3dfx Voodoo 1

3dfx LogoZu Zeiten vor dem Voodoo 1-Chip war der Einsatz von 3D-Karten nur professionellen Anwendern vorbehalten. Zwar gab es die Nvidia NV1, welches eine 2D/3D-Kombikarte war, doch die Leistung war sehr mangelhaft, so dass sich diese nie durchsetzen konnte.  Im privaten PC-Systemen arbeiteten bis dahin nur reine 2D-Grafikkarten, die keinen integrierten 3D-Beschleuniger hatten. Zwar gab es auch schon vor den Voodoo-Karten 3D-Spiele wie die klassischen Ego-Shooter, diese Grafik war jedoch sehr simpel, so dass man sie mit heutigen 3D-Spielen nicht vergleichen. Eine hervorragende Seite, die sich mit alten 3D-Spielen beschäftigt, ist 3dshooterlegends.tsx.org (Vorsicht Werbebanner).Dieses änderte sich mit der Einführung des legendären Voodoo 1-Grafikchips der Firma 3dfx und somit begann eine neue Ära in der Grafikkartenszene.


Voodoo im SLI-Verbund

Auch die Spiele-Hersteller profitierten davon, da 3D-Spiele nun aufwendiger gestaltet werden konnten.Mit der Voodoo-Serie war die Firma 3dfx, welche im Jahr 2000 Konkurs beantragte und anschließend von Nvidia aufgekauft wurde, unangefochtener Marktführer im 3D-Grafikmarkt und alleine der Produktname Voodoo war lange Zeit ein entscheidendes Kaufargument.

3D-Zusatzkarte

Die Voodoo 1-Karte war keine Grafikkarte in dem Sinne, wie wir sie von modernen Grafikkarten kennen, da die Voodoo 1-Karte eine reine 3D-Zusatzkarte und lediglich für die Berechnung von 3D-Objekten bzw. Animationen zuständig war. Für die Darstellung der normalen Windows-Benutzeroberfläche und 2D-Applikationen arbeitet eine zweite, reine 2D-Karte, im Rechner. So konnte man eine Voodoo 1-Karte nie alleine, sondern nur in Kombination mit einer 2D-Grafikkarte betreiben, so dass man gleich zwei Grafikkarten im PC hatte. Die erste Grafikkarte für 2D-Berechnungen, die Voodoo 1-Karte für 3D-Berechnungen.

Damit man nicht immer das Monitorkabel umstecken musste, wenn man mal z.B. ein 3D-Game spielte, wurden die zwei Grafikkarten mit einem Kabel verbunden. Dieses erscheint heutzutage sehr umständlich, doch war es im Jahre 1996 revolutionär, da man erstmals ordentliche 3D-Shooter spielen konnte.

Erst mit dem Nachfolger Voodoo 3, welches eine 2D/3D-Kombikarte war, wie wir sie von heutigen Grafikkarten kennen, brauchte man nur noch eine Grafikkarte in seinen Rechner zu verbauen. Die Voodoo 3 war erstmals in der Lage, sowohl 2D-Applikationen als auch 3D-Anwendungen zu berechnen.

Übertakten

Der Grafikchip der Voodoo 1 war mit 50 Mhz getaktet. Die je nach Model 2 oder 4 MB Grafikspeicher wurden ebenfalls mit 50 Mhz betrieben. Um nun Änderungen an der Voodoo 1 vorzunehmen, bedarf es kein Programm oder Übertaktungstool. Man muss lediglich die Autoexec.bat im C:\ Verzeichnis editieren. Dazu muss man einfach folgende Umgebungsvariablen einsetzen:

SET SST_SCREENREFRESH=60/72/75/85/120

Grundeinstellung: 60 Hz. Wirkung: Legt die Bildwiederholfrequenz bei Bildschirmausgabe der 3DFX-Karte fest. Die maximal mögliche Frequenz richtet sich nach dem Monitor. Höhere Wiederholfrequenzen veringern meist etwas die Leistung des 3DFX-Chipsatzes.

SET FX_GLIDE_SWAPINTERVAL=0/1 (!!!)

