Mobile Pentium III - Infos zu den Notebookprozessoren

Intel veröffentlichte den Intel Pentium III Mobile als Nachfolger des Pentium II, der zu dieser Zeit in Sachen Leistungsfähigkeit längst überholt war. Mit neuen technologischen Features, die der Mobile Pentium III von seinem Desktop-Pendant übernommen hatte, und mit der erstmaligen Einführung von Stromspareigenschaften Namens SpeedStep legte dieser Notebookprozessor einen Meilenstein in der mobilen Computerbranche zurück.

Vor allem die Kombination einer hohen Leistungsfähigkeit und geringem Stromverbrauch, welches nur mithilfe der Stromspartechnologie SpeedStep möglich war, machte den Mobilen Pentium III bei den Anwendern sehr beliebt. Selbst in Zeiten der schnellen Athlon XP-M-Prozessoren hält sich hartnäckig das Vorurteil, dass in einem guten Notebook ein Prozessor aus dem Hause Intel stecken muss.

Der Markt machte es dem Mobile Pentium III aber auch sehr leicht, denn richtige Konkurrenz gab es nicht. Im Desktop-Segment versuchten die Intel-Ingenieure vergeblich, den Pentium III vor den schnellen AMD Athlon-Prozessoren zu platzieren. Im mobilen Bereich hatte der Endkäufer nur noch die Alternative zu den langsamen AMD K6-2 und K6-III-Prozessoren, welche aber schon nicht mit dem Pentium II mithalten konnten. Die ersten mobilen Athlon-Prozessoren gab es erst ab einer Taktrate von 1000 Mhz, welche aber erst einige Zeit später eingeführt wurden, so dass es einige Monate lang nur eine richtige Wahl beim Kauf eines Notebooks gab: Intel Mobile Pentium III.

Technische Daten

Der Mobile Pentium III ist gegenüber seinem Vorgänger, dem Mobile Pentium 2, in allen Belangen generalüberholt. In ihm steckt der neue Coppermine-Kern, der in der feineren 0,18µm-Technologie hergestellt wird (Pentium 2 = 0,25µm). Ein so genanntes "Shrinking", nämlich die Verkleinerung der Transistoren, bringt immer einige Vorteile mit sich: Zum einen werden höhere Taktraten möglich, da die Verlustleistung nicht mehr so hoch ist. Im gleichen Zug entwickelt der Prozessor weniger Wärme, da er in den meisten Fällen mit einer geringeren Kernspannung (V-Core) betrieben wird. Beide Fälle sind für den mobilen Einsatz sehr interessant, da einerseits der geringere Stromverbrauch längere Akkulaufzeiten ermöglicht und andererseits der Prozessor keine überdimensionale Kühlung benötigt. Insgesamt besteht der Mobile Pentium III aus ca. 28 Millionen Transistoren, was für diese Zeit schon sehr viel war.

Die Leistungsfähigkeit konnte neben der höheren Taktraten auch durch den 256 KB großen L2-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors), der zwar genau so groß wie beim Pentium 2 ist, aber mit vollem Prozessortakt betrieben wird, gesteigert werden. Des Weiteren wurde der der Mobile Pentium III neben MMX und MMX+ mit einer weiteren Befehlserweiterung ausgestattet: SSE beinhaltet neue Befehle, mit deren Hilfe bestimmte Programmroutinen beschleunigt werden können, sobald die Software SSE unterstützt. Vor allem bei rechenintensiven Anwendungen wie Videobearbeitung, MP3-Dekodierung und DVD-Kompression machen sich diese Befehlserweiterungen positiv bemerkbar.

Mobile Pentium III in der Micro-PGA2-Bauweise

Der mobile Pentium III ist in den Taktraten von 400 bis 1000 Mhz erhältlich, die mit einer Kernspannung von 1,6 V betrieben. Lediglich die letzten beiden Modelle mit 900 und 1000 Mhz bilden da die Ausnahme, denn diese benötigen bereits eine Spannung von 1,7 V. Die ersten Mobile Pentium III-Modelle mit 400, 450 und 500 Mhz sind bei genauerem Betrachten überhaupt keine Notebookprozessoren, da sie keine Stromspartechnologien unterstützen. Erst die Modelle ab 600 Mhz unterstützen SpeedStep.

Notebooksysteme mit einem Intel Mobile Pentium III Prozessor wurden mit einem Front-Side-Bus (FSB) von 100 Mhz betrieben, so dass der Arbeitsspeicher in Form von herkömmlichen SDRAM-PC100 Notebookspeicherriegeln zum Einsatz kam.

Und hier ein Notebook-Prozessor-Modul, wie es in zahlreichen
Notebooks vorkommt: Intel Mobile Pentium III 650 Mhz in der BGA2-Bauweise.

Den Mobile Pentium III gab es in der Micro-PGA2- und in der BGA2-Bauweise. Beide Bauweisen unterschieden sich grundlegend und waren auch für unterschiedliche Einsatzgebiete konzipiert. Trotzdem unterscheiden sich diese Prozessoren nur in der Bauweise und besitzen die gleichen technischen Eigenschaften.

