Komplettes Linux ohne Installation
Knoppix - Komplettes Linux ohne Installation
Knoppix ist eine feine Sache! Ohne großen Aufwand und ohne Installation hat man eine komplette Linux-Umgebung mit all den wichtigen Programmen und Tools, die man sich von einer herkömmlichen Installation wünscht. Ohne großen Aufwand bedeutet: Knoppix herunterladen, Image auf CD brennen und anschließend davon booten. Fertig! Knoppix bootet vollständig von CD und braucht keine vorherige Installation oder Festplattenspeicher, so dass man eigentlich auch keine Festplatte im Rechner benötigt. Da man Knoppix nicht installieren muss, ist es hervorragend für Linux-Einsteiger geeignet, denn man kann direkt starten und drauf losarbeiten. Dabei braucht man sich auch keine SOrgen um die Betriebssysteme machen, die man auf dem Rechner installiert hat, denn Knoppix rührt die Festplatte nicht an (es sei denn, man möchte dies und greift manuell drauf zu).
Knoppix ist natürlich völlig kostenlos und kann aus dem Internet geladen werden. Dazu sollte man einen Blick auf die Webseite von Knoppix werfen und sich einen geeigneten Mirror auswählen. Die offizielle Seite von Knoppix lautet http://www.knoppix.org/
Einblick in Knoppix
Es ist wirklich einfach. Nachdem man die CD eingelegt und von ihr gebootet hat, richtet Knoppix automatisch die Hardware ein und nach dem (etwas länger dauernden) Bootvorgang wird man bereits von dem Willkommens-Bildschirm begrüßt. Sofort hat man die wichtigsten Programme aus den Bereichen Internet, Office, Multimedia (Sound, Video, etc), System, usw. Man muss nicht ein einziges Programm installieren. Durch ein effektives Komprimierungsverfahren können auf eine einzige CD-ROM ca. 2 GB an Daten und Programmen gepackt werden, so dass man sich ungefähr vorstellen kann, wie komplex die Knoppix-CD ist.
Alles da! Und das ohne einen
einzigen Handschlag getan zu haben.
Die Programmfülle ist sehr üppig und man hat zu jeder Sparte eine große Auswahl. So gibt es beispielsweise XChat als IRC-Chatt-Programm, XMMS als Winamp-Pendant für viele Musikformate, Xine als Multialent in Sachen Video auf dem PC, Mozilla als schnellen und umfangreichen Browser, GAIM als Universal-Chatprogramm, Open Office als vollständige Alternative zu Microsofts Office, und und und. Es ist für alles gesorgt und das beste daran: man musste sich nicht um irgendeine Installation kümmern!
Beispiel: Große Auswahl
an Internet-Programmen
Praktisch ist auch die automatische Hardware-Erkennung beim Booten. Bei dem getesteten System (Athlon XP 2500+, 768 MB DDR, Radeon 9600) wurde fast alles richtig erkannt. Maus, Tastatur, Netzwerkkarte, Soundkarte funktionierten auf Anhieb. Nur die Grafikkarte wurde mit einem Standard-VGA-Treiber für die Radeon-Karten betrieben, also ohne 3D-Beschleunigung. Auch die WLAN-Karte funktionierte nicht, was mir aber bei diesem Billigchip (Realtek 8180) schon vorher bekannt war. Das Problem mit der WLAN-Karte ist schon nervig, denn auf eine WLAN-Karte könnte man eher angewiesen sein als auf die 3D-Beschleunigung einer Grafikkarte. Dass diese Geräte nicht funktionierten lag einfach daran, dass die Treiber nicht bei dieser Knoppix-Version vorhanden waren.
Das waren aber auch die einzigen Probleme, die beim Test aufgetreten sind. Ansonsten konnte man zügig und vor allem stabil mit den zahlreichen Programmen arbeiten.
Arbeiten mit Knoppix
Sämtliche Linux-Dateien, die sich normalerweise auf der Festplatte wiederfinden lassen, liegen bei Knoppix in komprimierter Form auf CD. Beim Starten von Knoppix wird eine Auslagerungsdatei auf dem Arbeitsspeicher angelegt, wo temporäre Daten gelegt werden. Eine Festplatte ist ja nicht vorhanden und daher muss der Arbeitsspeicher herhalten. Da man erstmal keinen Zugriff auf die Festplatte hat, kann man auch nichts dauerhaft speicher. Zwar werden alle Daten in den Home-Ordner gespeichert, aber schaut man genauer hin und verfolgt den Pfad, so sieht man, dass sich dieser auf dem Arbeitsspeicher befindet. Und was passiert mit den Daten im Arbeitsspeicher? Klar, sie werden gelöscht.
Möchte man längerfristig mit Knoppix arbeiten, so muss man die die Festplatten mounten. Bei dem Test wurden aber alle Partitionen automatisch gemountet und man konnte darauf zugreifen.
Das Home-Verzeichnis befindet sich auf dem RAM.
Dazu legt Knoppix ein Verzeichnis namens ramdisk an.
Mit den Systemtools kann man seine Hardware einrichten. Möchte man beispielsweise Knoppix dazu benutzen, um sicher im Internet zu surfen, so gibt es ein eigens dafür programmiertes Tool. Des Weiteren könnte man auch seine Digitalkamera anschließen. Es gibt viele Möglichkeiten und daher eignet sich Knoppix hervorragend zm Testen. Außerdem ist auch für Linux-Administratoren interessant, die ihr Linux-System aufbauen, denn die automatische Hardwareerkennung gibt einem Auskunft über die installierte Hardware. Man bootet von der Knoppix-CD und lässt sich beispielsweise mit dem Befehl "lspci" Informationen zu den installierten PCI-Karten ausgeben.
Mit den Systemtools kann
man seine Hardware einrichten
Fazit
Bei Knoppix muss man wirklich nicht viel machen. CD einlegen und das war's! Wer einmal Linux testen möchte oder bestimmte Sachen damit machen möchte, für den gibt es keine schnellere und einfachere Methode. So könnte man sich in der heutigen, virenversuchten Zeit vorstellen, Linux als Internet-Station zu benutzen und sich darüber in das World Wide Web einwählen.
Eine riesige Programmauswahl lässt einem keinen Wunsch übrig. Wer aber im Begriff ist, längerfristig mit Linux zu arbeiten, der sollte sich doch eher Gedanken über eine richtige Linux-Installation machen. Es gibt aber auch eine Möglichkeit, Knoppix von der Festplatte zu starten.