XGI Volari 8300 (XG47) - Review zum Grafikchip

In diesem Artikel wird auf den Volari 8300 Grafikchip aus dem Hause XGI eingegangen. Bevor wir aber damit beginnen, diesen Grafikchip etwas näher zu betrachten, soll erst einmal ein wenig auf die kurze Firmengeschichte dieses chinesischen Grafikchipherstellers erläutert werden.

XGI Volari 8300

Wir schreiben das Jahr 2003 und die Firma XGI Technology Inc. wurde von SiS und UMC (United Microelectronics Corporation) im taiwanesischen Taipeh gegründet, um hochwertige und schnelle Grafikchips zu produzieren. Zur Gründungszeit zeigte sich XGI sehr selbstbewusst und gab die Parole aus, in wenigen Jahren Marktführer im Desktop-Bereich zu werden. Viele Computerinteressierte und Fachzeitschriften horchten auf, denn ehrlich gesagt gibt es nicht viele Unternehmen, die mal schnell nach Ihrer Gründung Nvidia und Ati aus dem Markt verdrängen wollen bzw. können.

Aber wir alle wissen, dass Taiwanesen auch sehr fleißig sind, und da XGI auf die zwei Entwicklerteams SiS und Trident zurückgreifen konnte, welche beide jeweils fertige Produkte anboten, kann man ein wenig dieses Selbstbewusstsein nachvollziehen. Ein halbes Jahr später, im Winter 03/04, kamen dann die ersten XGI Volari V8 DUO Modelle in den Handel. Diese sorgten für eine großes Aufsehen, da gleich zwei Grafikchips auf einem Grafikboard werkelten. Sicher werden sich jetzt einige fragen, was daran so besonders ist, da es solche Grafikboards wie Sand am mehr gibt. Aber zu einer Zeit, als ATI mit der Radeon 9800 XT und Nvidia mit der Geforce FX 5950 prahlten, waren SLI, CrossFire und Dual-Boards noch ferne Zukunftsmusik!

Und was ist heute mit XGI? Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall, was auf XGI leider zutrifft. Die Volari-Modelle konnten den hohen Anspruch nicht bestätigen und sich nicht annhähernd gegen die starke Konkurrenz aus dem Hause Ati oder Nvidia durchsetzen. Die Volari 8300 und 8600 Modelle werden vorerst die letzten XGI-Grafikchips für den Desktop-Markt sein und mittlerweile hat sich XGI nach bereits zwei Jahren aus dem Desktop-Markt zurückgezogen, um sich auf den Embedded-Markt zu konzentrieren.

Technische Details

Zwei Modelle hat XGI Ende des Jahres 2005 auf den Markt gebracht: die Einsteiger-Karte Volari 8300 und die für den gehobeneren Anspruch die Volari 8600. Wer nun aber glaubt, dass die sich selbst ernannten Performance-Könige aus dem Hause XGI einen leistungsfähigen 3D-Grafikchip für wenig Geld auf den Markt gebracht haben, der wird bitter enttäuscht. Im Grunde genommen basiert die Volari 8300, dessen Codename XG47 lautet, auf der Volari V3, dem kleinsten und schwächsten Modelle der Vorgänger-Serie. Somit bietet XGI mit der Volari 8300 kein Modell für 3D-Spieler an.

Die XGI Volari 8300 ist billig und für Office- oder Home-Entertainment-Systeme geeignet. Aufgrund des 128 MB großen Grafikspeichers, der hardwareseitigen Unterstützung von DirectX 9c (Pixel- und Vertex-Shader in der Version 2.0) und optimierten Wiedergabefunktionen von digitalen Video-Dateien sollte ein Office-Anwenders ausreichend bedient sein. Außerdem verbraucht die Volari 8300 nur maximal 7,5 Watt, so dass sie kaum Wärme produziert, sich passiv kühlen lässt und somit auch in engen Wohnzimmer-PC's eingesetzt werden kann. Die niedrige Verlustleistung wird auch mithilfe der CoolPower II Technologier erreicht.

