Notebook-VGA Radeon HD 2600 Mobility

Der Sommer 2007 in Deutschland war alles andere als heiss und somit war das typische alljährliche Sommerloch in der Grafikkartenszene nicht vorhanden. Es schien als hätten die Ingenieure seitens AMD/ATI und Nvidia den verregneten und kalten Sommer vorhergesehen, denn Schlag auf Schlag wurden neue Grafikchip-Modelle veröffentlicht. Gerade die Juni- und Juli-Tage waren gefüllt von Meldungen zu den Themen Direct3D 10, Unified-Core-Architektur und Windows Vista Aero-Oberfläche, welche von den neuen Modellen unterstützt werden.

AMD/ATI Radeon HD 2600 Mobility Logo

Begonnen hat bei AMD/ATI alles im Desktop-Bereich. Hier wurden die Modelle Radeon HD 2400 (Einsteigermarkt), Radeon HD 2600 (Mittelklasse) und Raden HD 2900 (High-End) veröffentlicht. Diese neuen Direct3D 10 Modelle basieren auf einer komplett neuen Shaderarchitektur, welche die so genannten Unfied-Shader voraussetzen. Das bedeutet, dass ein Shader sowohl Pixel-, Vertex- und Geometrie-Shader-Anweisungen durchführen kann. Bis DirectX 9c wurden getrennte Shadereinheiten eingesetzt.

Die Radeon HD 2600 Mobility ist das mobile Pendant zur Desktop-Radeon HD 2600, so dass auch Notebook-Anwender in den Genuss der neuen Direct3D 10-Technik kommen. Die Radeon HD 2600 Mobility wurde im 3. Quartal des Jahres 2007 im gleichem Atemzug wie die Radeon HD 2400 Mobility veröffentlicht.

Die technischen Details zeigen, dass es sich bei der Radeon HD 2600 Mobility um einen klassischen Mainstream-Grafikchip handelt. AMD/ATI hat zu diesem Zeitpunkt noch keinen mobilen High-End-Grafikchip veröffentlicht, was sehr deutlich zeigt, dass aktuelle Grafikchips aus dem High-End-Bereich richtige Stromfresser sind. Da ein Notebook aber nur eine beschränkte Akkulaufzeit und Kühlsysteme mit sich bringt, stellt die Implementierung einer mobilen Radeon HD 2900 doch ein größeres Problem dar.

Technische Details zur Radeon HD 2600 Mobility

Die Radeon HD 2600 Mobility basiert auf der Desktop-Radeon HD 2600 und verfügt somit über sämtliche technischen Features aus der Desktop-Serie. Der Grafikkern der Radeon HD 2600 Mobility lautet aber nicht RV630, sondern M76. Dieses soll aber letztendlich nur deutlich machen, dass es sich um einen mobilen Grafikchip handelt, denn auch der M76 besteht aus rund 390 Millionen Transistoren, wird im 65nm-Verfahren hergestellt und die Architektur ist ebenfalls identisch zum RV630.

Wie bereits angesprochen ist ein Notebook für den mobilen Einsatz konzipiert worden und daher dürfen die verbauten Komponenten nur wenig Strom verbrauchen bzw. geringe Wärme entwickeln. Um die Radeon HD 2600 Mobility für den Einsatz fähig zu machen, wurde Ihr die PowerPlay 7.0-Technik implementiert. PowerPlay 7.0 ermöglicht es, dass die Taktraten und die Kernspannung je nach Auslastung im laufenden Betrieb geändert werden können, so dass die Radeon HD 2600 Mobility in normalen Einsatz nur sehr wenig Strom verbraucht. Erst unter Volllast, bsp. in 3D-Spielen, werden Taktraten und Kernspannung an das Maximum angehoben.

