AMD Mobile Duron, Zeitraum: 2001 bis 2003, Sockel A
AMD hat am 15. Januar 2001 mit der Auslieferung der mobilen Duron Prozessoren begonnen, um die Marktanteile im Notebook-Bereich auszubauen. Zwar war AMD mit seinen K6-2- und K6-III-Prozessoren bereits im mobilen Markt vertreten, doch konnten diese Modelle leistungsmäßig nicht mit den Intel-Pendants mithalten. Zu schwach war die Leistung und viel zu hoch der Stromverbrauch bei gleicher Taktrate, so dass die AMD K6-2- und K6-III lediglich in Billig-Notebooks eingesetzt wurden. Kein Wunder, dass selbst in einer Zeit der schnellen Athlon XP Prozessoren immer noch das Vorurteil vorauseilt, dass in einem guten Notebook ein Prozessor aus dem Hause Intel stecken muss.
Um diesen Umstand etwas entgegenzusetzen entschloss man, den recht erfolgreichen Duron-Prozessor aus dem Desktop-Segment für den mobilen Markt zu modifizieren und somit den Intel-Produkten einen starken Konkurrent zu bieten.
Mobile Duron mit Spitfire-Kern (600 und 700 Mhz): Kein richtiger Mobil-Prozessor
Die ersten beiden mobilen Duron-Prozessoren waren gar keine richtigen Notebook-Prozessoren. Der einzige Unterschied zwischen den in den Taktraten 600 und 700 Mhz erhältlichen mobilen Duron-Prozessoren war, dass sie anstatt der üblichen 1,5 V Kern-Spannung (V-Core) nun nur noch mit 1,4 V betrieben wurden, um die Verlustleistung für eine länger Akkulaufzeit und die Wärmeentwicklung zu reduzieren. Ansonsten waren diese Modelle herkömmliche Desktop-Prozessoren, die weder stromsparenden Technologien wie PowerNow! noch andere mobile Eigenschaften vorweisen konnten.
Löste die schwachen K6-2- und K6-III-Prozessoren ab:
Der mobile AMD Duron
Daraus lässt sich schließen, dass AMD eher das Ziel verfolgte, einen schnellen und günstigen Notebook-Prozessor anbieten zu können, als dass man Wert auf möglichst lange Akkulaufzeiten und geringe Wärmeentwicklung setzte. Und das Ziel hatte man auch erreicht, denn der mobile Duron Prozessor war seinerzeit sehr flott. Was die Duron- und Athlon-Prozessoren zur damaligen Zeit gegenüber den Pentium III-Prozessoren sehr beschleunigte, war der doppelte Systemtakt. Mussten sich die Pentium III-Prozessoren noch mit einem 100 oder 133 Mhz Systemtakt begnügen, so betrug dieser bei den Duron-Prozessoren immerhin schon 200 Mhz.

Technischen Daten eines Desktop-Durons mit Spitfire-Kern. Die Werte lassen sich auf die mobilen Durons mit 600 und 700 Mhz problemlos übertragen.
Des Weiteren wies der mobile Duron mit Spitfire-Kern die gleichen technischen Daten wie sein Desktop-Pendant vor. Der mobile Duron wurde ebenfalls in der 0,18µm-Technologie hergestellt und bestand aus rund 25 Millionen Transistoren. Der L1-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors) ist mit 128 KB doppelt so groß wie der L2-Cache (64 KB) und wird mit voller Taktrate betrieben.
- AMD Duron mit Spitfire-Kern
- Veröffentlicht: 15. Januar 2001
- Taktraten: 600 und 700 Mhz
- Technologie: 0,18µm
- Transistoren: 25 Millionen
- Kernspannung: 1,4 Volt
- L1-Cache: 128 KB
- L2-Cache: 64 KB
- Systemtakt: 200 Mhz DDR (2*100 Mhz)
- Keine PowerNow!-Stromspartechnologie
- MMX, MMX+, 3dNow!, 3dNow!+
Mobile Duron mit Palomino-Kern (800 - 1300 Mhz): Nun mit PowerNow!
AMD hatte es zwar geschafft, einen schnellen Prozessor im Notebook-Markt zu etablieren, doch hatte man aufgrund der fehlenden Stromspartechnologien immer noch mit dem hohen Stromverbrauch zu kämpfen, was ein wesentlicher Faktor war, dass den mobilen Duron-Prozessoren der Einsatz in edlen Markennotebooks verwehrt blieb. Mit dem Nachfolger des Spitfire-Durons, der nun den Palomino-Kern besaß und in den Taktraten von 800 bis 1300 Mhz erhältlich war, veröffentlichte AMD nun einen richtigen mobilen Notebook-Prozessor.

