Infos, Bilder, Benchmarks zum Intel Pentium 4 6xx
Wie man bereits im Artikel " Intel Pentium 4 500er Serie" lesen konnte, hatte der Pentium 4 5xx noch ein paar Schwachstellen, die man im Hause AMD schon lange gelöst hatte. Darunter zählt hauptsächlich das vom Athlon 64 eingeführte "Cool'n'Quiet", das den Takt des Prozessors im IDLE-Zustand heruntersetzt, und natürlich die Unterstützung von 64 Bit-Applikationen.
Der Intel Pentium 4 5xx ist zwar von der Performance gesehen sehr erfolgreich gewesen, doch die hohe Verlustleistung und die fehlende Unterstützung von 64 Bit haben den ein oder anderen dazu bewegt, ins AMD-Lager zu wechseln. Hier wird ein leichter Stimmungswechsel bei dem Endkunden sichtbar, der nicht nur nach mehr Leistung schreit, sondern auch technologische Features beim Kauf in Betracht zieht.
Auf diesen Umstand hat Intel mit der 600er-Serie des Pentium 4 reagiert, und so hat man 18 Monate später nach Einführung des Athlon 64 die beiden wichtigen Features EM64T (64 Bit-Unterstützung) und Taktregulierung integriert.
Technische Erneuerungen
Eigentlich sollten die neueren Pentium 4 Prozessoren der 500er-Serie bereits mit der 64 Bit-Technologie ausgestattet werden, doch Intel entschied sich kurzerhand, diesen Prozessoren einen doppelt so großen L2-Cache zu verpassen, um diese dann in Verbindung mit EM64T und dem neuen Powermanagement unter der neuen Bezeichnung Pentium 4 6xx zu vermarkten.
Somit gleichen sich auch die technischen Eigenschaften mit dem Vorgänger aus der 5er-Serie. Der Prescott wird weiterhin in der 0,09µm-Technologie hergestellt und der L1-Cache besitzt 16 KByte exklusiven achtfach-assoziativen Daten-Cache.
Unterschiede treten nun logischerweise in der Anzahl der Transistoren und Größe der DIE auf, da der nun doppelt so vuel L2-Cache besitzt. So kommen nun 169 Millionen Transistoren auf einer Fläche von 135 mm² zum Einsatz. Bei der 5er-Serie waren es 125 Millionen auf einer Fläche von 112 mm².
Die DIE des Pentium 4 6xx
Ansonsten ist der Pentium 4 6xx identisch zum Vorgänger. Er besitzt die Befehle MMX, SSE, SSE2, SSE3 und das für den Virenschutz erforderliche XD-Bit ist ebenfalls integriert.
Das Powermanagement
Das neue Powermanagement in der Intel Pentium 4 600er-Serie besteht aus drei Komponenten, nämlich Enhanced Halt State C1E, Thermal Monitoring 2 und Enhanced SpeedStep. Keines dieser Features sind Neuentwicklungen, sondern bereits im mobilen Einsatzgebiet Gang und Gebe. Unter anderen mit diesen drei Features wird hiererfolgreich gezeigt, wie man effektiv Strom sparen kann und aufgrund der hohen Wärmeentwicklung setzt Intel diese Features nun auch in die Desktop-Modelle ein, um die Verlustleistung in Grenzen zu halten. Auf www.tomshardware.de war beispielsweise ein Artikel (bzw. Video) zu sehen, bei dem ein 3,8 Ghz-Modell nicht mehr richtig gekühlt werden konnte, nur weil eine andere Wärmeleitpaste benutzt wurde! Im laufenden betrieb konnte man sehen, wie die CPU immer wieder vom System heruntegetaktet werden # musste, um Hitzeschäden zu vermeiden.
Die technischen Daten (ausgelesen mit CPU-Z)
Enhanced Halt State C1E
ist sicherlich dem einen oder anderen Notebookbesitzer bekannt. Enhanced Halt State C1E ist ein Stop-Signal, das vom Betriebssystem gesendet wird, wenn das System eine längere Zeit keine Aufgaben zu bewältigen hat. Dann wird die CPU komplett angehalten. Unter "längere Zeit" versteht man in der Prozessortechnik wenige Bruchteile einer Sekunde. Da diese Waitstates regelmäßig vorkommen, kann so die Wärmeentwicklung reduziert werden.
Thermal Monitoring 2
gibt es bereits bei den allersten Pentium 4-Prozessoren und ist der bekannte Hitzeschutz. Ein interner Sensor im Pentium 4 überwacht die Temperatur und sollte diese einen bestimmten Wert überschreiten, so wird der Prozessor und die Spannung heruntergesetzt. So ist es fast unmöglich, einen Pentium 4 durch Überhitzung zu zerstören.