DirectX 9c-Modelle Direct3D10-Modelle
Radeon X1300 Mobility
Radeon X1350 Mobility
Radeon X1400 Mobility
Radeon X1450 Mobility
Radeon X1600 Mobility
Radeon X1700 Mobility
Radeon X1800 Mobility
Radeon X1800 XT Mobility
Radeon X1900 Mobility
Radeon X2300 Mobility
Radeon X2500 Mobility
Radeon 2300 HD Mobility
Mobility Radeon HD 2400
Mobility Radeon HD 2400 XT
Mobility Radeon HD 2600
Mobility Radeon HD 2600 XT

Radeon HD 2600 Mobility & Radeon HD 2600 XT Mobility

Neben der "normalen" Radeon HD 2600 Mobility existiert noch die schnellere XT-Variante. Beide Modelle unterscheiden sich hauptsächlich in den Taktraten. Der Chiptakt bei der Radeon HD 2600 Mobility beträgt 500 MHz. Die XT-Variante wird hier deutlich höher mit 700 MHz getaktet. Ein ähnliches Bild sieht man bei den Speichertaktraten: der effektive Speichertakt beträgt bei der Radeon HD 2600 Mobility rund 1200 MHz DDR, was für eine mobile Grafikkarte schon eine beachtliche Taktrate ist. Die XT-Variante setzt dem Ganzen nich einen drauf, denn sie wird mit 1500 MHz DDR getaktet.

Radeon HD 2600 Mobility im Toshiba-Satellite A210-11p
Radeon HD 2600 Mobility im Toshiba-Satellite A210-11p

Hinweis zu den Taktraten: Die hier genannten Werte sind Richtwerte. Da die Notebook-Hersteller für die Kühlung selbst verantwortlich sind, legen diese auch die Taktraten fest. Somit können die Taktraten von Notebook zu Notebook stark variieren!

Technischer Vergleich
Radeon X1600 Mobility Radeon X1800 Mobility Radeon X2300 Mobility Radeon X2500 Mobility Radeon HD 2400 Mobility Radeon HD 2400 XT Mobility Radeon HD 2600 Mobility Radeon HD 2600 XT Mobility
Core M56 M58 M64 M56 ? ? M76 M76
Herstellung 90nm 90nm 90nm 90nm 65nm 65nm 65nm 65nm
Vertex-Einheiten 5 8 2 5 --- --- --- ---
Pixelshader 12 12 4 12 --- --- --- ---
Unified-Shader --- --- --- --- 40 40 120 120
Chiptakt 470 Mhz 450 Mhz 480 Mhz 425 Mhz 450 MHz 600 MHz 500 MHz 700 MHz
Speichertakt 940 Mhz DDR 1000 Mhz DDR 800 Mhz DDR 800 Mhz DDR 1000 MHz DDR 1400 MHz DDR 1200 MHz DDR 1500 MHz DDR
int. Speicher 256 MB DDR3 256 MB DDR3 128/256 MB DDR3 128 MB DDR3 ? ? 128/256 MB 128/256 MB
Speicheranbindung 128 Bit 256 Bit 128 Bit 128 Bit 64 Bit 64 Bit 64/128 Bit 128 Bit
Interface PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Radeon HD 2600 Mobility mit 120 Streamprozessoren

Laut AMD/ATI besitzt die Radeon HD 2600 Mobility insgesamt 120 Streamprozessoren, welche für die Berechnung von Shaderanweisungen zuständig sind. Ein Streamprozessor ist in der Lage, sowohl Pixel-, Vertex- und Geometrie-Shader-Anweisungen zu berechnen, welches Voraussetzung von Direct3D 10 ist. Bis DirectX 9c gab es separate Pixel- und Vertexshader, so dass es regelmäßig vorkam, dass zum Beispiel einige Pixelshader "Däumchen drehten" während die Vertexshader "mit der Arbeit nicht hinterherkamen". Theoretisch kommen solche Szenarien in Direct3D 10 nicht mehr vor.

