Notebookgrafikchip Nvidia GeForce Go 7900 GS, GTX, GTX SLI (G71M)
Bereits im September 2005 hatte Nvidia die Performance-Boliden der Geforce 7000-Familie in das Notebook-Segement emigriert und somit den Notebook-Anwendern ermöglicht, in Form der Geforce Go 7800 einen absoluten High-End-Chip in das mobile Gerät einzubauen. Der Hauptkonkurrent ATI konterte aber relativ schnell und brachte die ATI Radeon X1800 Mobility auf dem Markt, so dass sich beide Kontrahenten ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten.
Ein knappes halbes Jahr später veröffentlichte Nvidia die Geforce Go 7900 als Nachfolger des Geforce Go 7800. Diese profitiert vor allem durch das so genannte Shrinking des Grafikchip-Kerns, bei dem die Strukturen des Kerns verfeinert wurden und somit höhere Taktraten bei gleichem Stromverbrauch möglich sind.
Technische Daten
Insgesamt gibt es drei Geforce Go 7900-Varianten: die langsamere Geforce Go 7900 GS, das Spitzenmodell Geforce Go 7900 GTX und die als SLI-Verbund laufende Geforce Go 7900 GTX SLI.
Die Geforce Go 7900 basiert auf dem G71M-Kern. Hier wird direkt deutlich, dass sie auf dem Desktop-Grafikchip Geforce 7900 (Codename G71) basiert. Letztere gehört zu den absoluten High-End-Modellen im Desktop-Bereich, woran die mobile Variante anknüpft. Der hauptsächliche Unterschied zischen der Geforce Go 7900 und der Geforce Go 7800 liegt im Herstellungsverfahren, denn die Geforce Go 7900 wird anstatt im 0,11µm im moderneren und feineren 0,09µm-Verfahren hergestellt. Dies ermöglicht höhere Taktraten bzw. eine komplexere Chip-Architektur, ohne dass die Verlustleistung steigt.
Dieses spiegelt sich dann natürlich in den Taktraten des Grafikchips wider. Dieser wurde bei dem Topmodell Geforce Go 7900 GTX im Vergleich zur Geforce Go 7800 GTX um 100 MHz auf insgesamt 500 MHz angehoben. Bei der Geforce Go 7900 GS beträgt der Chiptakt nur 375 MHz. Der Speichertakt ist zwar unabhängig von der Architektur des Grafikkerns, da die verbauten Speichermodule "den Takt bestimmen", aber auch dieser wurde noch mal spürbar von 1000 MHz auf 1200 MHz DDR angehoben, was für einen Notebook-Grafikchip ein neuer Rekord ist. Auch hier muss sich die kleinere Geforce Go 7900 GS mit etwas weniger Power begnügen, denn hier liegt der Speichertakt "nur" bei 1000 MHz DDR.
Etwas verwirrend ist die Tatsache, dass die Architektur der Geforce Go 7900 weniger komplex als die des Vorgängers ist. Betrug die Anzahl der Transistoren bei der Geforce Go 7800 noch ca. 302 Millionen, so sind es bei der Geforce Go 7900 nur noch 278 Millionen. Wo Nvidia diese Einsparungen vorgenommen hat, ist unklar, da die technischen Eigenschaften nahezu identisch zum Vorgänger sind. Mit 24 Pixelshader-Einheiten verfügt die Geforce Go 7900 GTX über dieselbe Anzahl wie die Geforce Go 7800 GTX. Auch bei den Vertex-Shader-Einheiten hat sich nichts verändert, denn beide Modelle besitzen insgesamt 8 solcher Einheiten. Auch hier muss sich die kleiner Variante Geforce Go 7900 GS mit Einschränkungen zufrieden geben, denn diese besitzt nur 20 Pixel-Shader- und 7 Vertex-Shader-Einheiten.
