Intel Celeron Mobile (Mendocino und Dixon) - Notebookprozessoren

Notebooks mit einem Pentium-Prozessor waren schon immer teuer, da die Hersteller optimale Performance mit einem solchen Prozessor versprachen. Um dem Anwender nun die Möglichkeit zu geben, auch in den Genuss einer mobilen Arbeitsstation zu kommen, dabei aber nicht den Geldbeutel unnötig zu strapazieren, folgte man dem Beispiel aus dem Desktop-Markt und veröffentlichte den Celeron Mobile für Notebooks. Ab dem 25. Januar 1999 konnte man auch Notebooks im unteren Preissegment anbieten, wobei man aber auf die gute Leistungsfähigkeit eines Pentium 2 bzw. Pentium III verzichten musste, da ein gleichgetakteter Celeron nicht annähernd an diese Leistungswerte herankam.

Intel konnte den mobilen Celeron daher so günstig anbieten, weil man einigen Bestandteilen des Celerons sparte, was letztendlich dessen Leistungsfähigkeit einschränkte. Trotzdem war der mobile Celeron immer noch schnell genug, so dass er vor allem durch sein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für preisbewusste Käufer interessant war. Für echte High-End-Freaks kam ein Kauf eines mobilen Celerons aber nie in Frage.

Die ersten mobilen Celeron-Prozessoren waren in den Taktraten von 233 bis 466 Mhz erhältlich.

Technische Details

Um den Celeron für den Einsatz in einem Notebook tauglich zu machen, musste ihm die Intel-Ingenieure einen anderen Prozessorkern verpassen. Der Desktop-Celeron, der anfangs mit dem Covington-Kern in der 0,35µm-Technologie gefertigt wurde, war für den mobilen Einsatz nicht geeignet, weil er zum einen zu heiß wurde und zum anderen einen enormen Stromverbrauch aufwies. In einem herkömmlichen PC-Gehäuse, welches an das Stromnetz angeschlossen ist, mag dies zwar keine Problem zu bereiten, doch in einem Notebook hätte sich dies in kürzeren Akkulaufzeiten und in aufwendigen Kühlsystemen niedergeschlagen. So wurden die ersten mobilen Celeron-Prozessoren mit dem Covington-Nachfolger, dem Mendocino-Kern, ausgeliefert, der nun in der moderneren 0,25µm-Technologie hergestellt wurde.


Beispiel für die µPGA-Bauweise
Mobile Pentium 2

Erfolg dieses "Shrinking" (so lautet der Fachbegriff für das Verkleinern der Transistoren) war, dass die mobilen Celeron-Prozessoren mit einer niedrigen Spannung von 1,5 bis max. 1,9 V auskamen und somit nun erheblich weniger Verlustleistung vorwiesen. Im Vergleich dazu musste ein Desktop-Pendant mit mindestens 2,0 V versorgt werden, damit ein stabiler Betrieb möglich war. Im gleichen Atemzug kann man hier auch die geringere Wärmeleistung erwähnen, die ja in einem Notebook einen wichtigen Faktor darstellt, da ein stabiler Betrieb auf dem kleinen Raum aufgrund einer zu starken Hitzeentwicklung schnell gefährdet werden kann. In den nachfolgenden Modellen ersetzte man den Mendocino-Kern durch den Dixon-Kern, der sogar nur noch aus 0,18µm großen Transistoren bestand.

    
Mobile Celeron 366 Mhz in der mmc1-Bauweise

Der mobile Celeron besitzt genau wie sein Desktop-Pendant einen L2-Cache (extrem schneller und teurer Zwischenspeicher des Prozessors) von 128 KB, ist aber nur halb so groß wie der L2-Cache eines Pentium III (256 KB). Gerade dieser Umstand schränkt den Celeron ein, so dass er mit der Leistungsfähigkeit des Pentium III nicht mithalten kann. Des Weiteren unterstützt der mobile Celeron nur die Befehlserweiterung "MMX". Dieser Befehlssatz beschleunigt den Prozessor in zahlreichen Mutlimedia-Anwendungen, sofern die Software auf MMX optimiert wurde. Der mobile Pentium III kann neben MMX noch auf eine weitere Befehlserweiterung, nämlich SSE, zurückgreifen, wodurch er in vielen Internetanwendungen zusätzlich beschleunigt wird. Die Unterstützung für SSE sucht man beim ersten mobilen Celeron vergeblich.

   
Mobile Celeron 366 Mhz in der mmc2-Bauweise
Der Unterschied liegt in den Anschlussreihen
auf der Rückseite.

Der mobile Celeron war in insgesamt vier verschiedenen Bauarten erhältlich, was allgemein für den Notebookmarkt typisch ist. Da mobile Prozessoren in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden, müssen diese auch den verschiedensten Ansprüchen entsprechen. In den kleinen Subnotebooks müssen die mobilen CPUs extrem stromsparend sein und dürfen nur wenig Wärme abgeben.