DirectX 10

Um die neuen Direct3D 10-Grafikchips mit der alten Technik vergleichen zu können, muss man das Prinzip der Unified-Shader-Einheiten ein wenig verstehen: Die Radeon X1950 XTX beispielsweise besitzt insgesamt 56 Shadereinheiten (48 Pixel- und 8 Vertexshader). Jede Einheit kann die Komponenten Rot, Grün, Blau und den Alphawert berechnen. Hier spricht man von 4D.

Die Geforce 8800 besitzt insgesamt 128 Streamprozessoren. Diese können aber nur eine einzige Komponente berechnen. In diesem Falle sind die Streamprozessoren 1-dimensional (1D). Teilt man nun die 128 Streamprozessoren durch vier, so kommt man auf 32 Shader der alten Technik!

Wie sieht es nun bei der Radeon HD 2600 Mobility aus? Hier werden eigentlich nur 24 "richtige" Streamprozessoren eingesetzt. Diese sind aber in der Lage neben den klassischen Komponenten Rot, Grün, Blau und den Alphawert noch eine weitere 1D-Skalaranweisung zu berechnen. Die Radeon HD 2600 Mobility ist demzufolge 5-dimensional (5D). Laut AMD/Ati sind die Streamprozessoren "a 5-way superscalar shader processor". Im Vergleich zur Geforce 8800, welche nur 1-dimensionale Streamprozessoren besitzt, spricht AMD/ATI zurecht von 120 Streamprozessoren (24 x 5 = 120), denn jedem Streamprozessor auf der Radeon HD 2600 können bis zu 5 Anweisungen parallel zugewiesen werden.

Zu guter letzt kann man nun noch die Radeon HD 2600 Mobility mit der alten Radeon X1950 XTX vergleichen. 56 4-dimensionale Shadereinheiten ergeben nach "der neuen Rechnung" 224 Streamprozessoren (56 x 4 = 224). 120 Streamprozessoren der Radeon HD 2600 sind also nicht ganz so viel, wie man anfangs vermuten mag.

ATI-Logo

Die Radeon HD 2600 Mobility setzt auf den PCI-Express-Grafikbus auf. Die so genannte AVIVO-Technologie, die in der Radeon HD 2600 Mobility eingesetzt wird, unterstützt die hochauflösenden Multimedia-Formate H.264, DXVA, MPEG-2, MPEG-4, DivX, WMV9, VC-1. Somit werden Medien basierend auf diesen Formaten komplett von der Grafikkarte und nicht vom Hauptprozessor berechnet. Das spart wiederum Energie und Ressourcen.

Vorsicht: 64 und 128 Bit Speicherinterface

Die Größe des Speicherinterface ist ausschlaggebend für die Speicherdurchsatzraten und somit enorm wichtig für die Leistungsfähigkeit in modernen und aufwendigen 3D-Spielen. 128 Bit ist das Minimum bei aktuellen Mainstream-Grafikkarten, aber 64 Bit ist total veraltet und sollte auf keiner aktuellen Grafikkarte mehr verbaut werden. Ein 64 Bit Speicherbus wird auf den Grafikboards verwendet, welche zu einem absolut günstigen Preis angeboten und mehr in Office- und Multimedia-Systemen eingesetzt werden.

Zwar existiert die Radeon HD 2600 Mobility in der Regel als 128 Bit Version, es gibt aber auch Notebooks, bei denen die Radeon HD 2600 Mobility lediglich mit einem 64-Bit Speicherinterface angebunden ist.

ATI Radeon HD 2600 XT Mobility

  • Erschienen: Juli 2007
  • Codename: M76
  • Herstellung: 65nm
  • Transistoren: 390 Mio.
  • Chiptakt: 700 MHz
  • Speichertakt: 1500 MHz DDR
  • Pixelshader: keine
  • Vertexshader: keine
  • Unified-Shader: 120
  • Direct X Version: 10
  • OpenGL-Version: 2.0
  • Speicherinterface: 128 Bit
  • Speichergröße: 256 DDR3 + Shared Memory
  • Grafikbus: PCIe
  • PowerPlay 7.0
  • Avivo Video and Display Architektur
  • Zertifiziert für Windows Vista Aero-Oberfläche

