22.01.2014 - Botnetz klaut 16 Mio. E-Mail-Adressen. Was mun tun kann.

Es ist wahrscheinlich der größte Datenskandal, den Cyber-Kriminelle auf die Beine gestellt haben. Bevor diese Frage beantwortet ist, sollte man sich lieber Gedanken machen, was man in der jetzigen Situation konkret tun kann. Was ist eigentlich passiert? Eine wahrscheinlich weltweit agierende Hacker-Truppe hat im großen Stil Rechner mit einer Virus-Software infiziert und ist dadurch in den Besitz von Millionen E-Mail-Adressen und dazugehörigen Passwörtern gekommen. Herausgefunden hat dies das Bundesamt für Sicherheitstechnik und Informationstechnik (kurz BSI), nachdem man Auffälligkeiten bei der Überwachung bestimmter Botnetze erkannte. Laut BSI sind bis zu 16 Millionen E-Mail-Adressen und dazugehörige Passwörter gestohlen worden. Folgendes wird nun empfohlen:

Sicherheitstest auf der BSI-Webseite durchführen
Das Bundesamt für Sicherheitstechnik und Informationstechnik bietet einen Sicherheitstest an. Hierbei kann man prüfen lassen, ob die E-Mail-Adresse betroffen ist. Ist dies der Fall, schickt der BSI eine E-Mail an diese Adresse, welche konkrete Maßnahmen beinhaltet. Ist die E-Mail-Adresse nicht betroffen, erhält man keine Benachrichtung durch den BSI. Dieser Vorgang ist momentan etwas kurios, da die Seiten des BSI chronisch überlastet sind und man nun nicht weiß, ob man eine E-Mail wegen Überbelastung der BSI-Server nicht erhalten hat. Daher sollte man in ein paar Tagen den Sicherheitstest nochmals ausführen.

Schadsoftware entfernen
Wenn die E-Mail-Adresse betroffen ist, sollten alle Rechner gründlich mithilfe einer Virensoftware bereinigt werden, um die Schadsoftware zu entfernen. In der E-Mail des BSI stehen Handlungsempfehlungen.

Unterschiedliche Passwörter für unterschiedliche Systeme
Mit der gestohlenen E-Mail-Adresse und dem Passwort könnten Kriminelle nun im Namen des Besitzers kommunizieren. Das bedeutet: Freunde könnten fäschlicherweise angesprochen werden oder man könnte sich in sozialen Netzwerken anmelden. In den meisten Fällen entstünde ein Image-Schaden. Worauf die Kriminellen abzielen sind Anmeldungen bei Online-Shops und Versandhäusern. Verwendet man beispielsweise bei einem Online-Shop dasselbe Passwort wie bei seinem E-Mail-Account, können die Kriminellen nun nach belieben einkaufen. Daher wird stets empfohlen, für jeden Account ein unterschiedliches Passwort zu verwenden.

Momentan hat der BSI nur wenige Informationen herausgegeben. Es bleibt also spannend, wie groß der Schaden geworden ist. Der ganze Vorfall zeigt wieder einmal, wie gefährlich und weitreichend Cyber-Kriminalität heutzutage geworden ist.

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