Infos, Bilder, Screenshots und Benchmarks zur Radeon 9250

Ohne großen Wirbel und offiziellen Launch konnte man anfang des Jahres 2005 ATI-Grafikkarten mit der Bezeichnung Radeon 9250 in den Händlerregalen bzw. im Angebot diverser Online-Shops entdecken. Für den interessierten 3D-Spieler war die Frage, ob eine solche Grafikkarte in das "Beuteschema" passt, sofort beantwortet: nämlich nein!

Ati Radeon 9250

Aus dem Produktnamen heraus wird sofort deutlich, dass es sich hierbei lediglich um eine weitere Variante aus dem langsamen Einstiegsmarkt der Radeon 9xxx-Serie handelt und gerade dieser Low-Budget-Markt war schon immer sehr fraglich und wurde heftigst diskutiert. Die Radeon 9000 und 9200 sind nämlich Modelle, die auf dem alten Radeon 8500 basieren und lediglich mit wenigen neuen Features versehen wurde. ATI hat also den alten und ausgemusterten 3D-König immer wieder für den aktuellen Low-Cost-Markt missbraucht. Lediglich der Name und einige wenige zusätzliche Features haben sich geändert.

Und nun erscheint die Radeon 9250 und hält den einstigsten Pixelkönig aus dem Hause ATI weiter am leben.

Technische Details

Schaut man sich die technischen Details an, so kann man sich schon ein wenig ärgern, dass ATI einen Produktnamen wählt, der leistungsmäßig über der Radeon 9000 und 9200 liegt. Vor einigen Jahren ließ das Hause ATI verlauten, dass man anhand der ersten Ziffer die unterstützte DirectX-Version erkennen und an den darauffolgenden Ziffern die Leistungsfähigkeit der Karten einstufen kann. Demzufolge müsste die Radeon 9250 DirectX 9 unterstützen und leistungsmäßig ein wenig schneller als die Radeon 9200 sein (die Betonung liegt hier auf "müsste", Konjunktiv!)

Wer das aber glaubt, liegt falsch, denn die Radeon 9250 ist identisch mit der Radeon 9200. Der Codename des Grafikchips lautet zwar nicht mehr RV280, sondern RV280LX, aber wenn man sich die technischen Daten anschaut, erkennt man keinen Unterschied.

GPU/VPU ATI RADEON 9250 ATI RADEON 9200 ATI RADEON 9200 SE ATI RADEON 9000
Codename RV280LX RV280 RV280 RV250
Herstellung 0.15µm 0.15µm 0.15µm 0.15µm
Chiptakt 240MHz 250MHz 200MHz 250MHz
Pipelines 4 4 4 4
Füllrate(MPixels/s) 960 1,000 800 1,000
Texturen pro Pipeline 1 1 1 1
Füllrate(Mtexels/s) 960 1,000 800 1,000
Speichertakt 200MHz
(400MHz DDR)
200MHz
(400MHz DDR)
166MHz
(333MHz DDR)
200MHz
(400MHz DDR)
Speicherbus 128-bit or 64-bit 128-bit 64-bit 128-bit
Speicherbandbreite 6.4GB/s or 3.2GB/s 6.4GB/s 2.66GB/s 6.4GB/s
ATI SMARTSHADER 1.0 1.0 1.0 1.0
ATI SMOOTHVISION 1.0 1.0 1.0 1.0
ATI HYPER Z II II II II
ATI TRUEFORM 1.0 1.0 1.0 1.0
Pixel Shader Support 1.4 1.4 1.4 1.4
Vertex Shader Support 1.0 1.0 1.0 1.0
DirectX Support Up to DirectX 8.1 Up to DirectX 8.1 Up to DirectX 8.1 Up to DirectX 8.1
FSAA Mode Super Sampling (6x) Super Sampling (6x) Super Sampling (6x) Super Sampling (6x)
Anisotropic filtering Modes 16x 16x 16x 16x
AGP speed 8x 8x 8x 4x
AGP bus Compatibility AGP 3.0 and 2.0 AGP 3.0 and 2.0 AGP 3.0, 2.0 and 1.0 AGP 2.0 and 1.0

Wie man anhand der Auflistung sehen kann, verfügt die Radeon

9250 über keine neuen Features und ist technologisch gesehen auf dem Niveau einer Radeon 9000 bzw. einer Radeon 8500 (wenn man mal wenige Erneuerungen wie AGP 8x missachtet). Der einzige Unterschied zur Radeon 9200 ist der um 10 Mhz reduzierte Chiptakt von 240 Mhz. Und dies ist das Kuriose an der Radeon 9250, denn ausgehend von der Produktbezeichnung sollte doch dieser Grafikchip schneller sein. ATI verwirrt den Endkunden und eigentlich kann man hier schon von Betrug sprechen, aber sicherlich haben die ATI-Verantwortlichen wieder ein Möglichkeit gefunden, diese Produktbezeichnung zu begründen.

Ati Radeon 9250


Neben dem niedrigeren Grafiktakt kommt noch hinzu, dass Grafikkarten mit dem Radeon 9250-Grafikchip neben dem 128-Bit auch mit einem 64-Bit-Speicherinterface angeboten werden. Das heißt, dass der für aufwendige extrem wichtige Speicherdurchsatz extrem beschränkt wird und dadurch die Leistungsfähigkeit einer solchen Grafikkarte spürbar reduziert wird.

Technische Übersicht

     

  • ATI Radeon 9250 (RV280LX) VPU
  • AGP 3.0-Spezifikation (AGP 8x/4x/2x)
  • 240 MHz VPU-Takt
  • 200 MHz Speichertakt (400 Mhz DDR)
  • Erschienen in 2005
  • 128 MB DDR1 Speicher
  • DirectX 8.1
  • 64 und 128 Bit Speicherinterface
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Fazit

Die Radeon 9250 ist lediglich eine zufriedenstellende Office-Grafikkarte, mit der es möglich ist, ältere 3D-Spiele zu spielen. Letzteres kann man nämlich von den OnBoard-Lösungen nicht sagen. Für den ambitionierten PC-Spieler ist die Radeon 9250 absolut ungeeignet, da sie technologisch gesehen weiterhin auf dem Stand einer Radeon 8500 stehen geblieben ist und somit die Leistungsfähigkeit indiskutabel ist.