Intel Pentium III 800 Mhz EB Übertakten - Leserbeitrag

Ich besitze einen Slot1 Pentium III Prozessor mit 800EB Mhz mit einem so genannten Coppermine-Kern. Und so sieht mein aktuelles System aus, das ich ein wenig Beine machen möchte:

Allgemeine Informationen
Nickname: TheBurning
Welcher Benchmark?: 3D Mark 2001 SE
Punkte: 786
Systeminformationen
Betriebssystem: Windows XP Professional
Prozessor: Intel Pentium III
Prozessortakt: 800EB @ 900EB Mhz
Arbeitsspeicher: 256 MB SD-Ram
Grafikkarte
Grafikkarte: Elsa Erazor III
Grafikspeicher: 32 MB SD-Ram
Grafikkarte übertaktet?: Nein


Um Euch zu zeigen, was eine Übertaktung des Prozessors bringt, habe ich 3D Mark 2001 benutzt. Bei einem Prozessortakt von 800 Mhz habe ich 717 Punkte erreicht.

Intel Pentium 3 800 MHz


Ok, Ihr werdet jetzt sagen, dass 717 Punkte nicht besonders viel sind. Das stimmt auch, aber es liegt nicht am Prozessor, sondern an der etwas veralteten Grafikkarte. Ein Pentium III mit 800 Mhz reicht heutzutage immer noch für (fast) alle Anwendungen aus und bietet noch genügend Power. Außerdem besitze ich einen Pentium III "EB" Prozessor, das heißt, dass er mit einem FSB von 133 Mhz betrieben wird.

Intel Pentium 3 800 MHz


Nachdem das gute Stück ca. 4 Jahre gute Dienste geleistet hat, habe ich mich dazu durchgerungen, ihn zu overclocken. Also habe ich zuerst auf der Homepage meines Mainboardherstellers nachgeschaut ob das Mainboard mehr als 800MHz verträgt. Und siehe da:

Chipsatz
VIA Apollo Pro 133
Northbridge: VT82C693A (unterstützt offiziell bis zu 133 MHz Systemtakt)
Southbridge: VT82C596B (unterstützt UltraDMA/66)

CPU Unterstützung
Intel Pentium III Coppermine 500/100 ... 1000/133 (Slot1)
(Die Coppermine CPU wird erst ab BOM-Version 12 unterstützt, siehe unten)
Intel Pentium III Prozessor 450/100 bis 600/100 MHz (Slot1)
Intel Pentium II Prozessor 350/100 bis 500/100 MHz (Slot1)
Intel Pentium II Prozessor 233/66 bis 333/66 MHz (Slot1)
Celeron Prozessor 266/66 bis 333/66 MHz (Slot1)
mit PPGA-zu-Slot1-Adapter: Der Systemtakt sollte nicht höher als 100MHz eingestellt werden. Getestet wurden Intel Celeron FC-PGA bis 800/66MHz und Intel Pentium PC-PGA bis 900/100MHz
Bei allen aktuellen Intel Prozessoren muss der Multiplikator nicht mehr eingestellt werden.
Systemtakt-Einstellungen: 66, 75, 83, 100, 103, 105, 110, 112, 115, 120, 124, 133, 144, 150MHz
Anschluss für CPU- und AGP-Lüfter auf dem Mainboard vorhanden.
 

Nachdem ich den Rechner neugestartet hatte, habe ich unmittelbar nach dem Start auf die Entf-Taste gedrückt, um ins BIOS zu gelangen. Daraufhin habe ich mich ins Menü "CPU Speed Setting" geklickt, wo es den Eintrag "CPU Host Clock" gibt. Bei letzterem kann man nun den FSB ändern und somit die CPU übertakten, indem man den Wert von beispielsweise von 133 auf 140 bzw. 150 Mhz erhöht. Wenn es mal passieren sollte, dass ihr diesen Wert zu hoch einstellt und der Rechner nicht mehr bootet, hilft nur noch das BIOS auf die Standard-Einstellungen zurückzusetzen. Das macht Ihr, indem Ihr auf dem Motherboard den Jumper neben der Knopfbatterie einmal hin- und hersetzt. Jetzt startet der Rechner und Ihr müsst alle Werte wie Uhrzeit, Datum, etc. neueinstellen. Das ist halt der Nachteil (zwar nur ein kleiner), wenn man über das BIOS übertaktet.

