Infos, Bilder, Benchmarks zur Geforce 8600 (G84)

Vom vierten Quartal des Jahres 2006 bis zum 2. Quartal des Jahres 2007 hat Nvidia einige neue Modelle der Geforce 8xxx-Serie auf dem Markt veröffentlicht. Begonnen hat Nvidia die Einführung der Geforce 8 mit der Geforce 8800, welche als absolute High-End-Karte eingestuft werden kann und bei der Einführung je nach Modell bis zu 999 US-Dollar kostete.

Nvidia Geforce 8600 (G84) Logo

Für den absolut preisbewussten Anwender führte Nvidia die Geforce 8500 und 8400 ein, welche als kostengünstige Einsteigerkarte betrachtet werden muss, die sich weniger durch Leistung sondern mehr durch günstigen Preis hervorhebt. Solche Karten finden sich oftmals in Office- oder günstigen Komplettsystemen wieder.

Für diejenigen, die weder viel Geld für eine High-End-Karte ausgeben möchten, sich aber gleichzeitig nicht mit der miserablen Leistungsfähigkeit einer Geforce 8500 bzw. 8400 zufrieden geben, hat Nvidia die Geforce 8600 entwickelt. Die Geforce 8600 ist ein so genanntes Mainstream-Modell, welche für den Massenmarkt konzipiert wurde. Sie soll in die Fußstapfen der erfolgreichen Geforce 7600 GT bzw. Geforce 6600 GT treten.

Die Geforce 8600 überzeugt durch ein ausgewogenes Preis-/Leistungsverhältnis und durch die neue Technik, welche die Geforce 8xxx-Serie mit sich bringt. Somit erhält der Anwender eine leistungsfähige Grafikkarte, ohne "allzu tief in die Tasche greifen zu müssen".

Einführungspreise

  • GeForce 8800 Ultra $999
  • GeForce 8800 GTX - $599
  • GeForce 8800 GTS 640 MB- $449
  • GeForce 8800 GTS 320 MB - $300
  • GeForce 8600 GTS - $219
  • GeForce 8600 GT - $149
  • GeForce 8500 GT - $99

Technische Daten der Geforce 8600

Die Geforce 8600 basiert auf dem G84-Kern, welcher im 0,08µm-Verfahren hergestellt wird. Der G84 ist mit 289 Millionen Transistoren nicht annähernd so komplex wie der G80-Chip der Geforce 8800. Dieser besteht aus rund 681 Millionen Transistoren.

Nvidia Logo

Einer der wichtigsten Erneuerungen der Geforce 8 Serie und somit auch der Geforce 8600 ist die hardwareseitige Unterstützung der neuen Grafik-API Direct3D 10. Direct3D 10 setzt voraus, dass die eingesetzten Shader multifunktionsfähig und in der Lage sind, Pixel-, Vertex- und Geometry-Shader-Anweisungen auszuführen. Somit wurde die klassische Trennung zwischen Pixel- und Vertexshader aufgehoben. Die Geforce 8600 besitzt daher keine Pixel- und Vertexshader mehr, sondern so genannte Streamprozessoren, welche sozusagen "multifunktional" sind. Sowohl bei der Geforce 8600 GTS als auch bei der kleineren Geforce 8600 GT kommen insgesamt 32 Streamprozessoren zum Einsatz. Das ist relativ wenig, denn eine Geforce 8800 GTX besitzt insgesamt 128 Streamprozessoren.

Hinweis: Die Streamprozessoren werden auch oftmals mit dem Begriff Unified Shader in Verbindung gebracht.

Der Chiptakt ist bei der Geforce 8600 im Vergleich zu schnellen High-End-Serie sehr hoch. Die Geforce 8600 GTS wird mit 675 MHz und die Geforce 8600 GT mit 540 MHz getaktet. Im Vergleich dazu: die erst vor kurzem erschienene Geforce 8800 Ultra wird mit 612 MHz getaktet. Doch dieses ist kein Grund, die Geforce 8600 überzubewerten. Bei der Geforce 8 Serie ist der Chip- und Shadertakt unterschiedlich. Im Fall der Geforce 8600 GTS beträgt der Takt der Shadereinheiten, also der Streamprozessoren, 1400 MHz. Bei der Geforce 8600 GT sind es "nur" 1190 MHz. Auch hier sind die Taktraten sehr hoch.

