Infos, Bilder, Benchmarks zur Notebook-VGA Radeon X1900 Mobility

Die Radeon X1900 Mobility ist die mobile Variante der Radeon X1900 aus dem Desktop-Bereich, welche bekanntlich auf dem R580-Kern basiert. Somit handelt es sich bei der Radeon X1900 Mobility um eine absolute High-End-Grafikkarte der mobilen Radeon X1000-Generation. Sie tritt die Nachfolge der Radeon X1800 Mobility an.

Übersicht:
M52 = Radeon X1300 Mobility, Radeon X1350 Mobility
M54 = Radeon X1400 Mobility, Radeon X1450 Mobility
M56 = Radeon X1600 Mobility, Radeon X1700 Mobility
M58 = Radeon X1800 Mobility, Radeon X1800 XT Mobility
M59 = Radeon X1900 Mobility

ATI Radeon X1900 Mobility (M59) - Logo

Es gab lange Zeit Gerüchte über die Radeon X1900 Mobility und der offizielle Launch wurde immer wieder verschoben. Grund für die Verzögerung waren der enorme Energieverbrauch und die hohe Hitzeentwicklung der Radeon X1900, welches natürlich für Notebooks sehr ungeeignet ist. Da in einem Notebook-Gehäuse die Komponenten auf engstem Raum verbaut werden, sind die Kühlmöglichkeiten begrenzt. Außerdem ist ein Notebook grundsätzlich für den mobilen Einsatz geplant und sollte zufriedenstellende Akku-Laufzeiten ermöglichen. Und hier standen die ATI-Ingenieure vor einem großem Problem, denn die High-End-Radeon X1900 verbraucht eine Menge Strom.

Letztendlich wurde die Notebook-Variante Radeon X1900 Mobility im Januar 2007 offiziell vorgestellt. Zwar gilt die Radeon X1900 Mobility als Notebook-Derivat der Radeon X1900 (R580), doch die einschneidenden Änderungen an der Architektur, um den R580 für den mobilen Einsatz fähig zu machen, machen den M59-Chip fast zu einer Neuentwicklung, welche sich deutlich von der Desktop-Radeon X1900 unterscheidet.

Technische Details zur Radeon X1900 Mobility

Wichtigstes Ziel bei der Radeon X1900 Mobility war die Reduzierung des Stromverbrauchs. Wie bei allen anderen mobilen ATI-Grafikchips kommt bei der Radeon X1900 Mobility das bekannte PowerPlay zum Einsatz, welches sich mittlerweile in der 6. Version befindet. PowerPlay sorgt dafür, dass die Taktraten und Kernspannung während des Betriebs heruntergetaktet werden können, sofern die Grafikkarte nicht ausgelastet ist und sich im IDLE-Betrieb befindet. Außerdem können ganze Teile des Grafikchips abgeschaltet werden. Zusammenfassend kann man sagen, dass PowerPlay für einen geringeren Energieverbrauch sorgt, sofern die Grafikkarte nicht voll ausgelastet ist. Da PowerPlay aber bei allen mobilen ATI-Grafikkarten zum Einsatz kommt, ist dies natürlich nur ein kleiner Teil zur Reduzierung des Stromverbrauchs bei der Radeon X1900 Mobility.

ATI Radeon X1900 Mobility (M59) - Logo

ATI hat einige Eingriffe in der Architektur der Radeon X1900 Mobility vorgenommen. Der so genannte M59-Kern besteht aus rund 312 Millionen Transistoren. Das ist die exakte Anzahl an Transistoren, wie man sie vom Vorgänger Radeon X1800 Mobility kennt. Die Desktop-Variante Radeon X1900 besteht aus 384 Millionen Transistoren. Hier wird bereits deutlich, dass es sich bei der Radeon X1900 Mobility basierend auf dem M59-Chip um eine Art "Eigenkreation" handelt.

Um den Stromverbrauch zu reduzieren, setzt ATI bei der Radeon X1900 Mobility auf das feinere 0,08µm (80nm) Verfahren. Dieses so genannte "Shrinking" sorgt dafür, dass die Kernspannung gesenkt und somit der Stromverbrauch bei gleichem Takt reduziert wird. Hier ist der M59 in der kompletten Radeon X1000-Serie einzigartig, denn alle anderen Modelle (sowohl Desktop- als auch Notebook-Modelle) werden im 0,09-Verfahren hergestellt.

Auch bei der Shaderarchitektur hat man sich mit weniger zufrieden gegeben. Die Desktop-Variante Radeon X1900 besitzt insgesamt 16 Pixelpipelines, welche jeweils drei Pixelshaderanweisungen durchführen können. Somit kommt die Radeon X1900 auf insgesamt 48 Pixelshader. Bei der mobilen Radeon X1900 Mobility sind es "nur" zwölf Pixelpipelines bzw. 36 Pixelshader. Die Anzahl der Vertexshader ist bei beiden modellen identisch. Es werden jeweils acht Vertexshader eingesetzt. Im Vergleich zum Vorgänder Radeon X1800 Mobility liegt in den Shadereinheiten der größte Leistungsschub.

