Infos, Bilder und technische Daten zur 3dfx Voodoo 2

3dfx Voodoo 3 ChipDer Voodoo 3 wurde im ersten Quartal des Jahres 1999 veröffentlicht und als Konkurrent des TNT 2-Chips von Nvidia ins Rennen geschickt. Insgesamt gab es drei Modelle der Voodoo 3-Serie, welche sich lediglich in den Taktraten unterschieden. Somit konnte 3dfx den Voodoo 3 in verschiedenen Preisregionen anbieten.

Der Name Voodoo 3 lässt darauf schließen, dass er der direkte Nachfolger des legendären Voodoo 1 und Voodoo 2 ist. Doch diese Annahme ist falsch. Eigentlich ist er der Nachfolger des nicht ganz so erfolgreichen Voodoo Banshee. Die meisten Voodoo-Karten der Version 1 und 2 waren reine 3D-Karten, welche nur für die Berechnung von 3D-Anwendungen zuständig waren (für die Darstellung von 2D arbeitete eine zweite, reine 2D-Karte im Rechner). Es gab zwar auch einige Totgeburten wie die Nvidia NV1, Voodoo Rush oder auch Voodoo Banshee,  die sowohl 2D-Anwendungen als auch 3D-Berechnungen durchführen konnte, aber die Leistungsfähigkeit war alles andere als gut.  Mehr Informationen zu dem Kombi-Karten-Prinzip erfahrt Ihr in den Artikeln Voodoo 1 und Voodoo 2.

Der Voodoo Banshee war also wegen der schlechten Performance nicht so erfolgreich war, wie es sich die Techniker gewünscht haben. Der Voodoo 2 SLI (zwei parallel arbeitende Voodoo 2-Karten) war immer noch die leistungsfähigste Karte im 3D-Grafikkartenmarkt und somit für 3D-Gamer immer noch erste Wahl. Kein Konkurrenzprodukt kam an die Leistungswerte einer Voodoo 2 SLI heran. Und genau hier schlug die Stunde der Voodoo 3-Karten.

3dfx Voodoo 3 Grafikkarte

3dfx Voodoo 3 Grafikkarte


Erstmals wurde eine Grafikkarte auf dem Markt veröffentlicht, die eine 2D- und 3D-Grafikkarte vereinte und auch die Voodoo 2 SLI von der Leistungsspitze verdrängen konnte.

Leistungsmäßig waren die Voodoo-Karten immer konkurrenzfähig. Doch langsam aber sicher gab es einen kleinen Wandel in der Grafikkartenszene: Der Ruf nach neuen Grafikfeatures, besserer Bildqualität und neuen Innovationen wurde immer lauter. Nvidia machte den ersten Schritt mit dem TNT 2, der erstmals spielbare Frameraten in 32 Bit ermöglichte. Hier verweigerten die 3dfx-Ingenieure seinen Kunden jegliche Optionen, Spiele in 32 Bit zu spielen, mit der Aussage: "Es gäbe keine unterschiede zwischen 16 und 32 Bit. Die Zukunft liegt in der 16 Bit-Darstellung und daher optimieren wir unsere 16 Bit-Architektur". Auch kamen erstmals Begriffe wie Anisotropisches Filtern, Bump Mappinng und DVD-Abspielen auf, bei denen die Voodoo-Karten sehr schlecht aussahen. Die schlechte DVD-Wiedergabe-Kompatibilität sorgte dafür, dass ein Celeron mit 300 Mhz zu 80% belastet wurde, wenn man eine DVD am Computer mit einer Voodoo 3 abspielte.

Diese mangelnde Unterstützung der neu aufkommenden Hardware-Features war sicherlich ein entscheidender Faktor, dass die Firma 3dfx im Jahre 2000 Konkurs anmeldete und später von Nvidia aufgekauft wurde. Somit verschwanden die mitunter populärsten Grafikkarten vom Markt.

Technische Daten

Beim Voodoo 3 wurden die Taktraten gegenüber dem Voodoo 2 stark angehoben. Rechneten letztere noch bei 95 Mhz am Rande der maximalen Belastung, so trumpfte das neue Flagschiff, die Voodoo 3 3500, mit satten 183 Mhz auf. Dieses war nur möglich, weil man die Transistoren-Technologie des Voodoo 3 von 0,35 auf 0,25 µm shrinkte. Diese Verkleinerung der Transistoren war auch dringend erforderlich, da der Voodoo 3-Chip aus insgesamt 8,3 Millionen Transistoren bestand, was zu der damaligen Zeit eine ganze Menge war.

Auch der Speicher wurde von 8 bzw. 12 MB (Voodoo 2) auf 16 MB erweitert. Anfangs bemangelte man diesen knapp kalkulierten Grafikspeicher, man hätte doch lieber gleich 32 MB auf dem Voodoo 3 verbaut, wie es der TNT 2 von Nvidia vormachte. Doch der Voodoo 3 war in der Lage, die Texturen so stark zu komprimieren bzw. von der Größe her verlustfrei zu verkleinern, so dass auch die leistungshungrigsten Spiele mit ausreichend freien Speicherplatz bedient werden konnten. Im nachhinein gesehen war dies aus marketing-strategischen Gründen auch ein Nachteil, obwohl Grafikkarten mit 32 MB Grafikspeicher nicht wirklich bessere Leistungen vorweisen konnten als Karten mit nur 16 MB Grafikspeicher.

Noch nie wurde ein Grafikchip mit einem derart hoch getakteten RAMDAC angekündigt. Die 350 MHz beim V3 3000 (300 MHz beim V3 2000) könnten noch ein Problem werden, die dieser Teil des Chips, wo der RAMDAC drinsitzt, sehr heiß wird, trotz 0.25µm. Der schnelle RAMDAC ermöglicht Auflösungen bis zu 2048 x 1536 Bildpunkten bei 75 Hz.


