Infos zur Radeon X800 SE: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Kurz vor dem wichtigen Weihnachtsgeschäft des Jahres 2004 hat ATI die neue X800-Serie basierend auf dem R420-Chip veröffentlicht. Die Modelle hießen X800 Pro, X800 XT und X800 XT-PE, welche als neue High-End-Modelle überzeugten. 16 Pixelpipelines, 6 Vertexshader und die PCI-Express-Grafikschnittstelle waren zu dieser Zeit das Maß aller Dinge und ATI ließ sich die neuen Modelle gut bezahlen.

ATI Radeon X800 Logo

Wenige Monate später im 1. Quartal des Jahres 2005 veröffentlichte ATI in Form der Radeon X800 SE eine abgespeckte Version des R420-Chips. Der wichtigste Einschnitt wurde in der Anzahl der Pixelpipelines vorgenommen, denn die Radeon X800 SE verfügt gerade einmal die Hälfte der Pixelpipelines, wie sie beispielsweise in der Radeon X800 Pro verbaut werden. ATI ließ damals verlauten, dass die Radeon X800 SE eine Art "Abfallprodukt" der schnelleren und teuren X800 Pro, XT, XT-PE Versionen ist. Hier ist die Ausbeute der Silizium-Wafer entscheidend.

Das Prinzip der Ausbeute lässt sich folgendermaßen beschreiben: Nach der Fertigung des Wafers werden die einzelnen Chips aus den Wavern getrennt und auf das Grafikboard gelötet. Jetzt werden intensive Tests durchgeführt, so dass die möglichen Taktraten und Pipelines festgelegt werden können. Je nach Qualität des Chips wird nun entschieden, ob der Chip eine Radeon X800 SE, Pro, XT oder XT-PE wird. Im Fall der Radeon X800 SE werden nun die Chips mit "schlechter Qualität" verwendet, welche nur mit acht Pixelpipelines betrieben werden können.

ATI Radeon X800 SE, Sapphire 256 MB (R420)
Radeon X800 SE mit R420-Chip und 256 MB von Sapphire

Auch bei den Taktraten muss die Radeon X800 SE etwas zurückstecken. Der Chiptakt beträgt 400 MHz, was im Vergleich zur schnellen Radeon X800 XT-PE mit 520 MHz deutlich weniger ist. Ähnlich sieht es beim Speichertakt aus: effektive 800 MHz (DDR) waren bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung nur Mittelmaß. Die Radeon X800 XT-PE wird mit stolzen 1120 MHz (DDR) getaktet, was sich deutlich spürbar auf die Speicherdurchsatzraten auswirkt. Letztere sind sehr wichtig für die Leistungfähigkeit in aufwendigen 3D-Spielen.

Modell X800 X800 XL X800 SE X800 Pro X800 XT X800 XT-PE X850 Pro X850 XT X850 XT-PE
Chip R430 R430 R420/
R423
R420/
R423
R420/
R423
R420/
R423
R480 R480 R480
Vertex 6 6 6 6 6 6 6 6 6
Pixelpp. 12 16 8 12 16 16 12 16 16
Takt 400/350 400/500 425/400 475/450 500/500 520/560 520/540 520/540 540/590
Port PCIe PCIe AGP/
PCIe
AGP/
PCIe
AGP/
PCIe
AGP/
PCIe
PCIe PCIe PCIe

R420-Chip der Radeon X800 SE
R420-Chip der Radeon X800 SE

Ansonsten steht die Radeon X800 SE den anderen X800-Modellen in Nichts nach. Das Speicherinterface beträgt 256 Bit und die Anzahl der Vertexshader beträgt sechs. Somit besaß die Radeon X800 SE die Grundvoraussetzungen für eine High-End-Grafikkarte, so dass sie für Anwender interessant war, welche nicht ganz so tief in die Tasche greifen wollten, um ein Modell der Radeon X800-Serie zu ergattern.

Technische Übersicht

  • Modell: ATI Radeon X800 SE
  • Erschienen: 1. Quartal 2005
  • Codename: R420
  • Herstellung: 0.13µm low-k
  • Transistoren: 160 Mio
  • Chiptakt: 425 MHz
  • Speichertakt: 800 MHz DDR
  • Pixelpipelines: 8
  • Vertex-Shader: 6
  • Shader-Version: 2.0
  • DirectX Version: 9b
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • Interface: AGP / PCIe