Infos, Bilder, Benchmarks zur Geforce 8500 GT (G86)

Am 17. April 2007 hat Nvidia die neuen Mainstream-Modelle in Form der Geforce 8600 GTS, Geforce 8600 GT und Geforce 8500 GT auf dem Markt veröffentlicht. Bis dahin konnte der potentielle Käufer die neue Technik der Geforce 8 Serie nur für "teures Geld" erwerben, indem er eine der High-End-Modelle aus der Geforce 8800-Serie kaufte.

Nvidia Geforce 8500 (G86) Logo

Die Geforce 8500 GT siedelt sich am unteren Preissegment und somit auch am unteren Leistungsniveau an. Der Einführungspreis lag bei rund 99 US-Dollar und lediglich die Geforce 8400, welche nach den oben genannten Modellen veröffentlicht wurde, ist noch günstiger.

Einführungspreise

  • GeForce 8800 Ultra $999
  • GeForce 8800 GTX - $599
  • GeForce 8800 GTS 640 MB- $449
  • GeForce 8800 GTS 320 MB - $300
  • GeForce 8600 GTS - $219
  • GeForce 8600 GT - $149
  • GeForce 8500 GT - $99

Eines sei vorweg gesagt: die Geforce 8500 GT besitzt zwar die neuen Features der Geforce 8 Serie wie beispielsweise Direct3D 10 oder Unified-Shader, doch für ersthafte Spieler ist dieser Grafikchip weniger geeignet. Daher werden nur Anwender Freude an diesem Grafikchip haben, die hauptsächlich ihren PC für die tägliche Arbeit benutzen und nur ab und an ein 3D-Spiel in geringer bis mittlerer Auflösung spielen.

Technische Daten der Geforce 8500

Die Geforce 8500 basiert auf dem G86. Dieser Chip kann quasi als der Chip für Einsteigerkarten eingestuft werden, da er auch in der Geforce 8400 zum Einsatz kommt. Die Mainstream-Karte Geforce 8600 basiert auf dem G84, die High-End-Modelle der Geforce 8800 Reihe auf dem G80. Somit kann man die G8x-Chips folgendermaßen kategorisieren:

G80 = High-End-Klasse
G84 = Mainstream-Klasse
G86 = Einsteiger-Klasse

Der G86-Chip, der unter anderem in der Geforce 8500 GT zum Einsatz kommt, besteht aus rund 210 Millionen Transistoren. Das sind rund 79 Millionen weniger als beim G84-Chip der Geforce 8600. Die Geforce 8800 ist hier sogar drei Mal so komplex, denn sie besteht aus rund 689 Millionen Transistoren. Somit erkennt man auf dem ersten Blick, dass die Geforce 8500 sehr einfach strukturiert ist und es sich somit um eine absolute Einsteiger-Grafikkarte handelt.

Nvidia Geforce 8500 GT (G86)
Nvidia Geforce 8500 GT (G86)

Einer der wichtigsten Erneuerungen der Geforce 8 Serie ist die hardwareseitige Unterstützung der neuen Grafik-API Direct3D 10. Direct3D 10 setzt voraus, dass die eingesetzten Shader multifunktionsfähig und in der Lage sind, Pixel-, Vertex- und Geometry-Shader-Anweisungen auszuführen. Somit wurde die klassische Trennung zwischen Pixel- und Vertexshader aufgehoben. Die Geforce 8500 besitzt daher keine Pixel- und Vertexshader mehr, sondern so genannte Streamprozessoren, welche sozusagen "multifunktional" sind. Bei der Geforce 8500 kommen insgesamt 16 Streamprozessoren zum Einsatz. Das ist relativ wenig, denn eine Geforce 8800 GTX besitzt beispielsweise 128 Streamprozessoren.

Hinweis: Die Streamprozessoren werden auch oftmals mit dem Begriff Unified Shader in Verbindung gebracht.

