeignet ist!
Hersteller | Nvidia | Nvidia | Nvidia | Nvidia | Nvidia | Nvidia | Nvidia |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Grafikchip | Geforce GTS 240 | Geforce GTS 150 | Geforce GT 130 | Geforce GT 120 | Geforce G 100 | Geforce 9800 GTX | Geforce 9600 GT |
Rang (Rangliste) | 178. Platz | 170. Platz | 223. Platz | 237. Platz | 285. Platz | 175. Platz | 203. Platz |
Leistungsklasse | Mainstream | Mainstream | Mainstream | Low-End | Low-End | High-End | Mainstream |
Veröffentlicht | 3Q 2009 | 3Q 2009 | 3Q 2009 | 3Q 2009 | 3Q 2009 | 1Q 2008 | 1Q 2008 |
Anzahl Kerne | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Codename | G92b | G92b | G94b | G96b | G96b | G92 | G94 |
Transistoren | 754 Mio. | 754 Mio. | 505 Mio. | 314 Mio. | 314 Mio. | 754 Mio. | 505 Mio. |
Herstellung | 55nm | 55nm | 55nm | 55nm | 55nm | 65nm | 65nm |
Chip | |||||||
Chiptakt: | 675 MHz | 738 MHz | 500 MHz | 500 MHz | 567 MHz | 675 MHz | 650 MHz |
Chiptakt (BOOST): | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Shadertakt | 1620 MHz | 1836 MHz | 1250 MHz | 1400 MHz | 1400 MHz | 1675 MHz | 1625 MHz |
Pixelshader | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Vertexshader | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Streamprozessoren | 112 | 128 | 48 | 32 | 8 | 128 | 64 |
ROP | 16 | 16 | 16 | 8 | 4 | 16 | 16 |
TMU | 56 | 64 | 24 | 16 | 8 | 64 | 32 |
Speicher (RAM) | |||||||
Speichertakt | 2200 MHz * | 2000 MHz * | 1000 MHz * | 1000 MHz * | 1000 MHz * | 2200 MHz * | 1800 MHz * |
Speichergröße | 1024 MB | 1024 MB | 768 MB | 512 MB | 512 MB | 512 MB | 512 MB |
Speichertyp | GDDR-3 | GDDR-3 | GDDR-3 | GDDR-2 | GDDR-2 | GDDR-3 | GDDR-3 |
Speicherinterface | 256 Bit | 256 Bit | 192 Bit | 128 Bit | 64 Bit | 256 Bit | 256 Bit |
Herstellung | |||||||
API | PCI-E | PCI-E | PCI-E | PCI-E | PCI-E | PCI-E | PCI-E |
DirectX | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
OpenGL | 2.1 | 2.1 | 2.1 | 2.1 | 2.0 | 2.1 | 2.0 |
Multi-GPU fähig? | SLI | SLI | SLI | SLI | SLI | SLI | SLI |
Hybrid Graphics | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Vulkan | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Leistungswerte | |||||||
PCE-Score | 59 | 61.2 | 23.4 | 14.3 | 7.5 | 62.8 | 42.6 |
Pixelfüllrate | 10.800 MP/s | 11.808 MP/s | 8000 MP/s | 4000 MP/s | 2268 MP/s | 10.800 MP/s | 10.400 MP/s |
Texelfüllrate | 37.800 MT/s | 47.232 MT/s | 12.000 MT/s | 8000 MT/s | 4536 MT/s | 43.200 MT/s | 20.800 MT/s |
Shaderleistung (Single Precision) | 544 GFlops | 470 GFlops | 120 GFlops | 89,6 GFlops | 33,6 GFlops | 643 GFlops | 312 GFlops |
Shaderleistung (Double Precision) | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() |
Speicherbandbreite | 70.400 MB/s | 64.000 MB/s | 24.000 MB/s | 16.000 MB/s | 8000 MB/s | 70.400 MB/s | 57.600 MB/s |
Stromverbrauch | |||||||
Maximal | 120 Watt | 141 Watt | 75,0 Watt | 50,0 Watt | 35,0 Watt | 156 Watt | 95,0 Watt |
Leerlauf (IDLE) | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | 62,0 Watt | 26,0 Watt |
Weitere Informationen | |||||||
Kaufangebote | 10 Angebote | 10 Angebote | 10 Angebote | 10 Angebote | 10 Angebote | 10 Angebote | 10 Angebote |