Nett ist auch die Tatsache, dass die XGI Volari 8300 kompatibel zum neuen Microsoft-Betriebssystem Windows Vista kompatibel ist. Somit kann man sie Volari 8300 hervorragend in Multimedia-PC's oder als privaten Arbeitsplatz-Rechner verwenden.

XGI Volari 8300 Grafikkarte

XGI Volari 8300 Referenz-Design

So viel zu den positiven Seiten der Volari 8300. Anwender, die sich nicht in oben genannten Kategorien wiederfinden, sollten die Finger strickt von diesem Grafikchip fern lassen. Die Tatsache, dass der XG47 aus gerade einmal 90 Millionen Transistoren besteht, lässt schon vermuten, dass nicht viel hinter der Volari 8300 steckt. Im Vergleich dazu besteht eine Radeon X1900 XTX aus 384 Millionen Transistoren, was fast das Vierfache ist.

XGI Volari 8300 - Edge Smoothing

XGI Volari 8300 - Edge Smoothing

Auch die Taktraten sind alles andere als berauschend. Der Chip der Volari 8300 wird mit gerade einmal 300 MHz getaktet. Beim Speicher beträgt die Taktrate 600 MHz DDR (2*300 MHz). Beim Speicher sei erwähnt, dass XGI die eXtreme Cache Technologie eingeführt hat. Dies ist ein Pendant zum Nvidia TurboCache und ATI's HyperMemory. Im Falle der Volari 8300 bedeutet das, wenn ein Anwender eine grafikintensive Anwendung startet, dann werden zusätzlich 128 MB vom Arbeitsspeicher genutzt, so dass der Gesamt-Grafikspeicher 256 MB (128 MB + 128MB) beträgt. Im 2D Modus gibt die Volari 8300 die Speicher wieder frei.

XGI Volari 8300 - DE-Interlacing

XGI Volari 8300 - DE-Interlacing

Billig heißt oftmals auch am so wichtigen Speicherinterface zu sparen. XGI beschränkt die Speicherschnittstelle auf 64 Bit, was sich natürlich katastrophal auf die Leistungsfähigkeit auswirkt. Hier hilft auch nicht das so hochgepriesene PCI-Express, denn das Auslagern der Grafikdaten in den Hauptspeicher ist ebenfalls mit Leistungseinbußen verbunden. Hier kann man immer wieder sagen, dass die Speicherdurchsatzraten in den meisten 3D-Spielen den Flaschenhals darstellen und wer hier spart muss mit Leistungseinbrüchen leben.

Technischer Überblick

  • Hersteller: XGI
  • Modell: Volari 8300
  • Erschienen November 2005
  • Codename XG47
  • Herstellungsverfahren: 0,13µm
  • Max. Stromverbrauch: 7,5W
  • Transistoren: 90 Mio
  • Chiptakt: 300 MHz
  • Speichertakt: 600 MHz DDR
  • eXtreme Cache
  • Pixelpipelines: 4
  • Vertex-Shader: ???
  • Shader-Version: 3.0
  • Direct X Version: 9c
  • Speicherinterface: 64 Bit
  • Schnittstelle: PCI-Express
  • Longhorn/Vista Aero Express Support
  • Pixel-Füllrate: 600M Pixel/sek
  • Textur-Füllrate: 1200M Texels/sek

Benchmarks

XGI Volari 8300 - Benchmark

Naja, in diesem Benchmark kann man wohl sagen, dass der 3D Mark 05 die Volari 8300 weniger für eine ordentliche Performance, sondern mehr für die unterstützten Features, vor allem PixelShader 2.0, belohnt. Trotzdem: für einen Grafikchip, der Ende des Jahres 2005 veröffentlicht wurde, eine katastrophal schlechte Leistung. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei der Radeon X300 um eine leicht modifizierte Radeon 9600 aus dem Jahr 2003 handelt!

XGI Volari 8300 - Benchmark

- Ohne Worte -
Viel Spaß bei der Dia-Show mit der Großmutter :-)

XGI Volari 8300 - Benchmark

In FarCry kann man das erste mal von spielbaren Frameraten sprechen. 60 Frames/Sekunde wären zwar optimal, aber der nicht ambitionierte Spieler würde sich hier zufrieden geben. Trotzdem: die Leistung ist und bleibt schlecht!