Im ersten Quartal des Jahres 2005 hat ATI die Modelle Radeon X800 und Radeon X800 XL mit dem neuen R430-Grafikchip auf dem Markt gebracht, um die Vorgänger-Modelle Radeon X800 XT PE, XT und Pro (alle mit R423-Chip) abzulösen.
Im Fall der Radeon X800 XL wird wieder einmal deutlich, wie verwirrend man die Produktbezeichnungen festlegen kann, um dem potentiellen Käufer die Entscheidung noch schwerer zu machen als sie bereits ist. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Radeon X800 XL waren bereits die Radeon X800 XT PE, XT und Pro Modelle auf dem Markt. Nun wurde der R423-Chip komplett überarbeitet, um unter dem Namen R430 in Form der Radeon X800 und X800 XL in den Händlerregalen zu erscheinen.
Eine "Non-Pro"-Variante in Form der Radeon X800 als Nachfolger der XT, XT-PE oder Pro Variante? Das macht nicht viel Sinn und sorgt dafür, dass viele Anwender den Überblick komplett verlieren! Folgende Übersicht dem Abhilfe schaffen:
Neue Modelle | Alte Modelle |
Radeon X850 XT PR (R480) Radeon X850 XT XT (R480) Radeon X850 Pro (R480) Radeon X800 XL (R430) Radeon X800 (R430) | Radeon X800 XT PE (R423) Radeon X800 XT (R423) Radeon X800 Pro (R423) |
In der Radeon X800 XL wird der überarbeitet R430-Chip verbaut, welche als Nachfolger des R423 angesehen werden kann. Dieser unterscheidet sich vor allem in dem Herstellungsverfahren, welches beim R430 auf 0,11µm "geshrinkt" wurde. Somit sind höhere Taktraten, eine geringere Wärmentwicklung und ein gesenkter Stromverbrauch möglich. An der Anzahl der Transistoren hat sich nichts geändert. Diese beträgt wie bei den Vorgänger-Modellen 160 Millionen Transistoren.
ATI Radeon X800 XL (R430) Referenzmodell
Die Radeon X800 XL kann aus dem Vollen schöpfen. 16 Pixelshader sind das Höchste der Gefühle in der Welt der Radeon X800 und X850 Grafikkarten. Mit sechs Vertexshadern ist sie voll ausgestattet.
Der R430-Chip wird bei der Radeon X800 XL eingesetzt
Lediglich bei den Taktraten muss die Radeon X800 XL etwas zurückstecken. 400 MHz Chiptakt sind gute Durchschnitt, aber im Vergleich mit der Radeon X850 XT PE (540 MHz) oder Radeon X700 XT (475 MHz) dann doch etwas wenig. Beim Speichertakt sieht es dann wieder besser aus. Hier macht sich der schnelle DDR3-Speicher positiv bemerkbar, so dass die Radeon X800 XL hier mit effektiven 980 MHz DDR getaktet wird. Im Vergleich dazu wird die Radeon X850 XT PE mit 1080 MHz DDR und die Radeon X700 XT mit 700 MHz DDR getaktet.
Grafikkarte | Radeon X800 | Radeon X800 XL | Radeon X800 GT | Radeon X800 GTO | Radeon X800 GTO2 |
Codename | R430 | R430 | R430/R423/R480 | R430/R423/R480 | R480 |
Herstellung | 0,11µm | 0,11µm | 0,11µm | 0,11µm | 0,11µm |
Transistoren | 160 Mio | 160 Mio | 160 Mio | 160 Mio | 160 Mio |
Chiptakt | 390 Mhz | 400 Mhz | 475 MHz | 400 MHz | 400 MHz |
Speichertakt | 700 Mhz DDR | 980 Mhz DDR | 980 MHz DDR | 980 MHz DDR | 980 MHz DDR |
Speichertart | GDDR3 | GDDR3 | GDDR3 | GDDR3 | GDDR3 |
Anzahl Pipelines | 12 | 16 | 8 | 12 | 12@16 |
Anzahl Vertex Shader | 6 | 6 | 6 | 6 | 6 |
DirectX | DirectX 9b | DirectX 9b | DirectX 9b | DirectX 9b | DirectX 9b |
Speicher-Schnittstelle | 256Bit | 256Bit | 256Bit | 256Bit | 256Bit |
Speichergröße | 256 | 256 | 128/256 | 128/256 | 128/256 |
VGA-Schnittstelle | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe |
Die Radeon X800 XL wurde bereits für den PCI-Express-Bus konzipiert, unterstützt aber noch kein CrossFire, um zwei oder mehrere Grafikkarten zu einem Verbund zusammenzuschließen. Das für den Speicherdurchsatz so wichtige und somit für die 3D-Spiele entscheidende Speicherinterface beträgt 256 Bit und setzt somit den Grundstein für Speicherdurchsatzraten.