Review | Zum Artikel | Zum Artikel | Zum Artikel | Zum Artikel | Zum Artikel | Zum Artikel | Zum Artikel |
Tech. Details | Details | Details | Details | Details | Details | Details | Details |
* Theoretische Taktrate. Abhängig von der RAM-Technologie. |
Die Geforce GTS 150 entspricht dem ehemaligen Flagschiff Geforce 9800 GTX und so wundert es kaum, dass die Geforce GTS 150 auf dem bekannten G92b-Kern basiert, welcher bereits in der Geforce 9800 eingesetzt wurde. Die Architektur ist unverändert geblieben: der Grafikchip besteht aus 754 Millionen Transistoren, welche im 55nm (0,055µm) Verfahren hergestellt werden. Insgesamt kommen 128 Streamprozessoren zum Einsatz, welche DirectX 10.0 und OpenGL 2.1 beherrschen. Auch die Speicheranbindung ist bei 256 Bit unverändert geblieben, so dass die Architektur 1:1 übernommen wurde.
Leichte Veränderungen wurden an den Taktraten vorgenommen: der Chiptakt der Geforce GTS 150 (Chip: 738 MHz / Shader: 1836 MHz / Speicher: 2000 MHz DDR) liegt etwas oberhalb, der Speichertakt etwas unterhalb der Geforce 9800 GTX (Chip: 675 MHz / Shader: 1675 MHz / Speicher: 2200 MHz DDR). Der Vorteil durch eine erhöhte Rechenleistung wird durch den niedrigeren Speicherdurchsatz nahezu ausgeglichen, so dass beide Modelle gleich auf liegen.
Nvidia Produktseite: http://www.nvidia.de/object/product_geforce_gts_150_de.html
Fazit: Die Geforce 9800 GTX hat schon fast 1 1/2 Jahre auf dem Buckel, da sie bereits im 1. Quartal des Jahres 2008 veröffentlicht wurde. Der Anwender erhält mit dem Kauf einer Geforce GTS 150 zwar eine schnelle und solide Grafikkarte, nichts desto trotz handelt es sich hier um eine Technik aus der vergangenen Generation. In der hier angesprochenen Geforce Gxx 100 Serie ist die Geforce GTS 150 die einzige Kaufempfehlung, sofern der Preis stimmt!
Die Geforce GT 130 entspricht der ehemaligen Mittelklasse der Geforce 9 Serie und ersetzt quasi die Geforce 9600 GT. Hierbei sei aber explizit, dass die Geforce GT 130 deutlich gegenüber der Geforce 9600 GT abfällt, da Nvidia einige deutliche Einschränkungen vorgenommen hat. Zwar wird derselbe Grafikchip G94b, der aus rund 505 Millionen Transistoren besteht, eingesetzt, doch wurde die Architektur an Stellen wie Streamprozessoren, Speicherinterface, etc. teilweise stark eingeschränkt: die Anzahl der Streamprozessoren fällt von 64 auf 48, der Speicherinterface besteht nur aus 192 anstatt der vollen 256 Bahnen. Hinzu kommt, dass die Taktraten im Vergleich zur Geforce 9600 GT deutlich heruntergesetzt wurden:
Chiptakt: von 650 auf 500 MHz
Shadertakt: von 1625 auf 1250 MHz
Speichertakt: von 1800 auf 1000 MHz DDR
Nvidia Produktseite: http://www.nvidia.de/object/product_geforce_gt_130_de.html
Geforce GT 130 (G94b) - Referenzmodell
Fazit: Zwar setzt die Geforce GT 130 auf die Geforce 9 Technik auf, doch die oben erwähnten Einschränkungen sorgen für einen deutlichen Leistungsverlust. Als ehemalige Mittelklasse-Grafikkarte, welche aber deutliche "Schussverletzungen" erlitten hat, ist die Geforce GT 130 heutzutage nur noch als Einsteiger-Grafikkarte für Office-, Multimedia-Anwendungen und einfache 3D-Spiele geeignet.