Im BIOS konnte ich also den FSB einfach von 133MHz (mit festem Multiplikator 6) auf 140MHz erhöhen. Wenn Eurer Rechner im BIOS Einstellungen zu Takt und Spannung zulässt, dann solltet Ihr dort nach einer Einstellung suchen, die ungefähr so lauten sollte ""Frequenzy/Voltage". Dort könnt Ihr den Prozessor übertakten. Ansonsten müsste Ihr im Handbuch nachschauen, ob man den Prozessor nicht mithilfe von Jumpern auf dem Mainboard übertakten kann.

Nachdem der PC normal mit 840MHz bootete und ca. 2 Stunden stabil lief, entschloss ich mich noch etwas weiter zu gehen. Doch ich wollte nicht das Risiko eingehen, dass der Prozessor eventuell Schäden davontragen könnte, also entschloss ich mich einen zusätzlichen Lüfter anzubringen, der nach ca. 2 Stunden basteln genau auf den Prozessor blies.

Die Halterung besteht aus einem etwas zurechtgebogenem U-Winkel mit dem man normalerweise 3,5 Festplatten bzw. Diskettenlaufwerke in einen 5,25 Schacht einbauen kann. Wie man sieht hängt der Lüfter etwas schräg am Netzteil, sodass er den Prozessor besser kühlt. Da ich es als etwas blöd empfand, mit den Kabeln des Lüfter noch einen Stromanschluss im PC zu belegen, habe ich die das Netzteil geöffnet und die beiden Drähte an einer passenden Stromquelle angelötet. Da sie von dem neuen Lüfter durch die Luftschlitze des Netzteils verlaufen, sieht man sie auch kaum und man hat keinen Kabelsalat mehr (obwohl der ja gesund sein soll ;-)).

Intel Pentium 3 800 MHz Benchmark


So, nun stand dem weiteren overclocken nichts mehr im Wege. Also ab ins Bios und den FSB von den jetzigen 140 MHz auf 150MHz erhöhen. Das macht mit dem Multiplikator 6 schließlich 900EB MHz. Wenn man  4 Jahre lang mit 800 MHz arbeitet, merkt man den Unterschied sehr stark, obwohl 3D Mark 2001 SE das anders sieht, wie man hier erkennen kann. Man darf aber bei diesem Benchmark auch nicht vergessen, dass es ein reiner Grafikkarten-Benchmark ist. Allein durch das Übertakten des Prozessor konnte ich die Punktzahl um 10% steigern, was den Erfolg meines Übertaktungsversuchs belegt.

Intel Pentium 3 800 MHz Benchmark


Von 717 Punkten auf 786 Punkte, das ist nicht gerade etwas Weltbewegendes, aber ich denke man sollte sein Gefühl für Geschwindigkeit und Leistung nicht nur an zwei Zahlen eines Programms festmachen. 100MHz machen sich nicht extrem bemerkbar, aber man hat sie und es nimmt sie keiner mehr weg ;-)

Intel Pentium 3 800 MHz Benchmark


So und nun viel Spaß beim overclocken, wenn ihr noch irgendwelche Fragen speziell zu diesem Artikel habt, schreibt einfach an TheBurning@gupc.de oder ICQ 155941703

Greetz

TheBurning bzw. Jan

Weitere Informationen

Vielen Dank an Jan Mangerich, der so fleißig war, den Lesern von PC-Erfahrung.de seine Eindrücke und Erfahrungen seiner Übertaktung zu vermitteln. Herzlichen Dank!

Geschrieben am 30.07.2003