Anleitung zur Geräuschreduzierung des Netzteils

Ein großer Lärmfaktor in einem PC-Gehäuse stellt neben dem Prozessorlüfter vor allem das Netzteil dar. In den heutigen Hochleistungsrechnern werden mittlerweile auch starke Netzteile benötigt, die eine Mindestleistung von 300, besser aber von 400 Watt vorweisen sollten. Richtige Overclocker schwören auf ein leistungsstarkes Netzteil, um etwaige Probleme beim Übertakten, die durch eventuelle Versorgungsunterbrechungen von zu schwachen Netzteile auftreten könnten, zu verhindern.

Netzteile, die sich jenseits der 250 Watt-Marke befinden, weisen in der Regel auch eine gesteigerte Hitzeentwicklung vor, die dementsprechend auch hinausgetragen werden muss, um das Netzteil vor einer Überlastung zu schützen. Hat man nun in seinem Rechner ein günstiges NoName-Netzteil in seinem Rechner werkeln, so kann das laute Rauschen des Netzteils schnell nerven, denn bei einem NoName-Produkt werden oftmals Billig-Komponenten verbaut, die sehr laute werden können.

Anhand folgendem Artikel werde ich Euch zeigen, wie man mit einigen einfachen Eingriffen innerhalb weniger Minuten ein Netzteil leiser machen kann. Für diesen Mod braucht man lediglich einen handelsüblichen Dremel und ein Lüftergitter.

1. Schritt: Lüftergitter austauschen

Um bei Netzteilen Kosten zu sparen, verzichtet man bei der Herstellung auf richtige Lüftergitter. Dieser auf dem Bild zu sehenden eingefrästen Lüfterschutz sieht nicht nur optisch schlecht aus, sondern hat aufgrund der relativ breiten Lamellen auch einen relativ hohen Luftwiderstand, was zum einen den Luftkreislauf beeinträchtigt und zum anderen den hohen Geräuschpegel verursacht.

leises Netzteil

NoName-Netzteile besitzen oftmals Lüfterschutze mit zu breiten Lamellen, die mitunter einen hohen Lärmpegel erzeugen.

Um diesem lauten Umstand ein wenig Abhilfe zu verschaffen, kann man nun diesen Lüfterschutz gegen ein professionelles Lüftergitter, was man heute in jedem Case-Modding-Online-Shop günstig bestellen kann, austauschen. Dazu solltet natürlich zuerst das Netzteil aus Eurem Rechner ausbauen. Anschließend beginnt Ihr, mit dem Dremel die vier Befestigungen des Lüfterschutzes zu durchtrennen. Am Besten Ihr sucht Euch noch eine zweite Person die Euch dabei hilft, beispielsweise mit einem Staubsauger die durch das Durchtrennen entstehenden Staubpartikel an das Eindringen in das Netzteilinnere zu hindern.

leises Netzteil
Entfernen des Lüfterschutzes mithilfe eines Dremels

Wenn Ihr den Lüfterschutz entfernt habt, ist der Größte Teil der Arbeit bereits geschafft. Jetzt nehmt Ihr Euch das Lüftergitter und einen Schraubenzieher zur Hand und entfernt nach und nach die vier Schrauben an dem Netzteil, die den Lüfter befestigen, und schraubt damit das Lüftergitter fest. Nachdem Ihr mit den vier Schrauben das Lüftergitter an das Netzteil montiert habt, ist der ganze Mod schon fertig und das Ganze sollte dann ungefähr so aussehen:

leises Netzteil
Mit wenigen Schritten baut man ein NoName-Netzteil in ein leiseres und optisch professioneller wirkendes Netzteil um.

Natürlich sind dem Anwender bei der Auswahl des Lüftergitters keine Grenzen gesetzt. Mittlerweile gibt es ein großes Sortiment an Lüftergittern, die durch die unterschiedlichsten Motive auftrumpfen und somit einem Netzteil bzw. PC einen individuellen Touch verleihen können. Daher bietet sich dieser Mod auch allen Freunden des Case-Moddings an. Ich habe in diesem Artikel ein relativ schlichtes Standard-Gitter benutzt, das zwar optisch nicht besonders attraktiv wirkt, dafür aber aufgrund der dünnen Stäbe einen sehr geringen Luftwiderstand vorweist. Lüftergitter mit diversen Motiven sehen zwar schön aus, können aber wegen dem hohen Blechanteil nicht unbedingt für einen leisen Betrieb garantieren.

leises Netzteil
Nicht jedes Lüftergitter eignet sich für einen leisen
Betrieb.

2. Schritt: Neuen Lüfter einsetzen

Ein weiterer Kostenfaktor in einem Netzteil stellt der Lüfter dar. Aus diesem Grund verwenden Hersteller oftmals einen günstigen NoName-Lüfter, der zwar für eine ausreichende Kühlung des Netzteils sorgen, aber für einen relativ hohen Geräuschpegel sorgen. Daher empfiehlt es sich, den alten Netzeillüfter gegen einen Markenlüfter auszutauschen. So kann man beispielsweise einen sehr leisen kugelgelagerten Lüfter einbauen, der die gleiche Luftmenge aus dem Netzteilgehäuse wie der alte Lüfter schafft, aber deutlich leiser im Betrieb ist.

Das Austauschen eines Netzteillüfters erfordert auch nur wenig Geschick und ist in wenigen Schritten erledigt. Neben einen neuen Lüfter braucht man nur ein kleines scharfes Messer, einen Schraubenzieher und eine Lüsterklemme, die man für wenige Cent in jedem Baumarkt bekommt. Nachdem man das Netzteil aus seinem PC herausgenommen und das Netzteilgehäuse geöffnet hat, muss man die Stromkabel des Lüfters identifizieren.

leises Netzteil
Offenes Netzteil. Jetzt muss man die Stromversorgung
des Lüfters ausfindig machen.

Um die Stromversorgung des Netzteillüfters ausfindig zu machen, müsst Ihr lediglich das schwarze und das rote Kabel suchen, die zum Lüfter hinführen. Diese beiden Kabel müsst Ihr jetzt mit einem Messer durchtrennen, so dass man den alten Lüfter aus dem Netzteil entfernen kann, nachdem dieser losgeschraubt wurde. Nachdem ihr den neuen Lüfter nun eingebaut habt, müssen die Kabelspitzen von dem Plastikmantel entfernt werden.

leises Netzteil
Die Ummantelung der Kabelspitzen muss entfernt werden.

Jetzt kommt die Lüsterklemme zum Einsatz, um den neuen Lüfter mit dem Netzteil zu verbinden. Dazu müsst Ihr die beiden schwarzen bzw. die beiden roten Kable in der Lüsterklemme miteinander verbinden. Natürlich kann man die Kabel auch ohne Lüsterklemme miteinander verbinden, dabei sollte man aber beachten, dass sich die offenen Kabel nicht berühren dürfen. Ansonsten droht ein Kurzschluss, der sogar Komponenten zerstören kann! Die sicherste Methode bleibt aber das Verbinden mit einer Lüsterklemme.

leises Netzteil
Das Anschließen des neuen Lüfters mithilfe einer
Lüsterklemme.

Nachdem ihr diesen Schritt erledigt habt, könnt Ihr das Netzteil wieder zusammen- und in das PC-Gehäuse einbauen. Bevor Ihr Euren Rechner wieder in Betrieb nehmt, solltet Ihr unbedingt überprüfen, ob der Lüfter auch wirklich anspringt bzw. die Luft nach außen und nicht nach innen geblasen wird. Sollte der Test erfolgreich verlaufen, könnt Ihr den Rechner in Betrieb nehmen.