Intel Celeron Mobile 4 (Northwood) - Notebookprozessoren

Der mobile Celeron 4 mit Northwood-Kern wurde im Juni 2002 veröffentlicht, um die neue Pentium 4-Technik zu erschwinglichen Preisen anbieten zu können. Wie auch bei den Vorgängermodellen spielt der Celeron 4 lediglich die Rolle eines günstigen Alternativ-Prozessors zum schnellen und teuren Intel Pentium 4, der vor allem in billigen Komplettsystemen verbaut wird. Gewisse Einschränkungen am Prozessordesign schränken zwar die Leistungsfähigkeit gegenüber einem mobilen Pentium 4-M ein, trotzdem bleibt der mobile Celeron 4 eine schnelle Alternative zu den teuren Pentium-Prozessoren. Vor allem preisbewusste Anwender schätzen den Celeron 4-Prozessor.

Anders als im Desktop-Bereich wird beim mobilen Celeron 4 nicht nur die Leistungsfähigkeit aufgrund diverser Einsparungen reduziert, sondern auch in Sachen Energiesparen zeigt sich der mobile Celeron 4 als wahrer Stromfresser, was sich negativ auf die Akkulaufzeit auswirkt. Und das sollte man beim Kauf nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn mit einem Notebook möchte man ja möglichst lange mobil sein, ohne den Akku ständig nachzuladen.

Vorteile des neuen Prozessorkerns

Der mobile Celeron 4 besitzt den gleichen Prozessorkern wie ein Desktop-Pentium 4 und ein mobile Pentium 4-M und unterstützt daher alle technischen Features dieser Prozessor. Der Northwood-Kern besteht zwar wie sein Vorgänger, der Coppermine-Kern, aus 0,13µm feinen Transistoren, trotzdem konnte mit Einführung des Northwood-Kerns die Versorgungsspannung weiter gesenkt werden. Wurde die mobilen Celeron III Prozessoren noch mit einer Kernspannung (V-Core) von 1,45 und 1,5 V betrieben, so begnügen sich die mobilen Northwood-Celerons 1,3 und 1,4 V. Das hört sich zuerst etwas wenig an, doch in der Prozessorwelt sind die Senkung von ca. 0,2 V doch schon effektiv. Des Weiteren darf man nicht vergessen, dass die mobilen Celeron 4 Prozessoren um einiges höher getaktet werden. Neben den höheren Taktraten hat die niedrige Kernspannung auch noch einen weiteren Vorteil: der Stromverbrauch wird erheblich reduziert.


Der Intel Mobile Celeron 4 M im
Micro-FCPGA-Design.

Die mobilen Celeron 4 Prozessoren besitzen wie Ihre Desktop-Pendants einen 256 KB großen L2-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors). Die Desktop-Celerons besitzen mit 128 KB nur einen halb so großen Cache-Speicher. Da der mobile Celeron 4 nicht in Konkurrenz zu seinen Desktop-Brüdern, sondern mit anderen mobilen Konkurrenten wie dem mobile Pentium 4-M steht, da hat der für Celeron-Prozessoren doch recht üppige Prozessorcache doch eine bitteren Beigeschmack. Denn der mobile Pentium 4-M hat einen 512 KB großen L2-Cache, was ihn natürlich stark beschleunigt. Eine Neuheit brachte der Pentium 4 mit sich, welche dem Celeron auch integriert wurde: der 16 KB große L1-Cache wurde durch einen Trace-Cache samt den 12000 Mikro-Ops ersetzt.


Den Mobile Celeron 4 gibt es als sockelfähige Micro-FC-PGA-Variante (rechts)


 und in einem Micro-FC-BGA-Gehäuse zur direkten PCB-Montage.

Insgesamt besteht der mobile Celeron 4 aus ca. 36,5 Millionen Transistoren.

