Infos zur Geforce 6600: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Im Sommer 2004 waren nur die Begriffe Geforce 6800 und X800 in aller Munde und viele Leser und Hardwareinteressierte waren begeistert von den neuen High-End-Grafikkarten. Die Leistungssteigerung beider Modell ist ziemlich enorm, denn selbst die noch wenige Wochen zuvor als Top-Grafikkarte geltenden Geforce 5950 Ultra- und Radeon 9800 XT-Karten gerieten mit einem Rutsch so weit ins Hintertreffen, so dass dessen Leistungsfähigkeit teilweise verdoppelt werden konnte!

geforce 6600 nv43

Doch wie man es bereits aus der Vergangenheit kennt, sind die aktuellen Flagschiffe der Hersteller meist unbezahlbar und nur ein wirklicher High-End-Freak spielt ernsthaft mit dem Gedanken, sich eine solche Grafikkarte zu kaufen. Damit aber auch der Otto-Normalverbraucher Spaß an der neuen Serie hat, kommt nun die Geforce 6600-Serie zum Zuge. Eine abgespeckte, aber trotzdem leistunggsfähige Alternative zum Geforce 6800, wie sich im Verlauf dieses Artikels herausstellen wird. Die Geforce 6600 kommt also im so genannten Mainstreammarkt zum Einsatz.

Technische Daten

Der Geforce 6600-Grafikchip (alias NV43) basiert auf dem großen Geforce 6800 und hat somit alle Grundlagen, ein leistungsfähiger Chip zu sein. Er verfügt dementsprechend über alle Erneuerungen, die man auch in dem "großen Bruder" verbaut hat und somit ist der Geforce 6600 technisch auf dem aktuellsten Stand. Das spiegelt sich darin wieder, dass der Geforce 6600 die neuen Features von Direct 9c, also Shader 3.0, besitzt. Durch die neue DirectX-Version können wieder einmal bessere und detailreichere Animationen und Effekte dargestellt werden, sofern diese von einer Anwendung bzw. Spiel benutzt werden.

Des Weiteren verfügt der Chip über die verbesserte Schattenberechnungs-Einheit "UltraShadow II", was sich beispielsweise bei Doom III besonders bemerkbar macht, denn dieses Spiel setzt aufwendige Schattenspiele ein. Ein weiteres verbessertes Feature ist das so genannte Rotated Grid FSAA (IntelliSample 3.0), also ein optimiertes AntiAliasing-Verfahren zur Verminderung der Pixeltreppchen.

geforce 6600 nv43

Das Referenzmodell der Geforce 6600 GT

Schaut man sich einmal die Herstellungsdaten des Geforce 6600 an, so sieht man schnell, dass dieser Chip für einen Mainstream-Chip sehr komplex ist. Mit über 143 Millionen Transistoren besitzt der Geforce 6600 fast 3mal so viele Schaltungen wie ein Intel Pentium 4. Um diese zahlreichen Schaltungen auf einem kleinen Chip zu realisieren, wird der NV43 in der etwas kleineren 0,11µm-Technologie produziert. Diese Daten sind zwar sehr beeindruckend, aber im Vergleich zum großen Geforce 6800 doch wieder etwas klein, denn dieser verfügt über stolze 222 Millionen Transistoren.

Doch genug gefreut, denn die Geforce 6600 muss doch mit ein paar Einschräkungen leben. So hat man die Anzahl der Pixelpipelines im Vergleich zur Geforce 6800 GT von 16 auf 8 und die Vertex-Shader-Einheiten von 6 auf 3 reduziert. Auch der wichtige Speicherbus musste dran glauben und wurde auf 128 Bit abgespeckt. Alles in allem ein starker Einschnitt. Trotzdem sollte man auch nicht vergessen, dass die Geforce 6600 für den Massen- bzw. Mainstreamarkt konzipiert wurde. Und in diesem Segment bringt die Geforce 6600 sehr gute Leistung wie wir später sehen werden.

Geforce 6600 und Geforce 6600 GT

Die Geforce 6600 gibt es in zwei Ausführungen, nämlich die Geforce 6600 GT und dessen kleineres Pendant Geforce 6600. Beide unterscheiden sich nicht wesentlich voneinander und haben wenige Unterschiede. So wird beispielsweise die GT-Version mit 500 Mhz (Chip) und 1000 Mhz (Speicher, DDR) deutlich höher getaktet als die normale Version (300/550 Mhz). Bei den Taktraten liegen Welten zwischen beiden Karten, denn allein der fast doppelt so hohe Speichertakt bringt die GT-Version deutlich vor die Non-Ultra. Demzufolge kann man allein wegen dem niedrigen Speichertakt sagen, dass die Geforce 6600 nicht annähernd die Leistungsfähigkeit einer vergleichbaren GT-Version erreichen kann. Der hohe Speichertakt bei der GT wird durch den aktuellen DDR3-Speicher ermöglicht, der deutlich höhere Taktraten im Vergleich zum DDR1 zulässt.