Nvidia Geforce 8600 (G84) Logo
MSI Geforce 8600 GTX

Schaut man sich die weiteren technischen Features an, so sieht man, dass Nvidia versucht, die starken Einschränkungen der Chiparchitektur mit hohen Taktraten auszugleichen. Wie bereits erwähnt besitzen beiden Geforce 8600-Modelle nur 32 Streamprozessoren. Hier sei folgendes erwähnt:

Die klassischen Shadereinheiten können die Komponenten Rot, Grün, Blau und den Alphawert berechnen. Hier spricht man von 4D. Die Streamprozessoren der Geforce 8600 können lediglich die Skalarberechnung mit einer einzigen Komponente durchführen und sind daher eindimensional (1D). Teilt man nun die 32 Streamprozessoren durch vier, so kommt man auf 8 Pixelshader der alten Technik!

Aus dieser Tatsache lässt sich die Schlussfolgerung ziehen, dass die Architektur der Shadereinheiten sehr einfach gehalten ist und diese somit hoch getaktet werden müssen, um die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu den Vorgängern zu steigern.

Geforce 8800 GTX Geforce 8800 GTS Geforce 8600 GTS Geforce 8600 GT Geforce 8500 GT Geforce 8400 GS Geforce 8300 GS
Codename G80 G80 G84 G84 G86 G86 G86
Herstellung 0,09µm 0,09µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm
Transistoren 681 Mio. 681 Mio. 289 Mio. 289 Mio. 210 Mio. 210 Mio. 210 Mio.
Chiptakt 575 MHz 500 MHz 675 MHz 540 MHz 450 MHz 450 MHz 450 MHz
Shader-Takt 1350 MHz 1200 MHz 1400 MHz 1190 MHz 900 MHz 900 MHz 900 MHz
Stream-Prozessoren 128 96 32 32 16 16 8
Speichertakt 1800 MHz DDR 1600 MHz DDR 2000 MHz DDR 1400 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR
Speicher Interface 384 Bit 320 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 64 Bit 64 Bit
Speichergröße 768 MB 640 MB 256 MB 256 MB 256 MB 128/256 MB 128/256 MB
Grafikbus PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Auch beim Speicher wurde die Geforce 8600 stark beschnitten. Die schnellen Geforce 8800-Grafikkarten überzeugen mit einem sehr breiten 384 bzw. 320 Bit Speicherinterface und übertreffen den Standard in der High-End-Technik von 256 Bit. Die Geforce 8600 GTX bzw. Geforce 8600 GT können lediglich auf ein 128 Bit breites Speicherinterface zurückgreifen, welches letztendlich den Speicherdurchsatz und die Leistungsfähigkeit in aufwendigen 3D-Spielen reduziert.

Nvidia Geforce 8600 (G84) Logo
Nvidia Geforce 8600 (G84) Logo

Die Taktraten für den Grafikspeicher liegen für eine Mainstream-Karte in einem guten Bereich. Effektive 1400 MHz DDR bei der Geforce 8600 GTS bzw. 1190 MHz DDR bei der Geforce 8600 GT sind gute Werte.

Alle Modelle der Geforce 8 Serie basieren auf PCI-Express und sind nicht als AGP-Version erhältlich. Auch SLI wird von allen Modellen unterstützt, so dass man beispielsweise zwei Geforce 8600 GTX Grafikkarten zu einem Verbund koppeln kann. Laut Nvidia beträgt der Stromverbrauch der Geforce 8600 GTS rund 71 Watt.

