Infos, Bilder, Benchmarks zum Intel Pentium III

Intel veröffentlichte im März 1999 den Nachfolger des recht erfolgreichen Pentium II MMX. Den anfangs mit 450 Mhz getaktete Intel Pentium III gab es zum Schluss der Produktionsreihe in zahlreichen unterschiedlichen Bauformen und Taktraten und es ist für den Anwender immer noch sehr schwierig, die einzelnen Modelle auseinander zu halten. Die Pentium III Prozessoren unterscheiden sich in Bauart, Prozessorkern, Front-Side-Bus, Größe des L2-Caches (extrem schneller Zwischenspeicher des Prozessors) und Taktung des L2-Caches. Zur Spitze des Wirrwarrs brachte es das 600 Mhz-Modell, dass es in insgesamt sechs verschiedenen Modellen gibt, die teilweise auch unterschiedliche Leitungsfähigkeiten vorweisen.

Um dem Durcheinander etwas Durchblick zu verleihen, kann man den Intel Pentium III in zwei verschiedene Bauformen einteilen. Die ersten Pentium III Prozessoren gab es noch in der vom Pentium II bekannten Slot-Bauform. Etwas später führte Intel auch die herkömmliche Socket-Bauweise für den Pentium III ein. Intel Pentium III Prozessoren in der Slot-Variante gab es in den Taktraten von 450 bis 1000 Mhz, die Pendants in der Socket-Bauweise von 500 bis 1400 Mhz.

Pentium III für Slot 1 - 450 bis 1000 Mhz

Die ersten Pentium 3-Modelle, welche im März 1999 offiziell vorgestellt wurden, gab es wie den Vorgänger, den Intel Pentium 2, in der Slot 1-Bauweise, so dass sich der eigentliche Prozessor auf einer Platine in einer Box, der so genannten Cartride, befand. Technisch gesehen waren beide Prozessoren nahezu identisch und man nannte die ersten Pentium 3-Prozessoren auch hämisch "erweiterte Pentium 2-Prozessoren". Der Name kam deshalb zustande, da der einzige Unterschied in der neu eingeführten SSE-Befehlserweiterung lag, welches eine hardwareseitige Ansammlung von Befehlsroutinen darstellt, womit Programme beschleunigt werden, die diese Befehlserweiterung unterstützen. Die SSE-Befehlserweiterung ist eine Fortführung der vom Intel Pentium eingeführten MMX-Technologie, welche ebenfalls eine Befehlserweiterung ist.

Intel Pentium III in der Slot 1-Bauweise

Der Unterschied einer Pentium 2-CPU mit 450 Mhz und einem Pentium III-Pendant mit gleicher Taktrate besteht also nur darin, dass letzter sowohl die MMX- als auch die SSE-Befehlserweiterung integriert hat. Der Pentium 2 muss sich nur mit der MMX-Technologie begnügen. Ein weiteres Argument, dass der Pentium III ein erweiterter Pentium 2 ist, liegt in der Anzahl der Transistoren, aus denen Prozessor besteht. Mit 9,5 Millionen Transistoren besitzt der Pentium III gerade einmal 0,5 Millionen Transistoren mehr als sein Vorgänger.

Geöffneter Intel Pentium III

Ansonsten kann der Pentium III die gleichen technischen Daten vorweisen wie sein Vorgänger, der Pentium 2: die ersten Pentium III Prozessoren wurden noch mit dem Katmai-Kern bestückt, der noch in der 0,35 µm-Technologie hergestellt wurde. Des Weiteren befand sich der 512 KB große L2-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors) extern auf der Platine und wurde nur mit halbem Prozessortakt betrieben. Intel Pentium 3 Prozessoren mit Katmai-Prozessorkern gab es in den Taktraten von 450 bis 600 Mhz und wurden unterschiedlich mit 100 oder 133 Mhz Systemtakt (Front-Side-Bus) betrieben. Später wurde die Bauweise des  Prozessorkerns geshrinkt bzw. die Herstellung der Schaltkreise verkleinert. Die nun unter dem Coppermine-Kern bekannten Prozessoren, die nun in der 0,25µm-Technologie hergestellt wurden, ermöglichten Taktraten bis zu 1000 Mhz.