Bei den größeren Desktop-Replacement-Systemen, die als Ersatz eines herkömmlichen Desktop-PC gedacht sind, sind diese Eigenschaften weniger wichtig, so dass die Ansprüche an die mobile CPU nicht ganz so hoch sind. Um den verschiedenen Ansprüchen gerecht zu werden, gibt es gleich mehrere Prozessorsteckplätze in einer Generation, so dass man als Besitzer eines Notebooks genau über seinen Prozessor bescheid wissen muss, falls man sein Notebook aufrüsten möchte. So gibt es den mobilen Celeron in der BGA-, µPGA, mmc1- und mmc2-Bauweise.

SL3KD 466.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3KC 466.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3KB 433.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3KA 433.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3HQ 366.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3HP 333.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3HN 300.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3HM 266.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3GR 400.00 MHZ OEM 66 MHz Micro-PGA2
SL3GQ 400.00 MHZ OEM 66 MHz BGA2
SL3DQ 266.00 MHZ OEM 66 MHz BGA2
SL3C8 333.00 MHZ OEM 66 MHz BGA2
SL3C7 366.00 MHZ OEM 66 MHz BGA2
SL3AH 300.00 MHZ OEM 66 MHz BGA2

Den mobilen Celeron konnte man in den Taktraten von 233 bis 466 Mhz erwerben. Alle Modelle wurden mit einem Front-Side-Bus von 66 Mhz betrieben, was ebenfalls ein Nachteil zum schnelleren Mobile Pentium III war, der mit einem FSB von 100 Mhz lief.

Stromspartechnologien

Die erfolgreiche Stromspartechnologie "Speedstep", mit deren Hilfe der Prozessortakt und die Versorgungsspannung während des laufenden Betriebs gesenkt werden kann, ohne das der Anwender etwas davon merkt, war zu dem Zeitpunkt der ersten mobilen Celeron's noch nicht erfunden. Erst mit der Einführung der mobilen Pentium III Modelle in den Taktraten 600 und 650 Mhz konnten die Notebookbesitzer erstmals in den Genuss dieser Technologie kommen.

Beim mobile Celeron 1 gab es einen "Quick Start Mode", der die Verlustleistung auf gerade einmal 0,5 Watt reduziert, und einen "Deeper Sleep Mode", welche einen Stromverbrauch von 0,15 Watt vorweist. Der Rechner fällt aber erst nach längerer Inaktivität in den "Quick Start Mode" bzw. "Deeper Sleep Mode".

Überblick

     

  • Erschienen: 25. Januar 1999
  • Taktraten: 233 bis 466 Mhz
  • FSB: 66 Mhz
  • Mikron: 0,25 und 0,18µm
  • Prozessorkern: Mendocino und Dixon
  • Transistoren: 19 Millionen
  • L1-Cache: 32 KB
  • L2-Cache: 128 KB bei voller Taktrate
  • Steckplatz: BGA, µPGA, mmc1 und mmc2
  • MMX-Befehlserweiterung
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Prozessorüberblick

Modell
(Klick für Info)
K
e
r
n
e
Takt
(MHz)
T
u
r
b
o
FSBMultiCoreL1
(KB)
L2
(KB)
L3
(KB)
Hrst.
(nm)
TempSocketVoltWatt64
Bit
M
M
X
3
D
N
o
w
S
S
E
S
S
E
2
S
S
E
3
S
S
E
4.1
S
S
E
4.2
A
V
X
A
V
X
2
M
e
m
V
G
A
Mobile Celeron 466 1466Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal7,0Dixon32128---180100,0°CMMC21,90020,764 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 433 1433Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal6,5Dixon32128---180100,0°CMMC21,90019,464 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 400 1400Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal6,0Dixon32128---180100,0°CMMC21,60013,864 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 366 1366Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal5,5Dixon32128---180100,0°CMMC21,60013,164 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 333 1333Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal5,0Dixon32128---180100,0°CMMC21,60011,864 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 300 1300Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal4,5Mendocino32128---250100,0°CMMC21,60011,164 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 266 1266Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal4,0Mendocino32128---250100,0°CMMC21,6009,864 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Mobile Celeron 266 PE 1266Kein Turbotakt/Turboboost (Overclocking)66 Normal4,0Mendocino32128---250100,0°CMMC21,5007,964 Bit Nicht unterstütztMMX Support3dNow! nicht unterstütztSSE nicht unterstütztSSE2 nicht unterstütztSSE3 nicht unterstütztSSE4.1 nicht unterstütztSSE4.2 nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions nicht unterstütztAdvanced Vector Extensions 2 nicht unterstütztKein integrierter SpeichercontrollerKein integrierter Grafikchip
Quelle: Prozessorlisten * Cache addiert