PC des Monats Juli - Battlebox Smokin Aces von MIFcom
Versetzen wir uns in das Jahr 2000, welches mittlerweile 15 Jahre zurückliegt. Damals haben wir (das sind die heutigen Ü-30 Jährigen) fleißig an unseren Rechnern herumgeschraubt und versucht, mittels Overclocking die Leistung für aktuelle Spiele hochzudrehen oder den grauen PC-Kasten mit Casemodding-Maßnahmen aufzuhübschen. Beide Themen, Overclocking und Casemodding, waren damals begehrte Themen, die in aller Munde waren, und auch PC-Erfahrung.de hat sich damit beschäftigt. Herausgekommen sind Artikel wie dem Stealth Modding, dem Einbau eines Gehäuselüfters in der Seitenwand oder dem Aufkleben einer Buchfolie. Alles in allem Anleitungen, über die man heute schmunzelt, da die Ergebnisse und die Umsetzung... naja sagen wir einmal semi-professionell waren. Trotzdem steckt hinter diesen Artikeln ein Stück Nostalgie, welche den Zahn der damaligen Zeit widerspiegelt.
Heute überlassen wir beide Themen den Profis. Dies mag einerseits daran liegen, dass wir älter geworden sind, wir nicht mehr vom Azubi-Gehalt jeden Euro zwei Mal umdrehen müssen und schlichtweg die Zeit zum Basteln und Tunen fehlt. Andererseits haben sich Hersteller und Anbieter auf die Kundenwünsche eingestellt und schlichte, graue PC-Gehäuse findet man so selten wie schwarze Fussballschuhe unter den pink tragenden Ronaldos. Geschwindigkeit? Es lohnt kaum zu tunen, da der Lebenszyklus von PC-Hardware extrem kurz geworden ist und man schnelle Hardware relativ günstig einkaufen kann.
Ein solcher Profi ist die Firma MIFcom. Im Jahr 2008 gegründet hat sich das Unternehmen als Ziel gesteckt, individuell nach Kundenwünschen zusammengestellte PCs auszuliefern. Durch den Fokus auf Gaming PCs hat es MIFcom als einer der wenigen PC-Hersteller geschafft, sich am Markt zu behaupten und Umsätze zu steigern. MIFcom hat uns für diesen PC des Monats einen PC als Testsample zur Verfügung gestellt, genauer gesagt die Battlebox Smokin' Aces Edition GTX970-SLI. Hierbei wird sofort klar, dass der Fokus nicht auf günstige Preise, sondern auf hochwertige Komponenten und Verarbeitung, hohem Kundenservice und schnelle Performance gelegt wird. Man kann MIFcom in etwa mit dem Konkurrenten Alienware vergleichen, ebenfalls ein Anbieter sehr hochpreisiger Gaming Notebooks.
Kommen wir nun zum Wesentlichen. Die Modelle der Battlebox Smokin Aces Serie sind kompakte Gaming-PCs, die den altbekannten Barebone-PCs gleichen. Die "günstigste" Einsteiger-Variante mit "nur" einer Geforce GTX 970 kostet 1399 Euro. Die teuerste Variante mit einer Geforce GTX Titan X kostet 2799 Euro. Wir testen die Variante mit zwei Geforce GTX 970 Grafikkarten für 2.199 Euro:
- CPU: Intel Core i7-4790 4x 3.60 GHz
- Mainboard: MSI Z97M Gaming (Intel Z97)
- Grafikkarte: 2x Nvidia Geforce GTX 970 im SLI Verbund
- Arbeitsspeicher: 16 GB Corsair DDR3-1866
- Festplatte: 250 GB Samsung 850 EVO SSD
- Festplatte: 2 TB Festplatte SATA (7200rpm)
- Preis: 2199 Euro
Man merkt schnell, dass es sich bei der Battlebox um eine hochwertige Gaming-Maschine handelt. Der Fokus dieses PC des Monats liegt vor allem auf dem MIFcom-Konzept, hochwertige Gaming Hardware, die bereits vorkonfiguriert und sowohl optisch als auch qualitativ hochwertig verarbeitet ist.
Battlebox: unboxing, PC-Gehäuse, erste Eindrücke
Die erste positive Überraschung nach Erhalt der des PCs war die kompakte Größe, die kleiner als ein Bierkasten ist. Für einen High-End Gaming-PC kommt dies dann doch etwas überraschend, da man eigentlich einen größeren PC-Tower erwartet. Wer also nicht so viel Platz in seiner Großstadt-Wohnung hat, wird die kompakten Maße sicherlich begrüßen.