ATI Radeon HD 2600 Mobility

  • Erschienen: Juli 2007
  • Codename: M76
  • Herstellung: 65nm
  • Transistoren: 390 Mio.
  • Chiptakt: 500 MHz
  • Speichertakt: 1200 MHz DDR
  • Pixelshader: keine
  • Vertexshader: keine
  • Unified-Shader: 120
  • Direct X Version: 10
  • OpenGL-Version: 2.0
  • Speicherinterface: 64/128 Bit
  • Speichergröße: 256 DDR3 + Shared Memory
  • Grafikbus: PCIe
  • PowerPlay 7.0
  • Avivo Video and Display Architektur
  • Zertifiziert für Windows Vista Aero-Oberfläche

Offizielle Produktbeschreibung auf der AMD/ATI-Homepage

ATI Mobility Radeon HD 2600 Übersicht

Überlegene Grafiken für leistungsstarke Thin-Notebooks
Die ATI Mobility Radeon HD 2600 vereint die Kraft eines Hochleistungs-Grafikprozessors mit einem ultraschnellen, dedizierten Grafikspeicher. Das Ergebnis: außergewöhnliche, interaktive High-Definition-Leistung bei langer Akkulaufzeit. Die ATI Avivo HD-Videoverarbeitung und die vollständige Unterstützung von DirectX 10 ermöglichen zusammen spektakuläres HD-Entertainment und Spiele-Performance auf leistungsstarken Thin-Notebooks.

ATI Avivo HD
Genießen Sie dank ATI Avivo HD außergewöhnliche Anzeigequalität und gleichmäßige Videowiedergabe auf leistungsstarken Thin-Notebooks. Die ATI Mobility Radeon HD 2600 bedient sich der ATI Avivo HD-Videoverarbeitungs und -Anzeigetechnologie, um außergewöhnliche High-Definition-Videowiedergabe zu ermöglichen sowie volle Unterstützung von HD-DVD und Blu-ray-Discs bei Akkubetrieb zu bieten

Ultimative Leistung für Spiele
Die ATI Mobility Radeon HD 2600 liefert durch eine grundlegend neue und effiziente 3D-Architektur eine außergewöhnliche High-Definition-Leistung im Spielebereich. Die volle Unterstützung des DirectX® 10 Shader Model garantiert mit glatten Oberflächen, scharfen Bildern und komplexen Gesichts- und Charakteranimationen ein überwältigendes Spielerlebnis auf Notebooks.

Leistung pro Watt
Die fortgeschrittene Energieverwaltungstechnologie ATI PowerPlay 7.0 passt dynamisch Energieverbrauch und Grafikleistung an und ermöglicht so eine lange Akkulaufzeit und eine außergewöhnliche Leistung pro Watt. Die ATI Catalyst-Software konfiguriert automatisch die optimalen Grafik- und Videoeinstellungen und ermöglicht die Feineinstellung von Bildqualität und Leistung auf leistungsstarken Thin-Notebooks.

Zertifiziert für Windows Vista
Mit höchster 3D-Grafikleistung und dediziertem Grafikspeicher bietet die ATI Mobility Radeon HD 2600 außergewöhnliche, für Windows Vista® zertifizierte Grafikleistung für leistungsstarke Thin-Notebooks. Die ATI Mobility Radeon HD 2600 beschleunigt die 3D-Grafikleistung der visuell überwältigenden Benutzeroberfläche Windows Aero®.

Benchmarks zur Radeon HD 2600 Mobility

Im 3D-Mark 2006 erreicht die Radeon HD 2600 Mobility lobenswerte 3250 Punkte, was für einen Mittelklasse-Notebook-Grafikchip ein gutes Ergebnis ist.

Durchschnittlich 32 Frames Pro Sekunde zeigen, dass man auch aktuelle 3D-Spiele ruckelfrei mit der Radeon HD 2600 Mobility spielen kann.