Infos zur Radeon 9100: Bilder, Screenshots, technische Daten

ATI Radeon 9100 Logo

Für viel Aufruhr sorgte die Radeon 9100, als sie ohne Vorankündigung das erste Mal in einem "Volks-PC" aus der ALDI-Supermarkt-Kette erschien. Da ATI ende 2002 bereits den Radeon 9000 (Low-Cost-Markt), 9500 (Mainstream) und 9700 (High-End-Markt) auf dem Markt hatte, wobei jede einzelne Grafikkarte einen bestimmten Marktbereich abdeckte (siehe Klammern), und die Verantwortlichen aus dem Hause ATI schon die Nachfolger der Radeon-Modelle in Form der Radeon 9200, 9600 und 9800 angekündigten, so war die Veröffentlichung der Radeon 9100 wie ein Paukenschlag in der Grafikkartenszene. Schnell kamen Fragen auf wie: "Hat ATI nun noch einen zusätzlichen vierten Grafikchip entwickelt?" oder "Welche Leistungsfähigkeit besitzt eine Radeon 9100?". Die Aufruhr war anfangs sehr groß, denn niemand wusste so richtig über das neue Radeon-Modell bescheid.

Doch diese legte sich auch wieder relativ schnell, als erste Hardwareseiten sich mal intensiver mit dem ALDI-PC beschäftigten und auf dem Grafikchip die Aufschrift "R200" entdeckte, also dem Codenamen des bereits veralteten Radeon 8500. Nachdem man bei ATI nachgefragt hatte, verflog auch die anfängliche Euphorie, denn es stellte sich heraus, dass der Radeon 9100 lediglich ein leicht modifizierter und umbenannter Radeon 8500 LE ist, den ATI nun noch einmal neues Leben erwecken wollte. Doch warum veröffentlichte ATI einen weiteren Grafikchip für den günstigen Einsteigermarkt (Low-Cost-Markt), wenn man mit dem Radeon 9000 bereits eine sehr günstige Alternative zu den schnelleren Radeon 9500 und 9700-Modellen in den Händlerregalen stehen hatte?

ATI Radeon 9100 Box

Die Frage lässt lässt sich relativ schnell beantworten: Als ATI seine Radeon 9000 und Radeon 9000 Pro getauften Grafikchips vorstellte, konnten diese zwar im Vergleich zum Vorgänger Radeon 8500/8500 LE mit optimierten Pixel- und Vertex-Shadern und Shader-basierten Videofiltern aufwarten, enttäuschten jedoch bei der 3D-Leistung eher und waren für aufwendige 3D-Spiele nicht besonders zu gebrauchen. Obwohl die Radeon 8500/8500 LE schon bereits einige Monate auf dem Buckel hatte und nicht mehr zum High-End-Bereich gehörte, konnte sie trotzdem noch genügend 3D-Power vorweisen und verwies die Radeon 9000-Karten deutlich in die Schranken. Aus diesem Grund verwendete ATI noch einmal den veralteten Chip, um das Geschäft in dem Low-Cost-Markt mit einer besseren 3D-Leistung anzukurbeln, was auch zusätzlich auch eine gewinneinbringende Maßnahme war, um die noch zahlreich auf Lager liegenden R200-Chips an den Man zu bringen.

Technische Erneurungen zum Radeon 8500

Der ATI Radeon 9100 ist lediglich ein leicht modifizierter Radeon 8500 und basiert daher zu fast 100% auf den R200-Grafikchip. Der Radeon 9100 verfügt wie der Radeon 8500 über zwei Geometrieeinheiten (Vertex-Shader), wo der Radeon 9000 (Pro) lediglich eine einzige vorweisen kann. Des Weiteren kann der Radeon 9100 auf die gewohnten vier Render-Pipelines und die zwei Textureinheiten der Radeon 8500 zurückgreifen. Gerade hier lag das Manko des Radeon 9000 (Pro), der mit nur einer Textureinheiten/Pipeline im Vergleich mit der Radeon 8500 gerade in füllratenlimitierten Spielen trotz optimierter Shader deutlich an Leistung verlor.

ATI Radeon 9100 Chip

Der Radeon 9100 ist lediglich ein leicht
modifizierter Radeon 8500

 

Auch die Taktraten sind identisch mit dem Radeon 8500 LE, der "abgespeckten" Version des Radeon 8500. So werden Grafikkarten mit einem Radeon 9100-Grafikchip mit 250 Mhz Chip- und 500 Mhz (DDR) Speichertakt betrieben. Auch der 64 MB große DDR-Speicher ist in der Größe und Art zu dem Speicher der Radeon 8500-Karten identisch. Zusätzlich sind die Radeon 9100-Karten auch mit 128 MB DDRAM erhältlich.

