06.10.2010 - Cloud-Gaming: 3D-Spiele ohne eigene Rechenleistung

In der IT-Welt gibt es neues Mode-Wort: Cloud. Der Begriff Cloud (zu Deutsch Wolke) bezeichnet die Technik, bei der Software-Anwendungen und die dazu erforderlich Hardware einfach "ins Internet" ausgelagert werden. Man selbst benötigt keine Software oder hochgerüstete PC-Hardware, da dies von einem Rechenzentrum im Internet übernommen wird. In der Regel nutzt man die angebotenen Dienste über den gewohnten Webbrowser.

Ein Beispiel für Cloud-Computing ist Google Docs, mit dessen Hilfe man Office-Dokumente erstellen bzw. bearbeiten und diese online speichern kann. Man selbst benötigt keine Office-Software oder ein Speichermedium. Diese Aufgaben übernimmt alles das Google-Rechenzentrum, so dass der Anwender lediglich eine Internet-Verbindung und einen Webbrowser benötigt. Somit kann man auch mit alter PC-Hardware Office-Dokumente bearbeiten. Nach diesem Prinzip der Auslagerung arbeitet eine Cloud, welche immer mehr an Verbreitung findet.

Nun gibt es auch die ersten Anbieter (Otoy, OnLive, Gakai), die im Bereich 3D-Spiele Cloud-Computing anbieten. Wie das funktionieren soll? Ganz einfach, die Berechnung der aufwendigen 3D-Szenen erfolgt nicht auf dem heimischen PC, sondern im zentralen Rechenzentrum. Die Bilder werden anschließend mithilfe eines Video-Codecs gestreamt (so als würde man sich einen Videoclip anschauen). Und das alles in Echtzeit! Grundlegend kann man sagen, dass die Rechenleistung "ins Internet" ausgelagert wird und man lediglich das Bild präsentiert bekommt.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: der Anwender muss sich nicht um die Aufrüstung seiner Hardware kümmern, da dies der Dienstleister übernimmt. Er bucht einfach ein 3D-Spiel und kann es auf nahezu jeder Hardware spielen. "Medal of Honor Pacific Assault" auf einem Netbook mit OnBoard-Grafik? Mit Cloud-Gaming kein Problem, da der Client letztendlich nur für die Bildschirmanzeige zuständig ist. Einziger Flaschenhals könnte die Internetverbindung sein, wenn die hochauflösenden Videosequenzen über das Netz gestreamt werden.

Es klingt sehr nach Zukunftsmusik, doch Cloud-Gaming könnte ein ernstzunehmender Konkurrent zu herkömmlichen Spiele-Distributoren sein. Der Anwender spart sich die Hardware-Kosten und den Aufwand, ständig auf dem neuesten Stand sein zu müssen.

Auf Heise.de gibt es ein ausführliches Interview zum Thema Cloud-Gaming.

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