Bericht, Lösung und Screenshots zum Taktikshooter

Lange hat man auf den Taktik-Shooter "Splinter Cell" der Firma Ubi Soft gewartet. Und das Warten hat sich wieder einmal gelohnt, denn alle PC-Gamer, denen der immer gleiche Ablauf von 3D-Shootern langweilt, werden an Splinter Cell wahre Freude haben. Denn wer denkt, dass man mit blinden Herumschießen bei diesem Spiel weit kommt, der ist völlig fehl am Platz. Denn bei diesem Taktik-Shooter zählen vor allem Fähigkeiten, die ein Geheimagent haben muss: Cleverness, Intelligenz, Geschicklichkeit und Coolness. Wie bei einem realen Einsatz muss man sich durch die Missionen "schleichen" und mit möglichst wenig Aufmerksamkeit seine Gegner eliminieren.

Bevor man Splinter Cell zu spielen beginnt, sollte man doch schon mal einen kurzen Blick auf das Handbuch werfen, da die vielen Sprung- und Angriffsvariationen selbst einem eingefleischtem Spielefreak nicht bekannt sein dürften, diesen Beherrschung aber an einigen Stellen sehr wichtig für das Weiterkommen sind. Denn nur mit den Funktionen Laufen, Springen und Ducken wird man einige Hindernisse nicht überwinden können. Falls man das Handbuch gerade nicht zur Seite hat oder es sogar Abhanden gekommen ist, kann man die wichtigsten Funktionen hier noch mal nachlesen:

     
Die wichtigsten Sprung- und Angriffsvariationen aus dem Handbuch

Splinter Cell ist alles andere als ein klassischer Ego-Shooter wie beispielsweise Unreal 2 oder Soldier Of Fortune 2. Bei letzteren verschafft man sich durch ständiges Feuern und schnelles Rennen Vorteile und man durchläuft die Welten, als sein man unbesiegbar und die Schüsse der Gegner aus nächster Nähe scheinen einen gar nicht zu verletzen. Das ist bei Splinter Cell völlig anders. Splinter Cell ist ein so genannter Taktik-Shooter, bei dem unkoordiniertes Herumschießen und totale Action völlig fehl am Platz ist. Die meiste Zeit verbringt man damit, sich möglichst unbemerkt durch dunkle Gassen und Räume zu bewegen, um den Gegner aus dem Hinterhalt zu überwältigen. Dazu schleicht man im langsamen Gehschritt oder in gehockter Haltung und vermeidet möglichst helle Lichtquellen. Hat man einmal nicht aufgepasst oder einen doch zu lauten Schritt gemacht, so dass es ein Gegner mitbekommen hat, so macht dieser Alarm, wo man sich schleunigst vom Acker machen sollte, um die erhaschte Aufmerksamkeit wieder zu verlieren.

Natürlich muss man aber auch mal die Pistole benutzen, doch das gehört ziemlich der Seltenheit an, und damit man der Spieler nicht unnötig zur Waffe greift und lieber seine grauen Gehirnzellen anstrengt, um einen anderen Lösungsweg zu finden, hat man die Munition auf ein absolutes Minimum festgelegt. Der Spieler soll bei seinen Missionen möglichst wenig Lärm erzeugen, was sich bei einer Schießerei nicht vermeiden lässt. Die Entwickler von Splinter Cell haben sich viele kreative Möglichkeiten ausgedacht, wie man sich profihaft durch die Missionen kämpft. So gibt es beispielsweise den Spagatsprung, den man zwischen zwei Mauer machen kann. Dies hilft beispielsweise auf langen engen Gängen, die einem nur wenige Versteckmöglichkeiten bieten. So wartet man im Spagat auf den Wächter, den man dann durch einen gekonnten Sprung bewusstlos schlägt. Oftmals schwingt man sich über ein gespanntes Seil durch die Lüfte, um von dem einen Dach zum anderen zu gelangen.

Auch bei Splinter Cell sieht man, dass die Grafik immer realistischer und detailreicher wird. Was besonders auffällt, sind die Schattenspiele, welche die Entwickler bewusst eingebaut haben, um noch zusätzliche taktische Komponenten einbauen zu lassen. Denn die grafisch aufwendigen Schattenspiele sind nicht nur optisch ein Genuss, sondern verrät öfters auch schon einmal einen Gegner und ist daher auch sehr hilfreich. Bei Splinter Cell spielt man nicht in der klassischen Ich-Perspektive, sondern man sieht seinen Helden immer vor sich. Da die Kamera immer hin- und herschwingt, ist die Steuerung anfangs ein wenig ungewohnt und schwer, was sich aber nach kurzer Zeit einspielt. Wer bereits Hitman und Max Payne 2 gespielt hat, dem wird die Steuerung bekannt vorkommen, denn bei diesen Spielen ist die Steuerung dieselbe.