Definitiv neu am Radeon 9100 ist hingegen die Unterstützung des Pixel-Shader-basierten Video-Deblocking-Filters "Fullstream", der erstmals in der Radeon 9000 zu finden war, was aber die 3D-Leistung nicht beeinflusst, sondern bei der Wiedergabe von Video-Filmen die Qualität steigern soll. Des Weiteren unterstützt die Radeon 9100 auch AGP 8X, was zwar von der Industrie als eine Art "Wunderwaffe" dargestellt wird, aber die Leistung von Grafikkarte nur minimal steigert. Die AGP-Schnittstelle macht sich erst dann bemerkbar, wenn der Grafikspeicher voll ist und Texturen eines Spiels zum Arbeitsspeicher des Systems ausgelagert werden. Da der Transport zum Arbeitsspeicher um einiges länger dauert als zum Grafikspeicher, versucht man den AGP-Bus zu beschleunigen. Bei AGP 8x werden die Texturen in achtfacher Geschwindigkeit zu transportiert. Der Performance-Gewinn ist nur gering.

  Radeon
8500
Radeon
8500LE
9100
Radeon
9000
Radeon
9000 Pro
Chiptakt 275 Mhz 250 Mhz 250 Mhz 275 Mhz
Speichertakt 550 DDR 500 DDR 400 DDR 550 DDR
Pipes 4 4 4 4
TMU/Pipe 2 2 1 1
Transistoren 60 Mio. 60 Mio. 36 Mio. 36 Mio.
Mikron 0.15µm 0.15µm 0.15µm 0.15µm
Mem 128bit 128bit 128bit 128bit
Speicherdurchsatz 8.8GB/s 8.0GB/s 6.4GB/s 8.8GB/s
Filter Bilinear
DualBilinear
16 Aniso
128 Aniso
Bilinear
DualBilinear
16 Aniso
128 Aniso
Bilinear
DualBilinear
16 Aniso
128 Aniso
Bilinear
DualBilinear
16 Aniso
128 Aniso
Pixelshader PS 1.4 PS 1.4 PS 1.4 PS 1.4
Vertexshader VS 1.1 VS 1.1 VS 1.1 VS 1.1

Weitere Informationen

Da der ATI Radeon 9100 zu fast 100% auf den Radeon 8500 basiert, empfiehlt sich ein Blick auf diesen Grafikchip, um detailliertere Informationen zu bekommen.

Benchmarks

Als Testplattform diente ein Intel Pentium 4 1800@2480 Mhz, 256 MB RDRAM PC1066, Gigabyte GA-8IHXP Mainboard und Windows XP. Radeon 9100 250/200 MHz, Radeon 9500 275/270 MHz, Radeon 9000 Pro 275/275 MHz, Radeon 8500 275/275 MHz.

3D Mark 2001 SE 1024x786x32 Bit

 

Radeon 9500  
 

 10.510

Radeon 8500  
 

 10.043

Radeon 9100  
 

 8.760

Radeon 9000 Pro  
 

 8.452


Im 3D Mark 2001, der die Grafikkarte unter Verwendung von DirectX 8 testet, zeigt sich die Stärke der Radeon 8500, die nahe an die Radeon 9500 herankommt. Die Radeon 9500 wird ihre volle Leistungsfähigkeit erst unter DirectX 9 so richtig ausspielen. Enttäuschend ist die Leistung die Radeon 9100 die weit abgeschlagen von der Radeon 8500 und nur wenige Punkte mehr als die Radeon 9000 Pro erreicht. Da sie ja eigentlich eine "abgespeckte" Radeon 8500 LE ist, müsste sie eigentlich näher an die Radeon 8500 herankommen.

Unreal Tournament 2003 1200x1024x32 Bit

 



Radeon 9500  
 

 72

Radeon 8500  
 

 82

Radeon 9100  
 

 70

Radeon 9000 Pro  
 

 56

Bei Unreal Tournament 2003 in einer Auflösung von 1200x1024x32 Bit ist die Radeon 8500 erschreckend stark und versetzt die Radeon 9500 deutlich auf Platz 2. Auch die Radeon 9100 zeigt hier ihre Stärke und ist diese Mal deutlich vor der Radeon 9100 Pro.