Infos zur Radeon 9800 Mobility: Benchmarks, Technische Daten

Die Vorteile eines Notebooks liegen auf der Hand, denn man hat mit der heutigen Technik eine mobiles Allround-Talent, dass man überall mitnehmen kann. Dabei macht die Industrie immer wieder Fortschritte und mittlerweile verfügen die Notebooks über eine gute Prozessorleistung, Systemperformance, Akkulaufzeiten und Anschlüsse. So stehen sie einem Desktop-System in vielen Bereichen in Nichts nach und zahlreiche User ersetzen Ihren klobigen PC unter dem Schreibtisch gegen einen platzsparendes Notebook.

ATI Radeon 9800 Mobility

Doch in einem Bereich müssen sich Notebooks immer noch geschlagen geben, nämlich in der 3D-Leistung. Viele Faktoren hindern die Industrie (oder besser: hindern ATI und Nvidia) daran, eine Fülle an mobilen Grafikchips anzubieten, wie man es von dem Desktop-Bereich her gewohnt ist. Mittlerweile ist der Sommer 2004 fast vorbei und der Notebook-User muss sich weiterhin mit einer Mobilen Radeon 9700 (was lediglich ein optimierter Mobile Radeon 9600 ist) oder einer Geforce FX 5700 Go begnügen. Beides sind mobile Pendants der vor ca. einem Jahr eingeführten Mittelklasse-Karten. Zwar kann man mit diesen mobilen Grafikchips aktuelle PC-Spiele "daddeln", aber es zeigt, wie weit doch der mobile Bereich in Sachen 3D-Grafik dem Desktop-Markt hinterherhinkt.

Mit dem Radeon 9800 Mobility macht ATI einen riesigen Schritt nach vorne, denn nun können Notebooks es auch mit einem Desktop-System aufnehmen. Dabei verkürzt ATI nicht nur den Vorsprung der Desktop- auf die Mobilen-Systeme, sondern setzt sich auch deutlich von der Konkurrenz aus dem Hause Nvidia ab. Denn wenn man sich die Technischen Details anschaut, sieht man, dass der Radeon 9800 Mobility auf dem aktuellen High-End-Chip Radeon X800 basiert und dem hat Nvidia noch keine passende Antwort zu bieten.

Technische Eigenschaften des Radeon 9800 Mobility

Jeder der den Namen Radeon 9800 Mobility zum ersten Mal hört, vermutet, dass ATI`s neuer mobile Grafikchip ein Abkömmling des Radeon 9800 aus dem Desktop-Segment ist. Dem kann man aber nur zum Teil zustimmen, denn ATI hat das komplette Layout des Radeon X800 genommen und diesen mit gewissen Einschränkungen versehen, so dass dieser wieder auf das Niveau des Radeon 9800 zurückfällt. Hört sich zwar verwirrend an, ist es aber nicht, wenn man die wichtigsten Features kennt.


Die wichtigsten Erneuerungen des X800 gegenüber dem Radeon 9800 waren die von 8 auf 16 aufgestockten Pixelpipelines und die 6 anstatt der 4 Vertex-Shader-Einheiten. Hinzu kamen noch einige Optimierungen an den einzelnen Features sowie die Unterstützung des DDR2- und DDR3-Speichers sowie die Schnittstelle zu PCI-Express.

ATI Radeon 9800 Mobility

Die Entwickler von ATI haben nun beim Radeon 9800 Mobility die Anzahl der Pixelpipelines und die Vertex-Shader-Einheiten< auf das Niveau der Desktop-Radeon 9800 zurückgesetzt. Dies sind zwar die einzigen, aber stark einschränkende Maßnahmen, die den Radeon 9800 Mobility im Vergleich zum X800 doch deutlich zurückschmeißen. Trotzdem ist der Radeon 9800 Mobility ein starker Chip, der es mit einem Desktop-System locker aufnehmen kann, denn er basiert auf dem X800. So besitzt er ein 256 Bit-Speicherinterface, was momentan einmalig im mobile Bereich ist, alle aktuellen Smartshader-Versionen, eine Anbindung an DDR2- und DDR3 (wobei bei den ersten Modellen nur DDR2 zum Einsatz kommt) und eine Schnittstelle an PCI-Express, wobei letztere brach liegt und nur AGP benutzt wird. Laut Aussagen aus dem Hause ATI hat man den Produktnamen Radeon 9800 Mobility gewählt, weil man in Zukunft nur Modelle mit PCI-Express "X800" nennen wird. Wie oben beschrieben ist dies aber nicht der einzige Grund...

Radeon 9800 Mobility Radeon 9800 Radeon X800 Pro
Chiptakt 350 Mhz 325 Mhz 475 Mhz
Speichertakt 600 Mhz DDR2 620 Mhz DDR 900 Mhz DDR2
Pixelpipelines 8 8 16
Vertex-Shader 4 4 6
Speicher-Anbindung 256 Bit 256 Bit 256 Bit

Auch die Herstellungsverfahren des Radeon 9800 Mobility sind bereits bekannt. Wie der Radeon 9600/9800 XT und der X800 wird er im 0.13 Mikrometer-low-K-Prozess-Verfahren hergestellt und produziert somit eine relativ geringe Leistungsabgabe. "Relativ" heißt hier im Vergleich zu den aktuellen High-End-Karten von ATI und Nvidia, welche in letzter Zeit immer wieder Schlagzeilen aufgrund des hohen Energieverbrauchs machten. Ansonsten ist der Radeon 9800 Mobility ein sehr stromfressender mobile Grafikchip, wenn man ihn mit seinen Vorgängern vergleicht.

