Beispiel zum Übertakten anhand eines Pentium III
Theorie hin Theorie her. Am besten, ich zeige Euch mal an einem Beispiel eines Pentium III 700 Mhz, wie man einen Prozessor übertakten kann und welche Probleme auftreten können. Wie Ihr bereits erfahren habt, kann man einen Pentium III lediglich über den FSB übertakten, da der Multiplikator fest mit CPU verdrahtet und somit nicht veränderbar ist. Unser Intel Pentium III 700 Mhz wird demzufolge mit einem FSB von 100 Mhz und einem Multiplikator von 7 betrieben (100*7=700MHz).
Nun drehen wir den FSB in kleinen Schritten höher:
105*7 = 735 Mhz | .... der Rechner funktioniert ohne Probleme |
110*7 = 770 Mhz | .... |
112*7 = 784 Mhz | .... er noch alles in Ordnung |
115*7 = 805 Mhz | .... plötzlich Fehlermeldungen beim Start...Bluecreens, Schutzverletzung |
Was ist jetzt passiert? Ist denn schon bei 805 Mhz Schluss? Möglicher Grund für denn instabilen Betrieb ist wahrscheinlich der Arbeitsspeicher, denn wir haben noch PC100 im Rechner, der bei 115 Mhz den Geist aufgibt. Zusätzlich wird der Arbeitsspeicher bei CL2 (im BIOS einstellbar) betrieben. Es gibt nun folgende Lösungsmöglichkeiten
- Man stellt den Arbeitsspeicher auf CL3, was aber viel langsamer ist
- Man stellt die VIO (Spannung des Arbeitsspeichers) höher
- Man besorgt sich PC133-Speicher
Die wirkungsvollste Lösung ist in der Regel der Kauf von Arbeitsspeicher der für einen höheren Takt spezifiziert ist (In diesem Fall PC133). Nachdem der PC100-Speicher durch den neuen PC133-Riegel ausgetauscht wurde, kann das Übertakten weitergehen:
115*7 = 805 Mhz | .... mit neuem RAM startet der Rechner wieder ohne Problem |
120*7 = 840 Mhz | .... Wieder gibt's Probleme, Bluecreens, 0E-Fehler, Probleme bei Volllast |
Jetzt ist es wahrscheinlich, dass der Prozessor bei einem Takt von 840 Mhz an seine vorläufigen Grenzen geraten ist. Dem kann man Abhilfe schaffen, indem man dem Prozessor durch Erhöhung der V-Core "mehr Saft gibt". Dazu erhöhen wir jetzt den die V-Core erstmal von 1,65 auf 1,75 Volt. Daraufhin starten wir den Rechner neu:
120*7 = 840 Mhz | .... Alles wieder in Ordnung, lediglich der PCI-Takt (40 Mhz) ist zu hoch |
124*7 = 869 Mhz | .... Der Rechner startet zwar, läuft aber instabil. |
Hier wird deutlich, dass es bei diesen hohen Taktraten vermehrt zu Problemen kommt. Doch lasst Euch jetzt nicht aus der Ruhe bringen, denn man muss lediglich ein gesundes Gleichgewicht aus Taktrate, Kernspannung und Temperatur ermitteln. Bei einer Taktrate von 869 Mhz und einem FSB von 124 Mhz erhöhen wir die V-Core auf 1,80 Volt.
124*7 = 869 Mhz | .... Der Rechner startet wieder ordnungsgemäß |
133*7 = 931 Mhz | .... Bei diesem riesigen Sprung hagelt es nur noch Fehlermeldungen |
Bei vielen Mainboards gibt es keinen Zwischenschritt, so dass man den FSB auf 133 Mhz erhöhen muss. Jetzt muss man alle Register ausschöpfen und die V-Core in 0,5 Volt-Schritten an das Maximum bringen. Absolute Pflicht bei einer solch hohen Übertaktung ist ein besserer Kühler, denn die CPU wird bei diesen Taktraten und Kernspannungen extrem heiß. Optimal wäre eine Wasserkühlung!