Heutzutage sind regelmäßige Updates des Virenscanners, des Betriebssystems und wichtiger Software-Anwendungen absolute Pflicht eines jeden Computer-Anwenders. Gerade im Hinblick auf Viren, Malware, Trojaner & Co. ist nicht zu spaßen, so können diese doch enormen Schaden am System anrichten. Einer der bekanntesten und weit verbreitesten Hersteller von AntiViren-Software ist Avira, welche einen kostenlosen Client und tägliche Updates zur Verfügung stellt.
Was aber tun, wenn sich doch einmal ein Virus eingeschlichen hat und die AntiViren Software den Schädling nicht beseitigen kann? Viele moderne Viren nisten sich tief im System ein und umgehen die Engine der AntiViren Software, so dass sie nur schwer zu entfernen sind. Oftmals werden schädliche ausführbare Dateien bereits vor dem Windows-Start bzw. Start des AntiViren Programms gestartet, so dass die Viren die Kontrolle über das System einnehmen können. Der Anwender hat so gut wie keine Chance, aus dem gestarteten Betriebssystem (Windows, Linux, Mac) heraus den Virus zu beseitigen. Besonders kluge Schädlinge verhindern sogar das Update der AntiViren-Software bzw. Windows, was die Beseitigung des Virus zusätzlich erschwert.
Bevor man nun verzweifelt aufgibt und das Betriebssystem neu installiert, gibt es noch einen Versuch mithilfe einer Live-CD (auch Rettungs-CD genannt). In diesem Fall wird ein minimalisiertes Betriebssystem (in der Regel basiert dies auf Linux) von CD gestartet, so dass das Betriebssystem des Anwenders umgangen wird. Der ganz klare Vorteil liegt darin, dass die Viren ebenfalls nicht "aktiv" sind, so dass das System nun ohne manipulierende Eingriffe überprüft werden kann.
Avira bietet eine solche Virus-Rettungs-CD kostenlos auf der Webseite an. Diese kann hier heruntergeladen werden: Avira AntiVir Rescue System.
Die Verwendung der Live-CD ist relativ einfach, denn man muss lediglich seinen PC bzw. das BIOS so konfigurieren, dass von dem CD-/DVD-Laufwerk gebootet werden kann. Nachdem von der Avira AntiVir Live CD gebootet wurde, wird man von einer recht spartanischen Oberfläche aufgefordert, eine entsprechende Boot Option auszuwählen. In den meisten Fällen gibt man die 1 ein und bestätigt dies mit ENTER. Anschließend startet der Bootvorgang.
Avira AntiVir Rescue System Boot Optionen -
In der Regel 1 und ENTER drücken
Nach wenigen Sekunden ist grafische Oberfläche von Avira AntiVir gestartet. Es empfiehlt sich vor dem eigentlichen Scan des Systems ein Update durchzuführen, um die aktuellsten Viren Pattern zu erhalten. Dazu wechselt man in den Menüpunkt Update. Avira setzt voraus, dass man per LAN-Kabel eine Internet-Verbindung herstellt und man die Einstellungen per DHCP automatisch zugewiesen bekommt. Ist dies nicht der Fall, muss man die Einstellungen manuell über die Konsole vornehmen.
Abschließend hat man nun noch die Möglichkeit, unter dem Punkt Konfiguration Einstellungen über das Suchverhalten vorzunehmen. Hier sollte man aber die Standard-Einstellungen verwenden. Nachdem alle Vorbereitungen getroffen wurden, kann der Viren-Suchvorgang über den Punkt Virenscanner gestartet werden.
Wer an seinem heimischen Internet-Anschluss kein DHCP im Router eingestellt hat, der kann die Netzwerk-Einstellungen manuell in der Shell/Konsole vornehmen. Dazu wechselt man in den Menüpunkt Sonstiges und klickt auf Konsole öffnen. In der Shell gibt man nun folgende Befehle ein (die mit # gekennzeichneten bitte nicht, dies sind Kommentare):
# LAN-Schnittstellen ausfindig machen
ifconfig
# IP-Adresse manuell setzen
ifconfig eth0 192.168.100.99
# Gateway setzen
route add default gw 192.168.100.1 eth0
# DNS
echo nameserver 192.168.100.1 > /etc/resolv.conf