Infos zur Geforce 6800: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Nach nun langer Zeit, wo sich die Hardwarefreaks mit den FX-Modellen der fünften Geforce-Generation zufrieden geben mussten, gibt Nvidia nun für Ende Mai 2004 die ersten Geforce 6800-Modelle offziell zum Verkauf frei. Genau wie bei der Einführung des Geforce 3 und der Geforce FX 5800 wird ein riesen Trubel um die Geforce 6800 gemacht. Und das nicht unsonst, denn die Geforce 6800 macht einen deutlich spürbaren Leistungssprung gegenüber seinen Vorgängern und die noch vor kurzer Zeit als High-End-Grafikkarten geltenden FX-Karten werden mal locker nebenbei in den Mainstream-Bereich verdrängt.

Technische Erneuerungen

Das Datenblatt zeigt den enormen Leistungsschub der Geforce 6800 zu seinen Vorgängern aus der FX-Serie. Alleine die Tatsache, dass der Grafikchip aus 222 Millionen Transistoren besteht, lässt jeden Hardware-Interessierten die Kinnlade herunterklappen. Im Vergleich hat ein Pentium 4 "gerade einmal" 55 Millionen Schaltungen, was ebenfalls sehr komplex ist, aber in Relation zur Geforce 6800 ein kleines Schmunzeln hervorruft. Der Geforce FX 5950 bestand da schon immerhin aus 130 mio. Transistoren. Man kann also sehen, dass der Grafikchip sehr komplex geworden ist, was ein Anzeichen, aber kein entgültiger Beweis für eine überdimensionale Leistung ist. Später wird man sehen, dass der Geforce 6800 zwar richtig flott ist, sich aber erneut die Zähne an dem neuen ATI-Modell (X800) ausbeißt.

Referenzdesign der Geforce 6800

Hatten Grafikkarten aus der Mittelklasse 4, Grafikkarten aus dem High-End-Bereich 8 Pixelpipelines, so kann die Geforce 6800 wie die Radeon X800 auf insgesamt 16 Pixelpipelines zurückgreifen, was zum absoluten High-End-Bereich gehört und den Grafikchip deutlich beschleunigt. Lange ist es her, als Grafikkarten wie die Geforce 1 sich mit 2 Pipelines begnügen musste.

Demo "Nalu"

Der neue Standard bei Speicherchips von Grafikkarten heißt DDR3. DDR3-Speicher lässt sich aufgrund eines besseren Herstellungsverfahren, wodurch der Speicher mit deutlich geringerer Spannung betrieben wird, deutlich höher takten. Dies ist auch dringend erforderlich, denn in aktuellen 3D-Spielen ist der Speicherdurchsatz der Flaschenhals, denn die Spiele sind aufgrund der hohen Polygonenanzahl und komplexen Texturen sehr speicherlastig. Der Grafikchip hat selbst bei Mittelklasse-Grafikkarten genügend Power.

Demo "Clear Sailing"

Es wird noch viel gerätselt, mit welchen Taktraten und welchen Modellen Nvidia seine neuen Produkte auf dem Markt wirft. Mit aller Wahrscheinlichkeit wird es anfangs drei Modelle geben, nämliche die Geforce 6800, 6800 GT und 6800 Ultra. Die Geforce 6800 Ultra ist die schnellste Variante der Serie. Sie wird mit 400 Mhz (Chip) und stolzen 1100 Mhz DDR (Speicher) getaktet. Des Weiteren verfügt sie über alle 16 Pixelpipelines. Das langsamste (wenn man den Begriff in Relation zur Geforce 6800 benutzen darf) Modell ist die "normale" Geforce 6800, denn sie wird nicht nur niedriger getaktet (325/700 Mhz), sondern muss auch eine Einschränkung in der Anzahl der Pixelpipelines erdulden. Sie besitzt lediglich 12 Pipelines, was die Non-Ultra um ca. 25% langsamer macht. Der Grund für den deutlichen niedrigeren Takt beim Speicher ist der herkömmliche DDR1-Speicher, der hier zum Einsatz kommt. Um die Lücke zwischen Ultra und Non-Ultra zu schließen, führt Nvidia die Geforce 6800 GT ein. Sie wird zwar auch niedriger getaktet (350/1000), hat aber die vollen 16 Pixelpipelines.

Kleines Heizkraftwerk

Nicht nur die Umweltschützer werden sich ärgern, denn die Geforce 6800 ist ein wahrer Stromschlucker. Um den Leistungshunger des Grafikchips zu stillen, schreibt NVIDIA die Verwendung eines Netzteils mit mindestens 480 Watt vor. Die GeForce 6800 Ultra konsumiert nach Angaben des Herstellers maximal 110 Watt, wobei 2/3 von der GPU beansprucht wird. Der Rest verteilt sich im Wesentlichen auf die Speichermodule. Damit liegt der Leistungsbedarf der GeForce 6800 Ultra etwa 25% über dem einer GeForce FX 5950 Ultra.