Geforce 8600 in der Übersicht

Nvidia Geforce 8600 GTS

  • Geforce 8600 GTS
  • Erschienen: 1. Quartal 2007
  • Codename: G84
  • Transistoren: 289 Mio.
  • Chiptakt: 675 MHz
  • Shadertakt: 1400 MHz
  • Speichertakt: 2000 MHz DDR
  • Stream-Prozessoren: 32
  • Shader-Version: 4.0
  • Direct X Version: 10
  • Speicherinterface: 128 Bit
  • Speichergröße: 256 MB DDR4
  • Grafikbus: PCIe

Nvidia Geforce 8600 GT

  • Geforce 8600 GT
  • Erschienen: 1. Quartal 2007
  • Codename: G84
  • Transistoren: 289 Mio.
  • Chiptakt: 540 MHz
  • Shadertakt: 1190 MHz
  • Speichertakt: 1400 MHz DDR
  • Stream-Prozessoren: 32
  • Shader-Version: 4.0
  • Direct X Version: 10
  • Speicherinterface: 128 Bit
  • Speichergröße: 256 MB DDR4
  • Grafikbus: PCIe

Benchmarks zur Geforce 8600

Benchmark: 3D Mark 05, 1024x768, No AA, No AF

Geforce 8800 GTX 16.051 Punkte
Radeon X1950 XTX 13.556 Punkte
Geforce 8600 GTS 12.409 Punkte
Geforce 8600 GT 9.009 Punkte

 

 

Im bereits etwas veralteten Benchmark 3D Mark 05 kann sich die High-End-Karte Geforce 8800 GTX deutlich vom Rest des Feldes absetzen. Die Geforce 8600 GTS schafft beinahe die Werte der alten ATI High-End-Karte Radeon 1950 XTX, was sehr respektabel ist. Die kleinere Geforce 8600 GT liegt mit knapp 9000 Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Benchmark: 3D Mark 05, 1600x1200, 4xAA, 8xAF

Geforce 8800 GTX 7.852 Punkte
Radeon X1950 XTX 5.517 Punkte
Geforce 8600 GTS 2.255 Punkte
Geforce 8600 GT 1.668 Punkte

 

 

Derselbe Benchmark, nun aber in der höheren Auflösung 1600x1200 und mit aktiviertem 4fach AntiAliasing und 8facher anisotropischer Filterung. Hier brechen die Mainstream-Modelle Geforce 8600 GTS und 8600 GT deutlich ein. 2.255 bzw. 1.668 Punkte im 3D Mark 05 zeigen, dass dieser Benchmark nicht mehr flüssig dargestellt werden. Die Leistung reicht also für hohe Auflösungen und Qualität nicht aus.

Benchmark: Doom 3, 1024x768, 4xAA, No AF

Geforce 8800 GTX 187 FPS
Radeon X1950 XTX 180 FPS
Geforce 8600 GTS 157 FPS
Geforce 8600 GT 128 FPS

 

Die Leistung der Geforce 8600 GTS und 8600 GT im 3D-Action-Shooter Doom 3 ist wie bei allen anderen Modellen im Feld mehr als ausreichend. Trotz aktiviertem 4fach AntiAliasing liegen alle Grafikkarten weit entfernt von den "magischen" 60 Frames pro Sekunde.

Benchmark: Doom 3, 1600x1200, 4xAA, 8xAF

Geforce 8800 GTX 59 FPS
Radeon X1950 XTX 55 FPS
Geforce 8600 GTS 20 FPS
Geforce 8600 GT 22 FPS

 

 

Drehen wir einmal die Anforderungen höher. Doom 3 in einer 1600x1200 Auflösung mit 4fachem AntiAliasing und 8facher Anisotropischer Filterung bringt die Geforce 8600 GTS und 8600 GT an die Grenzen. Beide Modelle schaffen durchschnittlich nur rund 20 FPS, was schon unter die Kategorie "nicht spielbar" fällt.

Fazit

Die Geforce 8600 GTS schlägt die Performance Geforce 7600 GT um Längen. Trotzdem fällt die Leistungsfähigkeit im Vergleich zur schnellen Geforce 8800 deutlich ab. Gerade die Geforce 8600 GT enttäuscht ein wenig.