Die zweite positive Überraschung war, dass die beiliegenden Schachteln für die Grafikkarten und das Mainboard leer waren und lediglich die Schutzhüllen, Treiber-CDs und zusätzliche Kabel beinhalteten. Der PC wurde bereits von einem MIFcom Techniker zusammengebaut, die Software individuell aufgespielt und der PC startfertig ausgeliefert. Für den Anwender bedeutet dies: PC auspacken, anschließen und loslegen!
Die Battlebox an sich macht einen sehr hochwertigen Eindruck und ist absolut "Wohnzimmer tauglich", so dass der PC für die Platzierung unterm Schreibtisch viel zu schade ist. Er sollte aufgrund der Optik mindestens auf dem Schreibtisch oder besser an einer gut sichtbaren Stelle im Raum platziert werden. Absolutes Highlight ist die Seitenscheibe mit einer individuellen Gravur. Wie wir später in diesem Artikel sehen werden, sind im Inneren des Gehäuse Farb-LEDs verbaut, so dass das PC-Gehäuse zum richtigen Hingucker wird.
Casemodding
Wir sprachen es bereits an: der erwachsene PC-Anwender von heute "moddet" nicht, er lässt von Profis "modden". Die von MIFcom verwendete Laserplate-Technik ermöglicht es, für die PC-Serien passende Motive auf die Seitenscheibe zu drucken. Nach Rücksprache mit MIFcom wird es in Zukunft vielleicht auch möglich sein, individuelle Motive auf die Seitenscheibe drucken zu lassen, so dass der PC eine ganz persönliche Note bekommt.
Man kann viel über Casemodding, Multi-Color-LED, Seitenscheiben usw. sprechen, aber Bilder sagen bekanntlich mehr als tausend Worte:
Gehäuse-Innenleben
Je länger man sich mit der Battlebox und deren Innenleben beschäftigt, desto mehr fällt einem auf, dass hinter all den Komponenten und Kabeln ein ausgeklügeltes Konzept steckt. Das PC-Gehäuse wirkt aufgeräumt und trotz seiner kleinen Maße sehr geräumig. Grund dafür ist, dass alle Kabel sehr ordentlich verlegt wurden, so dass keine umherliegenden Kabel die Luftzirkulation beinträchtigen. Die Seitenscheibe lässt sich mit wenigen Handgriffen und ohne Schraubenzieher entfernen. Man muss lediglich zwei Schrauben lösen, um an das Innenleben des Gehäuses heranzukommen. Sehr praktisch!
Alle verbauten Teile, vom Kabel über das Mainboard und deren Kondensatoren bis hin zu den verbauten Steckkarten, wurden farblich aufeinander abgestimmt. Selbst Kühlkörper, Mainboard-Kondensatoren oder der breite Stromanschluss des Netzteils bestehen aus hochwertigen Materialien, so dass man fast schon von einem Designer-Stück reden kann. MIFcom hat sich in allen Bereichen die Mühe gemacht, dass der Blick durch die Seitenscheibe wie ein Blick in eine Mode-Boutique und nicht wie unter das verstaubte Sofa wirkt.
Kühlung
Auch bei der Kühlung haben sich ein paar kluge Köpfe Gedanken gemacht und die Erfahrungen der letzten Jahre eingebracht. Warme Luft steigt nach oben, also wurden zwei Gehäuselüfter an der Gehäusedecke angebracht. Klingt logisch! Beim Prozessor hat man sich an der Kühlerlogik von Notebooks orientiert: hier befindet sich die Kühleinheit direkt an der Gehäusewand. Was optisch wie ein Heatipe aussieht, ist in Wirklichkeit eine All-In-One-Wasserkühlung von Corsair, die die Wärme des Prozessors von der Kühleinheit über die Schläuche an den Radiator weitergibt. Somit kommt die Wärme erst gar nicht ins Gehäuse.
Generell befinden sich alle Lüfter direkt an der Gehäusewand, was für eine perfekte Luftzirkulation sorgt. Die Temperatur im Gehäuse bleibt also moderat, was sich durch eine vergleichsweise geringe Geräuschentwicklung positiv bemerkbar macht. Sowohl im Normalbetrieb als auch unter Last ist Lärmentwicklung erträglich. Die Battlebox ist zwar nicht leise, aber für eine High-End Gaming-Maschine ein leise schnurrendes Kätzchen.
