17.04.2015 - AMD mit 180 Mio. Verlust im ersten Quartal 2015

Wer die letzten Jahre die Bilanzen von Intel und AMD verfolgt hat, der bekommt langsam das Gefühl, dass AMD gezwungenermaßen am Leben erhalten wird, um Intel nicht als Monopolist dastehen zu lassen. Letzteres hätte die Folge, dass Kartellwächter eine mögliche Zerschlagung des Chip-Riesens veranlassen könnten, da es mittlerweile keine ernstzunehmenden Konkurrenten mehr auf dem Markt gibt.

Lange Rede, kurzer Sinn: es ist schon etwas verwunderlich, dass nach der berühmten Athlon-Ära zu Beginn des Jahrtausend AMD (mit einigen wenigen Ausnahmen) nur rote Zahlen geschrieben hat, was ein Unternehmen normalerweise in die Insolvenz treiben sollte. Auch in diesem Jahr hat AMD im ersten Quartal einen Verlust von 180 Millionen US-Dollar verursacht, was ein herber Rückschlag ist. Im vorherigen Quartal war man positiv gestimmt, dass mit einem Quartalsverlust von "nur" 20 Millionen US-Dollar bald in die schwarzen Zahlen rutscht.

Die Ursachen sind schnell erkannt: klassische PCs und Notebooks werden immer unbeliebter und durch Tablets und Smartphones ersetzt. Hier werkeln aber überwiegend stromsparende Prozessoren des Herstellers ARM. AMD hat den lukrativen Tablet-/Smartphone-Markt komplett verschlafen. Hinzu kommt, dass Grafikkarten nur von einer bestimmten Spezies von PC-Anwendern konsumiert werden, nämlich dem anspruchsvollen 3D-Spieler. Im Vergleich zu der gesamten PC-/Smartphone-Masse ein vergleichsweise geringer Anteil.

Wir können nur weiterhoffen, dass die Geschichte AMD fortgeschrieben wird. In der Vergangenheit gab es immer wieder Spekulationen über eine Übernahme, zuletzt vom Elektronik-Riesen Samsung (siehe Samsung zeigt Interesse an AMD @Tomshardware.de). Welcher PC-Anwender will aber schon damit prahlen, er habe einen neue Samsung Athlon FX 10000 CPU in seinem Rechner?

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