16 Streamprozessoren sind auf den ersten Blick eine ordentliche Menge, denn es handelt sich bei der Geforce 8500 schließlich um eine Einsteiger-Karte. Doch man muss beachten, dass die Streamprozessoren eindimensionale (1D) Berechnungen durchführen können, d.h. nur eine Farbkomponente (Rot, Grün, Blau und den Alphawert) berechnen können. Die klassischen Shader (beispielsweise die Pixelshader der Geforce 7900) sind 4-Dimensional . Somit muss man die 16 Streamprozessoren durch vier teilen, so dass man auf vier klassische Shader kommt. Vier Pixelshader der klassischen Art sind typisch für eine Einsteigerkarte und absolut nicht mehr zeitgemäß.

Nvidia Logo
Das neue Nvidia-Logo

Die Geforce 8500 wird wie die Geforce 8600 im feineren 0,08µm-Verfahren hergestellt, welches eigentlich hohe Taktraten mit sich bringt. Doch der Chiptakt der Geforce 8500 GT beträgt gerade einmal 450 MHz. Im Vergleich dazu wird die Geforce 8600 GTS mit 675 MHz getaktet. Bei der Geforce 8 Serie ist der Chip- und Shadertakt unterschiedlich. Im Fall der Geforce 8500 GT beträgt der Takt der Shadereinheiten, also der Streamprozessoren, 900 MHz, also deutlich höher als der Chiptakt an sich.

Geforce 8800 GTX Geforce 8800 GTS Geforce 8600 GTS Geforce 8600 GT Geforce 8500 GT Geforce 8400 GS Geforce 8300 GS
Codename G80 G80 G84 G84 G86 G86 G86
Herstellung 0,09µm 0,09µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm 0,08µm
Transistoren 681 Mio. 681 Mio. 289 Mio. 289 Mio. 210 Mio. 210 Mio. 210 Mio.
Chiptakt 575 MHz 500 MHz 675 MHz 540 MHz 450 MHz 450 MHz 450 MHz
Shader-Takt 1350 MHz 1200 MHz 1400 MHz 1190 MHz 900 MHz 900 MHz 900 MHz
Stream-Prozessoren 128 96 32 32 16 16 8
Speichertakt 1800 MHz DDR 1600 MHz DDR 2000 MHz DDR 1400 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR 800 MHz DDR
Speicher Interface 384 Bit 320 Bit 128 Bit 128 Bit 128 Bit 64 Bit 64 Bit
Speichergröße 768 MB 640 MB 256 MB 256 MB 256 MB 128/256 MB 128/256 MB
Grafikbus PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe PCIe

Der Speichertakt beträgt bei der Geforce 8500 GT effektive 800 MHz DDR, was deutlich weniger als bei der Geforce 8600 GTS (2000 MHz) oder Geforce 8800 Ultra 2160 MHz DDR ist. Dieses wirkt sich natürlich stark auf die Speicherdurchsatzraten und somit auch auf die Leistungsfähigkeit in aufwendigen 3D-Spielen aus. Hinzu kommt, dass Nvidia bei der Geforce 8500 das Speicherinterface auf 128 Bit festgelegt hat. Gerade bei den High-End-Modellen der Geforce 8800-Serie wurde das Speicherinterface auf 320 Bit bzw. 384 Bit aufgebohrt. Dieses sorgt für ein deutlichen Leistungsschub, auf den die Geforce 8500 verzichten muss.

Alle Modelle der Geforce 8 Serie basieren auf PCI-Express und sind nicht als AGP-Version erhältlich. Auch SLI wird von allen Modellen unterstützt, so dass man beispielsweise zwei Geforce 8500 GT Grafikkarten zu einem Verbund koppeln kann.

Aufgrund der standardmäßig niedrigen Taktraten kann man die Geforce 8500 GT relativ gut übertakten, ohne große Änderungen an der Kühlung vorzunehmen. Der Hersteller Zotac bietet beispielsweise eine Geforce 8500 GT an, die von Hause aus auf 400 MHz Chiptakt übertaktet ist.

