Kompakte (Farb-)Laserdrucker für den Schreibtisch

Anfang der 2000er Jahre war ein Drucker selbstverständlich ein fester Bestandteil des heimischen Desktop-PCs. Heutzutage sieht die Welt etwas anders aus, denn wir besitzen keinen klassischen Desktop-PC mit Monitor, Tastatur und PC-Tower mehr, sondern sind mit Smartphone, Tablet oder Notebook mobil unterwegs. Auch das Drucken wird immer seltener, da wir viele wichtige Alltagsdinge digital erledigen und selbst Fotos nicht mehr auf Fotopapier bringen, sondern sie digital verschicken. Der Bedarf an heimischen Druckern ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken.

Kompakte Laserdrucker

Trotzdem kommt es hin- und wieder einmal vor, dass man etwas zu Hause ausdrucken möchte. Sei es das Flugticket, ein Handzettel für die Schule / Beruf oder einfach ein Spieleblatt für den Geburtstag der Kinder: für diese Dinge in den Copy-Shop zu rennen ist auf Dauer dann doch eher nervig.

Daher stellt sich irgendwann die Frage: Drucker kaufen und wenn ja, soll es ein Laserdrucker oder Tintenstrahldrucker werden? Hier streiten sich die Geister und oftmals enden die Debatten in einem Glaubenskrieg. Wie so oft haben beide Techniken ihre Vor-/Nachteile. Wir wollen diese nun nicht im Detail besprechen und bringen den Unterschied kurz auf den Punkt (detaillierte Informationen findet Ihr in unserer Drucker-Kaufberatung):

  • Tintenstrahldrucker sind perfekte Fotodrucker, vertrocknen aber schnell, wenn man sie nicht regelmäßig nutzt
  • Laserdrucker vertrocknen nicht, immer einsatzbereit, dafür oftmals klobig bzw. schwer und für gestochen scharfen Textdruck, dafür aber nicht für Fotodruck geeignet

Vor allem durch die seltene Nutzung eines Druckers geraten Farbdrucker immer mehr ins Hintertreffen. Wer möchte schon vor jedem Druck eine intensive Reinigung durchführen und sich über ein schlechtes Druckbild aufgrund vertrockneter Tintenpatronen ärgern? Und für den Fotodruck nutzt man einen der vielen Online-Dienste oder geht einfach zur nächsten Drogerie und nutzt einen Sofortdruck, welche in Sachen Preis und Qualität heimischen Tintenstrahldruckern um einiges überlegen sind.

Brother DCP-9045CDN schwer 38kg und klobig
Brother DCP-9045CDN Farblaserdrucker:
wiegt fast 38kg und passt sicherlich nicht auf einen Schreibtisch

Wäre da nicht das Problem, das Laserdrucker oftmals große, klobige und schwere Drucker sind, die weder auf den Schreibtisch passen noch passend in das Wohnambiente einschmiegen. Einen oder mehrere kompakte (Farb-)Laserdrucker zu finden, der auch auf einen einfachen Schreibtisch passt, ist Aufgabe dieses Artikels.

Laserdrucker vs. Tintenstrahldrucker: Vor- und Nachteile

Tintenstrahldrucker sind Fotospezialisten, da sie farbgetreu und dank hoher Auflösung Bilder besser auf das Papier bringen können als Laserdrucker. Der größte Nachteil ist, dass die Patronen schnell eintrocknen können.

Tintenstrahldrucker
VorteileNachteile
  • Für Fotodruck geeignet
  • Kompakte und leichte Bauweise
  • Günstige Druckkosten
  • Hohe Druckauflösung
  • Für Patronen vertrocknen schnell (Drucker muss regelmäßig genutzt/gewartet werden)
  • Weniger für Textdruck geeignet
  • Schlechtere UV-Beständigkeit

Laserdrucker sind wartungsarm, jederzeit einsatzbereit und Texte werden gestochen scharf eingebrannt. Man spricht oftmals von "dokumenten-echt". Auch die Druckgeschwindigkeit ist deutlich höher als bei Tintenstrahldruckern. Größte Nachteile: sie sind in der Regel schwer und stinken.