Software, Leistung
Zum Glück sind die Zeiten vorbei, als ein PC oder Notebook mit einer Installations-CD ausgeliefert wurden und der Anwender selbst dafür sorgen musste, dass Windows auf das neu erworbene Gerät aufgespielt wird. Inklusive all der Hürden und Probleme, die für die meisten Otto-Normal-Anwender unmöglich zu lösen sind. Heutzutage werden PCs in der Regel mit einem vorinstallierten Windows ausgeliefert, so dass der Anwender nur noch den Rechner einschalten braucht, um sofort loslegen zu können.
Doch leider haben die Hersteller dieses Vorgehen mal wieder aus Marketing-Gründen ausgenutzt und Notebooks wie beispielsweise von Samsung sind voll gepackt mit unnützer Software: hier ein Helferlein für die Tastatur, dort ein Samsung-Marketplace, da eine Testversion für ein Office-Paket oder das Symantec-Rundum-Sorglospaket. Oftmals hat man das Gefühl, man möchte den PC nicht doch wieder auf die alte, klassische Weise installieren, um ein sauberes Windows ohne unnötigen Ballast zu bekommen.
Genau dieses haben sich die Techniker von MIFcom zu Herzen genommen und liefern die Battlebox mit einem "nackten" Windows 8 aus. Keinerlei Schnick-Schnack, keine nervende Zusatzprogramme! Erfreulich ist auch, dass die nach einer Neuinstallation notwendigen Dinge wie Treiberinstallationen oder die Sicherheitsupdates von Microsoft bereits erledigt sind. Dieses Vorgehen ist schon fast einzigartig auf dem Markt, denn MIFcom steckt vergleichsweise viel Arbeit in die minimalistische Neuinstallation von Windows 8, ohne direkten Eigennutzen (beispielsweise Werbung) dadurch zu erzielen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass das installierte SLI-System der beiden Geforce GTX 970 Grafikkarten auf Anhieb funktioniert. Hier waren keine zusätzlichen Handgriffe (Treiberkonfiguration) nötig und das Gaming-Paket war sofort einsatzbereit.
Benchmark für die CPU: Nikon ViewNX 2
Das Warten auf das Umwandeln der RAW-Bilder in das JPEG-Format kann gerade bei großen Foto-Sessions eine gefühlte Ewigkeit kosten. Besitzer einer Spiegelreflexkamera benötigen einen potenten PC, genauer gesagt eine leistungsstarke CPU, um die Bilder in das handlichere JPEG-Format umzuwandeln.
In diesem Test wurden insgesamt 50 NEF Dateien (Nikons RAW Format) in das JPEG-Format (6000x4000, zweit höchste Qualitätsstufe) umgewandelt. Als RAW-Konverter kommt Nikon ViewNX 2 in der Version 2.10.3 (64 Bit) zum Einsatz.
Die Testkandidaten:
Samsung Ultrabook | Dell Developer Notebook | Battlebox | |
---|---|---|---|
CPU | Intel Core i7 3517U 2x 1,9 GHz | Intel Core i7 4800MQ 4x 2,7 GHz | Intel Core i7 4970 4x 3,6 Ghz |
Ram | 8 GB DDR | 16 GB DDR | 16 GB DDR |
HDD | 256 GB SSD | 256 SSD | 256 GB SSD |
Ergebnisse:
- Dell: 4:02 Minuten
- Battlebox: 3:37
- Samsung Ultrabook: 9:21 Minuten
An dieser Stelle merkt man, dass die Battlebox ein auf Gaming optimiertes System ist. Zwar kann das Developer-Notebook, welches ebenfalls eine sehr potente Hardware sein Eigen nennt, geschlagen werden, aber der Abstand bleibt in Greifnähe. Deutlicher ist der Abstand zum Ultrabook: hier macht sich der Unterschied deutlich bemerkbar. Der Vergleich entspricht in etwa dem eines klassischen Office-PCs.
