ATI Radeon 9800 SE

Leserartikel von "Heat" geschrieben am 28.12.2003

Wie spätestens alle 2 Jahre war bei mir auch wieder ein neues System fällig. Mein alter Athlon Thunderbird 1,4 Ghz, 768 MB Ram und meine Geforce 2 Pro standen mir zwar lange treu beiseite, aber mittlerweile stößt das System vor allem in 3D-Spielen an die Grenze des Machbaren. Daher habe ich also mal ein paar Kumpels und Bekannte gefragt, was für Komponenten ich denn nun kaufen sollte und dabei gab es auch das Thema Grafikkarte.

Ursprünglich wollte ich mir eine Geforce FX 5600 zulegen, jedoch wurde mir von den Nvidia 5200 und 5600 Grafikkarten, sowie von der ATI 9600-Reihe dringend abgeraten. Da ich aber auch nicht so viel Geld für eine High-End-Grafikkarte investieren wollte, traf ich meine Entscheidung zu Gunsten der Radeon 9800 SE.

ATI Radeon 9800 SE

PowerColor Radeon 9800 SE

Ein PC-erfahrener Kumpel meinte, ich soll wie er zur ATI 9800SE greifen, da man sie per Treiberinstallation (omega-treiber) auf eine 9800 Pro tunen kann. Mithilfe des Omega-Treibers die 4 kastrierten Pixelpipelines freischalten. Er meinte ich soll allerdings unbedingt darauf achten, dass es eine 256bit Version ist und möglichst von Powercolor, da diese Karten begünstigt seien.

Allerdings bleibt dieser Kauf in meinen Augen ein Glücksspiel - bei einem klappts, bei dem anderen nicht. Bei mir hat es nicht geklappt. Zudem scheinen viele Karten nicht gekennzeichnet zu sein in den online-shops. So habe ich zu einer 128bit-Version gegriffen und muss mich nun mit mageren Benchmarkergebnissen und einer mickrigen Performance herumärgern.

Technische Eigenschaften der Radeon 9800 SE

Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass die Radeon 9800 SE nicht viel mit der Radeon 9800-Serie zu tun hat. Zum einen sind dort die 4 Pixelpipelines, die der 9800 SE-Version gegenüber seinen größeren Brüdern fehlen, denn diese besitzen stolze 8 Pixelpipelines. Des Weiteren besitzt die Radeon 9800 SE nur eine 128 Bit Speicheranbindung, was die Karte stark bremst.

ATI Radeon 9800 SE


Alles in allem besitzt die Radeon 9800 SE die gleichen technischen Features wie eine Radeon 9600 (ausgenommen der Grafikchip selbst), was sich auch in den Benchmarkergebnissen widerspiegelt

Übertakten der Radeon 9800 SE

Mit der Leistung war ich überhaupt nicht einverstanden. Nach stundenlangem Herumärgern mit dem Radeon-Treiber habe ich erfahren, dass man die Einstellungen unter der Rubrik "Open GL" und "Direct 3D" auf Leistung gesetzt werden muss, ansonsten wird AntiAliasing und Anisotropische Filterung aktiviert. Dieses steigert zwar die Bildqualität, geht aber auf Kosten der Performance!

ATI Radeon 9800 SE

Übertakten mithilfe des Rad Clockers

In den Standardeinstellungen war die Radeon 9800 SE also nicht besonders gut, daher entschloss ich mich, durch Übertakten der Grafikkarte noch ein wenig Performance herauszukitzeln. Dazu habe ich den bei den Omega-Treibern integrierte "Rad Clocker" benutzt. In 5 Mhz-Schritten habe ich dann die Karte auf 392/674 Mhz (Chip/Speicher) getaktet.

Benchmarkergebnisse

Das ist mein System, mit dem ich die Tests durchgeführt habe:

Prozessor AMD Athlon XP 2800+ 2090 Mhz
Arbeitsspeicher 1 GB DDR PC333
Mainboard EpoX 8RDA3+ nforce2 400
Grafikkarte ATI Radeon 9800 SE
Grafikspeicher 128 MB DDRAM
Chiptakt   375 Mhz
Speichertakt 600 Mhz


Standard-Taktraten

GPU/RAM 378/600
Veränderung in %
3dmark03 3.196
+ 0,00
Aquamark03 28.112
+ 0,00


Übertaktet

GPU/RAM 392/674
Veränderung in %
3dmark03 3.449
+ 7,91
Aquamark03 29.467
+ 4,82

ATI Radeon 9800 SE

Fazit

Mein Fazit: die 9800SE ist nur für Leute mit Glück und guten Nerven! Ich habe die Karte wieder umgetauscht und werde mit aller Voraussicht das Geld in eine Nvidia-Karte investieren.