Einrichten eines Display-Managers

Wichtung: 3

Beschreibung: Die Kandidaten sollen in der Lage sein, einen Display-Manager einzurichten und anzupassen. Dieses Lernziel umfasst die Display-Manager XDM (X Display Manager), GDM(Gnome Display Manager) und KDM (KDE Display Manager).

Wichtigste Wissensgebiete:
An- und Abschalten des Display-Managers.
Ändern des Begrüßungstextes eines Display-Managers.
Ändern der Farbtiefe eines Display-Managers.
Anpassen des Display-Manager für die Verwendung von X-Terminal.

Liste wichtiger Dateien, Verzeichnisse und Anwendungen:
/etc/inittab
/etc/X11/xdm/*
/etc/X11/kdm/*
/etc/X11/gdm/*

Grundlagen - Display Manager

Wenn ein Linux-System gestartet ist, steht der Systemverwalter erst einmal vor einem Eingabeprompt, sofern das X-Window-System und ein Window-Manager noch nicht konfiguriert sind. Sofern es sich nicht um einen Linux-Server handelt, möchte man in der Regel mit einem der netten Desktop-Oberflächen bzw. Window-Managern wie Fluxbox, XFCE, Gnome oder KDE arbeiten.

Nun gibt es zwei Möglichkeiten, den X-Server und anschließend einen Window-Manager zu starten:

1. Möglichkeit:
startx startet das Shellscript xinit, welches wiederum die Datei $HOME/.xinitrc oder wenn diese nicht vorhanden ist die Datei /var/X11R6/lib/xinit/xinitrc ausliest. xinit startet sowohl den X-Server als auch andere Programme wie den Window-Manager (Gnome, KDE, etc).

Nachteil: Der X-Server wird über eine Shell gestartet. Das bedeutet ein Sicherheitsrisiko! Keine grafische Oberfläche zum Anmelden der Benutzer

2. Möglichkeit:
Die andere Möglichkeit ist, den X-Server über einen Dämon-Prozess starten zu lassen, der während und nach dem Booten stets "lauscht", um dann dem X-Server einen grafischen Login zur Verfügung zu stellen. Somit übergibt man dem Display-Manager wie xdm, gdm (Gnome) oder kdm (KDE) die Aufgabe, den X-Server zu starten und die Benutzer anzumelden.

GDM Display Manager


Vorteil: Es ist nicht mehr möglich, über ein Terminal mittels startx den X-Server zu starten.

Die Runlevels und die Init-Skripte

Init-Skripte:
Um einen Dienst bzw. Dämon unter Linux zu starten, muss man dessen Init-Skript aufrufen, um den Dienst zu initialisieren. Die Init-Skripte befinden sich in der Regel im Verzeichnis /etc/init.d/. Um beispielsweise den Druckdienst "cups" zu verwalten, tippt man folgendes in die Shell:

/etc/init.d/cupsd start = Startet den Dienst
/etc/init.d/cupsd stop = Stoppt den Dienst
/etc/init.d/cupsd restart = Startet den Dienst neu
/etc/init.d/cupsd status = Zeigt den Status des Dienstes

Runlevel:
Beim Booten eines Linux-Systems werden nach und nach die benötigten Dienste gestartet. Um den Bootvorgang besser verwalten zu können, gruppiert man bestimmte Dienste nach Runlevels. Ein Runlevel ist somit lediglich eine Sammlung von Diensten:

  // Auszug aus der /etc/inittab

#
# runlevel 0 is System halt (Do never use this for initdefault)
# runlevel 1 is Single user mode
# runlevel 2 is Local multiuser without remote network (e.g. NFS)
# runlevel 3 is Full multiuser with network
# runlevel 4 is Not used
# runlevel 5 is Full multiuser with network and xdm
# runlevel 6 is System reboot (Do never use this for initdefault)
#

id:5:initdefault:

Der Eintrag id:5:initdefault: steht dafür, in welchen Runlevel das Linux-System gestartet werden soll. Diesen Eintrag kann man editieren, wenn man beispielsweise nicht möchte, dass das Linux-System den grafischen X-Server startet.

Welche Init-Skripte in welchem Runlevel gestartet werden, erfährt das Linux-System durch die Verzeichnisse der Init-Skripte. Dazu gibt es zu jedem Runlevel im Verzeichnis /etc/rc.d ein Verzeichnis, das rc?.d heisst. Dabei steht das '?' für die Nummer des jeweiligen Runlevels.

Konfiguration der Displaymanager xdm, gdm, kdm

Die drei Standard-Display-Manager sind xdm vom XFree-Projekt, KDE's kdm und gdm aus dem Gnome-Desktop-Environment. xdm ist hierbei der klassische Display-Manager, der eher schlicht gestaltet ist und nur wenige Änderungen am Startbildschirm (Hintergrund, etc) zulässt. Mehr Möglichkeiten lassen hier kdm und gdm zu. kdm lässt sich über das KDE-Kontrollzentrum und gdm über gdmconfig konfigurieren.