Infos zur Radeon 9700 Mobile: Bilder, Benchmark

ATI Radeon 9700 Mobility Logo

Die Lücke zwischen Notebook- und Desktop-Grafikchips ist Ende des Jahres 2003 deutlich größer geworden. Können Besitzer eines herkömmlichen Desktop-PC auf die 3D-Power einer High-End-Karte wie die Radeon 9800 XT oder einer Geforce FX 5950 Ultra zurückgreifen, so müssen Notebook-Besitzer mit der mittelmäßigen Leistung einer Radeon 9600 Mobility oder einer Geforce FX 5600 Go auskommen.

Deren Leistung ist zwar ausreichend und beide mobilen Grafikchips unterstützen die Features von DirectX 9, doch wenn man aufwendige 3D Spiele auch noch mit allen Details oder vielleicht zugeschaltetem Anti-Aliasing (Kantenglättung) bzw. Anisotropische Filterung (Tiefenkorrektur) spielen möchte, sind die schnellsten mobilen Grafikprozessoren hoffnungslos überfordert.

Nvidia machte es noch vor dem Jahreswechsel vor und führte einen neuen mobilen Grafikchip ein, den Geforce FX 5700 Go, um einen leistungsfähigeren Grafikchip für den Notebook-Bereich anbieten zu können. ATI folgte dem Konkurrenten und führte kurze Zeit später den Radeon 9700 Mobility ein. Doch man sollte nicht zu viel von diesen neuen Produkten erwarten, denn beide Modelle sind lediglich verbesserte Grafikchips der Mainstream-Serie und können daher auch nicht im geringsten mit den High-End-Karten à la Radeon 9800 XT oder Geforce FX 5950 Ultra aus dem Desktop-Bereich mithalten.

Nicht verwechseln mit Desktop-Radeon 9700!

ATI Radeon 9700 Mobility ChipAus der jungen Vergangenheit sind einige Beispiele bekannt, wo ATI und Nvidia anhand der Namensgebung Ihrer Produkte den Käufer verwirren. Bestes Beispiel sind der Radeon 9000 und 9200, denn beide besitzen den gleichen Grafikchip und der einzige Unterschied liegt lediglich im AGP 8x Support der Radeon 9200. Der Anwender glaubt nun, mit der Radeon 9200 einen deutlich schnelleren Grafikchip zu erhalten, was aber nicht der Fall ist.

High-End-Karte (Desktop)
9700, 9800, 9800 XT

Mainstream (Desktop)
9500, 9600, 9600 XT

Billigmarkt (Desktop)
9000, 9200

Ähnlich ist nun mit dem ATI Radeon 9700 Mobility. Viele wissen sicherlich aus dem Desktop-Bereich, dass der Radeon 9700 zu den High-End-Karten gehört und somit deutlich schneller als eine Radeon 9500 oder 9600 ist.

Der Notebook-Grafikchip Radeon 9700 Mobility ist aber nun kein Derivat des Desktop-Radeon 9700, sondern lediglich ein verbesserter Radeon 9600 Mobility. Dementsprechend ist auch die Leistung, die zwar besser ist im Vergleich zum mobilen Radeon 9600, aber lange noch nicht an die Leistung eines High-End-Grafikchip reicht.

Technische Eigenschaften

Das Problem bei mobilen Grafikchips ist die begrenzte Leistungsaufnahme, die sie besitzen dürfen, denn sie dürfen nicht die Akkulaufzeit unnötig verkürzen. ATI hat ein neues Herstellungsverfahren, Low-K-Technologie, entwickelt, was eine geringere Leistungsaufnahme ermöglichen soll. So soll der Radeon 9700 Mobility weniger Strom verbrauchen, so dass man die Taktraten deutlich anheben kann. Somit liegt die maximale Taktrate bei 450 Mhz, was eine deutliche Steigerung zum Radeon 9600 Mobility ist, denn dieser wurde maximal mit 350 Mhz getaktet.

Hinsichtlich der 3D-Features bestehen zwischen dem MR 9700 und dem Vorgänger keine Unterschiede. Das Design setzt nach wie vor auf vier Pixel-Pipelines und zwei Vertex-Shader-Einheiten. Die Z-Kompression wurde laut Ati verbessert. Sie nennt sich jetzt Hyper-Z III+ und soll Kompressionsraten von 24:1 ermöglichen. Aber alles in allem weist der Radeon 9700 Mobility keine wesentlichen neuen Features vor.