Geforce 8500 in der Übersicht

Nvidia Geforce 8500 GT

  • Erschienen: 2. Quartal 2007
  • Codename: G86
  • Transistoren: 210 Mio.
  • Chiptakt: 450 MHz
  • Shadertakt: 900 MHz
  • Speichertakt: 800 MHz DDR
  • Stream-Prozessoren: 16
  • Shader-Version: 4.0
  • Direct X Version: 10
  • Speicherinterface: 128 Bit
  • Speichergröße: 256 MB DDR4
  • Grafikbus: PCIe

Benchmarks zur Geforce 8500

Benchmark: 3D Mark 05, 1024x768, No AA, No AF

Geforce 8800 GTX 14.569 Punkte
Radeon X1950 XTX 12.532 Punkte
Radeon X1650 Pro 5.611 Punkte
Geforce 8500 GT 4.705 Punkte
Geforce 7600 GS 4.005 Punkte
Geforce 7300 GT 3.157 Punkte

 

Im bereits etwas veralteten Benchmark 3D Mark 05 wird vor allem eines klar: die Geforce 8500 GT ist in Sachen Leistungsfähigkeit so weit von den High-End-Modellen wie Geforce 8800 GTX oder Radeon X1950 XTX entfernt wie die Erde vom Mond. Auch gegen die ATI-Mainstream-Karte aus der Vorgänger-Serie kann sich die Geforce 8500 GT nicht durchsetzen. Die Radeon X1650 Pro hat fast 1.000 Punkte mehr.

Benchmark: 3D Mark 05, 1280x1024, 2xAA, 8xAF

Geforce 8800 GTX 13.544 Punkte
Radeon X1950 XTX 9.898 Punkte
Radeon X1650 Pro 3.782 Punkte
Geforce 8500 GT 3.009 Punkte
Geforce 7600 GS 2.657 Punkte
Geforce 7300 GT 2.221 Punkte

 

Derselbe Benchmark, nun aber in der höheren Auflösung 1280x1024 und mit aktiviertem 2fach AntiAliasing und 8facher anisotropischer Filterung. Der Geforce 8800 GTX scheint die höhere Qualität kaum zu interessieren. Mit knapp 13.000 Punkten ist so unangefochten auf Platz 1. Die Geforce 8500 GT platziert sich wieder zwischen Radeon X1650 Pro und Geforce 7600 GT.

Benchmark: Quake 4, 1024x768, 0xAA, No AF

Geforce 8800 GTX 88 FPS
Radeon X1950 XTX 84 FPS
Radeon X1650 Pro 46 FPS
Geforce 8500 GT 45 FPS
Geforce 7600 GS 48 FPS
Geforce 7300 GT 44 FPS

 

Die Leistung der Geforce 8500 GT im 3D-Action-Shooter Quake 4 ist miserabel. Eigentlich gehört die Quake 4 zu den Parade-Benchmarks der Geforce-Karten, doch die Geforce 8500 GT fällt fast auf das Niveau der Geforce 7300 GT ab. Wahrscheinlich wird die Technik der Geforce 8500 GT nicht voll ausgereizt.

Benchmark: Quake 4, 1600x1200, 4xAA, 16xAF

Geforce 8800 GTX 67 FPS
Radeon X1950 XTX 41 FPS
Radeon X1650 Pro 13 FPS
Geforce 8500 GT 9 FPS
Geforce 7600 GS 10 FPS
Geforce 7300 GT 9 FPS

 

Drehen wir einmal die Anforderungen höher. Quake 4 in einer 1600x1200 Auflösung mit 4fachem AntiAliasing und 16facher Anisotropischer Filterung. Der High-End-Karte Geforce 8800 GTX scheint dies nichts auszumachen. Die Leistung fällt von 88 auf gerade einmal 67 Frames pro Sekunde zurück und Quake 4 ist immer noch flüssig spielbar. Anders sieht es bei der Geforce 8500 GT aus. Mit durchschnittlichen 5 Frames pro Sekunde ist an flüssiges Spielen überhaupt nicht zu denken. Selbst die langsame Geforce 7300 GT erreicht 9 FPS!