Der Radeon 9800 Mobility ist ein sehr komplexer Grafikchip. Mit rund 110 Millionen Transistoren, 8 Pixelpipelines und 4 Vertex-Shadern kann der Chip niedriger getaktet werden und trotzdem an Leistung gewinnen. Der Chip rechnet einfach pro Takt effektiver und daher kann es sich ATI erlauben, den Chip mit 350 Mhz zu takten. Zum Vergleich: Der Vorgänger Radeon 9700 Mobility wurde hier mit 445 Mhz deutlich höher getaktet! Trotzdem ist er mit Abstand leistungsfähiger als seine Vorgänger.

Der Leistungsbedarf des Radeon 9800 Mobility war ein heiß diskutiertes Thema bei der Entwicklung, denn ein solcher High-End-Chip benötigt auch dementsprechend Strom. Möchte man nicht jede halbe an der Stromtankstelle anzapfen, so muss man sich einige Überlegungen machen, wie man den Energiehaushalt der Grafikkarte (und sicherlich auch anderen Komponenten wie CPU, etc) möglichst niedrig halten kann. ATI hat hierbei die wichtigsten Features der Vorgänger übernommen. Die unter dem Namen PowerPlay bekannten Stromsparmechanismen "Power on demand" oder "Clock Gating" regeln die Taktraten und Versorgungspannungen dynamisch an bzw. schalten Teilbereiche des Grafikchips ab. Die beim Clock Gating verwendete Methoden kennt man bereits vom Pentium-M (Centrino), der aufgrund vom Abschalten nicht benutzter Prozessorbereiche zum Dauerrenner der Notebook-CPU's geworden ist.

Überblick



     

  • Model: ATI Radeon 9800 Mobility
  • Codename: M18
  • Erschienen: Juli 2004
  • Transistoren: 110 Mio.
  • Chiptakt: 325 Mhz
  • Speichertakt: 600 Mhz
  • Speichergröße: 256 MB DDR2
  • Pixelpipelines: 8
  • Vertex-Shader: 4
  • Shaderversion: 2.0
  • DirectX: 9
  • Speicherinterface: 256 Bit
  •  

Benchmarks

Die Benchmarkergnisse sollte man nicht ganz genau nehmen. Es sind zwar ähnliche Notebooks genommen worden, trotzdem ist die Peripherie nicht die gleiche und aus diesem Grund geben folgende Benchmarkergbnisse nur einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit der einzelnen Grafikchips.

FarCry 1024x786x32 Bit

Mobility Radeon 9800 256 MB
 

 36,7 Mobility Radeon 9700 128 MB

 

 33,3 Desktop Radeon 9800 XT

 

 45,4 Geforce FX 5900 Ultra

 

 28,5 Geforce FX 5700 Ultra

 

 13,1 Radeon 9600 XT

 

 26,2 In diesem Benchmark ist die Radeon 9800 Mobility die zweitstärkste Karte im Feld und lässt selbst hochbetagte Desktop-System hinter sich. Lediglich die Radeon 9800 XT kann die mobile High-End-Karte hinter sich lassen. Trotzdem muss man sagen, dass in diesem Feld die eigentlichen Flagschiffe Geforce 6800 und Radeon X800 fehlen! Aquamark 3

Mobility Radeon 9800 256 MB
 

 44.350 Mobility Radeon 9700 128 MB

 

 27.540 Desktop Radeon 9800 XT

 

 46.725 Geforce FX 5900 Ultra

 

 45.266 Geforce FX 5700 Ultra

 

 30.453 Radeon 9600 XT

 

 31.317 Im Aquamark sieht das Ergebnis etwas anders aus, denn das gesamte Feld ist näher zusammengerückt. Die Radeon 9800 XT kann die mobile Radeon 9800 nicht abhängen und beide liegen fast gleich auf. Hier zeigt sich die Leistungsfähigkeit des M18. Fazit Der Mobile Radeon 9800 richtet sich vor allem an High-End-Gamer, welche ein relativ portables System haben möchte. Aufgrund der hohen Wärmeentwicklung sind die Notebooks sehr schwer (ca. 4,5 kg) und man kann nun wirklich nicht mehr von einem mobilen Notebook sprechen. Berechnet man nun noch das ca. 1 KG schwere Netzteil mitein, kann man wirklich von einem "Schlepptop" reden. Daher ist es eher zu empfehlen, Notebooks mit einem Radeon 9800 Mobility als Desktop-Replacement zu sehen, dass man ab und zu mit auf die Reise nimmt. Für einen Gamer, der regelmäßig Spiele-LAN geht, ist ein solches System bestens geeignet, denn so brauch er seinen Desktop-Rechner nicht ständig mit sich zu schleppen, sondern kann seine komplette Spiele-Kiste einfach unter den Arm klemmen!