Technischer Vergleich
Radeon X800 Mobility Radeon X300 Mobility Radeon X1300 Mobility Radeon X1400 Mobility Radeon X1600 Mobility Radeon X1800 Mobility Radeon X1800 XT Mobility Radeon X1900 Mobility
Core M28 M22 M52 M54 M56 M58 M58 M59
Herstellung 0,13µm low-k 0,13µm low-k 0,09µm 0,09µm 0,09µm 0,09µm 0,09µm 0,08µm
Vertex-Einheiten 6 2 2 2 5 8 8 8
Pixelshader 12 4 4 4 12 12 16 36
Chiptakt 400 Mhz 350 Mhz 350 Mhz 445 Mhz 470 Mhz 450 Mhz 550 Mhz 400 Mhz
Speichertakt 800 Mhz DDR 600 Mhz DDR 500 Mhz DDR 500 Mhz DDR 940 Mhz DDR 1000 Mhz DDR 1300 Mhz DDR 940 Mhz DDR
int. Speicher 256 MB DDR 64 MB DDR 64/128 MB DDR2 64/128 MB DDR2 256 MB DDR3 256 MB DDR3 256 MB DDR3 256 MB DDR3
Speicheranbindung 256 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 256 Bit 256 Bit 256 Bit
Interface PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Informationen über die genauen Taktraten ist im Notebook-Bereich immer etwas schwer, da es letztendlich den Notebook-Herstellern überlassen ist, wie hoch die Komponenten getaktet werden. Die Notebook-Hersteller sind schließlich auch für die Kühlung zuständig. Trotzdem lässt sich mit dem Richtwert von 400 Mhz Chiptakt die Tendenz feststellen, dass die Radeon X1900 Mobility deutlich niedriger als der Vorgänger Radeon X1800 XT Mobility (550 MHz) getaktet wird. Auch der Speichertakt liegt mit effektiven 940 MHz DDR deutlich unter den Weren der Radeon X1800 XT Mobility (1300 MHz DDR).

Fujitsu Siemens Amilo Xi 1554 mit Radeon X1900 Mobility (M59)
Fujitsu Siemens Amilo Xi 1554 mit Radeon X1900 Mobility (M59)

Der Bereich Grafikspeicher ist quasi nicht angefasst worden. Das Speicherinterface liegt bei 256 Bit, was für eine High-End-Karte Gang und Gebe ist. Somit ist die Grundlage für hohe Speicherdurchsatzraten und somit für eine gute Leistungsfähigkeit in aufwendigen 3D Spielen gegeben. Die Radeon X1900 Mobility ist mit bis zu 256 MB DDR-3 Speicher erhältlich.

Die Radeon X1900 Mobility setzt auf den PCI-Express-Grafikbus und unterstützt DirectX 9c. Die so genannte AVIVO-Technologie, die in der Radeon X1900 Mobility und anderen Modellen eingesetzt wird, unterstützt die hochauflösenden Multimedia-Formate H.264, DXVA, MPEG-2, MPEG-4, DivX, WMV9, VC-1. Somit werden Medien basierend auf diesen Formaten komplett von der Grafikkarte und nicht vom Hauptprozessor berechnet. Das spart wiederum Energie und Ressourcen.

ATI Radeon X1900 Mobility

  • Erschienen: Januar 2007
  • Codename: M59
  • Herstellung: 0,08µm
  • Transistoren: 312 Mio.
  • Chiptakt: 400 MHz
  • Speichertakt: 940 MHz DDR
  • Pixelpipelines: 12
  • Shader Pro Pixelpipelines: 3
  • Pixelshader: 36 (3 x 12)
  • Vertexshader: 8
  • Direct X Version: 9c
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • Speichergröße: 64/128/256 MB DDR2/DDR3
  • Grafikbus: PCIe
  • PowerPlay 6.0
  • Avivo Video and Display Architektur
  • MXM-III Modul

Benchmarks der Radeon X1900 Mobility

Benchmark: 3D Mark 2006, 1280x1024

Nvidia Geforce 7900 GO GS 3.852 Punkte
Radeon X1900 Mobility 3.564 Punkte
Radeon X1800 Mobility 3.089 Punkte
Radeon X1450 Mobility 1.172 Punkte
Radeon X1400 Mobility 758 Punkte
Radeon X1300 Mobility 483 Punkte
Geforce 7400 GO 720 Punkte
Geforce 7200 GO 551 Punkte

 

Im 3D Mark 2006 wird die Leistungsfähigkeit der Radeon X1900 Mobility deutlich. Trotz geringerem Takt kann die Radeon X1900 Mobility den Vorgänger Radeon X1800 Mobility schlagen. Sie muss sich aber der Konkurrenz aus dem Hause Nvidia geschlagen geben. Auf den unteren Rängen befinden sich diverse Einsteigermodelle.