Sämtliche Informationen zur Radeon 9000 Mobility

ATI Radeon 9000 Mobility

Mit dem Mobility Radeon 9000 veröffentlichte ATI im September 2002 die erste mobile Grafiklösung, die alle Features von DirectX 8 unterstützte, und war damit revolutionär. Dieser mobile Grafikchip war vor allem deswegen revolutionär, weil man bei ihm sagen kann, dass die Industrie nicht nur einen Standard-Grafikprozessor für den Notebook-Bereich entwickelt hat, der lediglich die Windows-Oberfläche und einige Multimedia-Anwendungen in höheren Auflösungen darstellen kann.

Beim ATI Mobility Radeon 9000 ist deutlich sichtbar, dass man bewusst die Bedürfnisse von 3D-Spielern zufrieden stellen wollte und somit auch Notebook-Systeme für den 3D-Spiele-Bereich tauglich zu machen.

Dieses neue Denken der Industrie ist zu dieser Zeit sehr ungewohnt gewesen. Es war enttäuschend, dass die 3D-Grafik bei Notebooks seit der Einführung des ersten reinrassigen 3D-Beschleunigers für Notebooks im Jahr 2000 (NVIDIA's GeForce2 Go) auf dem Niveau von DirectX 7 stehen geblieben sind. Die Grafikchips ATi Mobility Radeon 7500 und NVIDIA GeForce4 Go kamen zwar einige Zeit nach der Veröffentlichung von DirectX 8 auf den Markt, dennoch war keine dieser beiden Karten mit programmierbarem Vertex- oder Pixel-Shader ausgestattet. Aber jetzt waren die Notebooks endlich in der Lage, den Abstand zu ihren Desktop-Brüdern zu verringern. Der Start der Mobility Radeon 9000 von ATI eröffnete auch Notebook-Usern die Features von DirectX 8.

Notebooks galten immer als reine mobile Arbeitsstationen und waren lediglich für Berufstätige interessant, die auch außerhalb ihres Büros arbeiten wollten. So mussten Notebooks lediglich genug Leistung besitzen, um einfache Office-Programme wie Word oder Excel und simple Multimedia-Anwendungen wiedergeben zu können. Notebook-Besitzer legten einfach mehr Wert auf ein großes TFT-Display, lange Akkulaufzeiten und schnelle Office-Leistung, so dass die Industrie keinen schnellen Grafikchip auf den Markt bringen musste. Doch mit dem immer größer werdenden Verlangen, auf dem Notebook auch schnelle 3D-Spiele wiedergeben zu können, reagieren die großen Grafikchiphersteller allmählich mit besseren Grafikchips für den Notebook-Bereich.

Technische Erneuerungen

Der ATI Mobility Radeon 9000 (Codename M9) ist kein neuentwickelter Grafikchip, sondern stammt vom Desktop-Produkt Radeon 9000 ab. Daher unterscheiden sich die technischen Spezifikationen des Radeon 9000 auch nicht von denen des Desktop-Produkts. Der ATI Mobility Radeon 9000 besitzt zwar einige Stromsparfunktionen, aber das heißt nicht, dass der Radeon 9000 und der Mobility Radeon 9000 unterschiedliche Chips wären. Sie sind vollkommen identisch. Als Notebook-Version wählt ATi lediglich Chips aus der Serienproduktion, die bei niedriger Spannung und niedrigem Stromverbrauch einen zuverlässigen Betrieb ermöglichen. Genauso wie der Radeon 9000 auf dem Desktop-Markt neue Funktionen einführte und dafür sorgte, dass programmierbare Vertex- und Pixel-Shader auch bei Grafikkarten der niedrigeren Preisklasse verfügbar wurden, sorgt die Mobility Radeon 9000 dafür, dass Notebooks endlich in der Lage sind, auf DirectX 8 laufende Spiele mit all ihren beeindruckenden Features auszuführen.

ATI Radeon 9000 Mobility

ATI Radeon 9000 Mobility mit 64 MB DDR-Speicher. Die vier schwarzen Flächen sind der integrierte Grafikspeicher, beim 64 MB-Modell also 4 mal 16 MB.

Der Mobility Radeon 9000 wird in der stromsparenden 0,15µm-Technologie hergestellt und besteht insgesamt aus 36 Millionen Transistoren. Der 64 MB große DD-Ram-Grafikspeicher wird entweder mit 400 oder 440 Mhz getaktet. Der Chiptakt beläuft sich auf 240 Mhz, in der schnelleren Version auf 250 Mhz. Wenn man die Taktraten der mobilen Radeon 9000 mit dem Desktop-Pendant vergleicht, sieht man, dass die Notebooks-Version teilweise sogar schneller ist. Die Desktop-Version wird nämlich nur mit 250 Mhz Chiptakt und 400 Mhz Speichertakt betrieben.

