Sony Xperia Acro S - Outdoor-Smartphone mit schlechter Fotokamera
Auf der Suche nach einem Nachfolger für das Samsung Galaxy S2 setzte sich das Sony Xperia Acro S durch. Die technischen Daten und der Preis waren im Vergleich zur Konkurrenz unschlagbar gut, aber letztendlich war die Bildqualität der Kamera dermaßen schlecht, so dass das Sony Smartphone nach dem Kauf wieder zurückgeschickt wurde. Man darf von einer Smartphone-Kamera nicht viel erwarten. Richtig! Aber was Sony in das Acro S verbaut hat, ist absolut unterirdisch. Das ist sehr enttäuschend, denn alle anderen Features sind qualitativ hochwertig und können sich absolut sehen lassen.
Beginnen wir mit den positiven Gründen, die für das Sony Smartphone sprechen. Da wäre die Outdoor-Fähigkeit: das Acro S ist nach IP57 zertifiziert, somit gegen Staub und Wasser geschützt. Eine nützliche Eigenschaft, denn das Sony Xperia Acro S kann also problemlos beim Joggen im Regen, einer Bootstour oder Planschen im Badesee genutzt werden. Auch die Bedienung des Touch-Displays ist selbst im nassen Zustand möglich. Selbst eine Wassertiefe von 1 Meter macht dem Smartphone bis zu 30 Minuten nichts aus. Man braucht also keine Angst haben, dass das teure Smartphone durch Eindringen von Feuchtigkeit bzw. durch einen Wasserschaden beschädigt wird.
Ein Trend, den nicht jeder mitgehen möchte, sind immer größer werdende Smartphones. Was bei 3 bis 3,5 Zoll begann, liegt heute bei 5 Zoll Bildschirmdiagonale (bsp. Samsung Galaxy S4 Active). Das Sony Xperia Acro S kommt mit einer handlichen und dennoch großen 4,3 Zoll Bildschirmdiagonale daher. Mit einer Auflösung von 1280x720 sind Schrift und Darstellung gestochen scharf. Im Vergleich zum Samsung Galaxy S2 (4,3 Zoll, 800x480 Pixel) ist die Darstellungsqualität ein wesentliches Stück besser. Es ist nicht übertrieben, wenn man von einem "Augenschmaus" spricht: brillante Farben, keine Pixeltreppen und gestochen scharfe Schrift sprechen für das Xperia Acro S. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Dicke des Smartphones. Es ist im Vergleich zu Nicht-Outdoor-Smartphones etwas klobig.
Die Leistungsfähigkeit des Sony Xperia Acro S wird zwar von heutigen High-End-Smartphones übertroffen, ist aber weiterhin mehr als ausreichend. Es ist ohnehin fraglich, was überzüchtete Quadcore-Prozessoren in einem Smartphone zu suchen haben. Die Erfahrung zeigt: ein halbwegs moderner 1-2 Kern-Prozessor, der über 1 Ghz getaktet wird, ist ausreichend. Außerdem sollte das Smartphone mindestens 1 GB Arbeitsspeicher besitzen. Und das kann das Sony Xperia Acro S bieten: Dual-Core Prozessor mit 1,5 GHz und 1 GB Arbeitsspeicher. In der Praxis ist die Arbeitssgeschwindigkeit flott, lediglich das weiche Wechseln der Arbeitsflächen ruckelt etwas, wenn man genau darauf achtet. Der integrierte 16 GB Datenspeicher kann notfalls mit einer externen Micro-SD-Karte erweitert werden. Auch hier ist ausreichend Speicherplatz vorhanden.
Die Ausstattung ist generell sehr umfangreich. Hier noch einmal ein paar Highlights, die man bei der Konkurrenz nicht immer antrifft:
- Mini-HDMI-Anschluss
- Separate Foto-Taste zum direkten Start der Kamera
- Ladestation
- Auslieferung inklusive angebrachter Displayschutzfolie
Wenn man das Ganze nun auch noch für einen unschlagbaren Preis von 269 Euro (Link @Amazon.de, Stand 09.09.2013) bekommt, so ist das Sony Xperia Acro S eigentlich das Traum-Smartphone. Die Betonung liegt auf Eigentlich, denn jetzt kommen wir zum großen Knackpunkt: die schlechte Bildqualität der Kamera.