Futuremark Firestrike 1.1
Wie bereits erwähnt möchten wir nicht das tun, was zahlreiche Webseiten da draußen in der großen weiten Online-Welt bereits tun: benchmarken, benchmarken, benchmarken. Doch so ein wenig gehört ein Benchmark einfach dazu, so dass wir zumindest den Futuremark Firestrike 1.1 und Skydiver 1.0 durchlaufen lassen haben. Das Ergebnis war bei einer solchen Höllenmaschine nicht anders als zu erwarten, denn zwei Geforce GTX 970 im SLI-Verbund haben mächtig Power unter der Haube.
Laut der Futuremark-Auswertung zum Ende der beiden Benchmarks ist das Battlebox-System schneller als 96-97% aller getesteten Systeme. Das ist doch mal eine Ansage! In den Benchmarks hat man diese Power auch gemerkt, denn selbst im aufwendigen Firestrike hat das System keinerlei Probleme gehabt und war von einer Dia-Show so weit weg wie die Erde vom Mond.
Hier die Ergebnisse in der Übersicht:
- Firestrike 1.1: 14695 Punkte
Url: http://www.3dmark.com/3dm/7659900 - Skydiver 1.0: 32242
Url: http://www.3dmark.com/3dm/7660008
Aber lassen wir doch einfach die Bilder und Videos sprechen, um einen Eindruck über die Leistung der Battlebox zu bekommen:
Video: Battlebox im Futurmark Firestrike
Unigine Heaven 4.0
Ein persönlich sehr schön anzusehender Benchmark ist Unigine Heaven 4.0. Dieser Benchmark ist nicht hübsch, sondern fordert auch das System bis auf das Äußerste. Unigine Heaven testet die Grafikkarten mit dem kompletten Repertoire aus dem DirectX 11 Paket, was unter hohen Auflösungen und Qualitätseinstellungen jede Mittelklasse- und selbst High-End-Grafikkarten überfordert.
Wie man im folgenden Video sehr gut sehen kann, kommt die Battlebox auch mit dieser Aufgabe problemlos zurecht.
Video: Unigine Heaven
Fazit
Über die Battlebox Smokin' Aces Edition GTX970-SLI lässt sich nahezu wenig Negatives sagen. Die Qualität ist spitze, die Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt, die Optik in allen Belangen spitze und das Konzept, einen fertig und individuell konfigurierten PC anzubieten, rundet das Angebot ab. Besonders lobenswert ist, dass die Windows 8 Installation minimalistisch und ohne zusätzlichen Ballast in Form von Testversionen ist. Auch das SLI-System der beiden Geforce GTX 970 Grafikkarten war sofort für die Gaming-Battles einsatzbereit. Bei MIFcom heißt es wirklich: Paket auspacken, PC anschließen, loslegen!
Ein weiterer Aspekt sollte an dieser Stelle ebenfalls erwähnt, nämlich die 3 jährige Garantie und der Pick-Up-Service. Anders als viele andere Hersteller steht bei MIFcom auch nach dem Kauf der Kundenservice ganz weit oben. Die Garantie ist ein Jahr länger als gesetzlich gefordert und sollte der PC innerhalb dieser Zeit einen Defekt haben, kommt der Postbote persönlich zur Haustür und holt das Gerät ab. Sehr praktisch, denn das nach feierabendliche Schlangestehen am Postschalter entfällt.
Lediglich der Preis ist für den einen oder anderen ein Manko. Der Preis ist zwar für das Produkt und die gelieferte Leistung absolut angemessen, aber nicht jeder kann so viel Geld für einen PC ausgeben. Man darf diese Aussage nicht falsch verstehen, denn die Battlebox ist jeden Cent Wert, aber im wahren Leben kann sich auch nicht jeder einen Ferrari leisten. Wer Geld sparen möchte, kann sich auf Basis der Battlebox Smokin Aces eine individuelle Konfiguration zusammenstellen, die beispielsweise mit nur einer Grafikkarte einem kleineren Prozessor oder weniger RAM ausgestattet ist. Die Battlebeox ist quasi "nur" ein gut abgestimmtes Preset.
Abschließend noch einmal die Langingpages des hier vorgestellten Systems:
- Battlebox Smokin' Aces
http://www.mifcom.de/78/147/gamer-pc-special-edition/battlebox-smokin-aces.html - Battlebox Smokin' Aces Edition GTX970-SLI
http://www.mifcom.de/product/2218/78/147/gamer-pc-special-edition/battlebox-smokin-aces/battlebox-smokin%27-aces-edition-gtx970-sli.html