Infos zur Millennium G550: Bilder, Benchmarks, Technische Daten
Als Matrox im Sommer 2001 den Millennium G550 auf dem Markt veröffentlichte, wurde auch dem größten Optimisten und Anhänger klar, dass man auf Grafikkarten aus dem Hause Matrox für 3D-Spiele getrost verzichten kann. Zu sehr leidet die Grafikperformance unter der umstrittenen Marktpositionierung der kanadischen Grafikkartenschiede. Die Millenium-Karten sollen eher bei Business-Anwendern im Rechner werkeln, als dass sie aufwendige 3D-Spiele rendern.
Bereits mit dem Millennium G450 enttäuschte Matrox die 3D-Grafikkartenszene, da er im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Millennium G400, keine neue Features hervorbrachte und auf der gleichen Chiparchitektur basierte. In der Leistungsfähigkeit machte man sogar einen Rückschritt, da der G450 in allen Belangen schlechter war als der Vorgänger.
Mit dem Millennium G550 ist es fast das gleiche Schauspiel, wo man sofort denkt: "Das ganze kommt mir irgendwie bekannt vor!". Denn zwischen dem Millennium G450 und G550 gibt es kaum Unterschiede, beide sind sogar Pinkompatibel. Auch beim Takt gibt es keine Unterschiede und somit ist der Grafikchip mit 125 Mhz genau so hoch getaktet wie der Millennium G400 aus dem Jahre 1999. Auch die Taktung des Grafikspeichers bleibt mit 166 Mhz auf dem gleichen Niveau wie beim oben genannten "Urgroßvater". Eine großer Flaschenhals der Millennium G450 war der nur 64 Bit breite Speicherbus. Zwar wurde sie mit dem schnellen DD-Ram bestückt, doch der geringe Speicherbus bremst den DD-Ram unter die Leistungsfähigkeit des veralteten SD-Ram. Auch hier war Matrox nicht in der Lage, Änderungen vorzunehmen, die der Grafikkarte etwas mehr Schub geben könnte. Doch warum sollte Matrox einen neuen Grafikchip veröffentlichen, der sich kaum vom Vorgänger unterscheidet? Eine neue Innovation gibt es ja doch noch, das so genannte HeadCasting-Engine.
HeadCasting-Engine
Das Herzstück des G550, die neue HeadCasting-Engine, weist den Weg für den neuen Trend 'Visual Online Communication' dank einer effizienten, leistungsstarken 3D-Architektur. Die HeadCasting-Engine des Matrox G550 wurde speziell entwickelt, um das 3D-Rendering wirklichkeits-naher menschlicher Gesichtszüge mit hoher Auflösung zu beschleunigen - selbst über Internet Verbindungen mit 56K soll dies flüssig möglich sein. Mittels fotorealistischer Abbildungen des Kopfes in 3D und korrekter lippensynchroner Sprachausgabe in Echtzeit können Business- und Home-Anwender über das Internet und per E-Mail kommunizieren.
Dies bildet die Grundlage für schnelle, realistische Animationen von Gesichtzügen mit hoher Auflösung - selbst bei Internet-Verbindungen mit geringer Bandbreite.
Der G550 verfügt über 256 konstante Registern, welche als großer Cache für die Animationsdaten fungieren und gewährleisten somit sofortige Verfügbarkeit, um in Echtzeit dynamische menschliche Gesichtszüge in Fotoqualität entstehen zu lassen.
Doch für die Spieleperformance macht die HeadCasting-Engine keinen großen Einfluss, da dieses Feature von Spielen so gut wie gar nicht genutzt werden.
Mit dem G550-Chip wurde auch die DualHead Display-Technologie erweitert. Der G550 integriert zwei unabhängige Transmission Minimized Differential Signaling- (TMDS-)Transmitter. Dadurch können mit einer G550-Karte zwei völlig unabhängige digitale Flachbildschirme angesteuert werden. Neben den dualen TMDS-Transmittern sind im Matrox G550 auch zwei Kathodenstrahlröhren-Controller (CRTCs), zwei UltraSharp RAMDACs und ein TV-Encoder integriert. In Verbindung mit der eDualHead Software-Suite und der Multi-Display-Unterstützung für Microsoft® Windows® 2000 ist diese Grafikkarte eher was für Leute, die beruflich viel am Computer arbeiten müssen und eine Multi-Monitor-Lösung sehr hilfreich ist.
Technische Daten
- Erschienen im Sommer 2001
- Technologie: 0,18 µm
- Transistoren: ???
- Chiptakt: 125 Mhz
- Grafikspeicher: 16 bis 32 MB DDRam
- langsames 64 Bit-Speicherinterface
- Speichertakt: 333 Mhz (2*166 Mhz)
- API: DirectX 7
- PCI- und AGP-Unterstützung
- Besonderheiten: Zwei Monitore ansteuerbar
- HeadCasting-Engine