Eigentlich ist Sony bekannt dafür, einer der besten Kameras unter den Smartphones zu verbauen. So wird beispielsweise das Sony Xperia Z mit der besten Bildqualität hochgelobt. Anscheinend hat Sony beim Xperia Acro S eine andere Kamera verbaut bzw. die Software arbeitet anders. Auf jeden Fall ist in zahlreichen Foren (Link1 oder Link2) von einer miserablen Qualität die Rede. Auffällig ist, dass bei 12 MP Auflösung die entstehenden JPEG-Dateien auf bis zu 1 bis 1,5 MB schrumpfen, was auf einer zu starken Nachbearbeitung schließen lässt. Auch die Kollegen von notebookcheck sind in diesem Test alles andere als zufrieden.
Beispielbilder Sony Xperia Acro S
In Sachen Bilqualität ist das Sony Xperia Acro S befriedigend bis schlecht. Anders als viele Quellen im Netz berichten ist Sony in diesem Punkt alles andere als gut. Es ist ehrlich gesagt schwer zu verstehen, warum viele Testberichte die Bildqualität eines Sony Xperia S oder Verwandte so hoch jubeln. Hat Sony beim Xperia Acro S eine andere Kamera verbaut oder die Software für die Nachbearbeitung angepasst? Selbst bei Tageslicht lässt die Qualität zu wünschen übrig. Zoomt man in das Bild rein, sucht man Details vergeblich. Dafür erhält man verwaschene, unscharfe und verschwommene Bilddaten.
Beginnen wir direkt mit dem größten Übel, der Frontkamera des Sony Xperia Acro S. Es lassen sich nur schwer Worte dafür finden. Ein Wort wäre Schlecht, aber dies ist noch untertrieben. Bilder sagen manchmal mehr als Tausend Worte:
Häufig kann man über Smartphone-Kameras lesen, dass die Qualität bei Tageslicht zufriedenstellend ist. Beim Sony Xperia Acro S ist die Bildqualität auch bei einer hellen Umgebung schlecht. Folgende Aufnahmen wurden bei bewölktem Tageslicht geschossen, so dass eine Überbelichtung, falsche Fokussierung oder ähnliche Störquellen ausgeschlossen werden können.
Auffällig ist die starke Nachbearbeitung durch die Software des Xperia Acro S. Flächen wirken matschig und weichgezeichnet. Außerdem ist Bild- und Farbrauschen sichtbar, was bei ISO-50 und Tageslicht quasi nicht auftreten sollte. Auch die geringe Dateigröße von ca. 1,5 MB bei 12 MP-Aufnahmen lassen auf eine (zu) starke Dateikomprimierung schließen.
Gerade bei Dunkelheit bzw. schlechten Lichtbedingungen nimmt die Bildqualität sehr stark ab. Hier ein Vergleich mit einer Aufnahme des Samsung Galaxy S2 bei ähnlichen Bedingungen:
Hier folgen weitere Fotoaufnahmen des Sony Xperia Acro S. Bereits auf dem Display zeigten sich gerade bei schlechten Lichtverhältnissen Bild- und Farbrauschen in extremster Weise.
Bildqualität: Sony Xperia Acros S vs. iPhone 4 & Nikon D5200
Aufgrund der schlechten Qualität und um diese Aussagen zu unterlegen, wurden Testaufnahmen des Sony Xperia Acro S mit Aufnahmen eines iPhone 4 und einer Spiegelreflexkamera in Form der Nikon D5200 verglichen. Letztere soll generell die Qualitätsunterschiede zu professionellen Equipment aufzeigen.
Insgesamt wurdem 10 Testaufnahmen erstellt. Im Vergleich dazu Apples iPhone 4 und (außer) Konkurrenz die DSLR Nikon D5200. Am besten öffnet man die drei Testbilder in einem neuen Tab und zoomt anschließend herein. Auffällig beim Xperia Acro S ist, dass die Konturen sehr stark verwaschen und unscharf wirken. Je weniger Licht vorhanden ist, desto stärker nimmt das Farbrauschen zu. Der verbaute Kamera-Chip von Sony hat also extreme Probleme, sofern die ISO-Zahl erhöht wird. Selbst bei den maximalen ISO 320 ist das Bild katastrophal schlecht.
Das iPhone 4 ist nicht wirklich besser: die Farben sind ok, aber dafür nimmt das Bildrauschen extrem zu.
Fazit
Schade! Ein wirklich tolles Smartphone mit allem was das Herz begehrt. Leider ist die Kamera-Qualität des Sony Xpera Acro S unterirdisch schlecht, dass es für Fotos unbrauchbar ist. Da ein Smartphone heutzutage ein Ersatz für die Schnappschuss-Digitalkamera geworden ist, stellt dies ein K.O.-Kriterium dar.