Nvidia TNT 2 Pro

Übertakten einer Nvidia TNT 2 Pro

Nvidia TNT 2 Logo

Der TNT 2-Chip aus dem Hause Nvidia gehört zwar schon lange zum Alten Eisen und ist heutzutage lediglich noch für Office-Anwendungen tauglich, trotzdem besitzt der TNT 2-Chip bereits absoluten Kultstatus, denn zahlreiche Grafikkarten mit einem solchen 3D-Chip verrichteten eine lange Zeit lang solide ihre Arbeit und so einige Leute waren in Besitz eines solchen 3D-Beschleunigers. Als ich mich kurzerhand entschlossen hatte, meine Geforce 3-Grafikkarte während der langen Wartezeit bis zur Veröffentlichung von Doom III im Winter 2003/2004 zu verkaufen (bis dahin sind es noch ca. 4-5 Monate), brauchte ich eine Übergangslösung, mit der ich mich beruhigt an meine herkömmlichen Office-Arbeiten setzen konnte. Da ich hauptsächlich Homepage-Programmierung und Bildbearbeitung an meinem Rechner bewältige und ich schon alle interessanten 3D-Spiele wie Splinter Cell und Unreal 2 durchgespielt hatte, brauchte ich vorerst keine leistungsfähige Grafikkarte. Nach einiger Suche habe ich dann auch in einer meiner Hardware-Kisten eine gute alte TNT 2-Grafikkarte gefunden!

Nvidia TNT 2 Pro

Die guten Alten Zeiten...!

Natürlich habe ich auch direkt die Gelegenheit genutzt, die Karte auf die ihre Leistungsfähigkeit zu testen und sie mal so richtig zu übertakten! Nachdem ich die TNT 2-Karte in meinen Rechner eingebaut hatte, wurde ich erst einmal positiv überrascht, denn allein von der optischen Betrachtung her wusste ich nicht 100%, um welche Grafikkarte es sich hier handelt. Beim Booten des Rechners wurde mir eine Nvidia TNT 2 Pro angezeigt, also keine abgespeckte TNT 2 M64, die sehr häufig in Komplettrechnern eingebaut wurde und somit stark verbreitet war. Die TNT 2 Pro war hinter der Ultra-Version das zweitschnellste TNT 2-Modell. Die vier verschiedenen TNT 2-Modelle unterschieden sich hauptsächlich in den Taktraten, aber mehr zu diesem Thema erfahrt Ihr unter dem Artikel Nvidia TNT 2.

Leistungsfähigkeit

Bevor ich aber damit begonnen hatte, die Grafikkarte zu übertakten, habe ich sie erst einmal in den Standard-Taktraten einigen tests unterzogen. Dazu habe ich den 3D Mark 2000 und 2001 SE benutzt. Gerne hätte ich auch gesehen, was eine solche Uralt-Karte im aktuellen 3D Mark 03 zustande gebracht hätte, aber als ich diesen gestartet hatte, wurde mir im Startbildschirm direkt angezeigt, dass keiner der vier Tests von der TNT 2 Pro unterstützt wird. Schade eigentlich! Aber jetzt erst ein kurzer Blick auf das gesamte System:

Prozessor AMD Athlon XP 1500+ 1333 Mhz
Arbeitsspeicher 768 MB DDR PC333
Mainboard MSI KT4V
Grafikkarte Nvidia TNT 2 Pro
Grafikspeicher 32 MB SDRAM
Chiptakt 143 Mhz
Speichertakt 143 Mhz


Ok, das ist zwar in dieser Konfiguration alles in allem ein sehr merkwürdiges System, aber ich muss zu meiner Verteidigung sagen, dass ich mir bald eine neue Grafikkarte kaufen werde ;-) Beginnen wir mit dem Benchmarken: Zuerst habe ich 3D Mark 2000 durchlaufen lassen und mein erster Eindruck war, dass die TNT 2 Pro hier noch ganz respektabel abschneiden kann. Frameraten pendelten so um die 40 Frames in der Sekunde, was zwar nicht weltbewegendes, aber ganz akzeptabel ist. Dementsprechend war auch die Punktzahl: 2084 Punkte. Anders war das Bild im 3D Mark 2001 SE. Hier war die TNT 2 Pro absolut überfordert und die Szenen glichen teilweise einer Dia-Show. Die Frameraten sanken teilweise auf bis zu 1 Frame/s!

Nvidia TNT 2 Pro Benchmark

3D Mark 2000: 2084 Punkte

Nvidia TNT 2 Pro Benchmark

3D Mark 2001 SE: 873 Punkte

Aber was soll man von einer Grafikkarte erwarten, die schon fast 4 Jahre auf dem Buckel hat? Das ist ein lange Zeit in der Computerindustrie und dafür schlägt sie sich aber noch ganz gut.

Übertakten der Grafikkarte

Jetzt wollte ich einmal sehen, wie viel Leistung man aus dieser Karte herauskitzeln konnte. Dazu habe ich erst einmal den Standard-Treiber von Windows gegen einen aktuellen Detonator-Treiber in der Version 44.03 ausgetauscht. Bei meiner Geforce 3 brachte dieser Wechsel eine enorme Leistungssteigerung, die TNT 2 Pro ließ dies aber kalt. Die Punkte blieben konstant. Wenn das Software-Tuning keinen Erfolg bringt, dann nimmt man einfach Änderungen an der Hardware vor, in der Regel am Chip- und Speichertakt.

Nvidia TNT 2 Pro Benchmark

175 Mhz waren das höchste der Gefühle...

In den Werkseinstellungen wird die TNT 2 Pro mit einem Chip- und Speichertakt von jeweils 143 Mhz getaktet. Ich habe nun das Tool "PowerStrip" dazu benutzt, den Chip- und Speichertakt in 5 Mhz-Schritten anzuheben. Nach jeder Erhöhung habe ich dann kurz eine Szene anlaufen lassen, um zu überprüfen, ob auch keine Pixelfehler entstehen und die Grafikkarte noch einwandfrei funktioniert. Dies habe ich dann so lange gemacht, bis ich bei einem Chip- und Speichertakt von 175 Mhz gelandet bin. Bei einer weiteren Erhöhung hat sich mein Rechner immer wieder aufgehängt, woraus man schließen kann, dass diese Takteinstellungen eindeutig zu hoch gewesen waren. Doch die Werte bei einem Takt von 175 Mhz können sich sehen lassen.

Nvidia TNT 2 Pro Benchmark

3D Mark 2000: 2590 Punkte

Nvidia TNT 2 Pro Benchmark

3D Mark 2001 SE: 1076 Punkte

Im 3D Mark 2000 konnte durch die Erhöhung der Taktraten die Punktzahl um immerhin 506 Punkte gesteigert werden, was einer prozentualen Steigerung von 24% entspricht. Ein ähnlicher Erfolg ließ sich auch im 3D Mark 03 verbuchen: die "magische" 1000 Punkte-Grenze konnte um knapp 76 Punkten überschritten werden. Insgesamt belief sich die Steigerung auf 203 Punkte, was wieder stolze 24% sind!

Fazit

Die TNT 2 Pro lässt sich gut übertakten. Ohne Änderungen an der Kühlung vorzunehmen konnte ich die Taktrate von 143 auf 175 Mhz steigern, was die 3D-Performance um 24% anhob. Die Zeiten der TNT 2-Karte ist aber schon lange abgelaufen. Was bleibt ist der Kultstatus, den diese Karten mittlerweile erreicht haben.