Infos, Bilder, Benchmarks der Geforce 6800 GS (NV42)

Die Geforce 6800 GS wurde im vierten Quartal des Jahres 2005 veröffentlicht, also genau zum richtigen Zeitpunk, um einen ordentlichen Anteil vom Weihnachtsgeschäft abzubekommen. Doch viele wunderten sich, als die Geforce 6800 GS offiziell vorgestellt wurde, so hatte Nvidia für den High-End-Bereich bereits die Geforce 7800 GT eingeführt, welche die Geforce 6800-Serie ablösen sollte.

Geforce 6800 GS Logo

Das Problem zu diesem Zeitpunkt war, dass Nvidia kein passendes Angebot für den Massenmarkt (Mainstream) hatte. ATI hatte hier in Form der Radeon X800 GT, X800 GTO und Radeon X1600 XT gleich drei neue Modelle im Angebot, gegen welche sich die Geforce 6600 GT nicht mehr behaupten konnte. Da die Geforce 7600, Nvidias neue Mainstream-Karte, noch nicht Serienreif war, entschied man sich dafür, einen überarbeiteten NV40-Chip in der Geforce 6800 GS zu verbauen.

Nvidia Geforce 6800 GS Logo

Somit konnte Nvidia die Lücke zwischen dem Mainstream- und High-End-Bereich vorerst überbrücken. Eigentlich steht der Produktname Geforce 6800 für den High-End-Bereich für die Vorgänger-Serie. Im Fall der Geforce 6800 GS wurde dieser für den gehobenen Mainstream-Bereich Geforce 7-Generation missbraucht.

Technische Daten der Geforce 6800 GS

Die Geforce 6800 GS basiert anders als die Geforce 6800 GT (NV40) auf dem NV42-Chip. Da die Geforce 7800 den G70-Chip implementiert bekommen hat, handelt es sich bei dem NV42 um eine fast schon exotische Eigenkreation, da dieser Chip nur in der Geforce 6800 GS eingesetzt wird und sich vom NV40 und G70 grundlegend unterscheidet. Dies ist eine deutliche Bestätigung dafür, dass Nvidia schnell einen neuen Grafikchip veröffentlichen musste, ohne viel Zeit dafür in Anspruch zu nehmen.

Die Geforce 6800 GS alias NV besteht aus 202 Millionen Transistoren. Das sind rund 20 Millionen weniger als bei der Geforce 6800 GT (222 Mio) und 101 Millionen weniger als bei der Geforce 7800 (303 Mio). Die Herstellung erfolgt in der 0,11µm-Technologie, so dass die Geforce 6800 GS mit der Geforce 7800 gleich zieht. Somit sind höhere Taktraten im Vergleich zur älteren Geforce 6800 GT möglich, welche noch im gröberen 0,13µm Verfahren hergestellt wird.

Geforce 6800 GS Referenzdesign
Geforce 6800 GS Referenzdesign

In diesem Punkt unterscheidet sich die Geforce 6800 GS vom Vorgänger: der NV42 wird mit einer Taktrate von 425 MHz mit 75 MHz höher getaktet als die Geforce 6800 GT (350 MHz). Der Speichertakt beträgt bei beiden Modellen 1000 MHz DDR. Auch die Speicherschnittstelle mit 256 Bit ist identisch.

Damit die Geforce 6800 GS nicht gleich die Geforce 6800 GT in der Leistungsfähigkeit deutlich überholt, hat Nvidia bei der Anzahl der Pixelpipelines und Pixelshader Einschränkungen vorgenommen. Die Pixelpipelines wurden bei der Geforce 6800 GS von 16 auf 12 und die Vertex-Schader von 6 auf 5 reduziert. Dieses könnte auch der Grund dafür sein, dass die Geforce 6800 GS mit weniger Transistoren bestückt ist, was wiederum Produktionskosten einspart.

  GeForce 6800 GT GeForce 6800 GS GeForce 7800 GT Radeon
X1600 XT
Radeon X800 GTO
Chip NV40/45 NV42 G70 RV530 R430/R423/R480
Transistoren 222 Mio. 202 Mio. 303 Mio. 157 Mio. 160 Mio.
Fertigung 0,13µm 0,11µm 0,11µm 0,09µm 0,11µm
0,13 µm low-k
Chiptakt 350 MHz 425 MHz 400 MHz 590 MHz 400 MHz
Speichertakt 1000 MHz DDR 1000 MHz DDR 1000 MHz DDR 1380 MHz DDR 980 MHz DDR
Pixel-Pipelines 16 12 20 12 12
Vertex-Pipelines 6 5 7 5 6
Pixelshader 3.0 3.0 3.0 3.0 2.b
Vertexshader 3.0 3.0 3.0 3.0 2.0
Speicher 256 MB DDR3 256 MB DDR3 256 MB DDR3 256 MB DDR3 256 MB DDR3
Speicherinterface 256 Bit 256 Bit 256 Bit 128 Bit 256 Bit
Bus PCIe/AGP PCIe PCIe PCIe PCIe/AGP
SLI/CF Yes Yes Yes Yes Yes

Ansonsten ist die Geforce 6800 GS baugleich mit dem Vorgänger. Beide Grafikchips unterstützen DirectX 9c und verfügen somit über Pixelshader in der Version 3.0 und Vertexshader in der Version 2.0. Auch die Geforce 6800 GS kann als SLI-Kombination verbunden werden, so dass gleich zwei Geforce 6800 GS Grafikkarten für die 3D-Berechnung in einem PC-System zuständig sind, was die Leistungsfähigkeit deutlich steigert.

Nvidia empfiehlt für die Geforce 6800 GS ein 350-Watt-Netzteil und für eine SLI-Kombination sogar ein 420 Watt-Netzteil.

Technische Übersicht

  • Hersteller: Nvidia
  • Serie: Geforce 6800 GS
  • Erschienen : 3. Quartal 2005
  • Codename G72
  • Transistoren: 202 Mio
  • Chiptakt: 425 MHz
  • Speichertakt: 1000 MHz DDR
  • Pixelpipelines: 12
  • Shader-Einheiten pro Pipe: 1
  • Vertex-Shader: 5
  • Shader-Version: 3.0
  • Direct X Version: 9c
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • SLI-Support: Ja
  • CineFX 4.0
  • IntelliSample 4.0
  • UltraShadow II

Benchmarks

Geforce 6800 GS Benchmark

Serious Sam 2 ist ein 3D-Action-Shooter, der auf Pixelshader in der Version 3.0 aufbaut. In diesem Benchmark schneidet die Radeon X1600 XT schwach ab und verkauft sich unter Wert. Die Geforce 6800 GS und GT Grafikkarten sind hier deutlich schneller. Die altbewährte Geforce 6800 GT kann sich hier noch gegen die neue Geforce 6800 GS durchsetzen.

Geforce 6800 GS Benchmark

Anders sieht das Bild im 3D Mark 05 aus: die ATI Radeon X1600 XT liegt an der Spitze, die Geforce 6800 GS schlägt die Geforce 6800 GT. Ein komplett gedrehtes Ergebnis.