Die Geforce GT 120 fällt zur oben erwähnten Geforce GT 130 nochmals deutlich ab. Sie tritt in die Fußstapfen der einstigen Einsteiger-Grafikkarte Geforce 9500 GT und basiert daher ebenfalls auf dem G96b Grafikkern, welcher durch 314 Millionen Transistoren (55nm), DirectX 10 und OpenGL 2.1 spezifiziert wird. Die Geforce GT 120 verfügt über magere 32 Streamprozessoren und spricht den Speicher über ein dünnes 128 Bit Interface an. Diese Werte verdeutlichen die schwache Architektur der Geforce GT 120, so dass sie in aufwendigen 3D-Spielen in höheren Auflösungen nicht mehr mithalten kann.
Auch die Taktraten sind relativ niedrig: der Chiptakt beträgt 500 MHz, der Shadertakt 1400 MHz und der Speichertakt 1000 MHz DDR. Somit verfügt die Geforce GT 120 nicht nur über eine schwache GPU-Architektur, sondern auch über niedrige Taktraten, so dass die gesamte Rechenleistung für moderne 3D-Spiele nicht ausreichend ist.
Nvidia Produktseite: http://www.nvidia.de/object/product_geforce_gt_120_de.html
Geforce GT 120 (G96b) - Referenzmodell
Fazit: Die Zeit für Einsteiger-Grafikkarten ist in der Regel sehr kurz, da sie bereits bei der Einführung von diversen Anwendungen überfordert werden. Das bedeutet, dass die Zeit für Geforce GT 120, welche letztendlich eine 1 1/2 Jahre alte Einsteiger-Grafikkarte ist, bereits abgelaufen ist. Einzig und allein die geringe Leistungsaufnahme (Stromverbrauch) in Höhe von 50 Watt sprechen für die Geforce GT 120. Somit wird sie für Wohnzimmer-PCs oder stromsparende Multimedia-Stationen interessant.
Nachdem wir nun die Geforce GTS 150 als einzige potente Grafikkarte der Geforce Gxx 100 Serie deklariert, die Geforce GT 130 und Geforce GT 120 als leistungsschwach eingestuft haben, kommen wir nun zur Geforce G 100. Wer gehofft hat, dass jetzt ein besseres Modell besprochen wird, liegt leider falsch, denn die Geforce G 100 fällt nochmals sehr deutlich ab. Jeder Computerinteressierte winkt sofort ab, wenn in der heutigen Zeit eine Grafikkarte mit einem minimalistischen Chipkühler und ohne Kühlelemente für den Speicher auskommt! Wo keine Kühlung erforderlich ist, steckt auch keine Leistung dahinter.
Ein Blick auf die GPU-Architektur sagt alles: 8 Streamprozessoren, ein 64 Bit Speicherinterface und Taktraten in Höhe von 567 MHz (Chip), 1400 MHz (Shader) und 1000 MHz DDR (Speicher) entsprechen heutzutage einem OnBoard-Grafikchip, wie er in billigen Komplettsystemen oder Notebooks eingesetzt wird. Eine gute Spieleleistung ist de facto nicht vorhanden, so dass sich die Geforce G 100 als günstige und billige Standard-Office-Grafikkarte eignet.
Nvidia Produktseite: http://www.nvidia.de/object/product_geforce_gt_120_de.html
Geforce G 100 (G96b) - Referenzmodell
Fazit: Um es auf den Punkt zu bringen: günstig, stromsparend und leistungsschwach. Für 3D-Spiele kaum geeignet, lediglich für Multimedia- und Office-Anwendungen!