Grundeinstellung: 1. Mit 0 ignoriert die 3DFX-Karte die Bildschirmrefreshrate und zeichnet das Bild so schnell sie kann. Nachteil hierbei ist allerdings, daß das Bild bei schnellen Drehungen eventuell etwas verzerrt. Diese Einstellung bringt allerdings bis zu 7 Bilder/Sekunde mehr. Wer nicht mit verschlechtertem Bild leben kann, sollte SWAPINTERVAL auf 1 lassen. Ich bin aber nicht sicher, ob diese Einstellung mit MesaGL unter Linux funktioniert. Bei ältere Versionen von Mesa mußte diese Einstellung fest in der Software vor dem Compilieren eingestellt werden. Wer Näheres dazu weiß, soll sich bitte bei mir melden.

SET SST_SWAP_EN_WAIT_ON_VSYNC=0/1

"0" deaktiviert die Synchronisierung auf den vertikalen Strahlrücklauf und das Bild wird neu gezeichnet bevor der alte Zeichenvorgang vollendet ist. Ansonsten wartet die Karte bis das Bild komplett gezeichnet wurde.

SET SST_GRXCLK=50-57 (!!!)

Grundeinstellung: 50. Die meisten 3DFX-Karten arbeiten mit 50 MHz als Grundtakt. Diamond läßt ein Takten der Monster 3D bis 57 MHz zu. Das Übertakten des 3DFX-Chipsatzes ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, weil die Chips SEHR heiß werden und eventuell irreparabel beschädigt werden können.

SET FX_GLIDE_NO_SPLASH=0/1

Grundeinstellung: 0. "1" entfernt das 3DFX Logo beim Starten einer 3DFX-Applikation.

SET SST_FASTMEM=0/1

Grundeinstellung: 0. "1" besagt, das die 3DFX-Karte EDO RAM hat und schneller angesprochen werden kann. Bringt eventuell Geschwindigkeitszuwachs. Einfach ausprobieren.

SET SST_FASTPCIRD=0/1

Grundeinstellung: 0. "1" Schneller PCI Lesezugriff. Bringt meist 1 oder 2 FPS mehr. Einfach ausprobieren.

SET SST_GAMMA=2.0

Regelt die Helligkeit. Grundeinstellung ist "1.7". Die Schritte können in 0.1 erhöht werden(Wertebereich 0.5 bis 2.5) Die Helligkeit ist ebenfalls für rot, grün und blau einzeln regelbar.

SET SST_RGAMMA=0 bis 2.5 (rot)
SET SST_GGAMMA=0 bis 2.5 (grün)
SET SST_BGAMMA=0 bis 2.5 (blau)
SET SST_VIDEO_24BPP=0/1

Grundeinstellung: 0. "1" setzt die Farbtiefe auf 24 Bits pro Pixel to 24. Muß bei manchen 3DFX-Karten gesetzt sein, wenn man die Gamma einstellen will.


Werkseinstellung Mögliche Einstellung Maximale Einstellung
Chipsatz Chip RAM Chip RAM Chip RAM
3dfx Voodoo-1 50 Mhz 50 Mhz 57 Mhz 57 MHz 62 MHz 62 MHz
3dfx-Voodoo-2 90 MHz 90 MHz 93 MHz 93 MHz 95 MHz 95 MHz
3dfx Banshee 100 MHz 100 MHz 110 MHz 120 MHz 120 MHz 130 MHz
3dfx-Voodoo-3-2000 143 MHz 143 MHz 166 MHz 166 MHz 183 MHz 183 MHz
3dfx-Voodoo-3-3000 166 MHz 166 MHz 183 MHz 183 MHz 192 MHz 192 MHz
3dfx-Voodoo-3-3500 183 MHz 183 MHz 192 MHz 192 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-4-4500 166 MHz 166 MHz 195 MHz 195 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-5-5500 166 MHz 166 MHz 195 MHz 195 MHz 200 MHz 200 MHz
3dfx-Voodoo-6-6000 166 MHz 166 MHz 195 Mhz 195 Mhz 200 Mhz 200 Mhz

Technische Daten

  • Veröffentlicht im Jahre 1996
  • Grafikchiptakt: 50 Mhz
  • Grafikspeicher: 2 oder 4 MB
  • Speichertakt: 50 Mhz
  • API: DirectX???
  • Micron: ???
  • PCI-Grafikkarte