Die Grafik-Engine bei Splinter Cell ist zwar sehr komplex, da man sich aber durchgehend durch die Missionen schleichen muss und somit keine aufwendige Action entsteht, sind die Systemvorrausetzungen nicht so hoch wie vergleichsweise bei Unreal 2. Ubi Soft setzt die Messlatte mit einer empfohlenen Konfiguration mit einem Pentium III 1 Ghz, 256 MB Ram und einer 64 MB Grafikkarte im Vergleich zu Vorgänger-Titel sehr hoch an, trotzdem konnte ich mit meinem System (Athlon XP 1500+, 786 MB DDRAM und Geforce 3) Splinter Cell bei einer Auflösung von 1024x786 bei mittlerer Bildqualität ruckelfrei spielen. Ok, Ihr werdet jetzt sagen, dass mein System die oben genannten Vorraussetzungen in allen Belangen übertrifft, trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Systemvorrausetzungen ja auch die Kaufentscheidung beeinflussen können und somit meist unter der wahren Systemvorrausetzungen festgelegt werden. Daher lässt sich sagen, dass mein System das absolute Minimum sein sollte, ansonsten muss man Splinter Cell in einer Auflösung von 800x600 spielen und somit große optische Einbußen machen. Richtige Genießer werden selbst bei einer Auflösung von 1024x786 nicht zufrieden, weil immer noch Aliasing-Effekte (die bekannten Laufkanten) auftreten, was mir persönlich auch aufgefallen ist. Wer in höheren Auflösungen mit eingeschaltetem Anti-Aliasing und Anisotropischer Filterung spielen möchte, sollte mindestens eine 2 Ghz CPU und ne Radeon 9500 in seinem Rechner stecken haben.

Splinter Cell hat einen starken politischen Spielverlauf. Um dem Spieler nun die politischen Hintergründe deutlich zu machen, haben sich die Entwickler dazu entschlossen, dies mithilfe von Nachrichten zu machen. Selbst diese scheinbar unwichtigen Hintergrundinformationen sind grafisch sehr gut gelungen und man hat den Eindruck, als würde man gerade den amerikanischen Nachrichtensender CNN schauen, der soeben reale Nachrichten veröffentlicht. Viele Spiele geben sich bei den Zwischensequenzen nicht allzu viel Mühe. Bei Splinter Cell hingegen spiegeln die Zwischensequenzen die real scheinende Handlung wieder und unterstreichen diese zusätzlich.

Die Handlung bei Splinter Cell ist typisch für einen Taktik-Shooter. Du bist als Geheimagent der CIA müssen Sie den korrupten und gefährlichen Präsidenten Georgiens ausspionieren und festnehmen. Dabei bist Du von der NATO und der UNO abhängig, was ich Dich bei Deinem Auftrag immer wieder einschränkt, da Du oftmals erst auf einen Befehl warten muss, der Dir erlaubt, beispielsweise überhaupt gesehen werden zu dürfen. Die Missionen sind im Gegensatz zu 3D-Action-Shootern sehr schwer und oftmals muss man sich mit dem Lösungsheft weiterhelfen. So ist es bei mir beispielsweise vorgekommen, dass ich fast eine ganze Stunde gebraucht habe, bis ich in einem kleinen Gebüsch einen Geheimgang gefunden hatte. Das ist eben der Nachteil eines so "intelligenten" Spiels. Daher sollte man die Komplettlösung zur Hand haben, damit der Spielspaß nicht unnötig gedämpft wird.

Systemvoraussetzungen

Da bei Splinter Cell selten aufwendige 3D-Action-Handlungen mit zahlreichen Gegner vorkommen, benötigt man nicht unbedingt ein absolutes High-End-System. Aus diesem Grund setzt der Hersteller die Systemvoraussetzungen lediglich auf eine 800 Mhz-CPU, 256 MB Arbeitsspeicher und einer 3D-Grafikkarte mit 16 MB Speicher fest.

Komplettlösung

http://gamesurf.tiscali.de/spielewiese/loesungen/splintercell.shtml

Weitere Informationen

Geschrieben am 29.07.2003 von Meik Schmidt (Webmaster) alias "TheWorldsGreatest"