Werkseinstellung Mögliche Einstellung Maximale Einstellung
Chipsatz Chip RAM Chip RAM Chip RAM
3dfx Voodoo-1 50 Mhz 50 Mhz 57 Mhz 57 MHz 62 MHz 62 MHz
3dfx-Voodoo-2 90 MHz 90 MHz 93 MHz 93 MHz 95 MHz 95 MHz
3dfx Banshee 100 MHz 100 MHz 110 MHz 120 MHz 120 MHz 130 MHz
3dfx-Voodoo-3-2000 143 MHz 143 MHz 166 MHz 166 MHz 183 MHz 183 MHz
3dfx-Voodoo-3-3000 166 MHz 166 MHz 183 MHz 183 MHz 192 MHz 192 MHz
3dfx-Voodoo-3-3500 183 MHz 183 MHz 192 MHz 192 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-4-4500 166 MHz 166 MHz 195 MHz 195 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-5-5500 166 MHz 166 MHz 195 MHz 195 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-6-6000 166 MHz 166 MHz 195 Mhz 195 Mhz 200 Mhz 200 Mhz

Mit dem Voodoo 3 war es aber nicht mehr möglich, zwei Voodoo-Karten parallel in einem Rechner betreiben zu können, welche mit doppelter Kraft für das Berechnen von 3D-Applikationen zuständig waren. Diese Modell kannte man von dem Voodoo 2 SLI, der damit fast ein komplettes Jahr lang die 3D-Grafikkartenszene dominierte. 3dfx schaffte dieses ab, was vor allem daran lag, dass es dem Voodoo 3 nun als AGP-Version gab und die Mainboard-Hersteller bekanntlich nur einen einzigen AGP-Steckplatz anbieten.

Ein Hindernis für Spieleprogrammierer war, dass der Voodoo 3 nur maximal 256 mal 256 große Texturen verarbeiten, was die Kreativität der Entwickler stark einschränkt oder zumindest behindert. 3Dfx musste auf die Kompatibilität zu Glide achten, und konnte hier nicht ohne weiteres die Architektur ändern. Die Limitierung auf kleine Texturgrössen macht auch bei der Bildqualität einen Unterschied. Grosse Texturen sind viel klarer.

Erstmals gab es keine Drittanbieter mehr, die Grafikkarten mit einem Voodoo-Chip verkauften. 3Dfx kaufte im November 1998 die Firma STB, einen sehr grossen Kartenhersteller und OEM-Lieferant. Damit wurde Drittanbietern wie Diamond, Miro und Creative die Möglichkeit genommen, Karten mit Voo3oo-Chip zu bauen. Eine Diamond Monster 3 wird es also nicht geben, zumindest nicht mit 3Dfx-Chip. Lediglich Quantum 3D, ein Tocherunternehmen von 3Dfx, wird neben 3Dfx/STB noch Karten bauen. Allerdings scheint 3Dfx nicht in der Lage zu sein, ausserhalb von Europa übestark genug vertreten zu sein, welhalb man für Europa und Asien einige Partner sucht. Für Europa scheint ELSA ein heisser Kandidat zu sein. Beim Voodoo 3 2000 scheint es ausserdem dennoch möglich zu sein, dass andere Firmen solche Karten bauen könnten.

Features

  • Veröffentlicht im April 1999
  • Versionen: Voodoo 3 2000, 3000, 3500
  • Grafiktakt: 143 bis 183 Mhz
  • Grafikspeicher: 16 MB SD-Ram
  • Speichertakt: 143 bis 183 Mhz
  • Speicherbus: 128 Bit
  • Transistoren: 8,3 Millionen
  • Technologie: 0,25 µm
  • API: DirectX 6, Glide
  • LCD-Support
  • Pixelpipelines: 1
  • Nur 16 Bit-Darstellung möglich

Benchmarks

Als Benchmarkplattform diente eine Intel Pentium III 500 Mhz-CPU, 128 MB SD-Ram, Tekram P6BX-A+ Mainboard und Windows 98 SE.

Incoming


Incoming ist ein veralteter 3D-Shooter, welches die Grafikkarten unter Direct 3D testet. Für damalige Grafikkarte eine "harte Nuss".

Incoming 1024x768x32 Bit

Bei diesem zeigt sich, dass die Voodoo 3 eindeutig schneller ist als der Mitkonkurrent TNT 2. Nur die sehr teure und höher getaktete TNT 2 Ultra ist schneller. Die Steigerung dieser Karten zeigt sich im Vergleich zum ersten TNT. Hier können die Voodoo 3 und die TNT 2-Karten fast die doppelten Werte erzielen.

 

idia TNT 2 Ultra  
 

 111

3dfx Voodoo 3 3000  
 

 104

Nvidia TNT 2  
 

 100

Nvidia TNT  
 

 65


3D Mark 99

3D Mark 99 war der erste Benchmark aus dem Hause MadOnion bzw. FutureMark. Er testete die Grafikkarte unter Verwendung von DirectX 6.

Voodoo 3 Benchmark - 3D Mark 99

3D Mark 99 1024x768x32 Bit

Auch hier das gleiche Bild. Die Voodoo 3 hängt den TNT 2 deutlich ab. Das Spitzenmodell der Voodoo 3 Serie, der Voodoo 3 3500, könnte bestimmt auch mit dem TNT 2 Ultra mithalten.

vidia TNT 2 Ultra  
 

 5.131

3dfx Voodoo 3 3000  
 

 4.565

Nvidia TNT 2  
 

 3.878

Nvidia TNT  
 

 3.21