Wasserkühlung - Kühlturm im Eigenbau

Leserbeitrag von "Pestbeule" geschrieben am 18.02.2004

Mein Plan war eine Wasserkühlung zu bauen mit einem größtmöglichen Eigenanteil an Material und Arbeitsleistung. Ich hatte also vor, die komplette Kühlung selbst zu bauen außer den Kühlern an sich. Bedingung für mich war: Es sollte ein Turmähnliches Gebilde mit bereits integrierter Pumpe und Ausgleichsbehälter werden. Des weiteren wollte ich das Teil so dimensionieren das keine zusätzliche Kühlung (Lüfter) mehr notwendig wären. Günstig für mich war natürlich das ich beruflich aus der Richtung Heizung/Lüftung komme. Somit war das Material sehr günstig zu bekommen. Also habe ich begonnen die entsprechenden Teile zusammenzusuchen und eines Tages ging es los.







Als Pumpe sollte mir eine Zirkulationspumpe aus dem Trinkwasserbereich dienen (Wilo Z15). Als Ausgleichsbehälter sollte einfach ein auf den Kopf gestellter Behälter dienen in welchem die Luft verbleibt während des Betriebs. In meinem Fall war es nur ein größeres, geschlossenes Rohrstück. Die Idee den Turm auf eine kräftige Kupferplatte zu schrauben habe ich aufgrund der fehlenden Platte verworfen und statt dessen die unterste Rohrschlange so verlegt das sie gleichzeitig als Standfuß diente. Nach zwei Tagen Arbeit war der Turm dann fertig.





Nun wollte ich ja so schnell wie möglich meinen Kühlturm ausprobieren. Leider wurde das ganze ca. einen Monat verzögert, weil meine online bestellten Kühler nicht kamen. Ich hatte mich für den 1A-HV2 von 1A cooling entschieden und da auch gleich die Kühler für Grafikkarte und Mainboard mit bestellt. Als es endlich so weit war und ich alles montiert und angeschlossen hatte war ich von dem Ergebnis erstmal nicht sonderlich begeistert. Ich hatte vorher 40°C im Normalbetrieb und 52°C unter Volllast mit meiner Lüfterkühlung. Mit dem Kühlturm kam ich Anfangs auf knapp 40°C im Normalbetrieb und knapp 50°C im Volllastbetrieb. Das war nun nicht die Steigerung der Kühlleistung die ich erwartet hatte.

Das konnte ich natürlich nicht so hinnehmen. Also begann ich mit folgenden Umbaumaßnahmen: Ich baute eine Leistungsfähigere Pumpe ein (Grundfoss UPS 25-60), vergrößerte den Ausgleichbehälter und optimierte die Entlüftung des Turms.

Außerdem habe ich alle Kühlkreise parallel verlegt, so das jeder Kühler von der niedrigen Temperatur des abgekühlten Wassers profitieren kann.







Wie sich herausstellte war die schlechte Entlüftung des Kühlturmes Schuld an der widrigen Leistung. Nachdem ich in den oben liegenden 180°- Bögen Entlüftungen eingebaut hatte war die Kühlung perfekt. Außerdem musste ich das Wasser durch einen Filter schicken damit mir der CPU- Kühler nicht verschmutzte.

Ich komme jetzt im Normalbetrieb auf 30°C und im Vollastbetrieb auf 36°C. Das alles bei einem übertaktetem System. Alles in allem also ein glatter Erfolg:

Athlon XP 2800+ -> 2255MHz
Radeon 9600XT  -> 567MHz Chip 337,5MHz Speicher (DDR)



     

  • Technische Daten:
  • Rohrlänge: ca. 12,50m Kupferrohr 15x1
  • Turmhöhe: ca. 1,40m
  • Gewicht: 14kg (incl. Wasser)
  • Ausgleichsbehälter: ca. 1,5l Fassungsvermögen
  • Pumpe: UPS 25-60 von Grundfoss (3- Stufig)
  •