Übertakten eines AMD K6 II 500 Mhz

AMD K6-2 500 MHz Der AMD K6-II mit 500 Mhz Taktfrequenz ist einer der schnellsten Prozessoren für die so genannten Sockel 7-Boards. Lediglich die K6-III-Prozessoren sind noch schneller. Er eignet sich besonders dafür, z.B. einen Pentium 1 mit 100 Mhz aufzurüsten, denn der schnellste Intel-Prozessor für den Sockel 7 ist ein Pentium 233 Mhz. Leider wird dieser AMD K6-2 an den Grenzen seiner Spezifikationen betrieben, so dass er für das Übertakten ziemlich ungeeignet ist. Auch für Spiele ist nicht sehr gut geeignet, weil die damaligen Grafikkarten wie eine TNT 2 auf Intel-Prozessoren abgestimmte waren. Im folgenden zeige ich Euch, wie weit man diesen Prozessor übertakten kann.

AMD K6-2 500 MHz

Vor - und Rückseite eines K6-2 500 Mhz

Das System

Prozessor   AMD K6-II 500 Mhz
Spannung   2,2V
Arbeitsspeicher   160 MB SD-Ram PC100
Motherboard   Asus PA5-B Rev. 1.05
Grafikkarte   ATI Rage Pro
Grafikspeicher   8 MB VRam
Festplatte   1 GB
Betriebssystem   Windows 98 SE

6358 CPU-Punkte bei 3D-Mark 99 bei einer Auflösung von 800x600x16Bit:

AMD K6-2 500 MHz

Problemlösung

Das Asus-Motherboard eignet sich sehr gut zum Übertakten, da man den Multiplikator (von 2 bis 5,5), den Front-Side-Bus (von 66 bis 124 Mhz) und die Spannung (von 2,2 bis 3,5V) bequem per Jumper einstellen kann. Da der AMD K6-II 500 standardmäßig mit einem Multiplikator von 5 und einem FSB von 100 Mhz betrieben wird, erhöhte ich erstmal den Multiplikator auf 5,5, so dass der Prozessor nun mit 550 Mhz (5,5*100 Mhz = 550 Mhz) getaktet wurde. Diese Erhöhung bereitete keine größeren Problem und der Rechner startet routinemäßig ins Windows. Ein anschließender Test mit 3D Mark 99 spuckten 6644 CPU-Punkte aus, also eine Steigerung von 286 Punkten:

AMD K6-2 500 MHz


Da ich ohne weiteres den Takt auf 550 Mhz erhöhen konnte, erhoffte ich mir, den Prozessor weiter übertakten zu können. Dazu erhöhte ich den FSB von 100 auf 105 Mhz. Im anschließenden Bootvorgang wurde mir auch ein AMD K6-II mit 577 Mhz angezeigt, doch der Rechner hängte sich immer auf, sobald der Windows gestartet wurde. Meine Vermutung, dass der Prozessor mehr Spannung brauche, löste das Problem auch nicht. Auch als ich die Spannung vorsichtig von 2,2 auf 2,5V, später sogar auf 2,6V erhöhte, verweigerte Windows seinen Dienst.

Übertakten

Nun stellt sich die Frage: "Welche Komponente verursacht die Instabilitäten?". Ist es der Prozessor, der vielleicht am Rande seiner Spezifikationen läuft und sich partout nicht über 550 Mhz takten lässt oder bereitet der erhöhte Front-Side-Bus (105 Mhz) dem Arbeitsspeicher, der Grafikkarte bzw. einer anderen PCI-Karte Probleme? Um dies herauszufinden, versuchte ich folgende Konfiguration: Multiplikator zurück auf 5,0 und FSB auf die erhöhten 105 Mhz, welches einen Prozessortakt von 525 Mhz bedeutet. Nachdem der Rechner bei dieser Konfiguration normal bootete, war mir klar, dass nicht der erhöhte FSB, sondern der Prozessor, den man einfach nicht höher takten kann, die Ursache war.

Letzter Versuch

Wenn man kurz zusammenfassen darf, sind 577 Mhz zuviel für diesen Prozessor. Wenn ich aber nun den FSB auf 112 Mhz erhöhe und den Multiplikator auf 5,0 lasse, ergibt dies nach Adamriese 560 Mhz, welches möglicherweise funktionieren könnte. Diesmal schaffte es der Rechner, ordnungsgemäß ins Windows zu booten. Doch bereits nach einigen Bedienvorgängen stürzte der Rechner ab. Daraufhin erhöhte ich erneut die Spannung vorsichtig von 2,2 auf 2,6V. Doch auch diese Modifikation brachte nicht den erwünschten Erfolg. Daraus kann man schließen, dass man diesen Prozessor lediglich um 50 Mhz auf 550 Mhz übertakten kann.

Fazit

Der AMD K6-II 500 ist mitunter einer der Prozessoren, die sich am schlechtesten übertakten lassen. Gerade einmal 50 Mhz sind einfach zuwenig, da man keine bemerkbare Leistungssteigerung verbuchen kann. Im Gegensatz dazu kann man einen Intel Pentium 3 mit 500 Mhz locker auf 600 Mhz takten, ohne die Spannung zu erhöhen und eine verbesserte Kühlung einzubauen.

Nachtrag

Wie bereits schon mehrmals erwähnt, sind 50 Mhz einfach zu wenig und wer ein richtiger Overclocker ist, gibt bekanntlicherweise nicht so schnell auf. Da ich meinem AMD Athlon XP 1500+ einen neuen Kühler verpasst hatte, konnte ich den alten sehr gut für den K6-II benutzen. Nachdem ich den besseren Kühler montiert hatte, sah die Welt doch schon ein wenig besser aus. Zwar habe ich es nicht geschafft, die 600 Mhz-Hürde zu überwinden, doch schaffte ich es schließlich, den Prozessor bei einer Spannung von 2,5 Volt und 577 Mhz stabil zum Laufen zu bringen, was einer prozentualen Übertaktung von 15% entspricht. Alles in allem einer doch ordentliche Leistung, auch wenn sie heutzutage nur noch ein kleines Schmunzeln hervorbringt.