Unterscheidet sich optisch von seinem Desktop-Pendant kaum:
Der Mobile Duron
Vor allem durch die Implementierung der PowerNow!-Technologie, mit deren Hilfe es möglich ist, den Prozessortakt und die Spannung während des Betriebs variabel zu senken oder zu erhöhen, sobald das System nicht die volle Prozessorleistung benötigt, konnte die Akkulaufzeit gegenüber den alten Durons erheblich erweitert werden. Prinzipiell ähnelt der mobile Duron mit Palomino-Kern dem Athlon 4 in vielen Punkten. Der einzige Unterschied ist der nur 64 KB große L2-Cache, wo der mobile Athlon 4 auf 256 KB zurückgreifen kann. Auch die Prozessorspannung (V-Core) konnte von 1,4 auf 1,2 bzw. 1,3 V reduziert werden, so dass der Stromverbrauch und die Wärmeentwicklung weiter gesenkt werden konnte.
Zum Vorgänger konnte auch die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, so dass der neue Duron bei gleicher Taktrate schneller und effektiver arbeitet. So beherrscht der mobile Duron nun auch das so genannte Pre-Fetching, eine Technologie, wo die Daten schon vorher in den Prozessor-Cache geladen werden, die am wahrscheinlichsten als nächstes benötigt werden. So werden unnötige Wartezeiten vermieden und der Prozessor arbeitet dadurch einfach schneller. Des Weiteren unterstützt der neue Duron nun auch SSE, eine neben MMX, MMX+, 3dNow! und 3dNow! weitere Multimedia-Befehlserweiterung, mit deren Hilfe bestimmte Programmroutinen schneller abgearbeitet werden können.
Der AMD Duron mit Palomino-Kern wird trotz der höheren Taktraten weiterhin mit 0,18µm großen Transistoren hergestellt.
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AMD Duron mit Palomino-Kern
- Veröffentlicht: 14. Mai 2001
- Taktraten: 800 bis 1300 Mhz
- Technologie: 0,18µm
- Kernspannung: 1,2 bis 1,3 Volt
- L1-Cache: 128 KB
- L2-Cache: 64 KB
- Systemtakt: 200 Mhz DDR (2*100 Mhz)
- PowerNow!-Unterstützung
- MMX, MMX+, 3dNow!, 3dNow!+, SSE
Prozessorübersicht
Modell (Klick für Info) | K e r n e | Takt (MHz) | T u r b o | FSB | Multi | Core | L1 (KB) | L2 (KB) | L3 (KB) | Hrst. (nm) | Temp | Socket | Volt | Watt | 64 Bit | M M X | 3 D N o w | S S E | S S E 2 | S S E 3 | S S E 4.1 | S S E 4.2 | A V X | A V X 2 | M e m | V G A | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 1300 | 1 | 1300 | ![]() | 200 DDR | 13,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 1200 | 1 | 1200 | ![]() | 200 DDR | 12,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 1100 | 1 | 1100 | ![]() | 200 DDR | 11,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 1000 | 1 | 1000 | ![]() | 200 DDR | 10,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,400 | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 950 | 1 | 950 | ![]() | 200 DDR | 9,5 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,450 | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 900 | 1 | 900 | ![]() | 200 DDR | 9,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,450 | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 850 | 1 | 850 | ![]() | 200 DDR | 8,5 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,500 | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 800 | 1 | 800 | ![]() | 200 DDR | 8,0 | Morgan | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,500 | 25,0 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | |||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 900 | 1 | 900 | ![]() | 200 DDR | 9,0 | Spitfire | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,400 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 800 | 1 | 800 | ![]() | 200 DDR | 8,0 | Spitfire | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,400 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 700 | 1 | 700 | ![]() | 200 DDR | 7,0 | Spitfire | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,400 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Mobile Duron 600 | 1 | 600 | ![]() | 200 DDR | 6,0 | Spitfire | 128 | 64 | --- | 180 | 95,0°C | Sockel A | 1,400 | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ![]() | ||||||||||||||||||||||||
Quelle: Prozessorlisten * Cache addiert |
Benchmarks
Man kann mobile Prozessoren schlecht untereinander vergleichen, weil sie in einem Notebook in der Regel fest eingebaut sind und sich die einzelnen Notebooks in anderen Komponenten unterscheiden. So ist es nicht möglich, zwei Notebook-Prozessoren direkt miteinander zu vergleichen. Da sich aber die mobilen Duron und Athlon 4 Prozessoren bis auf die PowerNow!-Unterstützung nicht von den Desktop-Varianten unterscheiden, so kann man einen Benchmarktest aus dem Desktop-Bereich zur Hilfe nehmen, um die Leistungsfähigkeit miteinander zu vergleichen.
In diesem Falle bestand die Testplattform aus einem Gigabyte 7DXR Mainboard, einer Geforce 2 Ultra, Detonator 14.61, 256 MB DDRam und Windows XP.
3D Mark 2001 SE 1024x768x32 Bit

Duron 1000 Mhz (200 FSB) | 3.512 | |
Athlon 1000 Mhz (200 FSB) | 3.679 | |
Athlon 1000 Mhz (266 FSB) | 3.800 |
Beim 3D-Benchmark "3D Mark 2001 SE" zeigt sich, dass ein gleichgetakteter Duron mir einem Athlon mithalten kann. Lediglich 167 Punkte trennen beide Prozessoren voneinander, was für den Duron ein gutes Ergebnis ist. Lediglich der mit einem 266 Mhz Systemtakt betriebene Athlon zeigt dem Duron schon die Grenzen auf.
ZD Content Creation Winstone 2001
Duron 1000 Mhz (200 FSB) | 58,9 | |
Athlon 1000 Mhz (200 FSB) | 60,3 | |
Athlon 1000 Mhz (266 FSB) | 62,1 |
Bei den Applikations-Benchmarks muss sich der Duron erneut dem Athlon geschlagen geben. Hier scheint der größere L2-Cache des Athlon mehr Vorteile als das Data-Prefetching der Duron-CPU zu bieten.