Cine FX 3.0, IntelliSample 3.0, Ultra-Shadow, usw.

Nvidia hat natürlich die einzelnen Features der Grafikchips verbessert. So hat man nun die Shader-Einheit verbessert, die nun unter dem Namen CineFX 3.0 daher kommt. Die in der Vergangenheit nicht so leistungsfähige Performance der Shader-Einheit machte den ersten FX-Karten schwer zu schaffen. Dies soll nun in der dritten Version behoben sein und die Geforce 6800 besitzt eine zufriedenstellende Leistungsfähigkeit bei Shader-Anwendungen. Die Geforce 6800 unterstützt die neuen DirectX 9c-Spezifikationen, die man zusammen mit Microsoft entwickelt hat. Insgesamt verfügt sie über 6 Vertex-Shader.

Der nächste wichtige Punkt wäre die IntelliSample-Einheit, Nvidias Begriff für die Einheit für das AntiAliasing. Auch hier haben die Entwickler Hand angelegt und die Geforce 6800 kann nun 16faches AntiAliasing darstellen, also eine Bildqualität vom allerfeinsten. Die Frage stellt sich nur, ob es irgendein aktuelles Spiel gibt, wo man dies einstellen kann, ohne dass das Spiel in einer Dia-Show endet. Auch das Komprimieren von Textur-Daten wurde verbessert, so dass es nahezu verlustfrei arbeitet und somit starke Einbrüche bei hoher Bildqualität vermeidet.

Schattenberechnung ohne UltraShadow

Spiele wie Doom III nutzen intensive und komplexe Schattenberechnungen, welche viele Grafikkarten in die Knie zwingen. Unter dem Namen Ultra-Shadow II vermarktet NNvidia die Optimierungen für diese Schattenberechnungen. Durch spezielle Algorithmen die Ressourcen für diese Schattenberechnungen reduziert werden, so dass die Geforce 6800 für solche Spiele optimal laufen sollte.

Schattenberechnung mit UltraShadow

 

Technischer Üerblick

     

  • Geforce FX 6800
  • Erschienen Ende Mai 2004
  • Codename NV40
  • Transistoren: 222 Mio
  • Modelle: Geforce 6800, 6800 GT und 6800 Ultra
  • Chiptakt: 325(non-Ultra), 350(GT), 400(Ultra)
  • Speichertakt: 700 (non-Ultra), 1000(GT), 1100(Ultra)
  • Pixelpipelines: 12 (non-Ultra) und 16 GT + Ultra)
  • Vertex-Shader: 6
  • Shader-Version: 3.0
  • Direct X Version: 9c
  • Speicherinterface: 256 Bit
  • Herstellung: 0,13µm
  •  


Benchmarks

Far Cry V1.1 Very High 1024x786x32 4xFSAA 8xAF

Radeon X800 XT  
 

 72,4

Geforce 6800 Ultra  
 

 44,0

Radeon 9800 XT  
 

 34,8

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 29,6

Far Cry ist ein aktueller, sehr aufwendiger 3D-Shooter, bei Mainstream-Karten wie eine Radeon 9600 bereits Probleme bekommen. Selbst bei eingeschaltetem 4x FSAA und 8x AF kann die Radeon x800 XT ohne Probleme eine durchschnittliche Framerate von 72 FPS erreichen. Dabei ist sie fast doppelt so schnell wie die Geforce 6800 Ultra, eine derbe Niederlage für Nvidia.

Far Cry V1.1 Very High 1600x1200x32 4xFSAA 8xAF

Radeon X800 XT  
 

 41,0

Geforce 6800 Ultra  
 

 23,3

Radeon 9800 XT  
 

 16,9

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 14,7

Das gleiche Spiel bei gleichen Einstellungen nur in einer 1600x1200er Auflösung spiegelt das Ergebnis aus dem ersten Benchmark wieder. Mit der Radeon X800 ist ein flüssiges Spielen noch möglich, wobei man bei den anderen Testkandidaten nur noch von einer Dia-Show reden kann.

Aquamark 1024x786x32 4xFSAA 8xAF

Radeon X800 XT  
 

 53,1

Geforce 6800 Ultra  
 

 48,9

Radeon 9800 XT  
 

 36,8

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 34,4

Im Aquamark 3 ist der Abstand nicht mehr ganz so groß wie in FarCry, trotzdem liegt die Radeon X800 vor der Geforce 6800. Die "ex"-High-End-Karten können nicht mehr mithalten, was immer deutlicher wird.

Halo 1024x786x32 8xAF

Radeon X800 XT  
 

 49,3

Geforce 6800 Ultra  
 

 52,2

Radeon 9800 XT  
 

 46,6

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 42,3

Im 3D-Shooter von Microsoft kann die Radeon X800 nicht ganz Ihre Stärken ausspielen und wird dieses Mal von der Geforce 6800 überholt. Alles in allem geht die Performance-Krone eindeutig an ATI!