ATI Radeon 9700 Mobility
Chiptakt max. 450 Mhz
Speichertakt max. 550 Mhz (DDR)
Speichergröße 32, 64, 128 MB DDR
Pixelpipelines 4
Vertex-Shader 2
Smartshader 2.0
Smoothvision 2.1
Powerplay 4.0

Notebooks mit einem ATI Radeon 9700 Mobility Grafikchip gibt es mit 32, 64 oder 128 MB DDR Speicher. Das Speicherinterface beträgt 128 Bit, was ein wesentlicher Grund ist, warum der Radeon 9700 Mobility nicht mit den High-End-Grafikkarten mithalten kann, denn eine Radeon 9800 XT oder eine Geforce FX 5950 Ultra können auf ein breites 256 Bit Speicherinterface zurückgreifen. Dies ermöglicht einen hohen Speicherdurchsatz und lässt die Grafikkarten auch bei eingeschalteten Antialiasing und Anisotropischer Filterung keine dramatischen Leistungseinbrüche zu. Vorsicht bei der 32 MB-Variante des Radeon 9700 Mobility, denn hier beträgt das Speicherinterface gerade einmal 64 Bit.

Beim Grafikspeicher gibt es grundlegend zwei Varianten. Zum einen spricht man vom "diskreten Grafikchip". Hier ist der Videospeicher nicht im Grafikchip integriert, sondern befindet sich außerhalb vom Grafikchip. Dann gibt es noch die Varianten mit integriertem Videospeicher:

     

  • 32MB/64-bit mit 2x 4Mx32
  • 64MB/128-bit mit 4x 4Mx32
  • 128MB/128-bit mit 4x 8Mx32
  •  

Mit integriertem Videospeicher

     

  • Integriert 64MB/128-bit (4x 4Mx32)
  • Integriert 128MB/128-bit (4x 8Mx32)
  •  

Technischer Überblick

     

  • Erschienen im Januar 2004
  • Transistoren: ???
  • Technologie: 0,13µm
  • Chiptakt: max. 450 Mhz
  • Speichertakt: max. 550 Mhz
  • Grafikspeicher: 32 bis 128 MB DDR
  • Stromsparender GDDR-2M Speicher
  • AGP 8x
  • DirectX 9
  • PowerPlay 4.0
  • Hyper-Z III+
  •  

Benchmarks

Unreal Tournament 2003 "Antalus FlyBy" 1024x786x32 Bit

 



Radeon 9600 XT (Desktop)  
 

 108,6

Radeon 9600 (Desktop)  
 

 65,5

Geforce FX 5700 Ultra (Desktop)  
 

 127,0

Radeon 9700 Mobility 128 MB  
 

 93,8

Radeon 9600 Mobility 64 MB  
 

 75,8

Geforce FX 5650 Go 128 MB  
 

 94,3

In Unreal Tournament 2003 wird die Leistungssteigerung der Radeon 9700 Mobility im Vergleich zum Vorgänger deutlich. 20 Frames mehr sind viel, trotzdem kommt die Radeon 9700 Mobility nicht an die Desktop-Pendants heran. Eine Radeon 9600 XT, welche ebenfalls keine High-End-Karte ist, rendert hier schneller. Wer also auf eine High-End-Grafikkarte nicht verzichten kann, der muss sich mit seinem Desktop-System zufrieden geben.

 

Aquamark 3

 



Radeon 9600 XT (Desktop)  
 

 31.057

Radeon 9600 (Desktop)  
 

 20.285

Geforce FX 5700 Ultra (Desktop)  
 

 29.353

Radeon 9700 Mobility 128 MB  
 

 27.540

Radeon 9600 Mobility 64 MB  
 

 21.830

Geforce FX 5650 Go 128 MB  
 

 12.710

Ein ähnliches Bild zeichnet sich im Aquamark 3 ab. Auch hier kann die Radeon 9700 Mobility nicht an die Leistung einer Radeon 9600 XT heran. Eine Radeon 9800 erreicht in diesem Benchmark locker die 40.000 Punkte-Marke. Erschreckend die Leistung des Geforce 5650 Go!