infos zur Radeon X300 Mobility: Benchmarks, Technische Daten

ATI hat Ende des Jahres 2004 zwei neue mobile Grafikchips auf Basis der PCI-Express-Schnittstelle veröffentlicht: die Radeon X300 Mobility für den Einsteigermarkt und die Radeon X800 Mobility für den High-End-Bereich. Die Radeon X800 Mobility tritt demzufolge gegen die Geforce 6800 Go an, die Radeon X300 Mobility gegen die Geforce 6200 Go.

ATI Radeon X300 Mobility

Beide Modelle sollen laut ATI in Dektop-Replacement- und Mainstream-Notebooks zum Einsatz kommen, wobei die Radeon X300 Mobility auch in Ultra-Thin-Notebooks eingesetzt werden kann.

Technische Daten

Beide Modelle, sowohl die Radeon X300 Mobility und X800 Mobility, basieren auf dem R420-Chip, der in der X800-Serie aus dem Desktop-Bereich eingesetzt wird. Aus diesem Grund kann man die Radeon X300 Mobility nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen bzw. sie als direkten Nachfolger eines bestimmten Modells propagieren. Letzteres hat ATI beispielsweise bei der Radeon X600 Mobility gemacht, denn diese ist eine Radeon 9600 Mobility mit PCI-Express-Schnittstelle.

Dieses trifft auf die Radeon X300 Mobility nicht zu, so dass seit längerer Zeit eine (fast) neue Architektur veröffentlicht wurde. Man kann die Radeon X300 Mobility aber am ehesten mit einer Radeon 9600 SE vergleichen.

Die Radeon X300 Mobility ist also ein Abkömmling des R420. Doch jeder kann sich vorstellen, dass dieses Modell stark beschnitten wurde, um sie im billigen Einsteigermarkt zu etablieren. So verfügt die Radeon X300 Mobility lediglich über 4 Pixelpipelines, was im Vergleich zu modernen High-End-Grafikkarten sehr schwachbrüstig erscheint, denn diese verfügen über mindestens 16.

ATI Radeon X300 Mobility

Die Radeon X300 Mobility alias M22 wird wie zahlreiche andere ATI-Modelle in der 0,13µm low-k Technologie hergestellt. Somit beträgt der Chiptakt unspektakuläre 350 Mhz, wobei hier gesagt sei, dass es letztendlich dem Notebook-Hersteller überlassen ist, mit welchen Taktraten der Grafikchip getaktet wird. Der Speichertakt beträgt 600 Mhz DDR, also reale 300 Mhz, was heutzutage auch sehr gering ist. Aber es handelt sich hierbei um einen Notebook-Grafikchip und der Stromverbrauch spielt natürlich auch eine Rolle, so dass man die Taktraten nicht beliebig nach oben schrauben kann.

Technischer Vergleich
Radeon X800 Pro Radeon 9800 Mobility Radeon X800 Mobility Radeon X300 Mobility
Herstellung 0,13µm low-k 0,13µm low-k 0,13µm low-k 0,13µm low-k
Vertex-Einheiten 6 4 6 2
Pixelpipelines 12 8 12 4
Chiptakt 475 Mhz 350 Mhz 400 Mhz 350 Mhz
Speichertakt 900 Mhz DDR 600 Mhz DDR 800 Mhz DDR 600 Mhz DDR
max. Speicher 256 MB DDR 256 MB DDR 256 MB DDR 64 MB DDR
mInterface PCIe/AGP AGP PCIe PCIe

ATI setzt bei der Radeon X300 Mobility auf HyperMemory, um den kleinen 64 MB-Speicher mit Hilfe des Arbeitsspeichers zu kompensieren. HyperMemory nutzt die große Bandbreite von PCI-Express, um die Daten auf den Arbeitsspeicher zu verlagern, sollte der Grafikspeicher zu klein für die Texturen eines Spiels sein. Und da momentan die meisten 3D-Spiele auf 128 MB-Grafikkarten ausgelegt und sogar auf den Sprung zu 256 MB sind, wird das Auslagern die Regel sein. Zwar preist das ATI-Marketing die HyperMemory-Technologie als "neue Wunderwaffe" an, aber das Auslagern auf den Arbeitsspeicher ist immer deutlich langsamer als der interne Grafikspeicher. HyperMemory ist genau wie Nvidia's TurboCache eine Methode, um die gravierenden Mängel (in diesem Fall der fehlende Speicher) aufzufangen.

Ein klarer Schwachpunkt der Radeon X300 Mobility ist das 64-Bit-Speicherinterface. Wie bereits bei der Radeon 9600 SE setzt auch hier ATI auf eine 64 Bit-Anbindung, was sich dramatisch auf den Speicherdurchsatz auswirkt. Und da in modernen 3D-Spielen der Speicherdurchsatz oftmals der Flaschenhals bei Grafikkarten darstellt, wirkt sich dies negativ auf die Performance aus. Hier kann auch wieder das Beispiel gebracht werden, dass selbst die Urväter von Grafikkarten, beispielweise die Nvidia TNT2, ein 128 Bit Speicherinterface besitzen.

Interessant ist der neue AXIOM-Standard, ein standardisierter Formfaktor seitens ATI, der bei der Radeon X300 Mobility zum Einsatz kommt. Somit besteht die Möglichkeit, das Grafikmodul ohne weiteres durch ein anderes zu ersetzen. Dies war vor wenigen Monaten noch nicht möglich, so dass man sich beim Kauf eines Notebooks auf einen bestimmten Grafikchip festgelegt hatte.

Technische Übersicht

ATI Radeon X300 Mobility

     

  • Modell: Radeon X300 Mobility
  • Codename: M22
  • Erschienen: ???
  • Chiptakt: 350 Mhz
  • Speichertakt: 600 Mhz DDR
  • maximaler Speicher: 64 MB
  • Speicherinterface: 64 Bit
  • Pixelpipelines: 4
  • Vertex-Shader: 2
  • Herstellung: 0,13µm Low-K
  • DirectX: 9
  • Schnittstelle: PCI-Express
  • ATI AXIOM Grafikmodul
  • SMOOTHVISION 2.1
  • SMARTSHADER 2.0
  • POWERPLAY 5.0
  • VPU RECOVER II
  • Formfaktor: Multi-Chip-Module (MCM) und AXIOM-Grafikmodul
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