Alle Celeron 4 Modelle laut Intel-Homepage
SL75J 2.40 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL73Y 2.20 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6ZW 2.20 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6QH 2.00 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6VJ 2.00 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6VH 1.80 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6J4 1.80 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6VG 1.70 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6J3 1.70 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6J2 1.60 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6M5 1.50 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6FN 1.50 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6M4 1.40 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6FM 1.40 GHZ OEM 400 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2
SL6HA 1.33 GHZ OEM 133 MHz 478 pin PPGA FC-PGA2


Neuer Systemtakt steigert Speicherdurchsatz

Der mobile Celeron 4 profitiert auch von der so genannte Quad-Pumped-Technologie, die Intel mit dem Pentium 4 einführte. Vor der Quad-Pumped-Technologie war das komplette System vom Front-Side-Bus, den es in 66, 100 und 133 Mhz gab, abhängig und Prozessor schickte jeweils nur ein Datenpaket pro Takt auf die Reise, um mit anderen Komponenten zu kommunizieren. So war der Datendurchsatz beschränkt und der Prozessor konnte nicht immer die volle Leistungsfähigkeit ausspielen. AMD machte es vor und veröffentlichte seine Athlon-Prozessoren mit einem DDR aus, wo nun gleich zwei Datenpakete gleichzeitig bearbeitet werden konnte. Man sprach bei den erstmals von einem Systemtakt, der bei diesen Modellen bei 200 (2*100 FSB) bzw. 266 Mhz (2*133 FSB) lag.

Mit der Quad-Pumped-Technologie hat man dieses noch steigern können. Hier werden gleich vier Datenpakete verarbeitet, so dass der Systemtakt bei 400 Mhz (4*100 Mhz) liegt. Dies steigerte den Speicherdurchsatz enorm und beschleunigte die Prozessoren erheblich.

Langsame Peripherie

Der Mobile Celeron 4 besitzt genügend Leistungsreserven und ist für eine Low-Cost-CPU ein schneller Konkurrent zum mobile Pentium 4 und AMD Mobile Athlon XP-M. Doch der Markt bestimmt nun einmal die Preise und da der mobile Celeron 4 nun einmal eine billige Alternative darstellen soll, wird dieser überwiegend mit günstigen, aber langsamen Peripherie-Geräten kombiniert. Nur so können die Notebooks zu einem günstigen Preis angeboten werden.

Notebooks mit einem Celeron-Prozessor werden bereits nicht mehr mit langsamen SD-RAM-, sondern mit DDRAM-Arbeitsspeicher ausgestattet, was aber Rückstand aufholt, die diese Notebooks in 3D-Benchmarks abliefern. Da nur integrierte Onboard-Grafikchips eingesetzt werden, die zusätzlich noch den Hauptspeicher des Systems anzapfen und keinen eigenen Grafikspeicher besitzen, sind Celeron-Notebooks überhaupt nicht zum Spielen geeignet.


Das ACER Travelmate 422DLC Notebook besitzt einen mobilen Celeron 4


Prozessor und eine ATI Radeon 7500 Mobility

Man findet zwar langsam immer mehr Notebooks mit einem mobilen Celeron 4 Prozessor, der in Kombination mit einem ATI Radeon 7500 Mobility für die Grafikleistung, doch ist auch schon dieser Grafikchip lange überholt. Notebooks mit einem mobilen Celeron 4 Prozessor und einem ATI Radeon 9000 Mobility sind noch sehr selten auf den Markt.

Fachchinesisch: Was ist "Hyper-Pipeline-Technologie" und "Advanced Dynamic Execution"?

Des Weiteren hat man beim Intel beim Pentium 4 die so genannte Hyper-Pipeline-Technologie eingeführt, welche dem Celeron auch übertragen wurde. Die Hyper-Pipeline-Technologie bezeichnet die neue, tiefere Pipeline der Prozessor-Architektur.

Der Pentium 4 Prozessor verwendet eine 20-stufige Pipeline, die eine branchenführende Taktrate ermöglicht. Diese höhere Zahl der Pipeline-Stufen sorgt neben den höheren Taktfrequenzen auch für mehr Spielraum. Zum Vergleich: Die P6-Mikroarchitektur, Grundlage für den Pentium III Prozessor, hat nur eine 10-stufige Pipeline. Jede Prozessor-Pipeline-Stufe bearbeitet eine spezifische Aufgabe, bevor die Ausführung an die nächste Stufe der Pipeline weitergegeben wird. Wie bei einem Fließband kann auf jeder Stufe im Prozess schneller an der jeweils spezifischen Aufgabe gearbeitet werden, wodurch die Pipeline insgesamt mit höheren Geschwindigkeiten arbeitet und der Gesamtdurchsatz erhöht wird.

