04.08.2010 - Nvidia mit deutlichem Absatzrückgang im Notebook-Segment

Nvidia muss deutliche Absatzeinbußen im Notebook-Segment verkraften. Laut einer Studie von Jon Peddie Reasearch sank der Marktanteil im Vergleich zum letzten Quartal (!) von 28% auf gerade einmal 19,7%. Somit wurde Nvidia in diesem Bereich deutlich von AMD/ATi überholt und die Negativ-Schlagzeilen reißen einfach nicht ab. Nachdem man mit dem Fermi-Chip im Desktop-Bereich enorme Schwierigkeiten hatte, übertragen sich die Probleme nun auch auf den Notebook-Bereich.

Intel: 54,9 % (49,7%)
AMD: 24,4% (21,4%)
Nvidia: 19,7% (28,0%)

Wie sieht der Grafikkarten-Markt in 5, 7 oder 10 Jahren aus? Nur zu gerne würde man heute einen Blick in die Glaskugel werfen, denn der Grafikkarten-Markt verändert sich: langsam, dafür gravierend. Schauen wir dafür ein paar Jahre zurück: es ist noch nicht lange her, als der Hersteller Matrox mit der Parhelia 512 ein letztes Mal versucht hat, im Mainstream-Bereich Fuß zu fassen. Nachdem man sich gegen die Geforce 3, 4 bzw. Radeon 9xxx nicht behaupten konnte, wurde es leise um Matrox, welches sich heute mit Nischen-Produkten im Business-Bereich über Wasser hält.

Einen ähnlichen Werdegang konnte man bei XGI beobachten. Mit einer großen Werbetrommel wurden die Volari V8, V5 und V3 Grafikchips angepriesen, welche eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den Platzhirschen Nvidia und ATi sein sollten. Letztendlich waren die Grafikchips ein Flop und XGI zog sich ebenfalls aus dem Markt zurück.

Dann gibt es noch SiS. Mit günstigen Einsteiger-Grafikkarten versucht man heute mit Energie-Effizienz zu punkten. Doch auch SiS Grafikchips sind immer seltener. Gerade deswegen, da Intel mit billigen Grafikchips für Office-PCs und günstigen Notebooks immer mehr Marktanteile übernimmt.

Alles in allem lässt sich sagen, dass es nahezu unmöglich ist, dass ein vierter Hersteller neben Nvidia, Intel und AMD/ATi in den Markt vordringen kann. Das Hauptaugenmerk wird in Zukunft auf Nvidia liegen, da es sich um das einzige Unternehmen handelt, welches ausschließlich Grafikchips herstellt. ATi wurde vom Prozessorhersteller AMD aufgekauft und Prozessoren mit einem integrierten Grafikchip stehen unmittelbar vor der Tür. Intel, der größte Grafikchiphersteller, prescht mit den Core-Prozessoren und den integrierten Grafikchips deutlich in den Billig-Markt vor. Prozessor, Speichercontroller und Grafikchip in einem: billiger kann ein System nicht gebaut werden.

Für Nvidia sieht die Zukunft nicht wirklich rosig aus. Im Bereich der ambitionierten 3D-Spieler, welcher mit hoher Wahrscheinlichkeit der Haupt-Absatzmarkt sein wird, hatte man in der letzten Zeit enorme Probleme, so dass AMD mit der Radeon HD 5xxx deutlich punkten konnte. Aber auch hier sein erwähnt, dass der Großteil aller PC-Systeme für Office-Arbeiten, und nicht für PC-Spiele eingesetzt werden.

Drücken wir Nvidia die Daumen und hoffen, dass demnächst wieder vermehrt positive Nachrichten zu verkünden sein werden. Es wäre ein Horrorszenario, wenn Nvidia ein ähnliches Schicksal wie damals 3dfx erfahren würde.

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