Laserdrucker
VorteileNachteile
  • Textdruck gestochen scharf
  • Für Gelegenheits-Drucke geeignet, da Toner nicht vertrocknen kann
  • Schneller Druck
  • In der Regel groß und schwer
  • Geruchsintensiv (Feinstaub)
  • Teurer als Tintenstrahldrucker
  • Lange Aufwärmphase

Schwarz/Weiß- oder Farblaserdrucker: weniger Technik, kompaktere Maße

Laserdrucker, die nur schwarz/weiß Drucken können, sind in der Regel kompakter. Der Grund dahinter ist, dass ein S/W-Laserdrucker weniger Technik als ein vergleichbarer Farblaserdrucker besitzt. Wo ein Farblaserdrucker vier Farbkartuschen und Entwicklungseinheiten besitzt, sind es bei einem S/W-Laserdrucker nur eine Kartusche/Entwicklungseinheit.

Es ist eine Überlegung Wert, auf Farbdruck gänzlich zu verzichten, da es letztendlich auch Kosten spart. Aber vielleicht spart man hier an der falschen Stelle, denn hin und wieder möchte man doch Farbe auf das Blatt Papier bringen. Beispielsweise sähe das zu vor genannte Beispiel mit dem Spieleblatt für den Kindergeburtstag in Farbe doch wesentlich attraktiver aus.

Farblaserdrucker mit vier Entwicklungseinheiten
Vier komplette Toner-/Entwicklungseinheiten für die Farben Cyan, Magenta, Yellow und Black
machen Farblaserdrucker schwerer, komplexer und auch teurer als ihre Schwarz/Weiß-Pendants

Je kleiner, desto schlechter?

Sind kompakte und kleine Laserdrucker qualitativ schlechter als ihre großen Großraum-Drucker Pendants? In Sachen Druckqualität sind kompakte Laserdrucker für den privaten Bereich oder den Freelancer absolut zu empfehlen. Die Druckqualität sind auch bei kompakten Geräten gestochen scharf.

Die Einschränkungen liegen formatbedingt eher bei der Ausstattung bzw. Funktionalität. So ist Duplex-Druck eher die Seltenheit und man muss sich mit einem einfachen Papierschacht zufrieden geben. Auch die Druckgeschwindigkeit ist in der Regel langsamer. Aber insgesamt sind die Anforderungen, die von großen Unternehmen mit vielen Mitarbeitern kommen, die für den Privatgebrauch bei gelegentlichen Ausdrucken vernachlässigbar sind.

Marktüberblick

Wir haben uns einmal den Laserdrucker-Markt angeschaut und sind überrascht in puncto Preis und Größe. Schwarz-Weiß-Laserdrucker sind bereits zu Preisen um die 65,- Euro verfügbar und stehen Tintenstrahldruckern preislich in nichts nach. Wer in Farbe drucken möchte, muss ca. das 3fache ausgeben. Aber auch ein Preis in Höhe von 200,- Euro ist für einen Farblaserdrucker auch nicht die Welt, denn wie bereits erwähnt müssen hier vier Farben auf das Blatt Papier gebracht werden und dafür muss die entsprechende Technik vorhanden sein.

6FARBLASERBreiteLängeHöheGewichtUrlPreis (Stand. 16.08.19)
Dell C1670nw39,4cm30,0cm22,5cm11,0kglinkk.A.
Brother HL-3142CW46,5cm41,0cm24,0cm17,4kglinkca. 180,- Euro
Canon i-SENSYS LBP613Cdw43,0cm41,8cm27,4cm15,5kglinkca. 200,- Euro
S/W-LASERDRUCKERBreiteLängeHöheGewichtUrlPreis (Stand. 16.08.19)
HP LaserJet Pro M15w34,6cm18,9cm15,9cm3,8kglinkca. 65,- Euro
RICOH SP 277NwX40,2cm36,0cm16,5cm7,9kgca. 69,- Euro
SAMSUNG Xpress M202633,2cm21,5cm17,8cm3,8kglinkca. 62,- Euro