Link	Taktrate	Bauweise
SL5TF	1 GHz/700 MHz	Micro-PGA2
SL53T	900 MHz/700 MHz	Micro-PGA2
SL53L	850 MHz/700 MHz	Micro-PGA2
SL53M	800 MHz/650 MHz	Micro-PGA2
SL4K2	750 MHz/600 MHz	Micro-PGA2
SL4JZ	700 MHz/550 MHz	Micro-PGA2
SL46W	650 MHz/500 MHz	Micro-PGA2
SL443	600 MHz/500 MHz	Micro-PGA2
SL588	600 MHz/300 MHz	Micro-PGA2
SL4PL	500 MHz	Micro-PGA2
SL4PK	450 MHz	Micro-PGA2
SL5TB	1 GHz/700 MHz	BGA2
SL59H	900 MHz/700 MHz	BGA2
SL547	850 MHz/700 MHz	BGA2
SL548	800 MHz/650 MHz	BGA2
SL54A	750 MHz/600 MHz	BGA2
SL583	750 MHz/500 MHz	BGA2
SL56R	700 MHz/550 MHz	BGA2
SL43X	650 MHz/500 MHz	BGA2
SL4JM	600 MHz/500 MHz	BGA2
SL4ZH	500 MHz	BGA2
SL43L	450 MHz	BGA2
SL3DU	400 MHz	BGA2

Low-Voltage und Ultra-Low-Voltage: Besonders stromsparend

Da in einem Notebook nicht immer nur höchste Performance gilt, sondern auch zahlreiche Anwender viel Wert auf besonders kleine Notebooks oder überdurchschnittliche Akkulaufzeiten legen, gibt es Prozessoren, die einen noch geringeren Stromverbrauch und noch geringere Wärmeentwicklung vorweisen wie die normalen Mobil-Prozessoren. Diese unter dem Namen bekannten Low-Voltage und Ultra-Low-Voltage bekannten Notebookprozessoren zeichnen sich durch die oben genannten Eigenschaften aus, indem sie mit einer extrem geringen Spannung betrieben werden.

Kommen in kleinen Subnotebooks zum Einsatz:
Die Low-Voltage- und Ultra-Low-Voltage-Modelle.

Auch in der Mobile Pentium III-Serie gibt es solche LV- und ULV-Modelle. Diese werden anstatt der üblichen 1,6 bzw. 1,7 V nur noch mit 1,35 (LV) und 1,15 (ULV) betrieben und eignen sich besonders für den Einsatz in sehr kleinen Notebooks. Aufgrund des geringen Stromverbrauch sind diese Modelle auch bei Anwendern beliebt, die sehr lange Akkulaufzeiten benötigen.

Stromsparen mit SpeedStep

Stromspartechnologien sind bei Notebook-Prozessoren sehr wichtig, da sie die Akkulaufzeit des Notebooks erheblich verlängern können. Nicht immer benötigt ein Anwender das volle Leistungspotential des Prozessors, beispielsweise wenn der Anwender eine Word-Dokument schreibt oder im Internet surft. In diesen Bereichen sind die Leistungsansprüche an das System sehr gering und genau hier greifen die verschiedenen Stromspartechnologien ein. In regelmäßigen Abständen wird überprüft, ob die jeweilige Anwendung die volle Prozessorpower benötigt und wenn nicht, wird der Prozessortakt und die Spannung dynamisch im laufenden Betrieb gesenkt. So wird der Stromverbrauch gesenkt, ohne das der Anwender etwas davon mitbekommt. Die unterschiedlichen Chiphersteller habe verschiedene Möglichkeiten bzw. Technologien entwickelt, um den Stromverbrauch auf dem oben genannten Grundprinzip zu verringern.

Wer Wert auf lange Akkulaufzeiten legt, sollte nicht
immer auf den schnellsten High-End-Prozessor zurückgreifen.

Intels SpeedStep-Technologie feierte ihre Premiere am 18. Januar 2000 im Mobile Pentium III 600. Im Gegensatz zu modernen Stromsparmechanismen war die SpeedStep-Technologie sehr starr, denn es gab nur zwei Modi, nämlich normaler Betrieb bei vollem Prozessortakt und den Energiesparmodus, bei dem der Prozessortakt reduziert wurde. Sobald das Notebook im Akkubetrieb war, schaltete das System automatisch in den Energiesparmodus. Reichte die Performance nicht mehr, konnte der Benutzer den Prozessor auch mit voller Taktfrequenz laufen lassen.

Anhand des Mobile Pentium III 700 Mhz lässt sich das System sehr leicht veranschaulichen. Bei voller Auslastung wird der Prozessor mit den gewohnten 700 Mhz getaktet und mit 1,6 V Kernspannung versorgt. Sobald das System aber merkt, dass das System nicht mehr die ganze Leistung des Prozessors benötigt, wird dieser automatisch auf 550 Mhz runtergetaktet und nun noch mit 1,35 V betrieben, was den Energiehaushalt des Notebooks schont.

Prozessorüberblick

Technischer Überblick

 

• Intel Mobile Pentium III

• Veröffentlicht am 18. Januar 2000

• Transistoren: 28 Millionen

• Taktraten: 400 bis 1000 Mhz

• Technologie: 0,18µm

• Kernspannung: 0,975 bis 1,7 Volt

   

• L2-Cache: 256 KB

• Systemtakt: 100 Mhz

• MMX, MMX+, SSE

Seite zuletzt geändert am 22.05.2018 | Impressum | Datenschutzerklärung | Copyright © pc-erfahrung.de