Infos zur Radeon VE: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

ATI Radeon VE Logo

Der ATI Radeon VE ist eine abgespeckte Version seines großen Bruders, dem Radeon. Doch in einer Zeit, als die Geforce 2 Ultra die Performance-Krone an seinen Nachfolger, dem Geforce 3, abgeben musste und Grafikkarten mit eben genannten Grafikchip noch weit über 500 Euro kosteten, verööfentlichte ATI mit dem Radeon VE einen günstigen, aber relativ leistungsstarken Grafikchip mit umfangreichen 2D-Funktionen.

Die 3D Features des RADEON gepaart mit Dual Display Eigenschaften. Ein Weg den NVIDIA mit dem GeForce 2 MX bereits erfolgreich eingeschlagen hatte. ATI hatte die Prioritäten jedoch anders verteilt. Statt 3D Performance stand bei der VE eindeutig die 2D ATI Radeon VE DualViewFunktionalität im Vordergrund. So hat ATI die T&L und zweite Textureinheit wegrationalisiert und dem Chip stattdessen einen zweiten 300MHz RAMDAC spendiert. Auch die Video Out Funktionen sind im Chip untergebracht. Mit dieser Ausstattung in Sachen Dualdisplay ist die RADEON VE einer NVIDIA MX Karte mit TwinView deutlich überlegen - muss dafür aber in Sachen 3D etwas Federn lassen.

Der Verzicht auf die T&L Einheit und das Fehlen der zweiten Textureinheit sorgen für eine deutlich schlechteres 3D Potential gegenüber dem Radeon. Es verbleibt nur noch eine Pipeline, die jedoch immer noch in der Lage ist, 3 Pixel pro Takt zu berechnen. Die HyperZ-Fähigkeiten, 3D Texturen und andere Fähigkeiten des Radeon-Chips wie Adaptive Video De-Interalacing bei Video- und DVD Wiedergabe bleiben aber erhalten.

Radeon VE vs. Geforce 2 MX

Hier sieht man die technischen Werte im Vergleich zum Geforce 2 MX und dem Matrox G450. Allein die 64Bit-Speicheranbindung, die fehlende T&L-Einheit und eine einzige Pixelpipeline sind Werte, wogegen ein veralteter TNT 2 wie ein überdimensionaler High-End-Chip wirkt. Der Radeon VE ist wirklich nur für 2D-Applikationen optimiert worden. Dagegen darf man die Grafikqualität nicht vergessen, die die Radeon-Serie auf den Bildschirm zaubert.

Chip Name RADEON VE GeForce 2 MX GeForce 2 MX400 Matrox G450
Core RADEON VE NV 11 NV 11 NV 11
Herstellungsprozess 0.18 Micron 0.18 Micron 0.15 Micron 0.18 Micron
Chiptakt 183 MHz 175 MHz 200 MHz 125 MHz
Speichertakt 183 MHz 166 MHz 183 MHz 166 MHz
Speichertyp SDRAM SDRAM SDRAM SDRAM
Speicherbus 64Bit DDR 128 Bit 128 Bit 64Bit DDR
Speichergröße 32 MB 32 MB 32/64 MB 32 MB
RAMDAC (S) 300/300 MHz 350 MHz 350 MHz 360/200 MHz
Businterface AGP 1x/2x/4x AGP 1x/2x/4x AGP 1x/2x/4x AGP 1x/2x/4x
T&L - YES YES -
Zweiter Ramdac YES - - YES
Render Pipelines 1 2 2 1
Teturen pro Pipe 3 2 2 1

Einen Aktiv-Kühler kann man bei der Radeon VE vergeblich suchen, was Angesicht des Einsatzgebiets auch durchaus Sinn macht, denn es entsteht kein nervender Lüfterkrach. Das dadurch verringerte Overclocking Potential werden 2D Anwender wohl kaum vermissen.

Dual View

Die Dualdisplay Eigenschaften des RADEON VE lassen sich auf vielfältige Weise nutzen. Als zweites Ausgabegerät kann ein zweiter RGB Monitor, ein TFT Flat Display oder ein TV Gerät dienen. Bei Nutzung des digitalen Ausgangs kann TV-Out sogar zusätzlich zum zweiten Monitor genutzt werden, da dann der zweite RAMDAC nicht benötigt wird und sich um TV-Out kümmern kann. Die möglichen Anzeigemodi:

     

  • VGA + VGA
  • VGA + DVI
  • VGA + Video Out
  • VGA + DVI + Video Out
  •  

Die maximal mögliche TV-Out Auflösung beträgt 1920x1440 Pixel! Neben Farbe, Kontrast und Schärfe sowie Flickerfilter lassen sich auch Bildlage sowie Vertikale und Horizontale Skalierung des TV Bildes einstellen. Man bekommt so ein sehr gutes, optimal passendes TV-Bild ohne jegliche störende Ränder! Das bei der TV-Ausgabe der zweite Monitor abgezogen werden muss lässt sich da verschmerzen. Ärgerlicher ist da schon das der Rechner auch neu gestartet werden muss, damit die Karte in den neuen Modus schalten kann. Schöner wäre es wenn sich die Karte im Betrieb entsprechend umschalten ließe.

Benchmarks

Als Testsystem diente ein Intel Pentium III 800 Mhz, 256 MB SD-Ram PC133, ASUS CUSL2-Mainboard und Windows 98 SE. Als Benchmark diente der 3D Mark 2000 von MadOnion bei einer Auflösung von 1024x768x16Bit.

Geforce 2 MX400 32 MB  
 

 4.955

Kyro II 32 MB  
 

 4.819

Geforce 2 MX  
 

 4.673

Kyro I 32 MB  
 

 4.157

ATI Radeon VE 64 MB  
 

 3.581

Geforce 2 MX200 32 MB  
 

 2.685

Matrox G450  
 

 2.609

Die Radeon befindet sich damit im Mittelfeld der Office-Grafikkarten, welche mehr Wert auf 2D-Performance und -Ausstattung legen. Man muss sich immer noch im Klaren sein, dass zu der Zeit schon Geforce 2 GTS, Pro und Ultra, Geforce 3-Karten auf dem Markt waren.