Pentium III für Sockel 370 - 500 bis 1133 Mhz

Nach der Veröffentlichung der Pentium III-Prozessoren in der Slot 1-Bauweise dauerte es ein gutes halbes Jahr, bis Intel den Pentium III in der Sockel 370 Bauweise der Öffentlichkeit bekannt gab. Der neue Pentium III befand sich nun nicht mehr auf einer Platine in einer Cartridge, sondern war einzelnd erhältlich und wurde auf den Sockel-Steckplatz des Mainboards gesteckt. Zusätzlich musste nun auch wieder ein separater Kühler montiert werden.

Intel Pentium 3 FC-PGA Prozessor für Sockel 370

Die neuen Prozessoren für den Sockel 370 wurden auch bereits mit dem neuen Coppermine-Prozessorkern bestückt, so dass der Prozessor in der zu der Zeit modernen 0,25µm-Technologie hergestellt wurde. Eine wirkliche Neuheit war der erstmals voll integrierte L2-Cache, der parallel zum Prozessortakt betrieben wurde und somit einen enormen Leistungsschub gegenüber den Vorgängern verzeichnen konnte, obwohl dieser mit 256 KB nur halb so groß war wie bei seinen Slot 1-Brüdern. Des Weiteren war der Datendurchsatz vier Mal so hoch, da dieser nun einen 256 Bit Speicherbus hat.

Sockel 370-Mainboard für P3-Prozessoren

Die Intel Pentium III-Prozessoren für den Sockel 370 und Coppermine-Kern gab es in den Taktfrequenzen von 500 bis 1133 Mhz und wurden entweder mit 100 oder 133 Mhz Systemtakt (FSB) betrieben. Ob die jeweilige CPU für einen 100er oder 133er FSB geeignet war, erkannte man an der Bezeichnung E (100 Mhz) oder EB (133 Mhz) kurz hinter dem Prozessornamen.

Die Pentium III Prozessoren sind auch unter dem Namen FC-PGA und FC-PGA2 bekannt. Diese Bezeichnung bedeutet, dass letzterer  ein fest eingebautes Hitze-Verteilblech hat, das so genannte integrated Heat-Spread (IHS). Weil diese Gehäuseversion angepasste Kühlkörper erfordert, kann eine Fehlbestellung ärgerlich werden. Tualatin Prozessoren und Pentium 4 werden standardmäßig mit dieser Gehäusebauart ausgeliefert. 

Links ein FC-PGA-, rechts ein FC-PGA2-Modell

Pentium III mit Tualatin-Kern - 1000 bis 1400 Mhz

Mit 1133 Mhz war das Spitzenmodell der Coppermine-Reihe an die Grenzen der Belastbarkeit geraten, so dass Intel den Prozessorkern shrinkte und die Transistoren nun in der 0,18µm-Technologie anfertigte. Der neue Tualatin-Kern ermöglichte höhere Taktraten und glich nun nicht mehr einem Heizblockwerk, wie man es von den letzten Coppermine-Modellen her behaupten konnte.

Intel Pentium III 1200 Mhz mit Tualatin-Kern

 

Wenn man es einmal nicht so genau nimmt, war der Intel Pentium III mit Tualatin-Kern der gleiche Prozessor für den Sockel 370, nur dass die Schaltkreise kleiner hergestellt wurde, so dass höhere Taktraten aufgrund der geringeren Wärmeentwicklung möglich waren. Die Tualatin-Prozessoren wurden ausschließlich mit einem 133 Mhz Systemtakt betrieben. Diese Prozessoren gab es in den Taktraten von 1000 bis 1333 Mhz.

Die schnellsten Prozessoren für den Sockel 370 waren eindeutig die Pentium III-S Prozessoren. Diesen Tualatin-Monster-P3's spendierte Intel zusätzlich einen doppelt so großen L2-Cache, so dass einige Intel Pentium III-S-Prozessoren sogar schneller als ein Intel Pentium 4 mit 1500 Mhz waren. Da die Pentium III-S-Prozessoren lediglich in den Taktraten von 1133 bis 1400 Mhz erhältlich waren, hieß das, dass ein niedriger getakter Pentium III seinen Nachfolger schlägt. Nicht schlecht für ein Auslaufmodell.

Technische Daten

 

• Hergestellt von März 1999 bis Juli 2001
• Taktraten: 450 bis 1400 Mhz
• FSB: 100 und 133 Mhz
• Micron-Technologie: 0,25 und 0,18µm
• Transistoren: 9,5 Millionen
• L1-Cache: 32 KB
• L2-Cache: 256 (volle Taktfrequenz) und 512 KB (bei halber Taktrate)
• Steckplatz: Slot 1 und Sockel 370

 

Alle Pentium III-Prozessoren

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