Anfang des Jahres 2006 hat Nvidia die ersten Modelle der Geforce 7-Serie auf dem Markt veröffentlicht. Auch hier ist Nvidia den klassischen Weg gegangen und hat neben den günstigen Einsteigermodellen (Geforce 7300) auch Produkte für den Massen- bzw. Mainstream- (Geforce 7600) und High-End-Markt (Geforce 7800, 7900, 7950) veröffentlicht. Somit sind die klassischen Einsatzgebiete nahezu abgedeckt und der Käufer hat letztendlich die Wahl der Qual, ob er sich nun für einen günstigen Einstiegs-Grafikchip, ein teures und schnelles High-End-Produkt oder irgendetwas dazwischen entscheidet.
Ein knappes halbes Jahr später im August 2006 schiebt Nvidia ein weiteres Modell für den Einsteigermarkt nach. Die Geforce 7100 siedelt sich leistungsmäßig unter die Geforce 7300 ein und ist somit als absoluter Einstiegsgrafikchip einzustufen, der zwar für Office- und einfache Multimedia-Anwendungen geeignet, aber im Bereich von 3D-Spielen nahezu unbrauchbar ist. Der Office-Anwender, der sich ab und zu mit einem 3D-Spiel begnügt, wird sich mit einer niedrigen Auflösung und schlechten Qualitätseinstellungen zufrieden geben, der versierte 3D-Spieler aber nicht.
Alle Modelle der Geforce 7-Serie basieren auf einem G7x-Chip und sind somit Neuentwicklungen. Eine Ausnahme stellt hier die Geforce 7100 dar, welche noch auf dem NV44-Chip aus der Geforce 6-Serie basiert. Demzufolge handelt es sich bei der Geforce 7100 um keine Neuentwicklung sondern um ein Relaunch der Vorgängerserie und kann daher zur Familie der Geforce 6200-Karten mit TurboCache eingestuft werden. Dieses macht deutlich, dass die Geforce 7100 ein absolutes Einstiegsmodell ist und lediglich für Office-Systeme eingesetzt werden sollte.
Der Chiptakt der Geforce 7100 GS beträgt 350 MHz und liegt am unteren Ende aktueller Grafikkarten. Ähnlich sieht es beim Speichertakt aus: der eingesetzte DDR-2 Speicher wird mit 700 MHz (2*350MHz) getaktet und kann aufgrund der schwachen GPU-Architektur nicht für akzeptable Speicherdurchsatzraten sorgen.
Grafikkarte | Geforce 7100 GS | Geforce 7300 GS | Geforce 7800 GT | Geforce 7800 GTX | Geforce 7800 GTX512 |
Codename | NV44 | G72 | G70 | G70 | G70 |
Herstellung | 0,11µm | 0,09µm | 0,11µm | 0,11µm | 0,11µm |
Transistoren | ??? | 112 Mio. | 302 Mio. | 302 Mio. | 302 Mio. |
Chiptakt | 350 | 550 | 400 | 430 | 550 |
Speichertakt | 700 DDR | 800 DDR | 1000 DDR | 1200 DDR | 1700DDR |
Anzahl Pipelines | 4 | 4 | 20 | 24 | 24 |
Anzahl Vertex Shader | 3 | 3 | 7 | 8 | 8 |
Shadereinheit | 3.0 | 3.0 | 3.0 | 3.0 | 3.0 |
Speicher-Schnittstelle | 32/64 Bit | 64Bit | 256Bit | 256Bit | 256Bit |
Speichergröße | 128 MB | 128/256 MB | 256 MB | 256 MB | 256 MB |
VGA-Schnittstelle | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe | PCIe |
Dual-VGA | SLI | vorerst nicht | SLI | SLI | SLI |
Katastrophal ist die Tatsache, dass die Geforce 7100 GS mit einem nur 64 Bit, teilweise sogar nur mit einem 32 Bit breitem Speicherinterface erhältlich ist. Jeder PC-Anwender sollte sich im Klaren darüber sein, dass selbst eine Nvidia TNT2 aus dem Jahre 1999 über einen 128 Bit breiten Anschluss zum Grafikspeicher besaß. Aktuelle High-End-Grafikkarten verfügen über einen 512 Bit Speicherinterface und können somit über sehr hohe Durchsatzraten glänzen. Gerade der Speicherdurchsatz stellt bei modernen 3D-Spielen den Flaschenhals dar und sorgt bei der Geforce 7100 für deutliche Leistungseinbrüchen.
Dem ganzen Übel setzt der TurboCache noch die Krone auf: Die Geforce 7100 GS kann mit 64 und 128 MB internem Speicher erworben werden. Das ist für moderne 3D-Spiele ebenfalls nicht mehr ausreichend. Mit der TurboCache-Technologie wird versucht, diesem Mangel entgegenzuwirken, indem sich die Grafikkarte noch zusätzlichen (TurboCache-)Speicher auf dem Hauptspeicher reserviert und dort die Daten ablegt. Das Auslagern von Grafikdaten auf den Hauptspeicher ist in der Regel immer mit Leistungseinbrüchen zu verbinden. Die Geforce 7100 kann bis zu 512 MB Grafikspeicher adressieren.
Geforce 7100 GS (NV44)
Ein erfreuliches Feature der Geforce 7100 GS ist die geringe Leistungsaufnahme mit bis zu 20 Watt. Daher wird die Geforce 7100 GS passiv gekühlt und kann ohne weiteres in engen Barebone- oder lautlosen Wohnzimmer-PC's eingesetzt werden.
Die Geforce 7100 GS kann zu einem SLI-Verbund gekoppelt werden. Dieses ist aber alles andere als sinnvoll, da man aus zwei schlechten Grafik-GPU's keinen High-End-Chip zaubern kann.
430 Punkte im 3D Mark 2006 sind alles andere als akzeptabel und der Benchmark ist mehr als DIA-Show gelaufen als dass man von einem flüssigen Abspielen von 3D-Szenen sprechen konnte. Auch im SLI-Verbund ist die Leistung der Geforce 7100 GS eine reine Katastrophe!