Infos zur Geforce 2 GTS: Bilder, Benchmarks, Technische Daten

Der Geforce 2 GTS ist der Nachfolger des erfolgreichen Geforce 256 und hob die Messlatte gegenüber den anderen Mitbewerbern noch höher an. Konnte vor dem Geforce 2 GTS kein anderer Grafikchip sich ernsthaft mit Nvidia vergleichen, so schien mit der Einführung des neuen Chips die Lücke noch unmöglich größer geworden zu sein.

Die Ingenieure von Nvidia haben es geschafft, die Transistoren-Technologie gegenüber dem Geforce 256 von 0,22 auf 0,18µm zu Geforce 2 GTS reduzieren, welches die Basis für den Erfolg des GTS bedeuteten. Jeder Hersteller, der es schafft, die Halbleiterstrukturen seines Chips zu verkleinern, kann sich freuen. Diese, im Fachjargon "Shrinking" genannte Miniaturisierung hat automatisch positive Nebenwirkungen zur Folge: schnellere Transistorschaltzeiten, höhere Taktfrequenzen, kleinere Die-Flächen und damit auch geringere Verlustleistungen (solange die Transistoranzahl konstant bleibt). Auch die Massenproduktion kann damit billiger werden, denn aus einem Waver lassen sich dann mehr Chips herausholen.

Erneuerung: Hyper Texel Pipeline

Erinnern wir uns noch einmal an den "alten" GeForce. Dieser Grafikchip ist mit vier parallel arbeitenden Rendering-Pipelines ausgestattet. Jede dieser vier Pipelines kann entweder 1 Pixel pro Taktzyklus produzieren oder die Rechenvorgänge wie beispielsweise Multi-Texturing untereinander aufteilen. Der GeForce besitzt einen Standardtakt von 120 MHz. Der Begriff "Texel-Füllrate" wurde ursprünglich von 3dfx entwickelt und dann praktisch von allen Marketing-Leuten des 3D-Business adoptiert. Hinter dieser Schöpfung steckt nichts anderes als texturierte Pixel, kurz Texel, die während des Rendering-Vorgangs produziert werden können. Die vier parallelen Pipelines des GeForce sind in der Lage, maximal vier Texturschichen auf ein Pixel anzuwenden. Deshalb ist die maximale Pixel-Füllrate dieses Chips vier Pixel mal 120 MHz gleich 480 MPixel/s.

Der GeForce2 setzt dieser Architektur noch eins drauf. NVIDIA nennt es bescheiden "Hyper Texel Pipeline". Dieser Name soll die Fähigkeit des GeForce2 widerspiegeln, ZWEI Texel pro Pixel in jeder der vier Pipelines darzustellen.Die vier Pipelines erreichen eine beeindruckende Füllrate von 800 MPixel/s. Aufgrund der "Hyper Texel Pipeline" ist die Texel-Füllrate noch besser. Da zwei Texel angewendet werden können ergibt sich folgende Rechnung: 2 Texel x 4 x 200 MHz = 1600 MTexel/s. (bzw. 1,6 GTexel/s).

Drei verschiedene Modelle

Neben dem Geforce 2 GTS gibt es noch den Geforce 2 Pro und Ultra. Diese besitzen den gleichen Grafikchip mit den gleichen Features und unterscheiden sich nur in der Taktfrequenz. Die Grafikkartenhersteller wie Elsa oder Hercules sind daher für eine verbesserte Kühlung verantwortlich. Hier eine Auflistung der unterschiedlichen Taktfrequenzen:

  Geforce256 Geforce 2 MX Geforce 2 GTS Geforce 2 Pro Geforce 2 Ultra
Herstellung 0,25 Micron 0,18 Micron 0,18 Micron 0,18 Micron 0,18 Micron
Rendering-Pipelines 4 2 4 4 4
Texturen je Pipeline 1 2 2 2 2
Speichertakt 3 00 MHz 166 - 300 MHz 333 MHz 4 00 MHz 460 MHz
Chiptakt 120 MHz 175 MHz 200 MHz 200 MHz 250 MHz
Pixel-Füllrate 480 Mpixels/s 350 Mpixels/s 800 Mpixels/s 800 Mpixels/s 1000 Mpixels/s
Dreiecks-Durchsatz 15 Mio/s 20 Mio/s 25 Mio/s 25 Mio/s 31 Mio/s
Kühler (aktiv) ja nein ja ja ja
Stromverbrauch 16 W 4 W 8 W 8 W 8 W
Damaliger Preis 400 - 600 DM 300 - 400 DM 500 - 600 DM 750 - 850 DM 1200 - 1300 DM