Enhanced SpeedStep
ist eine dynamische Taktregulierung. Wird nicht die volle Prozessorleistung benötigt, beispielsweise beim Schreiben eines Worddokumentes oder während des Surfens im Internet, so wird der Prozessortakt automatisch reduziert. Startet der Anwender eine rechnenintensive Applikation, so wird die Taktfrequenz innerhalb kürzester Zeit dynamisch angehoben, ohne das der Anwender davon etwas mitbekommt. Beim Pentium 4 6xx kann der Takt in 200 Mhz-Schritten auf bis zu 2,8 Ghz heruntergetaktet werden.
Prozessormodelle
Modell (Klick für Info) | K e r n e | Takt (MHz) | T u r b o | FSB | Multi | Core | L1 (KB) | L2 (KB) | L3 (KB) | Hrst. (nm) | Temp | Socket | Volt | Watt | 64 Bit | M M X | 3 D N o w | S S E | S S E 2 | S S E 3 | S S E 4.1 | S S E 4.2 | A V X | A V X 2 | M e m | V G A | |||||||||||||||||||||||
Pentium 4 672 (3800) | 1 | 3600 | 800 Quad | 19,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 73,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 115,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 670 (3800) | 1 | 3600 | 800 Quad | 19,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 73,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 115,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 662 (3600) | 1 | 3600 | 800 Quad | 18,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 86,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 661 (3600) | 1 | 3600 | 800 Quad | 18,0 | CedarMill | 16 | 2048 | --- | 65 | 69,0°C | Sockel 775 | 1,325 | 86,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 660 (3600) | 1 | 3600 | 800 Quad | 18,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 73,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 115,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 650 (3400) | 1 | 3600 | 800 Quad | 17,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 115,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 651 (3400) | 1 | 3000 | 800 Quad | 17,0 | CedarMill | 16 | 2048 | --- | 65 | 69,0°C | Sockel 775 | 1,325 | 86,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 650 (3400) | 1 | 3400 | 800 Quad | 17,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 84,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 641 (3200) | 1 | 3000 | 800 Quad | 16,0 | CedarMill | 16 | 2048 | --- | 65 | 69,0°C | Sockel 775 | 1,325 | 86,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 640 (3200) | 1 | 3200 | 800 Quad | 16,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 84,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 631 (3000) | 1 | 3000 | 800 Quad | 15,0 | CedarMill | 16 | 2048 | --- | 65 | 69,0°C | Sockel 775 | 1,325 | 86,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 630 (3000) | 1 | 3000 | 800 Quad | 15,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 84,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Pentium 4 620 (2800) | 1 | 3000 | 800 Quad | 14,0 | Prescott 2M | 16 | 2048 | --- | 90 | 68,0°C | Sockel 775 | 1,400 | 84,0 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quelle: Prozessorlisten * Cache addiert |
Technische Übersicht
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Benchmarks
Doom III 1024x786x32
Athlon 64 3500+ |
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Pentium 4 660 |
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Pentium 4 560 |
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Pentium 4 650 |
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Pentium 4 550 |
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Vergleicht man zwei unmittelbare "Modell-Brüder", beispielsweise den Pentium 4 650 mit dem Pentium 4 550, so kann man eine Steigerung von rund 3 Frames vergleichen. 3 Frames sind auf den ersten Blick nicht viel, aber in einem modernen 3D-Spiel, wo hauptsächlich die Grafikperformance entscheidend ist, nicht gerade wenig. Trotzdem sollte man sich überlegen, ob die Mehrkosten durch einen Pentium 4 aus der 6er-Serie diesen Performanceschub rechtfertigen.
FarCry 1280x1024x32
Athlon 64 3500+ |
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Pentium 4 660 |
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Pentium 4 560 |
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Pentium 4 650 |
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Pentium 4 550 |
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Auch in FarCry lässt sich nur eine geringe Steigerung verbuchen. Beim Pentium 4 660 gerade einmal 0,7 Frames! Was hier deutlich wird ist die gute Spieleperformance des Athlon 64.
LAME 3.95.1 MP3-Encoding (in Sekunden)
Athlon 64 3500+ |
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Pentium 4 660 |
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Pentium 4 560 |
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Pentium 4 650 |
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Pentium 4 550 |
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Fazit
Die Leistungsfähigkeit konnte bei der Pentium 4 6xx-Serie nicht deutlich gesteigert werden. Trotzdem sollte man diesen Prozessor nicht unterbewerten, denn er glänzt mit anderen Features wie die 64 Bit-Unterstützung und das Powermanagement. Leider gibt es noch nicht ausreichend 64-Bit-Software, um diesen Prozessor unter 64 Bit mit dem Vorgänger zu vergleichen. Wirklich angenehm ist das Powermanagement, was für einen ruhigeren Betrieb im IDLE-Betrieb sorgt.
Erschreckend das Ergebnis beim Encodieren von MP3-Files. Hier liegen die Modelle aus der 5er-Serie mit der 6er-Serie gleichauf. Der doppelte L2-Cache macht sich hier überhaupt nicht bemerkbar.