Leserbericht eines Voodoo-Besitzers

"Mit der Voodoo 1 der ersten wirklich gebrauchbaren 3D Beschleuniger-Karte begann das Zeitalter der 3D Spiele. 3DFX etwickelte einen Chip der erst nur für 3D Beschleungiung zu gebrauchen war, so baute man ihn auf eine Zusatzkarte. Die Voodoo 1 wird einfach zusätzlich zur bestehenden Grafikarte eingebaut und übernimmt ab jetzt den 3D Teil. Mit einem Kabel wird die Voodoo mit der alten Grafikkarte verbunden und das Monitorkabel kommt jetzt am die Voodoo. Die ersten Versionen wurden mit 4MB und später mit 6MB verbaut. Sie benutzt zwei Chips, einen für das Rendering und einen für die Monitorausgabe. Zum ersten mal in der Grafikkartengeschichte konnten auch transparente Stellen auf Texturen Dargestellt werden, so würden Licht und Wassereffekte beflügelt. Groundshading, Alphablending, Mip Mapping, Dithering, Fogging und alles was heute als selbstverständlich ist brachte die Voodoo damals alles mit.
Bahnbrechend war auch der erste einsatzes eines Z-Buffer, es ist ein kleiner Teil auf dem Speicher der die Entfernung von Objekten abspeichert und sie dann in der richtigen Reihenfolge darstellt, so können Objekte und vor allem Überschneidungen ohne Fehler oder Ferpixelungen dargestellt werden.
Weil sie noch eher wenig Speicher haber ging die maximale Auflösung nur bis 800*600 und mit Z-Buffer nur bis 640*480 in 16Bit Farbtiefe. 3DFX wand sehr viele Filter an und konnte so trotzdem eine augenfreundliche Bildqualität bieten.
Der Chip und Speicher arbeitet synchron mit 55-60MHZ und Bildwiederholraten bis 120HZ werden unterstützt.
Direct 3D, Opengl und der erstmals auftretende 3DFX Glide werden von der Karte unterstützt. Unter D3D ist die Karte eher Langsam, da dieses auch erst nach dieser Karte wirklich optimiert wurde. Open GL ist damals schon sehr schnell gewesen. Mit dem 3DFX Glide haben die Entwickler aber eine Meisterleistung vollbracht. 3DFX, schon immer bekannt für spitzen Treiber, machte mit 3DFX Mini-Driver auch moderne Spiele noch auf älteren Voodoo Karten lauffähig. Die Treiber bieten auch für Entwickler den Forteil dass sie mit vielen Grafikprogrammen zusammen arbeiten.
Heutzutage ist die Voodoo sehr veraltet und kann kau mein modernes Spiel mehr beflügeln. Seine Blütezeit hatte es zu Q1 und Q2 Zeiten. Ältere Spiel wie Halflife und Counter-Strike laufen aber mit einer etwas schnelleren CPU aber noch ausreichend schnell. Interessant ist dass die Voodoo 1 den CPU sehr entlastete. Heute kann ich niemandem mehr empfehlen diese Karte in einen neuen PC einzubauen, weil sie wirklich zu alt und damit zu langsam ist. Aus Nostalgie-Freude habe ich zusätzlich zu meiner Geforce 2 Pro noch die Voodo 1 in meinem XP 1600 PC und kann immer noch echte alte 3DFX Power erleben. Die Voodoo 1 ist jetzt eher etwas für Fans oder PC`s mit unter 300MHZ.
Zusätzlich gab es noch ein Handbuch, auch auf Deutsch, was alles gut erklärt. Eine Treiber und DemoCD.

###3.Pro & Contra###
Pro:
-Damals sehr schnell
-Tolle Treiber
-Sehr günstig

Contra:
-Mitlerweile viel zu langsam und zu schlechte Bildqualität

###4.Fazit###
Ja ich weiß, die Voodoo 1 ist wirklich halt, aber für mich als Fan wird sie noch lange nciht aus meinem Rechner verbannt. Ansonsten nur für PC`s unterhalb der 300MHZ Marke. 3DFX rules... Schon lange nicht mehr so richtig ;-) "