Schlüsselmerkmale

Zweite Generation der Transform & Lighting
Entlastet die CPU, indem grafikintensive Arbeiten an die schnellere Grafik-Prozessoreinheit (GPU) übertragen werden. Dies sorgt für eine schnelle und ausgeglichene PC-Plattform, die eine extrem hohe Polygon-Berechnung mit einer Geschwindigkeit von mehr als 25 Millionen Polygonen pro Sekunde ermöglicht.

NVIDIA Shading Rasterizer (NSR)

Bringt Eigenschaften von Stoffen (Rauch, Wolken, Wasser, Stoffe, Kunststoffe usw.) durch Per-Pixel Shading von sieben simultanen Pixel-Bearbeitungen in einem Durchgang besser zur Geltung.

Hochauflösender Videoprozessor (HDVP)

Verwandelt Ihren PC in einen vollwertigen DVD-Player, einen HDTV-Empfänger und ein HDTV-Wiedergabegerät.

Technische Informationen

  • 0,18 Micron Fertigungsprozess
  • 200MHz Chiptakt
  • Füllrate 800 MPix/s, 1600 MTex/s
  • 25 Millionen Transistoren
  • DDR SDRAM Interface bis 166/333MHz
  • 5.3Gb/Sec Speicherbandbreite bei 166/333 MHz
  • DDR-Grafikspeicher (200 MHz DDR möglich)
  • 350MHz RAMDAC, Auflösung bis 2048 x 1536
  • DX8 Per Pixel Shader
  • HDTV-Support
  • erweiterte T&L Einheit
  • ntegrierter TMDS (Transmission-Minimized
  • Differential Signaling Transmitter) AGP 4X
  • DVD Motion Compensation
  • DVI-Unterstützung
  • Cube Environment Mapping
  • Dot Product 3 Bump Mapping
  • Vertex Skinning
  • DirectX Textur-Kompression
  • S3TC Texture-Kompression

Benchmarks

Um den Geforce 2 GTS mit anderen aktuellen Grafikkarten zu der Zeit zu vergleichen, wurde ein System mit einem Intel Pentium III 1000 Mhz, 128 MB RD-Ram, Asus P3C-L und Windows 98 SE benutzt. Als Benchmark wurde 3D Mark 2000 von MadOnion genommen:

3D Mark 2000 1024x768x16 Bit

Model Grafikspeicher Chiptakt Speichertakt Detonator Punkte
Nvidia Geforce 2 GTS 32 MB DD-Ram 200 Mhz 333 Mhz 5.16 6.550
Nvidia Quadro 64 MB DD-Ram 135 Mhz 133 Mhz 5.16 5.498
Nvidia Geforce 256 32 MB DD-Ram 120 Mhz 300 Mhz 5.16 5.116
ATI Rage Fury MAXX 64 MB SD-Ram 135 Mhz 155 Mhz --- 4.213

3D Mark 2000 1024x768x32 Bit

Model Grafikspeicher Chiptakt Speichertakt Detonator Punkte
Nvidia Geforce 2 GTS 32 MB DD-Ram 200 Mhz 333 Mhz 5.16 6.488
Nvidia Quadro 64 MB DD-Ram 135 Mhz 133 Mhz 5.16 4.263
Nvidia Geforce 256 32 MB DD-Ram 120 Mhz 300 Mhz 5.16 3.850
ATI Rage Fury MAXX 64 MB SD-Ram 135 Mhz 155 Mhz --- 3.535

Wie man sieht, hängt der Geforce 2 GTS seine Vorgänger vor allem in detaillierteren 3D-Sequenzen ab. In der 16 Bit-Version sind der Quadro und Geforce 256 noch knapp dahinter. In der 32 Bit-Version baut der Geforce GTS weiter aus. Bei niedrigeren Auflösungen sind der Geforce 256 und der Quadro sogar schneller als der GTS. Ähnlich sieht das Ergebnis bei Full-Sceen-Anti-Aliasing aus. Hier blüht die 3D-Power erst richtig auf.