Technischer Vergleich | ||||||||||
Geforce Go 7400 | Geforce Go 7600 | Geforce Go 7800 | Geforce Go 7800 GTX | Geforce Go 7900 GS | Geforce Go 7900 GTX | Mobility Radeon X1300 | Mobility Radeon X1800 | |||
Core | G72M | G73M | G70M | G70M | G71M | G71M | M52 | M58 | ||
Herstellung | 0,09µm | 0,09µm | 0,11µm | 0,11µm | 0,09µm | 0,09µm | 0,09µm | 0,09µm | ||
Transistoren | 112 Mio. | 177 Mio. | 302 Mio. | 302 Mio. | 278 Mio. | 278 Mio. | 112 Mio. | 312 Mio. | ||
Vertex-Shader-Einheiten | 3 | 5 | 6 | 8 | 7 | 8 | 2 | 8 | ||
Pixelpipelines | 4 | 8 | 16 | 24 | 20 | 24 | 4 | 12 | ||
Chiptakt | 450 Mhz | 450 Mhz | 320 Mhz | 400 Mhz | 375 Mhz | 500 Mhz | 390 Mhz | 450 Mhz | ||
Speichertakt | 900 Mhz DDR | 1000 Mhz DDR | 1100 Mhz DDR | 1100 Mhz DDR | 1000 Mhz DDR | 1200 Mhz DDR | 500 Mhz DDR | 1000 Mhz DDR | ||
int. Speicher | 64 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | 128 MB DDR-3 | 256 MB DDR-3 | ||
HM/TurboCache | Ja | Nein | Nein | Nein | Nein | Nein | Ja | Nein | ||
Speicheranbindung | 64 Bit | 128 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 128 Bit | 256 Bit | ||
Interface | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | ||
DirectX | 9c | 9c | 9c | 9c | 9c | 9c | 9c | 9c |
Die Speicheranbindung ist bei allen Modellen der Geforce Go 7900-Serie 256 Bit breit. Dieses ist für einen High-End-Grafikchip eine Grundvoraussetzung, da gerade der Speicherdurchsatz oftmals den Flaschenhals in aufwendigen 3D-Spielen darstellt. Aufgrund der hohen Speichertaktraten wird hauptsächlich GDDR-3-Speicher eingesetzt. Die Geforce Go 7900 unterstützt aber auch DDR-1- und DDR-2-Speicher.
Die Geforce Go 7900 unterstützt nun H.264. Leistungsmäßig liegt die Geforce Go 7900 GTX auf dem Niveau einer Geforce 7900GT oder ATI Radeon X1800 XT. Die gesamte GeForce Go 7 Serie besteht nun aus 7900 GTX, 7900 GS, 7800 GTX, 7800, 7600, 7400 und 7300.
SLI-Technik: Die Kraft der zwei Herzen
Mit Einführung der Geforce Go 7800 GTX wurde erstmals ein mobiler Grafikchip veröffentlicht, welcher die SLI-Technik unterstützt. Auch die Geforce Go 7900 GTX ist für den SLI-Betrieb geeignet. Somit kann die Kraft zweier Geforce Go 7900 GTX Modelle gebündelt und die Berechnungen von aufwendigen Grafikanwendungen und 3D-Spielen auf beide Grafikchips verteilt werden. In der Regel wird die theoretische Verdopplung der Rechenkraft zwar nicht erreicht, aber eine Steigerung von 50% und mehr sind oftmals erreichbar.
Nur die Geforce Go 7900 GTX Variante unterstützt die SLI-Technik, die "kleine" Geforce Go 7900 GS nicht.
PowerMizer - Technik zum Strom sparen
Bei allen Geforce Go 7-Modellen kommt das PowerMizer-Feature zum Einsatz, welches sich mittlerweile in der Version 6 befindet. PowerMizer steht für die Stromspartechniken, welchen den mobilen Grafikkarten verpasst werden, um die Akkulaufzeit und Wärmeentwicklung möglichst gering zu halten.
Bei PowerMizer in der Version 6 bedeutet das genau, dass beispielsweise der Chiptakt auf bis zu 16 MHz reduziert werden kann, wenn momentan keine Leistung benötigt wird. Dasselbe gilt für die Kernspannung, welche auf ein Minimum reduziert wird, um den Grafikchip mit einer geringen Spannung stabil zu betreiben. Zusätzlich ist PowerMizer in der Lage, Peripherie-Geräte wie beispielsweise ein TV-Tuner komplett auszuschalten und nur dann zu aktivieren, wenn der Anwender auch wirklich Fernseh schaut. Auch PCI-Express-Lanes, von denen eine PCI-Express-Grafikkarte bekanntlich 16 besitzt, und sogar einzelne Shader-Einheiten können ausgeschaltet werden. All dies wirkt dazu bei, dass der Stromverbrauch im netzteillosen Betrieb reduziert wird.
Natürlich passiert dies alles dynamisch, so dass der Anwender von den Leistungsanpassungen nichts merkt.
Technische Übersicht
- Modell: Nvidia Geforce Go 7900
- Varianten: Geforce GO 7900 GS, GTX und GTX SLI
- Codename: G71M
- Transistoren: 278 Millionen
- Erschienen: 29. März 2006
- Chiptakt: 320 MHz
- Speichertakt: 1GHz (GS), 1,2 GHz (GTX)
- Interner Speicher: 256 MB DDR3
- Speicherinterface: 256 Bit
- Pixel-Shader-Pipelines: 20 (GS) und 24 (GTX)
- Vertex-Shader-Einheiten: 7 (GS) und 8 (GTX)
- Herstellung: 0,09µm
- DirectX: 9c
- Schnittstelle: PCI-Express
- SLI-Betrieb möglich (nur GTX)
- High Dynamic-Range Lighting
- Intellisample 4.0 Technologie
- UltraShadow II Technologie
- PureVideo Technologie
- CineFX 4.0 Shading-Architektur
- PowerMizer 6.0
- MXM-Modul