Im April des Jahres 2006 sah der Grafikkarten-Markt wiefolgt aus: ATI hat seit einigen Wochen die alten Flagschiffe in Form der Radeon X1800 XT und XTX durch die neuen Radeon X1900 XT und XTX ersetzt. Nvidia kämpft gleichzeitig mit den Geforce 7900 und 7950 Modellen gegen ATI's High-End-Modelle an.
Da es mittlerweile Gang und Gebe geworden ist, dass man neben den klassischen Einsteiger-, Mainstream und High-End-Modellen einer neuen Grafikkartengeneration auch noch spezielle "Nischen-Modelle" zu veröffentlichen, welche die Leistungsabstände zwischen den Klassen verkürzen, entwickelte ATI die Radeon X1900 GT.
Die Radeon X1900 GT siedelt sich am unteren Leistungsvermögen der Radeon X1900-Serie an und stellt sozusagen das Bindeglied zwischen den schnellen und teuren Radeon X1900 XT bzw. XTX-Modellen und den günstigen Radeon X1600-Modellen der Mainstream-Klasse dar.
Unmittelbarer Konkurrent der Radeon X1900 GT ist die Geforce 7900 GT aus dem Hause Nvidia.
Die Radeon X1900 GT basiert wie die größeren XT- und XTX-Varianten auf dem R580-Chip. Teilweise wird aber auch der RV570XT verbaut, welcher quasi eine Eigenkonstruktion des R580 darstellt, der aber nur in den Radeon X1900 GT Grafikkarten zum Einsatz kommt. Aufgrund dieser Tatsache besteht der Radeon X1900 GT Grafikchip aus insgesamt 384 Millionen Transistoren, welche in der 0,09µm-Technologie hergestellt werden.
Unterschiede zu den schnelleren Radeon X1900 XT- und XTX-Modellen liegen bei den Taktraten. Der Chiptakt beträgt bei der Radeon X1900 GT 575 MHz, also rund 50 bzw. 75 MHz weniger als die XT- und XTX-Varianten. Auch der Speichertakt liegt mit 1200 MHz DDR unter den Werten der "großen Brüder", was folgende Tabelle verdeutlicht:
Radeon X1800 XT | Radeon X1900 GT | Radeon X1900 XT | Radeon X1900 XTX | Geforce 7800 GTX | |
Grafikchip | R520 | R580 / RV570XT | R580 | R580 | G70 |
Schnittstellte | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe |
Fertigung | 90nm low-k | 90nm low-k | 90nm low-k | 90nm low-k | 110nm |
Transistoren | 320 Millionen | 384 Millionen | 384 Millionen | 384 Millionen | 302 Millionen |
Chiptakt | 625 MHz | 575 Mhz | 625 MHz | 650 MHz | 430 / 550 MHz |
Speichertakt | 1500 MHz DDR | 1200 Mhz DDR | 1450 MHz DDR | 1550 MHz DDR | 1200/1700 MHz DDR |
Pixel-Pipelines | 16 | 12 | 16 | 16 | 24 |
Vertexshader | 8 | 8 | 8 | 8 | 8 |
Pixelshader | 16 | 36 | 48 | 48 | 24 |
Speicherinterface | 256 Bit DDR | 256 Bit DDR | 256 Bit DDR | 256 Bit DDR | 256 Bit DDR |
Weitere spürbare Einschnitte wurde bei den Pixelpipelines vollzogen. Die Radeon X1900 GT besitzt nur 12 der 16 Pipelines. Da bei den Radeon X1900-Modellen jede Pixelpipeline drei Pixelshader besitzt, kommt die Radeon X1900 GT auf 36 Pixelshader. Das sind 12 Pixelshader weniger als bei den High-End-Modellen, was sich wiederum spürbar auf die Leistungsfähigkeit auswirkt.
Ansonsten ist die Radeon X1900 GT identisch zur Radeon X1900 XT und XTX. Die Anzahl der Vertexshader beträgt acht, das Speicherinterface ist 256 Bit breit, zum Einsatz kommen 256 MB "Samsung BC14 GDDR3" Speicher zum Einsatz und die CrossFire-Technologie wird unterstützt.
Die Radeon X1900 GT ist eine günstige Alternative zu den High-End-Modellen wie Radeon X1900 XT und XTX ist etwas langsamer, dafür spart man aber einige Euros. Im Vergleich zur Geforce 7900 GT liegt die Radeon X1900 GT gleichauf.