Bildquellen: dell.com, brother.com, store.canon.de, store.hp.com, ricoh.com

Bei Größe und Gewicht unterscheiden sich S/W- und Farblaserdrucker deutlich. Die kleinsten S/W-Laserdrucker wiegen weniger als 4kg und haben die Größe eines Brotkastens. Diese lassen sich natürlich platzsparend auf dem Schreibtisch platzieren. Aber man muss schon etwas genauer hinschauen: der RICOH SP 277NwX in diesem Testfeld ist nahezu doppelt so schwer und groß wie die Pendants aus dem Hause Samsung und HP.

Potentielle Käufer eines Farblaserdruckers müssen wissen, dass die Geräte deutlich größer sind. Das kompakteste (und leider nicht mehr erhältliche) Modell in diesem Testumfeld ist der Dell C1670nw. 11kg und eine relativ kompakte Maße lassen den Farblaserdrucker noch als Schreibtisch-Drucker durchgehen. Die Modelle aus dem Hause Canon und Brother sind mit 15,5kg und 17,4kg schon Schwergewichte. Hier ist es abhängig von der Größe des Schreibtischs, ob solche Geräte noch Platz auf dem Schreibtisch finden.

Der kleinste Laserdrucker

Einer der kleinsten Laserdrucker ist der HP LaserJet Pro M15w. Klar, bei dieser Größe muss es sich um einen Schwarz-Weiß-Laserdrucker handeln, aber die Kompaktheit ist beeindruckend. Außerdem zeigt dieser Drucker das Konzept hinter einem solch kompakten Laserdrucker: die Funktionalität ist auf das Minimum beschränkt. Es gibt einen einfachen Papiereinzug, zwei Bedienknöpfe und ansonsten soll der Drucker eines machen: Drucken.

kompaktester laserdrucker der welt
So klein und trotzdem ein Laserdrucker (Bildquelle: youtube.com)

Der Fokus liegt auf Einfachheit, wenig Schnick-Schnack und dem Einsatz von mobilen Apps. So kann mittels Smartphone ein Dokument eingescannt und anschließend kinderleicht ausgedruckt werden. Um es in anderen Worten zu fassen: kompakte Laserdrucker sind nicht für Großraumbüros, sondern für den Privatanwender bzw. Freelancer konzipiert.

Fazit

Laserdrucker sind nicht mehr die riesigen Großraum-Druck-Stationen aus vergangenen Zeiten. Die Technik hat sich weiterentwickelt und die Geräte vor allem für den Heimanwender und Freelancer kompakter gemacht. Die grundlegende Frage, die man sich stellen sollte: "Möchte ich in Farben drucken oder kann ich darauf verzichten?". Wer nur in Schwarz/Weiß druckt, der spart nicht nur im Geldbeutel, sondern bekommt super kompakte Geräte, die auf jeden Schreibtisch passen und Tintenstrahldruckern in nichts nachstehen.

In Sachen Qualität muss der potentielle Kunde nicht haben. Einschränkungen bekommt man bei der Ausstattung, da die kompakten Geräte auf Einfachheit getrimmt sind. Zu nennen wären nur ein Papierschacht, fehlender Duplex-Druck oder langsamere Druckgeschwindigkeit.

  • Laserdrucker sind immer einsatzbereit. Auch langer Nicht-Benutzung.
  • Schwarz-Weiß-Laserdrucker sind deutlich kompakter und günstiger als Farblaserdrucker
  • Ausstattung ist bei kompakten Laserdruckern eingeschränkt. Die Druckqualität ist weiterhin bestens.
  • Schwarz-Weiß-Laserdrucker sind bereits ab ca. 65,- Euro erhältlich
  • Farblaserdrucker sind bereits ab ca. 180,- Euro erhältlich
  • Fotodruck ist bei Laserdruckern nicht zu empfehlen. Hier sollte man auf Online-Services oder lokale Drogerien zurückgreifen.