Unterschiede
  Geforce 6600 Geforce 6600 GT Geforce 6800 Geforce 6800 GT Geforce 6800 Ultra
Grafiktakt 300 Mhz 500 Mhz 325 Mhz 350 Mhz 400 Mhz
Speichertakt 550 Mhz DDR 1000 Mhz DDR 700 Mhz DDR 1000 Mhz DDR 1100 Mhz DDR
Speicherart DDR DDR-3 DDR DDR-3 DDR-3
SLI fähig? NEIN JA NEIN JA JA

Des Weiteren ist die GT-Version "SLI-fähig", d.h. man könnte mit einem entsprechenden Mainboard gleich zwei Geforce 6600 GT-Grafikkarten in einem System betreiben. Mit der normalen Geforce 6600 ist dies nicht möglich. Dies waren auch schon die Unterschiede beider Grafikkarten, ansonsten sind beide Modelle technisch gesehen nahezu identisch.

geforce 6600 nv43

Das Referenzmodell der Geforce 6600
Der kleine Bruder ist deutlich langsamer.

Beide 6600-Modelle wird es sowohl als AGP- als auch PCI-Esxpress-Versionen geben. Eigentlich ist die AGP-Version eine PCI-Express-Version, denn Nvidia nimmt das komplette Layout und setzt diesem zusätzlich noch einen so genannten HSI-Chip hinzu, damit dieser auf AGP-Mainboards betrieben werden kann. Die Überlegung, eine PCI-Express-Version auf einem AGP-Mainboard einzusetzen, ist alleine aus dem Grund schwachsinnig, da der AGP-Port eine ganz andere Pin-Belegung besitzt. Im Gegensatz zu PCI Express benötigt die AGP-8x-Variante weiterhin einen zusätzlichen Stromanschluss, da zum einen die AGP-Schnittstelle nur mit der halben Leistung im Vergleich zu PCI Express belastbar ist und auch der erforderliche HSI-Bridge-Chip einen zusätzlichen Strombedarf hat. Ferner entfällt die SLI-Fähigkeit beim AGP-Modell.

Technischer Überblick

  • Geforce FX 6600
  • Erschienen September 2004
  • Codename NV43
  • Transistoren: 146 Mio
  • Modelle: Geforce 6600, 6600 GT
  • Chiptakt: 300(non-Ultra), 500(GT)
  • Speichertakt: 550 (non-Ultra), 1000(GT)
  • Pixelpipelines: 8
  • Vertex-Shader: 3
  • Shader-Version: 3.0
  • Direct X Version: 9c
  • Speicherinterface: 128 Bit
  • Herstellung: 0,11µm

Benchmarks

3D Mark 03 1024x786x32 Bit

 



Radeon X800 XT  
 

 12.076

Geforce 6800 GT  
 

 10.943

Geforce 6600 GT  
 

 8.005

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 6.489

Geforce 6600  
 

 4.757

Radeon X600 XT  
 

 4.328

Geforce FX 5750 PCX  
 

 3.196

Wenn man sich das Ergebnis im 3D Mark 03 anschaut, kommt einem sofort der Gedanke "Mensch, wie kann sich die Leistungsfähigkeit innerhalb so kurzer Zeit so rapide steigern?". Und es ist wirklich enorm: Die Geforce FX 5950, welche vor wenigen Wochen noch Nvidias absolutes Topprodukt war, erreicht im 3D Mark 03 gerade einmal die Hälfte einer Geforce 6800 GT. Klar, man erwünscht sich immer eine deutliche Leistungssteigerung, wenn eine neue Serie herauskommt, aber eine solche große Differenz zwischen zwei Serien gibt es nicht oft.

Interessant ist auch der Unterschied zwischen der Geforce 6600 und Geforce 6600 GT. Die Taktraten machen sich sehr bemerkbar und die normale 6600er kommt gerade mal an das obere Mittelfeld der Mainstream-Karten der Vorgängergeneration.

Doom 3 1600x1200x32 Bit HighQuality

Geforce 6800 GT  
 

 61,5

Radeon X800 XT  
 

 48,2

Geforce 6600 GT  
 

 43,8

Geforce 6600  
 

 24,8

Geforce FX 5950 Ultra  
 

 22,9

Radeon X600 XT  
 

 12,1

Geforce FX 5750 PCX  
 

 10,2

Nehmen wir einen aktuellen High-End-Shooter, drehen die Einstellungen auf das Maximum und schauen, wie sich das Testfeld schlägt. Es ist einfach überragend, was eine Geforce 6800 GT, Radeon X800 XT und Geforce 6600 GT im Stande sind, zu leisten. Selbst bei dieser Monsterauflösung kann man Doom III, einem Spiel wo die meisten Mainstream-Karten wie eine Radeon 9600 sich mit ner 800er Auflösung zufrieden geben müssen, flüssig spielen!

Auch in diesem Test kann sich die Geforce 6600 deutlich von dem unmittelbaren Konkurrenten absetzen. Die Radeon X600 ist katastrophal schlecht. Nach den ganzen Misserfolgen in der letzten Zeit hat Nvidia erstmals wieder ein Topprodukt auf dem Markt gebracht!