Und so sieht er aus: Mobility Radeon 9000

  ATi Mobility Radeon 9000 ATi Mobility Radeon 7500 NVIDIA GeForce4 Go440 NVIDIA GeForce4 Go460
Chiptakt 250 MHz 280 MHz 220 MHz 275 MHz
Speichertakt 440 MHz (DDR) 400 MHz (DDR) 440 MHz (DDR) 580 MHz (DDR)
Grafikspeicher 64 MB 64 MB 64 MB 64 MB
Füllrate 960 Mpixel/s 560 Mpixel/s 440 Mpixel/s 550 Mpixel/s
Speicherbandbreite 6720 MB/s 6400 MB/s 7040 MB/s 9280 MB/s

Technische Daten im Überblick

     

  • Erschienen 2002
  • Transistoren: 36 Millionen
  • Technologie: 0,15µm
  • Chiptakt 240-250 Mhz
  • Speichertakt 400-440 Mhz (beide Taktgeschwindigkeiten sind von der

    jeweiligen Implementierung abhängig)

  • Theoretische Füllrate: 9601000 Mpixel/s
  • Speicherbandbreite: 64007040 MB/s
  • AGP 4x Support
  • Zwei mit DirectX 8.1 kompatible programmierbare Vertex-Shader
  • Mit DirectX 8.1 kompatible programmierbare Pixel-Shader.
  • Vier Pixel-Rendering-Pipelines
  • Eine Texturing-Unit pro Pixel-Pipeline
  • Hyper-Z II Optimierung für Speicherbandbreite
  • Smoothvision: Super Sampling FSAA
  • Powerplay: das Power-Management von ATi (in den zuerst ausgelieferten

    Notebooks noch nicht implementiert!)

  • Integrierte MPEG2 (DVD) Decodier-Einheiten wie iDCT, Motion Compensation,

    Hardwareseitiger Sub-Picture-Decoder, adaptives De-Interlacing

  • 400 MHz RAMDAC, 165 MHz TMDS-Transmitter, integrierter Video-Ausgang
  • Unterstützung für mehrere Anzeigegeräte durch ATi Hydravision, das bis zu

    drei Anzeigegeräte gleichzeitig ermöglicht (Notebook-Display, herkömmlicher

    Röhrenmonitor und Fernseher)

  •  

Benchmarks

Als Testplattform diente ein Notebook mit einem Intel Pentium 4 2000 Mhz, 512 MB DD-Ram, Intel 845M Chipsatz und Windows XP. Eingesetzt wurde die Grafikchips ATI Mobility Radeon 7500 und 9000 sowie Nvidia Geforce 4 GO 440 und 460.

3D Mark 2001 SE (330) 1024x768x32 Bit



Geforce 4 GO 460 64 MB  
 

 5.919

Geforce 4 GO 440 64 MB  
 

 5.388

Radeon 7500 Mobile 64 MB  
 

 5.459

Radeon 9000 Mobile 64 MB  
 

 6.934

In der Standard-Auflösung für den Benchmark 3D Mark 2001 SE aus dem Hause FutureMark kann der Radeon Mobility Radeon 9000 alle anderen Mitstreiter abhängen und erreicht mit einer Punktzahl von 6934 ein ordentliches Ergebnis. Zurückzuführen ist der klare Vorsprung darin, dass der Radeon Mobility Radeon 9000 der einzige Chip im Rennen ist, der DirectX 8 unterstützt.

3D Mark 2001 SE (330) 1600x1200x32 Bit



Geforce 4 GO 460 64 MB  
 

 4.084

Geforce 4 GO 440 64 MB  
 

 3.406

Radeon 7500 Mobile 64 MB  
 

 3.232

Radeon 9000 Mobile 64 MB  
 

 4.088


In einer Auflösung von 1600x1200 wendet sich das Blatt. Der Geforce 4 GO 460 und der Radeon Mobility Radeon 9000 liegen gleichauf. Obwohl der Radeon Mobility Radeon 9000 einen integrierten Pixel- und Vertex-Shader besitzt, kann er den Geforce 4 GO 460 nicht hinter sich lassen.

Max Payne 1024x768x32 Bit

 



Geforce 4 GO 460 64 MB  
 

 38,5

Geforce 4 GO 440 64 MB  
 

 35,4

Radeon 7500 Mobile 64 MB  
 

 33,6

Radeon 9000 Mobile 64 MB  
 

 35,8

Im 3D-Shooter Max Payne, welches für DirectX 7 programmiert wurde, kann der Geforce 4 GO sein ganzes Potential ausspielen und verweist den Radeon Mobility Radeon 9000 in die Schranken. Selbst der niedriger getaktete Geforce 4 GO 440 schließt zum Radeon Mobility Radeon 9000 auf.