Advanced Dynamic Execution ist eine erweiterte Technologie der Sprungvorhersage, die bereits beim Pentium III eingeführt wurde. Um die Rechenleistung des Prozessors effektiver zu gestalten, versucht man, die Daten vorher in den Cache (Zwischenspeicher des Prozessors), die am wahrscheinlichsten als nächstes benötigt werden. So werden lange Wartezeiten vermieden und der Prozessor arbeitet schneller.

Advanced Dynamic Execution baut auf den P6-Dynamic-Execution-Verarbeitungstechniken auf, wodurch die Fähigkeit des Prozessors zur effizienten Datenbearbeitung weiter verbessert wird. Die verbesserte Sprungvorhersage unterstützt den Prozessor bei der Nutzung der tieferen Pipeline. Ein tieferes Befehlsfenster ermöglicht verstärkte Out-of-Order-Speculative-Execution mit über 100 Anweisungen binnen kürzester Zeit.

Stromspartechnologien

Leistungsmäßig ist der mobile Celeron 4 zwar im oberen Drittel einzustufen. Energiesparen gehört aber nicht zu seinen Stärken. Was dem Celeron gegenüber dem mobile Pentium 4 fehlt ist eine Stromspartechnologie wie SpeedStep oder Enhanced Speedstep, die den Prozessortakt und die Versorgungsspannung im laufenden Betrieb reduzieren und somit Strom sparen können. Sobald das System merkt, dass nicht mehr die volle Leistungspower des Prozessors benötigt wird, schaltet SpeedStep automatisch in den Stromsparmodus, ohne dass der Anwender etwas davon merkt. Beispielsweise beim Bearbeiten eines Worddokumentes wird nur ein Bruchteil der Prozessorleistung benötigt.

Um die mobilen Prozessoren möglichst preisgünstig anbieten zu können, hat Intel bei den Celeron-Modellen dieses Feature nicht verbaut. Diese können lediglich in einen Quick-Start- und einen Deeper-Sleep-Modus versetzt werden, was aber einem Ruhezustand entspricht. Hier verbraucht der Celeron nur noch 2-3 Watt.

Prozessorüberblick

Modell
(Klick für Info)
K
e
r
n
e
Takt
(MHz)
T
u
r
b
o
FSBMultiCoreL1
(KB)
L2
(KB)
L3
(KB)
Hrst.
(nm)
TempSocketVoltWatt64
Bit
M
M
X
3
D
N
o
w
S
S
E
S
S
E
2
S
S
E
3
S
S
E
4.1
S
S
E
4.2
A
V
X
A
V
X
2
M
e
m
V
G
A
Mobile Celeron 4 2400 12400Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad24,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30046,664 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 2200 12200Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad22,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30046,664 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 2000 12000Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad20,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30042,764 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1900 11900Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad19,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1800 11800Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad18,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1700 11700Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad17,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1600 11600Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad16,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1500 11500Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad15,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 4 1400 11400Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)400 Quad14,0Northwood8128---130100,0°CSockel 4781,30040,064 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE SupportSSE2 SupportSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Quelle: Prozessorlisten * Cache addiert

Technische Daten

     

  • Intel Mobile Celeron 4
  • Erschienen: Oktober 2001
  • Taktraten: ab 1400 Mhz
  • Systemtakt: 400 Mhz (4*100 Mhz)
  • Mikron: 0,13µm
  • Prozessorkern: Northwood
  • Transistoren: 36,5 Millionen
  • L1-Cache: 32 KB
  • L2-Cache: 256 KB bei voller Taktrate
  • Steckplatz: µFCBGA und FCPGA
  • MMX- und SSE-Befehlserweiterung
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